Ein kleiner Park ~ Miez, Miez, wo ist die Katze oder was findet man nicht alles in einem Baum

  • Wenige Tage nach ihrer Ankunft in der wundervollen Stadt Rom, hatte die junge Philogena beschlossen sie sich endlich ein klein wenig genauer anzusehen. Die Tage die sie schon hier war hatte sie dazu genutzt sich von den Strapazen der langen Reise zu erholen, denn ob man es glaubte oder nicht, aber sie hatte ziemlichen Muskelkater vom ewigen Sitzen bekommen. Solche Reisen waren einfach nichts für sie und sie hoffte auch so schnell keine mehr machen zu müssen. In der Casa ihres Cousins hatte man sie ja, kaum das sie die Tür drinnen war, schon sehr herzlich empfangen. Immer wenn sie daran dachte musste sie schon schmunzeln war sie da ja kaum zu Wort gekommen bei den Hausangestellten. Trotz allem mochte sie diese.


    Das Wetter war heute warm und angenehm und es lud einen förmlich dazu ein einen kleinen Spaziergang zu wagen, und das tat sie nun auch. Ihr Weg führte sie durch die unzähligen Strassen und Gassen und sie kam aus dem Staunen eigentlich gar nicht mehr raus und beschloss auf jeden Fall ihren Cousin noch einmal zu fragen, ob er ihr die Stadt nicht noch genauer zeigen könnte wenn er die Zeit aufbringen konnte. Heute hatte sie sich in eine zartgrüne Stola gehüllt und trug auch die passende Palla dazu die an den Rändern, zarte, goldene Borten hatte. Es tat gut einfach ein wenig zu laufen und als sie einen Park entdeckte nutzte sie die Gelegenheit natürlich diesen zu betreten. Philogena liebte Blumen über alles und hielt sich deswegen schon immer sehr gerne in Gärten auf.


    Der Kies knirschte unter ihren Sandalen bei jedem Schritt den sie tat. Ihr Blick ging immer von einer Seite auf die andere, denn sie konnte sich an den Blumen nicht satt sehen. Erstaunlicher Weise war heute nicht wirklich viel los, dabei hatte sie immer geglaubt, dass ein Park von solcher Schönheit doch Besucht sein müsste ohne Ende, aber scheinbar lag sie da falsch. Als sie inne hielt konnte sie auf einmal ein seltsames Geräusch hören und sie runzelte die Stirn.


    *miau, miau, miau,* machte es vollkommen kläglich und die junge Frau wurde etwas stutzig. Eindeutig eine Katze, dachte sie sich und drehte sich herum. Sehen konnte sie hier aber nichts, doch das Maunzen wollte nicht verstummen also versuchte sie dem nachzugehen. Ganz langsam schlich sie in die Richtung wo sie vermutete, dass es her kam. *miau, miau, miau,* langsam wurde es lauter, wenn auch nicht sehr, denn das Maunzen klang wie von einem ganz kleinen Kätzchen.


    Und dann…..


    Sie blickte hinauf in einen Baum und da hockte tatsächlich, zitternd, auf einem Ast ein kleines, graues Kätzchen. Sie war natürlich gleich hin und weg bei diesem Anblick und sah sich wieder um ob sie nicht jemanden fand der ihr helfen könnte, doch es schien keiner da zu sein. „Du armes, kleines,“ sagte sie und wieder erklang dieses herzzerreißende Miauen, dass Philogena schon ganz verzweifelt nach oben sah. Sie würde sich hier zum Affen machen, dachte sie sich und ging dann doch an den Baum und schüttelte über sich selber den Kopf. „Komm doch runter so wie du rauf gekommen bist,“ meinte sie aber das Kätzchen maunzte nur und war im Begriff noch weiter auf dem Ast hin und her zu klettern. Philogena seufzte und sah sich den Baum etwas genauer an. An dem Stamm waren niedrige Äste und Stücke die hinausschauten, vielleicht wäre es ihr ja Möglich hochzuklettern.


    Sie überlegte nicht lange, was vielleicht ein Fehler war und kletterte dann tatsächlich hinauf. Es kostete sie viel Mühe und ihre Stola bekam den ein oder anderen, kleinen Fleck ab, aber letztendlich schaffte sie unter ziemlicher Anstrengung hinauf auf den Ast wo sie sich nun festklammerte und halb drauf saß. „Na komm her,“ meinte sie dann mit zittriger Stimme und vermied es nun nach unten zu sehen. „Tolle Idee Philogena,“ schimpfte sie leise mit sich selber während das Kätzchen sie weiter maunzend anschaute. Als die junge Frau sich dann noch etwas weiter bewegte um sich besser festzuhalten fiel ihr auch noch ihre Palla hinunter.


    Sim-Off:

    Reserviert ;)

  • Valerian war heute dran mit Kochen und so hatten die Kameraden ihn geradezu gezwungen auf dem Rückweg vom Kaiserpalast zur Castra einen Umweg über den Markt zu machen. Und er hatte auch für wenig Geld etwas Speck, Garum, Zwiebeln, Gewürze, Brot, Oliven und Käse erstehen können. Sogar ein wenig Obst war noch drin gewesen für das Geld, das sie zusammengeworfen hatten. Das Paket, das er trug, war recht umfangreich und er war froh, daß er seinen Schild und den Speer den Kameraden mitgegeben hatte, denn damit hätte er sich jetzt nicht abplagen wollen.


    Obwohl es ein kleiner Umweg war, nahm Valerian den Weg durch einen kleinen, aber feinen Park. Nur selten hatte er Zeit und Gelegenheit solch schöne Orte zu genießen. Gerade bei so wunderbarem Wetter wie heute. Gemütlich schlenderte er die Kieswege entlang und atmete tief durch. Es duftete nach den Blumen, die in allen Farben und Formen hier wuchsen und auch das war eine angenehme Abwechslung zu dem Geruch nach Leder, Metall und Männerschweiß, dem er sonst ausgesetzt war. Es war eben nicht immer ein Spaß, mit sieben weiteren Männern auf engstem Raum zu leben.


    Er dachte an Valentina, während er noch eine zusätliche Runde durch den Park drehte. Wäre es nicht schön, wenn sein Schwesterchen jetzt bei ihm sein könnte? Ach, wenn sie sich doch nur entschließen würde, nach Rom zurückzukehren. Germanien war doch wirklich nicht so schön, daß man es gern gegen Rom eintauschte.


    Während er so nachgrübelte, hatte er den Kiesweg verlassen und ging über den Rasen. Hm, jetzt hier im Schatten unter dem Baum sitzen, wäre doch auch ganz nett. Nur ein paar Minuten, da konnte doch niemand etwas dagegen haben. Doch bevor er zu einem Entschluß kommen konnte, wurde es plötzlich dunkel um ihn. Stoff, der vom Baum gesegelt war, hüllte ihn ein. Seine Reaktion war blitzschnell. Er riß sich den Stoff vom Kopf, zog gleichzeitig das Gladius, das unter seinem Mantel verborgen gewesen war, und blickte sich um. Auch nach oben, versteht sich.


    "Nanu!", war das erste, was sich ihm entrang, als er eine junge Frau dort oben erblickte. Ganz glücklich wirkte sie nicht. Ebensowenig wie das kleine Kätzchen, das weiter am Ende des Astes hockte und kläglich miaute. "Salve", grüßte Valerian, nachdem er sich von seiner Überraschung erholt hatte, und steckte natürlich sein Schwert ein. Wie gut, daß es keine weiteren Zeugen gab. Das wäre ja fast schon peinlich gewesen. "Brauchst Du Hilfe oder kommst Du klar?"

  • Beide Hände lagen an diesem Ast auf dem auch sie saß und sie hatte nicht vor ihn los zu lassen, auch dann nicht als ihre Palla den Abflug machte. Nachdenklich biss sie sich auf die Lippe und erschrak auch schon im nächsten Moment als sie eine ziemlich schnelle Bewegung unter dem Baum wahrnahm. Der Blick nach unten war nicht gerade der beste, denn wenn man hier oben saß sah alles doch noch viel höher aus als es vielleicht vorher gewesen war. Sie machte sich sicher zum Affen das war schrecklich und sie hatte eigentlich gehofft, dass man sie hier oben nicht sehen würde. Doch ihre Palla hatte ausgerechnet jemanden eingehüllt der sich von dem Stoff angegriffen fühlte. Trotz ihrer misslichen Lage in diesem Baum musste sie sich ein Lachen verkneifen, denn im ersten Moment sah dieses Bild zu herrlich aus wie der Mann eine Waffe zog um einen möglichen Angreifer zu stellen.


    Ein Soldat, dachte sie sich gleich und stöhnte innerlich auf. Dieser konnte sie ja gleich wegen Störung der Parkruhe oder etwas ähnlichem fest nehmen lassen. Ja ihrer Fantasie waren manchmal keine Grenzen gesetzt zumal sie von diesen ganzen Dingen keine Ahnung hatte und immer eine brave Frau war. Jedoch hatte sie eben auch nur ein kleines, süßes und wirklich unschuldiges Kätzchen retten wollen. Es war ja nicht abzusehen, dass man leichter auf einen Baum rauf kam als wieder hinunter. Dann blickte er nach oben und entdeckte sie natürlich.


    Auf der Stelle wurde ihr Kopf mehr als nur rot und mit einem verlegen Lächeln schaute sie zu ihm hinunter. Ihre zierlichen Hände griffen immer noch mit aller Kraft um den Ast, denn sie hatte Angst, dass sie doch noch fallen würde und das wollte sie auf jeden Fall vermeiden.
    „Salve,“ kam es leise aus dem Baum als er sie grüßte. Es musste wirklich eine komische Situation sein und vor allem ein lustiges Bild. Philogena fühlte wie ihr Kopf glühte und wünschte sich ein tiefes Loch in welches sie sich verbuddeln konnte. Es war so unsagbar peinlich das ganze. „Ich? Ja, ich genieße die Aussicht hier oben. Sie ist wirklich schön,“ platzte es aus ihr hinaus während der Ast begann sich etwas zu bewegen. Philogena griff noch etwas fester zu, da sie das Gefühl hatte es wäre dann sicherer aber jede ihrer Bewegungen ließen den Ast sich etwas mehr bewegen. „Aber um ehrlich zu sein,“ begann sie dann und schaute wieder zu ihm hinunter, wobei ihr Blick etwas gequält wirkte „finde ich es auf Dauer ziemlich ungemütlich hier oben. Ich weiß nur nicht wie ich wieder runter kommen soll,“ gestand sie ihm und blickte zu dem kleinen Kätzchen am Ende des Astes. „Ich habe das Kleine maunzen gehört und dachte, da ich niemanden gesehen habe, ich versuche es runter zu holen, denn von alleine wollte es nicht. Und nun sitze ich selber hier fest und blamiere mich unendlich.“

  • Als sie heftig errötete, mußte Valerian unwillkürlich schmunzeln. Süß sah sie ja aus, gerade jetzt mit dem hochroten Kopf. Ihre offensichtliche Verzweiflung ließ ihn dabei natürlich auch nicht kalt. Das Kätzchen miaute kläglich wie bisher, was Valerian allerdings nur wenig interessierte. Die junge Frau in ihrer Not war wesentlich wichtiger. Der Ast sah tatsächlich nicht allzu stabil aus für das Gewicht, das er zu tragen hatte, so klein und zierlich die junge Frau auch war.


    "Das schaffen wir schon", sagte er in beruhigendem Tonfall und strahlte damit wesentlich mehr Sicherheit aus, als er selbst verspürte. Doch Ruhe zu bewahren, war für sie jetzt das wichtigste. "Rutsch schön langsam zum Stamm zurück und laß auf keinen Fall den Ast los. Ich werde hier direkt unter Dir stehen und Dich auffangen, falls Du doch fallen solltest. Schön langsam, laß Dir Zeit. Wenn Du den Stamm erreicht hast, setzt Du Dich auf und lehnst Dich an ihn. Dann solltest Du Dich eigentlich drehen können, ohne zu fallen, der Stamm ist sicher, der hält Dich auf jeden Fall. Ich klettere Dir dann entgegen, damit ich Dich sichern kann, während Du herunter kletterst." Hörte sich ganz einfach an. Aber ob es auch so einfach war?


    Valerian trat genau an die Stelle, an der er direkt unter ihr stand und breitete für den Fall der Fälle die Arme aus. Sicher, sie würde sich trotzdem wehtun, doch immerhin würde sie sich dann hoffentlich nichts brechen. Das beste wäre natürlich, wenn sie es schaffte, wieder hinunter zu klettern. Gespannt blickte er nach oben. Würde sie es schaffen?

  • Philogena war wirklich froh, dass sie keine Gedanken lesen konnte, denn die Gedanken des Mannes konnten doch nur belustigend sein, dachte sie sich. Denn wer hätte denn bitte nicht gelacht wenn er eine Frau in einem Baum gesehen hätte. Vor allem welche Frau wäre denn schon in einen Baum gestiegen? So etwas machte man doch nicht und vor allem beschloss sie, das ihrem Cousin lieber nicht zu sagen, denn dieser würde sich sicher vor lachen nicht mehr einbekommen und das wollte doch vermeiden, genauso wie möglichen Ärger ebenso. „Das hätte was,“ murmelte sie leise und begann sich wieder leicht auf die Unterlippe zu beißen. „Hmm?“ machte sie als er wollte, dass sie auf dem Ast nach hinten rutschte. Ein Grund warum sie nun etwas überrascht aufblickte und versuchte nach hinten zu schauen, was wiederum keine so gute Idee war, denn in diesem Moment verlor sie etwas das Gleichgewicht und jauchzte leise auf, als sie glaubte zu fallen, sich dann aber doch noch festhalten konnte.


    „Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?“ fragte sie ihn leise und mit deutlicher Skepsis in ihrer zarten Stimme. Doch wenn sie eines gelernt hatte dann, dass man einem Mann nicht widersprechen sollte, denn meistens hatten sie doch Recht. Naja auch nicht immer aber trotz allem widersprach man nicht so einfach und vielleicht war das in dieser Situation auch besser.
    Philogena atmete tief ein und wieder aus und blickte ihn noch einmal an. Wirklich wohl war ihr bei dieser Sache nicht, aber sie konnte auch nicht den ganzen Tag hier oben verbringen, schließlich musste sie zumindest am Abend zu Hause sein sonst würde man sich noch Sorgen um sie machen. „In Ordnung ich versuche es,“ meinte sie dann tapfer und blickte wieder zu dem kleinen Kätzchen welches maunzte. „Und was ist mit dem Kleinen?“ fragte sie, begann dann aber schon sich so langsam wie möglich nach hinten zu schieben. Es war ein wackeliges Vorhaben und sie konnte immer wieder spüren wie der Ast nachgeben wollte und das knarxen des Holzes sagte auch nichts anderes. Auf jeden Fall würde sie sicher nie wieder auf einen Baum klettern, das beschloss sie in diesem Moment als das Knaxen in ihren Ohren noch etwas lauter wurde, aber der Ast hielt. Gott sei dank.


    „Holst du öfters Frauen von einem Baum?“ fragte sie ihn dann, aber eher mehr um sich ab zu lenken als einen Scherz zu machen. Sie brauchte einfach etwas um nicht dauernd an einen möglichen Fall zu denken, denn dieser würde mit sehr großer Wahrscheinlichkeit doch ziemlich schmerzhaft werden. Ganz langsam schob sie sich weiter. Bis sie spürte, dass sie am Stamm angekommen war und wie er es gesagt hatte setzte sie sich dort auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Stamm. Ihre Arme führte sie dabei zu den Seiten so, dass sie sich hinter ihrem Rücken an dem Stamm festhalten konnte, aber wie sie nun an diesem runterklettern sollte war ihr schleierhaft. „Wie soll ich nun weiter tun?“ fragte sie ihn deswegen, blickte aber nun nicht mehr zu ihm runter, denn im Moment war ihr der ganze Halt viel zu unsicher geworden.

  • Das Lustige an dieser Situation wurde deutlich überschattet von ihrer Gefährlichkeit. Das Knacken des Astes war mehr als beunruhigend und Valerians Blick war ausgesprochen besorgt, während er sie beobachtete. Vor allem der Moment, in dem sie sich umsah und dabei fast das Gleichgewicht verlor, ließ ihn nach Luft schnappen. Er rechnete fest damit, sie jetzt auffangen zu müssen. Doch irgendwie fing sie sich wieder. Anscheinend hatte sie der Mut, den sie beim Besteigen des Baumes noch verspürt haben mußte, mittlerweile verlassen. Das Umdrehen am Stamm überforderte sie, das war nicht zu übersehen. "Kannst Du den Ast über Dir erreichen, um Dich dort festzuhalten? Nein, warte. Besser, ich komme rauf zu Dir. Rühr Dich nicht."


    Oje, was hatte er sich hier nun wieder eingehandelt. Gerne hätte er seine Rüstung und sein Schwert abgelegt, doch das durfte er auf gar keinen Fall. Es könnte jemand in der Nähe sein und sich der Sachen bemächtigen. Immerhin war es verboten, innerhalb Roms Waffen zu tragen. - Abgesehen von den Praetorianern und den Stadtkohorten natürlich. Und so konnte dies Schwert manchem Tunichtgut gerade recht kommen. Nein, er mußte mit der ganzen Ausrüstung rauf, was die Sache doch deutlich verkomplizierte.


    Seufzend schob er das Schwert weiter nach hinten und kontrollierte nochmal, ob ihm auch nichts im Weg war. Dann machte er sich daran, den Baum zu erklimmen. Es war nicht einfach, doch er schaffte es schließlich doch. Nun stand er auf einem stabilen Ast, der etwas tiefer lag als der ihre, so daß er schon ihre Hüfte umfassen konnte, während sein anderer Arm um den Stamm gelegt war, was ihm sicheren Halt verschaffte. "So, ich habe Dich nun, es ist alles in Ordnung. Schwing Dein linkes Bein über den Ast und laß Dich dann zu mir hinuntergleiten. Der Ast ist dick und stabil, gerade hier am Stamm. Er wird uns beide tragen, hab keine Angst. Und dann klettern wir Ast für Ast hinunter." Seine Stimme klang fest und sicher. Und er war auch sicher, das zu schaffen.

  • Sie hoffte nur, dass die Götter ihr beistanden. Warum musste ihr denn heute so etwas geschehen? Vor allem vorher hatte sie den Baum nicht so hoch gesehen aber wie immer sah man von oben alles anders. Krampfhaft krallte sie sich mit ihren Fingern am Stamm fest und versuchte sich wirklich kein bisschen mehr zu bewegen, das schien ihr wirklich das Klügste zu sein auch wenn sie dann Probleme mit dem Runterkommen hatte. „Hmm?“ kam es wieder aus ihrem Munde als er begann zu erzählen sie solle sich am Ast über ihr festhalten. Das hätte sie niemals geschafft, nicht im Moment wo sie sich so unsicher war, auch wenn sie sich fragte was der Mann wohl über sie dachte.


    Doch als er dann meinte er wolle zu ihr rauf kommen blickte sie doch mit einem Ruck nach unten. Rauf kommen? Sie schluckte denn sie befürchtete, dass das so gar keine gute Idee war, aber er musste es doch wissen. Ein Soldat hatte doch sicher schon viele Einsätze gehabt bei denen er klettern musste, oder? Neugierig und doch ängstlich beobachtete sie wie er sich langsam an dem Baum empor arbeitete, und die Höhe die sie wahr nahm gefiel ihr ganz und gar nicht. „Ich bewege mich keinen Deut, versprochen,“ flüsterte sie vorher noch und hielt dann ihre Luft an als er immer näher kam und schließlich nur noch einen dicken Ast unter ihr stand. Für die war er im Moment einfach nur ein Held, denn bei ihrem Glück währe sie bei einem alleinigen Versuch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vom Baum gefallen und hätte sich etwas getan.


    Dann legte er einen Arm um ihre Hüfte und sie biss sich wieder auf die Lippen, denn bevor er noch etwas sagte, konnte sie schon ahnen was er vor hatte und auch das gefiel ihr nicht, denn nun verließ sie doch wirklich ihr Mut. „Das ist ein Alptraum, erinnere mich dran, dass ich nie wieder auf einen Baum klettere,“ stieß sie zwischen ihren Lippen hervor. „Ich hoffe das geht gut und du hast Recht mit dem Ast,“ sagte sie leise, wollte dann aber tun was er sagte und begann damit ihr linkes Bein über den Ast zu heben, dabei spürte sie seinen festen Griff mit seinem Arm. Er gab ihr eine gewisse Sicherheit, auch wenn sie das Gefühl nicht loswurde, dass sie sich selten dämlich anstellte. Philogena tat genauso wie er es gesagt hatte und kam dann direkt bei ihm auf dem dicken Ast zum stehen und atmete erleichtert auf, allerdings versuchte sie sich nun auch noch etwas an ihm fest zu halten damit sie nicht doch noch fiel. Verlegen lächelte sie ihn nun an. „Danke, es ist mir alles ziemlich peinlich,“ gestand sie ihm und blickte verlegen etwas nach unten, wobei ihr wieder auffiel wie hoch sie ja waren, zumindest hoch für sie.

  • Hoffentlich empfand sie es nicht als unschicklich, daß er sie so anfaßte, doch seiner Meinung nach war es die einzige Möglichkeit, sie halbwegs sicher herunter zu bekommen. "Der Ast hält ganz gewiß", beruhigte Valerian sie und betete gleichzeitig darum, daß es so sein mochte. "Und ich werde Dich gerne daran erinnern, so etwas nie wieder zu tun", schmunzelte er, während er darauf achtete, sich selbst und sie gut festzuhalten. Sie hatte Angst und ihre Unsicherheit ließ ihre Bewegungen fahrig wirken. Doch sie schaffte es. Endlich stand sie bei ihm auf dem Ast und hielt sich an ihm fest. Einen Moment lang hielt er sie einfach fest, um ihr die nötige Sicherheit für die nächsten Schritte zu geben.


    "Gut gemacht. Das war schon der schwierigste Teil. Halt Dich am Stamm fest. Mit beiden Armen. Ich klettere dann einen Ast tiefer und wir machen es wie eben, ja?. Stück für Stück. Jeder Ast wird dicker und sicherer sein als der vorherige, also fürchte Dich nicht. Und es muß Dir nicht peinlich sein, wirklich nicht."


    Er wartete, bis sie sich ordentlich festhielt und er sicher sein konnte, daß sie es schaffte. Dann kletterte er auf den nächsten Ast. Der war zwar ein wenig versetzt, doch das machte gar nichts, eigentlich war es sogar gut, weil sie dann gut sehen konnte, wohin sie treten mußte. Wieder legte er den Arm um sie, wie gut, daß sie so klein war, und hätte sie nun eigentlich schon fast herunterheben können. Doch sie sollte lieber die Kontrolle über sich haben. "Komm, es ist ganz einfach." Sie hatten noch ein gutes Stück Weg vor sich, doch mit jedem Ast kamen sie dem Erdboden näher.

  • Philogena hoffte, dass er wirklich Recht behielt und der Ast es sich nicht doch noch anders überlegte und abbrach. Sie würden dann zusammen hinunterfallen und sich bestimmt verletzen, denn es lagen ja noch ein paar Äste dazwischen und den Kopf an ihnen stoßen wollte sie sich gewiss nicht. „Ich hoffe es doch,“ sagte sie zaghaft lächelnd und man konnte jetzt nur vermuten was sie von beidem hoffte oder ob sie sogar beides meinte. So lange er inne hielt, hielt sie sich weiter an dem Mann fest und versuchte einen sicheren und nicht ganz so wackeligen Stand zu bekommen. Für jemanden der es nicht gewohnt war so hoch hinaus zu klettern konnte das hier schon eine ziemliche Probe sein, zumal es mit ihrem Kleid nicht wirklich einfach war in einem Baum rumzuklettern, aber sie war ja selber Schuld.


    Ein paar mal atmete sie tief und langsam ein und aus. „Wie sollte es mir nicht peinlich sein?“ fragte sie ihn und sah ihn dabei etwas länger an „Ich meine das ist einfach……ja peinlich, es gibt keine anderen Worte für diese Situation. Man klettert nicht in einen Baum, zumindest sollte das keine Frau machen, denn man sieht ja was dabei raus kommt,“ sagte sie nun mit einem größeren Lächeln, denn auf der anderen Seite war es schon komisch, so lange es weiter unbeobachtete blieb. Nur ungern ließ sie ihn los, aber sie wollte machen was er sagte und klammerte sich an dem Stamm fest damit er selber einen Ast weiter nach unten klettern konnte. „Ich versuch mein Bestes,“ meinte sie nur und wartete bis sie wieder seinen Arm um ihre Hüfte spürte und tat dann genau das, was sie eben schon getan hatte. Langsam ein Bein drüber und dann ließ sie sich vorsichtig nach unten bis sie den Ast unter ihren Füßen spürte. Wieder war eine kleine Hürde geschafft und wieder ging es weiter bis sie am letzten Stück angekommen waren. „Ehrlich gesagt habe ich nicht bemerkt wie hoch das eigentlich war. Nach oben ging es schnell aber runter,“ sie schüttelte nur ihren Kopf nachdem sie geendet hatte und hielt sich wieder an einem Arm von ihm fest. Nun standen sie auf dem letzten Ast und dann wäre schon der Boden wieder unter ihren Füßen. „Zum Glück ist es gleich vorbei, aber was ist nun mit dem Kätzchen? Das kann doch nicht da oben bleiben,“ sagte sie und ganz plötzlich konnte man ein Maunzen hören. Es klang immer noch kläglich, allerdings kam es nicht mehr von oben sondern von unten. Vorsichtig blickte sie nach unten und was sie sah ließ ihren Mund offen stehen, denn das kleine ach so hilflose Kätzchen saß nun unten vor dem Baum und maunzte vor sich hin. „Was ist denn das?“ fragte sie den Mann und blickte zu ihm wieder auf während die Röte in ihr Gesicht schoss.

  • "Nun, jeder macht mal eine Dummheit, nicht wahr? Nach oben geht es immer leichter als nach unten. Man guckt ja nur nach oben und hat den nächsten guten Halt schon fest im Blick. Nach unten muß man sich mühselig vortasten. Und vor allem sieht man nicht richtig, wo man sicher hintreten kann. Ganz abgesehen davon, daß einem beim runterschauen leicht mal ganz anders wird", erklärte Valerian ruhig, einfach um zu reden und der Situation so die Spannung zu nehmen. So schafften sie Ast für Ast und waren nun schon beinahe unten angekommen, als sie schon wieder mit dieser dummen Katze anfing. Doch er brauchte darauf erstmal gar nicht zu antworten, denn ein eifriges Mauzen von unter dem Baum zeigte nur zu deutlich, daß dieses Tierchen keinerlei Hilfe benötigt hatte, sondern einfach nur um Aufmerksamkeit geheischt hatte. "So ein Strolch! Hat uns doch wahrhaftig reingelegt, dieses kleine Biest!"


    Valerian wartete, bis Philogena sich ordentlich festhielt und stieg dann vom letzten Ast, dann faßte er sich schlicht mit beiden Händen an den Hüften und hob sie vom Ast auf den Erdboden. Bei einem Fliegengewicht wie ihr wirklich kein Problem für einen durchtrainierten Soldaten. Dann schnappte er sich das Kätzchen, bevor es davonlaufen konnte, und hielt es ihr hin. "Ich denke, nach all der Mühe, die Du Dir wegen dieses Tierchens gemacht hast, und nach all der Angst, die Du wegen ihm durchstehen mußtest, sollte es Dein sein." Es sah ein wenig struppig aus, und es fanden sich auch zwei, drei Zecken in seinem Fell, doch mit der richtigen Pflege war es sicher ganz niedlich. Außerdem waren diese Anzeichen ein deutlicher Beweis dafür, daß es wohl niemandem gehörte.


    Schnell rückte er seine Rüstung und sein Gladius zurecht, denn ein Praetorianer sollte natürlich immer ein würdiges Erscheinungsbild bieten. "Wenn ich mich vorstellen darf? Lucius Quintilius Valerian", stellte er sich vor und lächelte sie freundlich an. Noch immer zierte eine gewisse Röte ihre Wangen, was ihr einen charmanten Ausdruck gab.

  • Seine Worte klangen wirklich einleuchtend und wieder trat dieses zurückhaltende Lächeln auf ihre Lippen. Er hatte vollkommen Recht bei dem was er da sagte. Nach oben ging es wirklich super einfach. Man sah nur hinauf und konnte genau sehen wo man hin greifen musste aber auf den Weg nach unten verlor man schnell die gesamte Übersicht und wurde ängstlich, zumindest schien es bei ihr zu sein. In Bezug auf die Anspielung einer Dummheit nickte sie nur verlegen, denn es war wirklich eine Dummheit gewesen auf den Baum zu steigen, zumindest vollkommen alleine. Es hätte ganz anders ausgehen können, wenn er nicht gekommen wäre.
    Die kleine Katze oder Kater, das konnte man noch nicht sagen, hatte sie beide wirklich an der Nase rumgeführt und das machte es nicht wirklich besser, denn somit wusste sie, dass ihr Eingreifen vollkommen umsonst gewesen war.


    Mit beiden Händen hielt sie sich auf dem letzten Ast richtig fest während er hinabstieg und wieder festen Boden unter seinen Füßen hatte. Darauf freute sie sich auch schon und sicher würde sie keinen Schritt mehr auf einen Baum wagen, selbst dann nicht wenn eine ganze Horde von Katzen dort drinnen miaute. Etwas peinlich berührt war sie als er sie nun wieder ergriff und sie einfach vom Baum hob. Verlegen strich sie sich ein paar kleine Haarsträhnchen hinter ihre Ohren, die sich bei dem ganzen aus ihrer Frisur gelöst haben und sah ebenso verlegen zu Boden, wobei sie bemüht war ihre Stola wieder einigermaßen zurecht zu zupfen, damit sie nicht ganz so ausschaute als…..wäre sie auf einen Baum gestiegen.


    Ihren Blick hob sie auf der Stelle wieder als er das Kätzchen schnappte und es ihr in die Hände drückte. Es sah wirklich verwahrlost aus, schmiegte sich aber gleich schnurrend an sie als sie es festhielt. Es würde erst einmal einiges an Pflege benötigen bevor man mit ihm kuscheln konnte, aber würde sie es überhaupt behalten dürfen? Da müsste sie erst einmal ihren Cousin fragen, aber vielleicht konnte er dem süßen, kleinen, Fratz auch nicht widerstehen. „Danke, ich hoffe ich kann den kleinen behalten, aber dann sollte man ihm die Ohren lang ziehen,“ sagte sie lächelnd und schaute den Praetorianer etwas genauer an, wie er seine Rüstung wieder richtete und seine Waffe an den richtigen Ort schob.


    Ihre Wangen schimmerten fröhlich, rot während er sich vorstellte. „Ich bin Purgitia Philogena. Es freut mich dich kennen zu lernen, auch wenn es auf eine andere Art und Weise war, als sie sonst üblich ist,“ sagte sie mit sanfter Stimme, die einen ganz eigenen und besonderen Klang hatte. Ihr Lächeln spiegelte sich dabei in ihren Augen wieder.

  • "Gern geschehen", lächelte Valerian, der natürlich jetzt ganz den Helden raushängen lassen konnte, nachdem doch noch alles gut gegangen war. Wer rettete schließlich nicht gerne hübsche junge Frauen aus einer mißlichen Lage? Wenn er das nachher erzählte, würde er den blanken Neid der Kameraden ernten, soviel war klar. "Und die Art und Weise mag zwar ungewöhnlich sein, doch immerhin werden wir beide diese Begegnung nicht so schnell vergessen und das finde ich ausgesprochen positiv", grinste er ein wenig lausbübisch.


    Die leicht derangierte Frisur gepaart mit den verlegen geröteten Wangen gaben ihr ein charmantes, fast schon schelmisches Aussehen. "Sehr erfreut, Purgitia Philogena. Sag, bist Du mit Senator Purgitius Macer verwandt?" Den kannte Valerian natürlich. Also vom sehen. Immerhin kam er hin und wieder durch das Palasttor. "Du läufst doch nicht wirklich ganz allein durch Rom, oder? Das ist nämlich ganz und gar nicht ungefährlich. Hast Du keine Sklaven als Begleiter mitgenommen?" Die meisten Damen aus gutem Hause gingen nur in angemessener Begleitung raus. - Schon, damit sie jemanden hatten, der ihre Einkäufe trug. (:D)


    Das Kätzchen jedenfalls war der absolute Gewinner bei dieser ganzen Aktion. Schnurrend schmiegte es sich an Philogena, als wüßte es ganz genau, daß es eine nie versiegende Quelle guten Futters und liebevoller Streicheleinheiten gefunden hatte. Eine gewisse Raffinesse konnte man dem Tierchen tatsächlich nicht absprechen.

  • Er hatte ein sehr ansehnliches Lächeln, das musste sie schon sagen und seine Augen, sie strahlten ebenfalls dieses Lächeln aus. Wie sie ihm aber jemals dafür danken sollte wusste sie nicht, aber vor allem hoffte sie, dass das was geschehen war niemand erfahren würde. Das war alles einfach zu peinlich und auch ihrem Cousin würde sie davon ganz sicher nichts erzählen. Wie sah denn das aus? Die kleine Cousine in einem Baum, wegen einer Katze die keine Hilfe gebraucht hätte. Ohweh sie hatte sich wirklich bis auf die Knochen blamiert und wollte die Geschichte am liebsten auf der Stelle wieder vergessen. Besser wäre das wohl auf jeden Fall. Die Röte wollte nicht von ihren Wangen weichen, als wäre sie draufgemalt blieb sie an Ort und Stelle und leuchtete fröhlich vor sich hin.


    „Oh da hast du Recht. Ich werde dieses ganz Besondere Treffen sicher nicht vergessen. Wie könnte ich auch?“ fragte sie ihn und lachte dann leise auf wobei sie ihren Kopf etwas schüttelte. „Ich hoffe ich kann mich einmal dafür erkenntlich zeigen,“ meinte sie und achtete nicht darauf, dass diese Worte etwas zweideutig klangen, wobei sie wirklich nur an einen Dank dachte, aber bei einem Mann und dessen Gedanken konnte man ja nie wissen. „Macer ist mein Cousin und ich bin erst seit wenigen Tagen hier in der Stadt,“ sagte sie ihm und wurde dann erst recht rot. Heute hatte sie es aber auch mit dem Rot werden. Verlegen und ein wenig schuldbewusst blickte sie zu Boden, denn sie war wirklich alleine unterwegs gewesen. Aber eigentlich nur aus dem Grund da sie nicht aus einem so riesigen Ort wie Rom stammte. Bei ihr zu Hause konnte man es wagen alleine auf die Strasse zu gehen. Es war eine ländliche Gegend gewesen und nur wenn man in die nähere Stadt gefahren war, ging man nicht alleine. So begann sie ein wenig herumzudrucksen. „Ich…naja…..doch……also nein…..ich bin alleine unterwegs,“ rückte sie dann mit der Sprache raus. Vorsichtig blickte sie auf zu ihm "Du wirst es doch niemanden sagen?" fragend blickte sie ihn an.


    Während sie Valerian ansah schmuste das kleine freche Kätzchen unaufhaltsam mit Philogena und sie streichelte immer wieder das kleine Köpfchen. Ein wahrer Schmusetiger war er jetzt schon und ganz sicher würde sie ihn oder sie mit nach Hause nehmen.

  • Ja, diese Frage konnte man wahrhaftig zweideutig verstehen und Valerian konnte sich ein Grinsen dann doch nicht verkneifen. Natürlich war ihm klar, daß ein Mädchen wie Philogena es sicherlich nicht zweideutig gemeint hatte, aber gerade das machte es ja eigentlich komisch. "Oh, wenn ich ein wenig darüber nachdenke, fällt mir bestimmt etwas ein, wie Du mir danken könntest", antwortete er in ganz harmlosen Ton, obwohl auch seine Worte sehr zweideutig verstanden werden konnten. Sein Grinsen vertiefte sich noch ein wenig, vor allem, als die Röte in ihrem Gesicht sich ebenfalls nochmal vertiefte. Offenbar war ihr diese Geschichte wirklich sehr peinlich.


    "Ach, komm, mach Dir nicht so viele Sorgen. Es ist nichts geschehen. Du bist weder körperlich, noch in Deiner Ehre verletzt. Und ich werde diese Geschichte nur weitererzählen, ohne Deinen Namen zu nennen. Versprochen. Aber Du mußt mir auch etwas versprechen: Nämlich nicht mehr allein in der Stadt herumzulaufen. Nur allzu schnell gerätst Du in schlechte Gegenden. Und da bist Du dann praktisch Freiwild." Er sprach sehr ernst und eindringlich, denn er wollte nicht, daß sie irgendwie in Gefahr gerät. "Wenn Du möchtest, begleite ich Dich jetzt nach Hause. Oder wenigstens bis zu der Straße, in der sich eure Villa befindet, wenn es Dir peinlich ist, von einem Praetorianer nach Hause gebracht zu werden." Obwohl das doch eigentlich eher eine Ehre war, fand er. "Wo wolltest Du denn eigentlich hin?" Er hatte nicht so erschreckend viel Zeit, wollte jetzt aber auch nicht unhöflich sein. Eine Ausrede würde ihm schon einfallen, sollte jemand etwas wegen seines langen Ausbleibens sagen..

  • Philogena hatte sicher nicht zweideutig gedacht ansonsten wäre sie wohl auf der Stelle im Boden versunken, aber so, dass niemand sie mehr von dort unten hätte ausbuddeln können. Solche Gedanken hegte sie nämlich wirklich nicht. Auch seine gesagten Worte verstand sie nicht zweideutig, denn sie würde sich eher darüber freuen wenn sie sich bei ihm revangieren könnte. Das wäre wieder etwas was sie glücklich machen würde und deswegen lächelte sie wieder einmal erfreut auf als sie seine Worte hörte. Sein Grinsen hatte wirklich etwas schalkhaftes und das sagte ihr, dass er doch sicher noch ziemlich jung war, zumal er nicht als ausschaute. Natürlich konnte sie sich auch irren das war klar, aber alt war er sicher nicht. Vielleicht ein wenig älter als sie, aber das war ja eigentlich vollkommen egal.


    „Die Geschichte erzählen?“ fragte sie und sah ihn auf einmal mit ihren großen Augen an. „Ohje ich hoffe ich bekomme niemals etwas davon mit. Oder stelle dir nur einmal vor in der Acta würde auf einmal ein Artikel auftauchen. Frau und Soldat im Baum gesichtet. Ich glaube auch wenn niemand weiß, dass ich das war, ich würde in Grund und Boden versinken,“ sagte sie mit einem Schmunzeln auf ihren Lippen. „Das Versprechen werde ich dir aber gerne geben. Ich verspreche dir, dass ich nicht mehr alleine hier draußen sein werde. Es war dumm, ich weiß und ich hoffe ich erspare mir jeglichen, weiteren Ärger das wäre nämlich etwas was ich nicht wollte,“ sagte sie während das kleiner Katerchen froh und munter in ihren Armen lag und vor sich hinschnurrte.


    „Doch gern. Du kannst mich gern zurück begleiten, es wäre mir sicher nicht peinlich und sicherer als wenn ich alleine laufe. Eigentlich hatte ich nichts Besonderes vor. Ich wollte mir nur ein wenig die Gegend ansehen, aber scheinbar war es doch nicht wirklich klug von mir und ich werde demnächst am besten auf solchen Streifzügen meinen Cousin mitnehmen damit ich auch nicht mehr auf solch dumme Gedanken komme. Obwohl ich wirklich nicht mehr vor habe je wieder einen Baum zu besteigen,“ sagte sie wieder mit diesem verlegenen Lächeln. „Ich hoffe aber ich mache dir auch wirklich keine Umstände?“

  • "Solange ich bei Dir bin, hast Du gewiß keinen Ärger zu erwarten", sagte Valerian mit großer Übezeugung. Schließlich war er Praetorianer, nicht wahr? Wer würde es schon wagen, sich mit ihm anzulegen! Ach, war das nicht wunderbar, derart den Helden heraushängen lassen zu können? Er genoß es richtig, wie sie ihn anblickte. Immerhin gab es nur selten Gelegenheit, mit hübschen jungen Damen zusammen durch einen Park zu flanieren oder sie gar heim zu begleiten.


    "Also, wenn Du Dich nicht auskennst, dann bleib immer auf den Hauptstraßen. Sobald Du Dich in Nebenstraßen begibst, bist Du rettungslos verloren. Und wie gesagt, nimm demnächst Begleitung mit, ich verlasse mich darauf, daß Du Dein Versprechen hältst. Schau, das ist doch auch viel praktischer, wenn Du etwas kaufen willst. Dann hast Du gleich jemanden, der Deine Einkäufe trägt. Und glaub mir, wenn Du über einen der Märkte in dieser Stadt gehst, wirst Du ganz sicher etwas finden. Es gibt hier nichts, was es nicht gibt." Eigentlich konnte er doch froh sein, daß Valentina nicht hier war. So sparsam wie in Mogontiacum konnte sie hier gewiß nicht sein.


    "Diese Straße solltest Du Dir merken, sie führt ganz in die Nähe Deines Hauses." Er führte sie auf eine der Hauptstraßen und sie schlenderten gemütlich im Strom der Menschen dahin. "Und nein, Du machst mir keine Umstände. Es ist zwar ein kleiner Umweg, aber auf die paar Minuten kommt es wirklich nicht an." Naja. Er war schon ganz schön überfällig. Doch das mußte er ihr ja nicht auf die Nase binden. Außerdem würde er sich schon rausreden. Oder eben ein paar Tage Latrinen putzen, wäre ja auch nicht das erste mal.

  • Sie fand seine Aussagen einfach süß. Er hatte etwas Beschützendes an sich und das gefiel ihr sehr. Wahrscheinlich hatte er Recht, dass solange er bei ihr war ihr sicher nichts passieren konnte, aber sie konnte ihn ja schlecht immer bei sich haben. Die leichte Röte würde heute sicher nicht mehr aus ihrem Gesicht verschwinden soviel war sicher und ebenso auch ihr Lächeln, denn wie sie sollte sie auch anders. Sie konnte ihn einfach nur anlächeln außerdem war er so etwas wie ihr persönlicher Held. Und das kleine Kätzchen tat seinen Rest und kuschelte sich zufrieden, schnurrend in ihre Arme. „Du kannst dich voll und ganz darauf verlassen, denn ich breche keine Versprechen,“ sagte sie leise und mit diesem Augenaufschlag. „Ich weiß, ich glaube in dieser Hinsicht bin ich eben ich. Sklaven sehe ich nicht ganz so als Sklaven an wie andere auch wenn es nicht bei jedem ankommt. Ich sage mir immer solange die Sachen die ich mir besorge leicht sind kann ich sie auch selber tragen,“ sagte sie etwas verlegen. Sklaven bei ihr zu Hause hatte sie immer freundschaftlich behandelt und selten hatte sie mal einen Befehl gegeben falls sie das überhaupt konnte. Für Befehle war sie dann wohl doch zu zart.


    „Die Märkte werde ich ganz sicher noch besuchen, vielleicht hättest du ja Lust mich einmal zu begleiten?“ fragte sie und noch bevor sie nachdenken konnte was sie eben gesagt hatte, war es schon draussen. Wie sollte es auch anders sein? Natürlich wurde ihr Gesicht noch eine Nuance Dunkelröter als es schon war. Aber es war gesagt und sie konnte es nicht mehr zurücknehmen, aber es war ihr ziemlich peinlich, dass sie es überhaupt gesagt hatte. So atmete sie unbemerkt etwas tiefer ein und lächelte.


    Dicht lief sie neben ihm her als er sie aus dem Park hinaus zu den Strassen führte und natürlich hörte sie ihm auch weiter zu und hielt das kleine Kätzchen fest auf ihren Armen. „Ich werde sie mir ganz sicher merken. Und da ich ja nun immer jemanden mitnehme, werde ich mich auch sicher nicht verlaufen, versprochen,“ sagte sie und erneuerte noch einmal ihr Versprechen. „Ich hoffe es wirklich ich möchte nicht, dass du wegen mir und weil ich so dumm war noch Ärger und Schwierigkeiten bekommen wirst. Das beruhigt mich, dass es nicht so schlimm ist,“ sagte sie während sie langsam die Strasse entlangliefen.

  • Solch ein Augenaufschlag sollte eigentlich als unzulässige Waffe deklariert werden. Wer könnte diesem Blick schon widerstehen? Valerian sicherlich nicht. Und er war sich ziemlich sicher, daß keiner seiner Kameraden es schaffen würde. Was für ein süßes Mädchen! Aber natürlich mußte er sich jeden Gedanken daran aus dem Kopf schlagen. Immerhin war er Soldat. Aber ihre Gesellschaft genießen, das konnte er.


    "Du willst damit sagen, daß Du Dich scheust, den Sklaven Arbeiten zu übertragen?", fragte er ungläubig. Bisher hatte er gedacht, daß gerade Kinder aus reichem Hause das mit quasi mit der Muttermilch einsogen. "Aber es ist doch ihre Arbeit? Schau, meine Arbeit ist es, den Kaiser und seine Familie zu beschützen und den Palast zu bewachen. Dafür muß ich den ganzen Tag vor irgendwelchen Türen oder an Toren stehen und mich mit uneinsichtigen Besuchern streiten. Das ist meine Arbeit. Und glaub, mir, gerade an heißen Tagen ist das kein Vergnügen, in dieser Rüstung regungslos herumzustehen. So ist das eben. Jeder hat seine Aufgabe, bei dem einen ist sie leicht, bei dem anderen schwer. Und wenn Du einen Sklaven mitnimmst in die Stadt, dann ist es eben seine Aufgabe, Deine Einkäufe zu tragen. Dafür wird er von Deiner Familie versorgt. Das ist ganz normal. Der Lauf der Dinge. Du tust ihm nicht weh damit." So sah er das wenigstens. Sklaven waren zum arbeiten da, also sollten sie arbeiten. Das hieß ja noch lange nicht, daß man sie unmenschlich behandeln mußte.


    "Sehr gern würde ich Dich mal auf die Märkte begleiten", log er glatt, ohne rot zu werden. Nicht, daß er sie nicht gerne begleiten würde, ganz im Gegenteil. Nur das Einkaufen störte dabei. Er hatte eine Schwester. Er wußte nur zu gut, was es hieß, mit einer jungen Frau zusammen über die Märkte zu gehen. Doch natürlich konnte er ihr das so nicht sagen. "Allerdings habe ich nur sehr selten Ausgang. Das hier heute ist auch schon erschlichen auf dem Rückweg zur Castra. Nein, mach Dir keine Sorgen. Ich bekomme deswegen keinen Ärger." Noch eine Lüge. Wenn er an den falschen geriet am Tor, dann konnte das sehr wohl Ärger geben. Doch er vertraute darauf, daß er mit den meisten Kameraden auf gutem Fuß stand. "Ich habe ein paar Kleinigkeiten besorgt, um das Essen etwas aufzuwerten. Und da hat auch niemand etwas dagegen. Zur größten Not kann ich ja berichten, daß ich eine schöne Dame retten mußte. - Würdest Du denn als Zeugin für mich fungieren?" Ganz spontan war ihm das eingefallen. Würde sie für ihn einstehen? Nicht, daß das nötig wäre, doch die Frage war nicht uninteressant. Und auf die Antwort war er mehr als gespannt.

  • Immer wieder streichelte sie die kleine Katze auf ihrem Arm und spürte das Schnurren. Sie war vollkommen zahm und genoss das ganze sichtlich sehr. Es schien als würde sie auch gar nicht mehr von ihr wegwollen. „Ich weiß, dass es die Aufgabe eines Sklaven ist und es ist ja auch nicht so, dass sie von mir keine Aufgaben bekommen, aber ich weiß auch nicht wie ich es am besten erklären soll. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass zu Hause, also da wo ich die ganze Zeit lebte, ich mich mit einer Sklavin über Jahre hinweg sehr gut angefreundet habe. Auch das versteht vielleicht nicht jeder, aber sie ist wirklich eine gute Freundin geworden,“ sagte sie lächelnd wobei man auch das Strahlen in ihren Augen sehr gut erkennen konnte. Lara war wirklich eine sehr gute Freundin geworden und ihr wäre nie in den Sinn gekommen sie zu irgendwelchen Arbeiten zu zwingen oder sie für einen Einkauf zum Tragen mit zu nehmen. „Ich weiß einfach nicht wie ich es beschreiben soll das mit den Sklaven was ich meine,“ sagte sie doch etwas verlegen weil sie einfach nicht die richtigen Worte finden konnte, aber vielleicht wusste er auch so was sie damit meinte.


    Philogena sah ihm in die Augen als er auf ihren Vorschlag wegen dem Markt einging. „Vielleicht hast du ja dennoch irgendwann einmal Zeit und……vielleicht……es muss ja nicht der Markt sein……vielleicht kann ich mich dann einfach bedanken dafür was du heute getan hast?“ meinte sie, wusste aber noch nicht wie und mit was sie sich wirklich bedanken konnte aber, dass etwas von ihr kommen musste das war ihr klar auch wenn er es vielleicht nicht wirklich so sah. „Ich würde mich auf jeden Fall freuen,“ meinte sie und lächelte dann ganz offen. Sie lachte leise auf, wurde aber bei seinen letzten Worten dennoch rot beziehungsweise das war sie ja schon die ganze Zeit, denn ihre Wangen glühten ohne Ende. „das würde ich für dich gerne machen. So lange wir dann nicht sagen müssten, dass du mich wegen einer Katze aus dem Baum geholt hast,“ sagte sie und lachte wieder leise auf. „Du hast mein Wort, dass wenn jemand etwas sagt ich auf der Stelle deine Zeugin sein werde,“ meinte sie. Mit leuchtenden Augen schaute sie ihn von der Seite an und irgendwie kamen ihr nun Worte von dem Gespräch mit Macer in den Sinn.

  • Valerian lächelte. "Nur weil Du einen Sklaven die Einkäufe tragen läßt, heißt das doch nicht, daß Du nicht auch freundlich zu ihm sein kannst. Aber Deine Einstellung spricht auf jeden Fall für Deine Herzenswärme", stellte er fest und wurde wahrhaftig ein wenig rot. War das nicht schon ein klein wenig zu dreist gewesen? "Bitte verzeih, ich bin vermessen. Wer bin ich, Dir da dreinzureden? Das war auch eigentlich gar nicht meine Absicht." Sie erreichten die Straße, in der die Villa des Senators lag. "Schau, da hinten ist Dein Haus." Er deutete die Straße hinunter und setzte sich in diese Richtung in Bewegung.


    "Leider kann ich meistens nicht allzu frühzeitig sagen, wann ich Zeit habe. Wie wäre es, ich komme bei nächster Gelegenheit einfach mal bei Dir vorbei? Vielleicht paßt es ja und Du hast auch gerade Zeit." Er erwiderte ihr offenes Lächeln. Auch wenn einkaufen nicht ganz seine Lieblingsbeschäftigung war, so war es doch schön, mit ihr Zeit zu verbringen. Nicht mehr natürlich. Er war Soldat, alle weitergehenden Gedanken waren unmöglich. Noch ganze 16 Jahre lang. Er begann wirklich, dies zu bedauern. In kurzer Zeit war es schon das zweite mal, daß er dies bedauerte.


    "Das ist sehr freundlich von Dir, mir beistehen zu wollen. Bestimmt wird dies nicht nötig sein. Und bestimmt wird auch niemand von mir verlangen, so weit ins Detail zu gehen. Es wird sicher genügen zu sagen, daß es mir möglich war, Dich aus einer... unschönen Situation zu holen. Das reicht bestimmt." Obwohl er eigentlich nichts schlimmes daran fand, daß sie sich in einem Baum verstiegen hatte. Das war schon ganz anderen passiert.


    "Auch wenn es Dir sicher unangenehm war... Ich bin froh, daß es uns Gelegenheit gab, uns kennenzulernen. Das wäre sonst bestimmt nie geschehen. Daher bin ich diesem Kätzchen wirklich dankbar. - Wir... wir sind da." Er blickte in ihre wunderbar leuchtenden Augen und fühlte Bedauern in sich aufsteigen. Nun mußte er sich verabschieden.

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