Wenige Tage nach ihrer Ankunft in der wundervollen Stadt Rom, hatte die junge Philogena beschlossen sie sich endlich ein klein wenig genauer anzusehen. Die Tage die sie schon hier war hatte sie dazu genutzt sich von den Strapazen der langen Reise zu erholen, denn ob man es glaubte oder nicht, aber sie hatte ziemlichen Muskelkater vom ewigen Sitzen bekommen. Solche Reisen waren einfach nichts für sie und sie hoffte auch so schnell keine mehr machen zu müssen. In der Casa ihres Cousins hatte man sie ja, kaum das sie die Tür drinnen war, schon sehr herzlich empfangen. Immer wenn sie daran dachte musste sie schon schmunzeln war sie da ja kaum zu Wort gekommen bei den Hausangestellten. Trotz allem mochte sie diese.
Das Wetter war heute warm und angenehm und es lud einen förmlich dazu ein einen kleinen Spaziergang zu wagen, und das tat sie nun auch. Ihr Weg führte sie durch die unzähligen Strassen und Gassen und sie kam aus dem Staunen eigentlich gar nicht mehr raus und beschloss auf jeden Fall ihren Cousin noch einmal zu fragen, ob er ihr die Stadt nicht noch genauer zeigen könnte wenn er die Zeit aufbringen konnte. Heute hatte sie sich in eine zartgrüne Stola gehüllt und trug auch die passende Palla dazu die an den Rändern, zarte, goldene Borten hatte. Es tat gut einfach ein wenig zu laufen und als sie einen Park entdeckte nutzte sie die Gelegenheit natürlich diesen zu betreten. Philogena liebte Blumen über alles und hielt sich deswegen schon immer sehr gerne in Gärten auf.
Der Kies knirschte unter ihren Sandalen bei jedem Schritt den sie tat. Ihr Blick ging immer von einer Seite auf die andere, denn sie konnte sich an den Blumen nicht satt sehen. Erstaunlicher Weise war heute nicht wirklich viel los, dabei hatte sie immer geglaubt, dass ein Park von solcher Schönheit doch Besucht sein müsste ohne Ende, aber scheinbar lag sie da falsch. Als sie inne hielt konnte sie auf einmal ein seltsames Geräusch hören und sie runzelte die Stirn.
*miau, miau, miau,* machte es vollkommen kläglich und die junge Frau wurde etwas stutzig. Eindeutig eine Katze, dachte sie sich und drehte sich herum. Sehen konnte sie hier aber nichts, doch das Maunzen wollte nicht verstummen also versuchte sie dem nachzugehen. Ganz langsam schlich sie in die Richtung wo sie vermutete, dass es her kam. *miau, miau, miau,* langsam wurde es lauter, wenn auch nicht sehr, denn das Maunzen klang wie von einem ganz kleinen Kätzchen.
Und dann…..
Sie blickte hinauf in einen Baum und da hockte tatsächlich, zitternd, auf einem Ast ein kleines, graues Kätzchen. Sie war natürlich gleich hin und weg bei diesem Anblick und sah sich wieder um ob sie nicht jemanden fand der ihr helfen könnte, doch es schien keiner da zu sein. „Du armes, kleines,“ sagte sie und wieder erklang dieses herzzerreißende Miauen, dass Philogena schon ganz verzweifelt nach oben sah. Sie würde sich hier zum Affen machen, dachte sie sich und ging dann doch an den Baum und schüttelte über sich selber den Kopf. „Komm doch runter so wie du rauf gekommen bist,“ meinte sie aber das Kätzchen maunzte nur und war im Begriff noch weiter auf dem Ast hin und her zu klettern. Philogena seufzte und sah sich den Baum etwas genauer an. An dem Stamm waren niedrige Äste und Stücke die hinausschauten, vielleicht wäre es ihr ja Möglich hochzuklettern.
Sie überlegte nicht lange, was vielleicht ein Fehler war und kletterte dann tatsächlich hinauf. Es kostete sie viel Mühe und ihre Stola bekam den ein oder anderen, kleinen Fleck ab, aber letztendlich schaffte sie unter ziemlicher Anstrengung hinauf auf den Ast wo sie sich nun festklammerte und halb drauf saß. „Na komm her,“ meinte sie dann mit zittriger Stimme und vermied es nun nach unten zu sehen. „Tolle Idee Philogena,“ schimpfte sie leise mit sich selber während das Kätzchen sie weiter maunzend anschaute. Als die junge Frau sich dann noch etwas weiter bewegte um sich besser festzuhalten fiel ihr auch noch ihre Palla hinunter.
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