Krisenbesprechung im Zelt des Decurios

  • Cursor dauerte alles viel zu lange.


    Erst die Entführung des decurio, dann der Sandsturm und schließlich eine hinhaltende und am Ende nichtsbringende Befragung.


    Trotzdem sprach er noch einmal auf den Delinquenten ein:


    "Ich habe weder die Lust noch die Zeit um darauf zu warten ob du reden willst oder nicht.


    Zum letzten Mal: Du sagst uns, wo euer Lager ist und führst uns dorthin, dann seid ihr alle frei. Wenn nicht, unsere Pferde gehorchen auf`s Wort und du weißt, was das bedeutet. Und dann sind der Reihe nach deine Mitgefangenen dran. Willst du das wirklich? Gibt es das bei deinem Volk, daß einer durch sein Schweigen auch andere dem Tod ausliefert? Überlege dir gut, was du tust!"


    Cursor ging zu Incitatus. Als er diesen mit der Schulter am Hals leicht berührte, zog das Pferd an. Die Seile spannten sich ...

  • Der Kameltreiber hörte sich gequält die Worte von Verus an, doch blieb er weiterhin stumm. Er wollte auf keinenfall etwas verraten und das seine Kameraden des Todes waren, war sowieso klar gewesen, ob er nun was sagte doer nicht.


    Als Cursor dann sein Pferd etwas kräfitger ziehen ließ, schrie der Mann auf.


    >Aaaaaaaaaaahhhhhh<


    Der Schmerz zuckte durch seinen Körper und er musste mit der Ohnmacht kämpfen, die ihn beinahe überwältigte. Was sollte er nur machen... auf keinenfall würde er Adherbal verraten. Doch tat dieser es nicht auch gerade, als er sie einfach so zurück ließ. 'Nein',... diesen Gedanken ließ er schnell wiedr fallen, denn selbst wenn die Römer ihr Wort halten würden, würde Adherbal sie garantiert nicht mehr am leben lassen.


    Der Schmerz wurde größer...


    >Es ist egal, ob ihr mich tötet oder Adherbal, mein Leben ist so oder so vorbei.<


    Er glaubte nicht, dass sie ihn wirklich lebend bekommen würden.

  • Cursor beugte sich noch einmal zu dem Gefangenen und sah in dessen schmerzverzerrtes Gesicht.


    "Hör` genau zu. Dein Leben hängt jetzt an einem seidenen Faden und nur du entscheidest, ob du und die anderen sterben. Noch einmal: du stellst dich auf unsere Seite und ihr seid frei, wenn nicht, du hast es nicht anders gewollt!"


    Cursor berührte Incitatus mit der Schulter an seinem Hals, ganz leicht ...


    Incitatus zog an, ganz leicht ...

  • Der Kameltreiber hörte sich die Worte von Cursor genau an und dachte an seiner Familie.... wie sehr wünschte er sich, seine Kinder nur noch einmal zu sehen. Anscheinend machte Cursor und Verus diesmal wirklich ernst udn nicht so eine lustige Auffürung, wie bei den beiden Begleitern von Aderbhal.


    >Aaaaaaarggghhhhhhh<
    schrie er vor lauter schmerz, dass selbst die anderen drei Gefangenen wegschauten.
    >Gut,.... bindet mich los.... euer Decurio wird sicherlich an die Kampfarena verkauft.... zu ihr.... zu ihr kann ich euch führen. <


    Sgte er er laut und hoffte, dass die Römer ihm glaubten und ihn losbinden würden.

  • Verus sah, dass diese Medthode effizient war. Denn Verus und Cursor würden die Fremden noch lange foltern, bis sie vernünftige Antworten bekommen würden.


    "Kampfarena? " dachte Verus. " Wenn das stimmt, müssen wir unseren Decurio umbedingt, dort rausholen, koste es noch soviele Equites."


    Vielleicht würde der Gefolterte noch weiter sprechen. Er hatte wahrscheindlich nun schon genug Schmerzen erlitten oder noch nicht...?

  • Der Kameltreiber glaubte nicht, was er nun tat, doch wollte er absolut nicht mehr diese Schmerzen haben.


    >Aaaaaaarggghhhhhhh...... das Lager,... ja.... das Lager ist nicht weit von der Kampfarena entfernt.... ich schwöre auf alles was mit lieb und heilig ist.<


    Die Angst war dem Mann im Gesicht geschrieben, doch wusste er nicht... ob diese Barbaren ihn nicht noch weitere Fragen stellen würde. Schließlich sahen sie nicht gerade sehr zufrieden mit den Antworten aus. Man hörte ein Knacken im rechten Schulterblatt und der Gefolterte schrie auf.



    >AAAAAAAAaaaaaaaaa........<

  • "Genug." schrie Verus. Der Gefolterte wurde losgebunden. Er war so zugerichtet, dass er kaum davon laufen könnte. Doch sicherheitshalber wurden ihm die Hände und die Füsse gefesselt.


    Verus trat zu Cursor und sagte:


    "Ich weiss, dass du das Kommando hast. Doch wenn wir das Pferd noch weiter schreiten liessen, wären ihm schon die ersten Gliedmassen abgerissen worden. Und wir brauchen den Typen. Ich weiss zwar nicht, ob er die Wahrheit gesagt hatte, doch wir dürfen nicht unsere Quellen zu stark schädigen, wenn sie noch wichtig sein könnten. Ich schlage vor wir foltern noch einen. Denn wenn zwei Leute das selbe sagen, ist es schon wahrscheinlicher, dass sie die Wahrheit sagen. Natürlich hast du das Kommando und kannst unternehmen, was du willst. "


    Verus sah immernoch, wie der Gepeinigte sich am Boden wand, von den Fesseln eingeschränkt und vom Schmerze zitternd.

  • Cursor sah zu Verus.


    "Mir reicht diese Folterei. Was bringen wir dabei heraus? Im Grunde genommen nichts! Wir bekommen irgendwelche Antworten, die wir glauben können oder auch nicht. Und die Zeit läuft uns davon.


    Sollen wir diese ominöse Kampfarena suchen? Wer weiß, wo wir da überhaupt landen?


    Sollen wir unsere Männer sinnlos opfern? Der decurio hätte es bestimmt nicht gewollt.


    Wir reiten zurück ins castellum, die Gefangenen nehmen wir mit. Dort können wir vielleicht aus denen noch etwas herausbringen. Auf jeden Fall können wir unsere kleine Truppe aufstocken und dann diese sagenhafte Arena ausheben."


    Cursor war gespannt, wie sich Verus zu diesem Plan stellte.

  • "Vielleicht ist es wirklich besser, dass wir zuerst ins Castellum zurückreiten. Wir müssen einfach dafür sorgen, dass sich die Gefangenen nicht etwas antun. Denn wenn wir einen Gefangenen verlieren, kann dies schon ein Verlust von wichtigsten Informationen sein. Vielleicht können wir noch Unterstützung anfordern. Denn ich denke eine Kampfarena ist voll von besttrainierten Kriegern. Vielleicht sind wir froh, wenn wir noch auf ein paar Männer mehr zählen könnten. "


    Verus wusste nicht, ob wirklich eine kleine Möglichkeit bestand, dass ihr Decurio noch lebte. In einer Kampfarena waren Männer, die zum Tode verdammt waren. Lohnt sich wirklich der ganze Aufwand, um den Decurio dort rauszuholen, falls er noch lebt? Verus wusste es nicht. Oder war Cursor so auf den Posten des Decurios bedacht, dass er ihn sterben lassen wollte?
    Viele Fragen schwirrten in Verus Hirn. Am besten war es, abzuwarten und zu sehen was passieren wird.

  • [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/LegioXXII/LegionariusNSC.png
    Eques Sextus Fufidius Hadrianus
    ---------------------------------------------------


    Hadrianus hatte mitangehört, was der Decurio und der Vexillarius da sprachen und konnte seinen Ohren kaum glauben. Der Decurio ist gerade mal wenige Minuten, vielleicht auch Stunden entfernt, wahrscheinlich noch nicht einmal bei dieser Arena angekommen, da gaben die Beiden bereits auf.


    " Ihr wollt zurück ins Castellum..... ihr spinnt doch, wir müssen unseren Decurio, dem wir alles zu verdanken haben, sofort retten. Die Ganoven können noch nicht weit sein, wenn wir uns beeilen, dann holen wir vielleicht noch auf und können ihn noch retten, bevor er die Arena erreicht. "


    Einige der anderen Equites hörte die laute schreie des Fufidiers und stimmten mit ein. Es kam fast einer meuterei gleich. Keiner von ihnen war gewillt gewesen, dem Duplicarius zu folgen, denn dies käme ein Todesurteil für den Decurio gleich.



    edit.: Rechtschreibfehler



  • Nachdem der Gefangene abgebunden wurde und sich ein Medicus kurz um die Wunde kümmerte, wobei er nicht sehr viel machen konnte, ausser die Schulter zu stabilisieren, lauschte der Kameltreiber den Worten der Römer.


    Anscheinend gab es eine große Meinungsverschiedenheit unter den Soldaten und gut die Hälfte schloss sich den Worten von Hadrianus an. Keiner der Soldaten wollte den Decurio, dem sie vieles zu verdanken hatten, im stich lassen. Man konnte ihre entschlossenheit in ihren Gesichtern sehen.... sie scheuten keinen Kampf.
    Selbst den Ärger, den sie nun hinaufbeschworen, mit ihrem Duplicarius, war ihnen anscheinend egal. Cursor hatte sich noch nicht den respekt unter den Equites verdient, wie Verus oder der Decurio, schließlich wurde er erst vor kurzem Duplicarius.

  • So wie Verus sah, waren die Leute gewillt dem Decurio zu folgen. Verus dachte sich, dass es nicht wahrscheinlich war, einfach ein Lager anzugreifen, um dann einen Decurio an eine Arena verkaufen zu können. Da war doch der Aufwand viel zu gross in anbetracht des Gewinns.
    Wiederum hatten die Fremden vielleicht eine andere Weltanschauung. Vielleicht wollten sie der römischen Legion einfach schaden oder sie moralisch bekriegen. Verus wusste es nicht.


    Da die Soldaten in Aufbruchstimmung waren, musste man wohl oder übel einschreiten. Verus holte das Vexillum aus seinem Zelt und stand neben den Duplicarius, um zu zeigen, dass dass sie einen Führer brauchten und nicht auf eigene Faust handeln durften.


    " Cursor, ich glaube du musst nun die Equites aufmuntern und ihnen versprechen, dass wir den Decurio wieder zurückbringen werden.


    Wenn du das nicht tust, werden die Equites sich wahrscheinlich eigenständig machen und versuchen den Decurio, aus der Gewalt der Feinden, zu befreien."


    Verus stand da und wartete bis Cursor etwas zu den Equites sagen würde...

  • Leicht schmunzelnd hatte Cursor dem Gefühlsausbruch von Hadrianus zugehört. Er hatte nicht damit gerechnet, daß sein Gespräch mit Verus eine so schnelle Gegenwirkung erzeugen würde und somit die gewünschte Wirkung erreichte.


    Und als sich auch noch Verus, als ob er Gedanken lesen konnte, mit seinem vexillum neben ihm einfand, wußte er, daß das, was nie außer Frage gestanden hatte, die einzige und richtige Entscheidung war.


    Unwillkürlich waren alle Augen auf ihn gerichtet.


    "Equites, Männer! Wie ihr alle wißt ist unsere decurio entführt worden. Es ist unsere Pflicht ihn zu befreien, egal wo er sich befindet. Wir können und wir werden kämpfen. Einer unserer Gefangenen wird uns führen. Wir marschieren in der allgemeinen Kampfbereitschaft. Der vexillarius und ich reiten an der Spitze, meine speciales bilden den Schluß. Marschbereitschaft herstellen, abite!"

  • Nachdem die Rede des Duplicarius geendet hatte, jubelten ihm die Equites zu. Sofort begannen die Soldaten damit, das Marschlager ab zu bauen. Es herrschte geschäftliches treiben. Jeder der Equites wusste, was zu tun war. Schnell war das Lager abgebaut und die Soldaten saßen auf ihren Pferden.


    Nun lag es an Cursor, die Truppe zu leiten und dem Kameltreiber zu vertrauen, das er ihnen den richtigen Weg zeigen würde.

  • Cursor stieß seinen rechten Arm aus der Schulterhöhe einmal senkrecht nach oben und dann ritten sie an.


    Vorne links ritt Cursor, vorne rechts Verus und in die Mitte hatten sie den Gefangenen, der sie führen wollte, genommen. Was dieser nicht wußte: die hinter ihm reitenden equites hatten Befehl, je nach Lage sofort einzugreifen und sich seiner zu bemächtigen.


    Die den Schluß bildenden speciales hatten den Auftrag, jegliche verdächtige Bewegung sofort nach vorne zu melden. Equitanus sollte sich nach Signal mit der Trillerpfeife an der Tete melden.


    Cursor wandte sich an den Gefangenen:


    "Also, wo liegt euer Lager, in welche Richtung müssen wir reiten?"

  • Der Kameltreiber wurde auf sein Kamel gesetzt und mit schmerzverzerrtem Gesicht schaute er Cursor an.


    " Wir.... wir müssen da entlang. "


    Er gab sein Kamel ein Zeichen und es trabte langsam los. Nur langsam kam die Truppe vorwärts und bei jedem Schritt, dass das Kamel machte, spührte der Kameltreiber einen höhlischen Schmerz in seiner Schulter.


    Der Sandsturm war bereits sehr viel schwächer geworden. Nur der Mond brachte ein wenig Licht für die Soldaten. Nur selten ritt der Kameltreiber in der Nacht, darum hoffte er nur, dass er nicht in die falsche Richtung ritt.

  • Cursor ließ nicht locker.


    "Da entlang. Was soll das heißen? Ich warne dich! Versuche nicht, uns durch wage Angaben irgendwohin zu locken. Ist eine Schulter nicht schon genug?


    Noch einmal: Wo genau ist euer Lager und wie weit ist es dorthin?"


    Cursor beobachtete den Gefangenen genau. Besonders Augenmerk legte er dieses Mal auf die Dauer seiner Antwort.

  • Der Kameltreiber schaute den Römer an und bekam es mit der Wut. Natürlich war er sich, wegen der Nacht und des Sandsturmes, nicht 100% sicher, doch kannte er sich besser als, als der Römer. Er glaubte sogar, dass der Römer niemals wieder zurück zum Castell finden würde.


    " Römer,.... entweder du folgst mir oder tötest mich. Wenn du mich tötest, wirst du früher oder später auch sterben, denn dafür kennst du dich hier nicht aus. "


    Mit diesem Wissen war er bereit, vor seinen Göttern zu treten, die ihn sicherlich rächen würden. Die Wüste war weit und groß, hier gabe es es keine Befestigte Strasse, woran sich der römer orientieren konnte.

  • Zitat

    Original von Narrator Aegypti
    " Römer,.... entweder du folgst mir oder tötest mich. Wenn du mich tötest, wirst du früher oder später auch sterben, denn dafür kennst du dich hier nicht aus. "


    Ohne jegliche Gefühlsregung erwiderte Cursor:


    "Du redest vom Töten und Sterben. Bist du dir dessen bewußt, daß du bereits tot sein könntest. Wer gibt dir die Gewähr, daß der andere nicht reden würde. Wollen wir es darauf ankommen lassen?


    Aber hast du nicht auch Frau und Kinder? Willst du alles aufs Spiel setzen, damit du sie nicht wiedersiehst? Und die anderen? Denke darüber nach. Die Zeit vergeht."


    Und während sie weiterritten ging Cursor so manches durch den Kopf:


    Er war lange genug mit dem decurio zusammen und glaubte ihn in dieser Zeit etwas kennengelernt zu haben. Eines war für ihn sicher: Den decurio hatten sie zwar gefangengenommen. Aber daß der ihnen - wie auch immer - entwischte, das lag auf der Hand.

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