Im Schatten der Bäume

  • Ein Schüler:


    Einer der jüngeren im Kreis, der zuvor still gewesen war, meldete sich nun zu Wort.
    "Perikles wird gleich furchtbar übertreiben. Er geht aber sicher, in dem er den Hörern einredet, wenn sie die Rede für übertrieben hielten, sei es einzig und allein ihre eigene Schuld. Außerdem solle sich niemand über Übertreibungen beschweren, da solche Beschwerden nur Ausdruck von Kleinmut sind. Ja, er wirft möglichen ungläubigen Hörern sogar Missgunst vor. Doch auch des Wohlwollens Männer, die die Taten der Gefallenen möglicherweise miterlebt oder gar mitgetan haben, versichert sich Perikles. Dies tut er, indem er schon im voraus eingesteht, dass er möglicherweise nicht die richtigen Worte finden wird. Durch diesen Selbstzweifel nimmt er allen noch aufkommenden Zweifeln an seiner Glaubhaftigkeit und Befähigung die Kraft."


    Edit: Die gute deutsche Grammatik...

  • Wohlwollend lächelte Nikolaos, ja, er musste sogar ein wenig lachen über die etwas kunstlose jedoch durchaus zutreffende Antwort des Schülers. "Perikles hättest du das freilich nicht erzählen dürfen... .", meinte der junge Gelehrte belustigt.

  • Wieder griff Nikolaos zum Papyrus. Bevor er jedoch weiterlas, ermahnte er seine Schüler: "Bitte seht die Deutungen, die zwischen den gelesenen Abschnitten ausgesprochen werden, nicht als endgültiges Ergebnis unserer Arbeit an. Wir werden, wenn wir die Rede im Ganzen gehört haben, noch einmal unsere Hypothesen überprüfen."
    "Doch da unsere Vorfahren einmal diese Einrichtung so als angemessen befunden haben, muss auch ich dem Gesetz Folge leisten und versuchen, so weit als möglich den Wünschen und der Vorstellung eines jeden von euch zu entsprechen. "

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