[Grundausbildung] Appius Decimus Drusus

  • Wenn der Decimer auch teilweise ein wenig nervige Fragen stellte, so passte er allerdings bei den Ausführungen seines Centurios gut auf und konnte daher auch die Fragen des Iuliers ohne Probleme und äußerst ausführlich beantworten. "Gut, Probatus", lobte Drusus seinen Namensvetter militräsich knapp.



    "Kommen wir zur Legionsreiterei: Die Reiterei besteht aus vier Turmae zu je XXX Mann. Das heißt, die Legionsreiterei fasst im Idealfall insgesamt CXX Mann. Der Kommandant einer Turma nennt sich Decurio, er entspricht in etwa dem Centurio bei der Infanterie. Sein Stellvertreter ist der Duplicarius, der dem Optio entspricht. Die Besonderheit an der Turma ist, dass es zu dem Duplicarius noch einen zweiten Principales, den Sesquiplicarius. Das Feldzeichen einer Turma trägt der Vexillarius. Zu dem gibt es noch einen Tesserarius, diesen Rang gibt's bei uns ja auch."


    "Die Legionsreiterei wird meist von einem Tribunus Angusticlavius, oder gar einem Tribunus Laticlavius kommandiert. Zusätzlich fungiert sie als die Leibwache des Legatus Legionis."


    Diesmal fiel der strenge Blick des Centurios auf den Probatus Natator, der bei einer vorherigen Lektion beinahe ertrunken wäre. "Probatus Natator, wie viele Mann hat eine Turma im Idealfall, welchen Sonderrang hat die Legionsreiterei und welche spezielle Funktion übernimmt die Reiterei?"


    Sim-Off:

    darfst trotzdem du antworten ;)

  • probatus Sextus Hadrianus Natator


    Neben Drusus saß Natator, der mehr oder weniger gelangweilt den Ausführungen des centurio folgte. Theorie war nicht gerade seine Stärke,da er ständig damit beschäftigt war, sich am Einschlafen zu hindern. Ihm war mehr daran gelegen, endlich das Schwimmen zu erlernen um nicht noch einmal wie neulich im See kläglich unterzugehen.


    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus
    Diesmal fiel der strenge Blick des Centurios auf den Probatus Natator, der bei einer vorherigen Lektion beinahe ertrunken wäre. "Probatus Natator, wie viele Mann hat eine Turma im Idealfall, welchen Sonderrang hat die Legionsreiterei und welche spezielle Funktion übernimmt die Reiterei?"


    Natator fuhr von seinen Gedanken auf. Gerade noch mit einem Ohr hatte er die Fragen des centurio mitbekommen. Hastig antwortete er:


    "Im Idealfall hat eine turma XXX Ma..., equites. Die Legionsreiterei hat als Leibwache des legatus legionis einen Sonderrang."


    Bei der Funktion der Reiterei überkam es ihn wie ein Gedankenblitz. Er dachte nicht mehr daran, von wem oder woher es hatte, aber er legte los:


    "Die Aufgabe der Reiterei ist operativer und taktischer Natur. Operativ
    dient sie ihrer Beweglichkeit und Geschwindigkeit wegen zur Aufklärung
    als sog. Auge des Heeres und zur Verschleierung, d.h. zum Abfangen
    und Unterbinden der feindlichen Aufklärung, zu Vorposten-, Sicherungs-
    und Verbindungsaufgaben, zur operativen Verfolgung, zu hinhaltenden
    und festhaltenden Aktionen und zu überfallartigen Vorstößen und Kommandounternehmen oft tief in Feindesland. Ferner ist die Reiterei
    wegen ihres weiten Operationsradius am besten geeignet, ein größeres Gebiet unter Kontrolle zu halten, logistisch für die eigene Armee auszubeuten und die feindliche an seiner Ausbeutung zu hindern, gegebenenfalls es systematisch zu verwüsten, centurio."


    Erst jetzt holte Natator Luft. Er wußte zwar nicht, ob alles richtig war, was er aus dem Stegreif von sich gab, aber er war davon überzeugt, daß das den centurio mehr beeindrucken würde als seine klägliche Leistung beim Schwimmen.

  • Diese äußerst ausführliche, wenn auch ein wenig abschweifende Antwort des Probatus verdutzte den Iulier tatsächlich. Von Natator, der beim Schwimmen doch so kläglich versagt hatte, hätte Drusus etwas gänzlich anderes erwatet. Doch natürlich war das eine positive Überraschung. Der Centurio nickte dem Probatus kurz zu und ließ sich sogar zu einem etwas ausführlicherem Lob hinreissen: "Ausgezeichnet, Probatus Hadrianus!"


    Anschließend legte der Centurio, wie zuvor bei dem grundlegenden Aufbau der Legion eine Wachstafel auf die diesmal das Verhalten in beziehungsweise kurz vor der Schlacht darstellen sollte.


    Die Annäherungsphase


    [Blockierte Grafik: http://img352.imageshack.us/img352/6599/annherungsphaseof8.gif]



    "Hier seht ihr die Annäherungsphase vor beziehungsweise am Beginn einer Schlacht. Ihr seht zwei Manipel, wobei ein Manipel aus je zwei Centurien besteht. Centurio und Signifer der jeweiligen Centurie befinden sich an der Spitze ihre Eiheit und führen selbige in die Schlacht. Tesserarius und Optio hingegen findet man ganz hinten, ihre Aufgabe ist es die Formation zusammenzuhalten Den Corinicen findet man zu guter letzt auf der Höhe der ersten Reihe der Formation, allerdings an einer Flanke."


    Diese Phase war damit abgeschlossen und der Iulier legte bereits die nächste Wachstafel auf.



    "Auf dieser Tafel ist zu sehen, wie die jeweils hintere Centurie eines Manipels die Lücke zwischen den Manipeln schließen und eine Schlachtlinie bilden. Der Centurio und der Signifer ziehen sich hierbei in den Zwischenraum zwischen zwei Centurien zurück, wobei der Centurio slebstverständlich in der ersten Reihe bleibt!"


    Drusus ließ seinen Blick durch die mehr oder weniger aufmerksam dreinblickenden Probati schweifen und wählte nun einen aus, der einen eher müden Eindruck. "Probatus Decius! Fasse meine Ausführungen kurz und knapp zusammen!" Der eben genannte Probatus fuhr voller Schrecken zusammen und blickte den Centurio entgeisstert an. "Na los, ich warte!", gab der nur streng von sich und blickte den Decier finster an. "Ja, äh... ähm, ja", begann Decius unkoordiniert zu stammeln. "Also da gibt's so eine Annäherungsphase und äh ja, der Centurio is irgendwie ganz vorne und der Signifer gibt das Signal zum Angriff, oder so..."


    "Genug!", rief Drusus schließlich und schüttelte den Kopf. "Probatus Decimus, ich hoffe du hast besser aufgepasst als dein Kamerad?"

  • Da kam der Centurio doch noch auf die Legionsreiterei zu sprechen. Ich hatte gedacht, dass sie immer von einem TL kommandiert würde. Aber scheinbar gab es auch Fälle, in denen ein TA dies tat. Na gut, dachte ich. Wieder etwas dazu gelernt oder aufgefrischt.


    Bei der Antwort des mir bis dato unbekannten Probatus blieb mir fast die Spucke weg. Was der alles erzählte. Höchstwahrscheinlich wollte er zu den Equites. Denn warum sonst sollte einer soviel über diese wissen? Für mich waren sie insbesondere wichtig, um unsere Flanken und gegebenenfalls unseren Rücken zu decken, die gegnerische Reiterei in Schach zu halten, als Aufklärer und Störer zu fungieren. Und um im geeigneten Moment dem Feind den Todesstoß zu versetzen. Gespannt schaute ich den Centurio an. Dieser war mit der Antwort sehr zufrieden. Ich nickte leicht.


    Dann ging es um die Grundtaktik im Feld. Nichts aufregendes. Ich musste kurz wieder an Borbatomagus und dem Scharmützel im Wald denken. Dort war von diesen Phasen nichts zu sehen gewesen. Aber es war auch nicht das geeignete Gelände dafür gewesen. Da hörte ich die Frage von Drusus an den Centurio. Aufmerksam beugte ich den Oberkörper etwas nach vorne, um genau hören zu können, was mein ehemaliger Stubenkamerad wieder auf dem Herzen hatte.

  • Die Miene des centurio verriet alles: Die Fragen, deren Beantwortung sich Drusus erhoffte, kamen weder der Fortführung des theoretischen Unterrichts entgegen - im Gegenteil, sie waren eher hinderlich - noch waren sie erwünscht.


    Drusus nahm es gelassen. So beeilte er sich, ohne lange nachdenken zu müssen, sich an die Ausführungen des centurio zu halten und diese auf der Grundlage der Wachstafeln mit eigenen Worten zu wiederholen.


    "In der Annäherungsphase vor resp. am Beginn einer Schlacht sieht man zwei Manipel zu jeweils zwei Centurien, die von den jeweils sich an der Spitze befindenden centuriones und signiferi angeführt werden. Der Zusammenhalt der einzelnen Truppenkörper obliegt den jeweils am Schluß postierten tesserarii und optiones. Der cornicen befindet sich an einer Flanke auf Höhe der ersten Reihe.


    In der Kampfphase schließt die jeweils hintere Centurie die Lücke zwischen den Manipeln und bildet so eine Schlachtlinie. Centurio und signifer ziehen sich in den Zwischenraum zwischen zwei Centurien zurück. Der centurio steht in der ersten Reihe, centurio."

  • Tatsächlich war an der Antwort des Decimers nichts, aber auch gar nichts auszusetzen. Also huschte dem Iulier sogar ein leichtes Lächeln über das sonst so strenge Gesicht. "Ausgezeichnet, Decimus", lobte er seinen Namensvetter.


    "Mit der Theorie war's das!", gab Drusus anschließend bekannt. "Morgen geht's wie gewöhnlich am Campus weiter, mit den Belagerungsgeräten!"

  • Drusus hatte viel mitgeschrieben. Er hatte dabei Randbemerkungen gemacht, die er mittels Fragen an den centurio von diesem klären lassen wollte. Er rechnete damit, daß sich dazu am Ende des theoretischen Unterrichts die Gelegenheit bieten würde.


    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus
    "Mit der Theorie war's das!", gab Drusus anschließend bekannt.


    Drusus sah auf. Von evtl. Fragen, die ihm noch gestellt werden konnten, sagte der centurio nichts.


    Mit viel Wissen über sein Nichtwissen verließ Drusus die schola.

  • ... und wieder standen sie und warteten, was ihnen der centurio nun präsentieren wollte.


    Sein Nebenmann rempelte Drusus an. Der sah leicht ungehalten nach rechts: da stand Natator, der Nichtschwimmer.


    "Kennst du dich mit Belagerungsgeräten aus, welche gibt es denn? Du weißt doch sonst auch alles!" flüsterte er.


    Ebenso leise kam die Antwort:


    "Angreifer und Verteidiger setzen auch ihre Artillerie ein, die sich aus Katapultgeschützen verschiedenen Kalibers und verschiedener Konstruktion zusammensetzt. Die Abschußenergie liefern gedrillte tränge tierischer Sehnen.

    Die kleineren und mittleren Katapulte funktionieren wie Armbrüste. Allerdings ist der Bogen zweiteilig; jeder Teil steckt in einem senkrecht verankerten und gedrillten Sehnenstrang. Abgeschossen werden recht massive Pfeile, aber auch Blei- und Steinkugeln.

    Die schwere Artillerie umfaßt einarmige Katapulte (onager) von beachtlichem Ausmaß und großem Gewicht, die meist Steinkugeln zwischen 13 und 40 kg Gewicht auf die Reise schicken. Die Schussweite beträgt bis zu 350 m. Mehr weiß ich auch nicht.


    Aber jetzt halt die Klappe bevor es der centurio merkt!"

  • Heute war es soweit. Ich würde zum ersten Mal einer Gruppe von Probati gegenüberstehen. Aufgeregt klopfte mir das Herz bis zum Hals und mir brach ein wenig der kalte Schweiß aus. Immer wieder sagte ich mir, dass schon nichts schlimmes passieren würde. Ich bräuchte nur an der Seite zu stehen, dem Centurio bei seiner Arbeit zusehen und einige unwillige Neulinge motivieren. Nichts besonderes also.


    Doch als ich mich dann bei den Probati einfand, waren diese Worte vergessen. Es war komisch, nun auf der anderen Seite zu stehen. Dem Vitisträger dabei zu helfen, diese Männer auszubilden. Eine große Verantwortung hatte ich damit übertragen bekommen. Und diese galt es nun zu meistern.


    Ich ging zum Centurio und grüßte ihn. Danach stellte ich mich ein paar Schritte hinter ihm auf und verfolgte das übliche Antreten. Als der Iulier befahl, still zu stehen, ging ich automatisch in die Habachtstellung. Es war wie ein Reflex. Ob ich es tun musste, wusste ich nicht. Aber so ganz verkehrt konnte es auch nicht sein.

  • Drusus begrüßte seinen Optio mit einem knappen Nicken und brüllte anschließnd die ersten Befehl des Tages über den Platz:
    Der Iulier räusperte sich schließlich kurz und brüllte über den Platz:


    "Probati, venite!"


    "Heute kommen wir zu einem selten gebrauchten, aber deshalb noch lange nicht unwichtigen Punkt: Dem Umgang mit den Belagerungsgeräten, das heißt eigentlich nur mit dem Skorpion!"


    Doch diese müssen erst aus den Horrea geholt werden! Ihr findet sie in Horreum Tertium, je zwei Probati nehmen sich einen Skorpion und schleppen ihn wieder hierher! Der Optio Germanicus wird euch dorthin führen! Abmarsch!"

  • Auf dem Weg zum horreum tertium fing Natator wieder an:


    "Und was ist so ein Skorpion?"


    "Mensch, Natator, halt endlich deine Klappe, ich habe nicht die geringste Lust wegen dir aufzufallen!"


    "Ich hab` doch noch nie von einem Skorpion gehört," jammerte Natator.


    "Also, hör` zu, ein Skorpion ist ein leichtes Pfeilgeschütz, das mit hölzernen Pfeilen, die geschmiedete Eisenspitzen haben, betrieben wird. Das Oberteil des Geschützes ist drehbar über dem Fuß montiert, so daß zumindest auf kurze Distanzen eine präzise Ausrichtung auch zum Kampf gegen lebende Ziele, denen die hohe Geschwindigkeit des Geschosses keine Ausweichmöglichkeit läßt, möglich ist. Und jetzt gib? endlich Frieden!"

  • Also die Scorpiones standen heute auf dem Programm. Ich erinnerte mich kurz an meine erste und bis dato letzte Begegnung mit diesen Geräten. Leicht lächelnd dachte ich an die damaligen Szenen, als ich hörte, dass ich die Probati zu dem Horreum führen sollte. Erstaunt blickte ich den Centurio an.


    "Jawohl, Centurio Iulius!", sagte ich laut zu ihm. Dann ging ich auf die Reihen der Probati zu und blieb in einigen Schritten Entfernung stehen. Mein Herz schlug bis zum Hals vor Aufregung. Meine ersten Befehle als Optio! Die mussten sitzen. Laut. Sei laut, dass ist immer gut, dachte ich.


    "Probati!.....State!.....Ad dextram!....Aequatis passibus!....Pergite!", brüllte ich über den Platz. Es war noch kein Vergleich zum Centurio oder dem alten Schreihals. Aber lauter wollte es noch nicht klappen. Als die Probati meine Befehle ausführten, fiel etwas von der Anspannung bei mir ab. Ich ging auf die Höhe der ersten Linie.


    "Laevum,...Laevum,...Laevum...!", gab ich den Marschtakt vor, während die Gruppe sich dem Castellum näherte. Ich war so konzentriert auf diese Aufgabe, dass ich von dem kleinen Gespräch zwischen Drusus und Natator nichts mitbekam. So marschierten wir zu den Horrea.



    edit: link eingefügt

  • Voll Tatendrang marschierten sie im Gleichschritt den horrea zu.


    Drusus hatte zwar in seiner Zeit vor der legio ein scorpio gesehen, aber wie damit umzugehen war, wußte er nicht.


    Er sah die Kampfmaschine bereits vor sich und hoffte, daß die Instruktion für deren Bedienung nicht allzu viel Zeit in Anspruch nahm.


    Schießen und Treffen ... das war die Losung!

  • Langsam, fast zu langsam ging es mir voran. Doch die Probati schufteten, dass ihnen der Schweiß nur so an den Gesichtern hinunterlief. Ein paar Mal hatte ich einigen kurz bei dem Tragen ihres scorpio geholfen, weil sie zu weit zurückgefallen waren. Aber schließlich erreichte die Gruppe den Campus. Ich ließ die keuchenden und nach Luft schnappenden Männer sich kurz von den Strapazen erholen, während ich zum Centurio ging, um Meldung zu machen.


    "Salve, Centurio Iulius!", grüßte ich ihn und salutierte. "Die Probati haben wie befohlen die scorpiones aus dem horreum tertium geholt und sind vollzählig anwesend."

  • Tatsächlich hatte es relativ lange gedauert bis der Optio und der Schar Probati wieder zurückgekommen waren. Teilweise ächzend und keuchend erreichten die Probati des Iulier endlich wieder den Exerzierplatz, mit ihren Scorpiones. Während einige noch außer Atem waren, kam Probus auch schon auf Drusus zu und machte ordnungsgemäß Meldung. "Gut, Optio", bestätigte der Centurio aus dem Geschlecht der Iulier die Meldung des Germanicers. Er wartete noch einige Augenblicke, es mochten auch ein paar Minuten gewesen sein bis sich auch die letzten Probati einigermaßen erholt hatten, räusperte sich kurz und trat einen ganzen Schritt nach vorne.


    "Probati!", befahl der Iulier mit nahezu gewaltigem Stimmorgan. "Eigentlich ist das ganze sehr, sehr einfach. Nicht ganz so einfach wie das Bogenschießen, aber auch nur wenig komplizierter!"


    "Die Bolzen, die ihr hier in den Kisten findet, legt ihr einfach in die Schiene des Skorpions ein. Dann dreht ihr an dem Rad an der Seite und spannt das Ding an, wie 'nen Bogen. Um das Geschoss abzufeuern lasst ihr das Rad dann einfach los! Natürlich müsst ihr auch noch zielen, aber das kommt noch. Als erstes wird eure Aufgabe sein, einfach alle Bolzen abzufeuern! Holt euch genug Bolzen aus den Kisten und schießt!"

  • Nachdem der Centurio meine Meldung entgegen genommen hatte, trat ich zur Seite und blieb dort stehen. Schweigend hörte ich dem Vitisträger zu, wie er die Instruktionen für den weiteren Verlauf der Übung gab. Sobald die Probati ihre scorpiones aufgestellt hätte und mit der Schießübung beginnen würden, würde ich den Centurio dabei unterstützen, Fehler der Probati zu korrigieren.




    Sim-Off:

    Link zum Aussehen, Aufbau und Bedienung eines scorpio / wmv datei

  • "Und wir machen jetzt eine Verteilung der Aufgaben,"


    meinte Drusus zu Natator,


    "ich schieße und du richtest, oder besser gesagt, zielst!"


    "Und wie soll ich zielen?"


    "Wieder mal nicht aufgepaßt?" grinste Drusus.


    "Das auf der Säule mit Drehkopf montierte Geschütz kann nach allen Seiten gedreht werden. Die Säule steht, wie du siehst, in einem Dreifuß. Die von dem oberen Ende der Säule auf den Boden reichende schräge Strebe dient beim Spannen der Sehne als Auflage für die an der Pfeife befestigte, umklappbare Stütze. Und wenn du vergessen hast, was die Pfeife ist, dann bist du wirklich eine!"


    Und während sich Natator mit dem Richten beschäftigte, verschoß Drusus einen Bolzen nach dem anderen.


    Bolzen in die Schiene, spannen, weg vom Rad und Schuß.


    Noch war es ein Leichtes, in der Gegend herum zu schießen. Die Schwierigkeit kam aber erst mit einer Zielangabe. Und die dürfte nicht mehr lange auf sich warten!

  • Wie vom Centurio befohlen bauten die Probati die scorpiones in einer Reihe auf, holten sich die Bolzen und begannen mit der Übung. Ich ging an eines der Enden der Reihe und schaute mir nacheinander die Schießübungen der Gruppen an. Nur wenig gab es zu korrigieren, war es doch nicht allzu schwer, die kleinen Belagerungsgeräte zu bedienen. Nur hier und da wies ich die Probati auf kleine Fehler hin. Mal war das Gerät nicht optimal aufgestellt worden. Ein anderes Mal funktionierte die Absprache zwischen den beiden Milites nicht. Nichts großes. Irgendwann kam ich zu Drusus und seinem Kameraden. Ich stand kurze Zeit in einigen Schritt entfernt neben ihnen und schaute ihnen zu. Dann trat ich auf die beiden zu.


    "Probati. Kurze Pause.", sagte ich zu ihnen. "Das sieht schon ganz gut aus. Aber einige kleine Fehler macht ihr noch. Das mit dem Spannen ist in Ordnung. Haken über die Sehne, mit dem Rad gespannt. Doch den Bolzen legt ihr erst nach dem Spannen ein. Das Rad kann sich durch die Sperre nicht bewegen. Wenn derjenige mit dem Ausrichten fertig ist, löst er den Schuss. Verstanden?" Ich blickte Drusus und Natator an.


    "Gut. Actio!", sagte ich dann und trat wieder etwas zurück, um zu sehen, ob sie die Fehler beheben würden.

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