Officium des Praefectus Urbi P.V.S.

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    Original von Lucius Claudius Brutus
    "Ich habe diesen Apparat kennen gelernt.", antwortete er trocken. Wenn dieser Neuling meinte, dass ein Claudier sich alles gefallen ließ, auch eine Zurechtweisung eines, in seinen Augen, Nichts, dann hatte er weit gefehlt.
    Man bot ihm nicht einmal eine Sitzgelegenheit an und diesen Misstand wollte er offen zur Geltung bringen. So nahm er sich die Frechheit, nein, er nahm sich sein Recht, ging zwei Schritte vorwärts und ließ sich auf den Stuhl vor dem officium des Glatzköpfigen nieder. Er war, wer er war. Er wusste, dass es ihm zustand.
    "Da ich wohl kaum ein ritterliches Tribunat werde anstreben können, sprechen wir vom Senatorischen.", und wenn der Alte ihn nun zurecht weisen würde, dass das senatorische Tribunat eigentlich fast nichts mit dem ritterlichen und quasi dem Militärischen an sich zu tun hatte, dann würde der Claudier lachen. Das wusste er sehr wohl und war sich dem bewusst.
    An den anderen Punkten hatte er nichts auszusetzen.


    Potitus füllte sich in aller Ruhe den Becher mit gutem Wein und trank einen Schluck. Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass es seinen überaus hochmütigen und dreisten Besucher ebenfalls dürsten könnte. "Das eine ist so abwegig wie das andere, daher frage ich. Du willst Rom dienen? Dann halte Dich an die Reihenfolge des Cursus Honorum, diene Rom und stelle Dich als Vigintivir zur Wahl. Nach diesem ersten Amt bewerbe Dich über die Kanzlei um ein Tribunat. Sollte eine Stelle frei sein, nachdem die Plebeier, die zum Tribunat verpflichtet sind, bedacht wurden, dann erhältst Du Dein Tribunat."

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    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Vom Tor aus kam Scaeto dann allein zum Vorraum des Officiums des Praefectus Urbi. Er wandte sich natürlich gleich an den Scriba und zückte eine noch geschlossene Wachstafel und einen Stylus.


    "Salve, ich bin Decimus Fabullus Scaeto, Scriba personalis vom diesjährigen Aedilis Plebis Kaeso Annaeus Modestus und ich bräuchte einen Termin für ihn. Sobald es sich eben einrichten lässt."



    Der Scriba runzelte die Stirn, während eine Hand bereits nach den entsprechenden Wachstafeln mit den notierten Terminen griff. "Um was für eine Angelegenheit geht es denn? Etwas Zeitaufwendiges?"

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Von der Torwache zügig hierher geleitet, grüßte Macer den Praefectus Urbi, mit dem er zuletzt vor einigen Wochen ebenfalls an dieser Stelle gesprochen hatte. "Salve, Praefectus Urbi. Wie versprochen und von dir verlangt, komme ich heute, um dir meinen Abschlussbericht über meine Tätigkeit als Curator Aquarum vorzulegen", erklärte er den Grund seines Besuches, auch wenn er annahm, dass dieser auch vom Sekretär des Stadtpräfekten schon mitgeteilt wurde.



    Potitus deutete mit einer einladenden Geste auf den Besucherstuhl. "Meinen Glückwunsch zur gewonnenen Wahl, Purgitius. Ein sensationelles Ergebnis, das muss man Dir lassen." Ungern verlor Salinator einen so guten Mitarbeiter.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Potitus rief seinen Scriba herbeik, damit dieser den Namen des Terentiers notierte. "Es schien mir so, als seist Du mit Deiner eigenen Bitte nicht ganz glücklich. Ist er verwandt mit Terentius Cyprianus? Ich werde noch ein paar Erkundigungen einziehen. Sowie den Landbesitz prüfen lassen."


    Sedulus schüttelte erneut den Kopf um seine Aussage zu bekräftigen.


    Oh, so genau weiß ich das jetzt gar nicht. Aber ich glaube das sie Vettern sind.


    Er meinte zumindest mal so etwas gehört zu haben, allerdings konnte sich Sedi auch täuschen.
    Wegen den Erundungen sagte Sedulus nichts sondern nickte nur. Es war ja des PU Recht sich auch andersweitig schlau zu machen.


    Dann bedanke ich mich hierfür bei dir. Und wegen der Therme melde ich mich noch einmal bei dir.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus deutete mit einer einladenden Geste auf den Besucherstuhl. "Meinen Glückwunsch zur gewonnenen Wahl, Purgitius. Ein sensationelles Ergebnis, das muss man Dir lassen." Ungern verlor Salinator einen so guten Mitarbeiter.


    Mit einem danken Nicken nahm Macer Platz und nahm einen weiteren Glückwunsch zu seiner Wahl entgegen. "Viele Dank. Die Deutlichkeit des Ergebnisses hat mich auch sehr überrascht. Ein paar Gegenstimmen wäre mir fast lieber gewesen, dann hätte ich noch echte Aufgaben gehabt, Kollegen im Senat von mir zu überzeugen." Genaugenommen konnte er jetzt ja nur enttäuschen, aber zu häufig dachte er darüber dann auch wieder nicht nach.


    "Nicht dass es hinterher noch heißt, ich hätte am Tag der Wahl etwas ins Wasser mischen lassen, um alle Senatoren willenlos zu machen", scherzte er.

  • Von den Soldaten hergelotst, betrat Vala das Vorzimmer des Officiums des Stadtpräfekten nach kurzem Anklopfen, und stellte sich dem wartenden Scriba knapp vor: "Salve Scriba, mein Name ist Titus Duccius Vala. Ich bin gekommen um die Möglichkeit eines Gesprächstermins mit dem Praefectus Urbi zu erfragen. Es geht um ein Reformprojekt für die Provinzen."

  • Nachdem er zusammen mit Polychares die Torwache hinter sich gebracht hatte, stand Victor nun in dem Zimmer vor dem Officium des Stadtpräfekten. "Salve, teil dem Praefectus Urbi bitte mit, dass der Curator Viarum ihn in einer dienstlichen Angelegenheit zu sprechen wünscht, Scriba."


  • Potitus machte eine wegwischende Handbewegung. "Wir werden sehen. Ja, melde Dich, sobald Du konkrete Pläne hast und natürlich auch einen groben Überblick über die zu erwartenden Kosten. Wir sehen uns dann." Für Salinator war das Gespräch damit beendet, alles Notwendige war besprochen.

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Mit einem danken Nicken nahm Macer Platz und nahm einen weiteren Glückwunsch zu seiner Wahl entgegen. "Viele Dank. Die Deutlichkeit des Ergebnisses hat mich auch sehr überrascht. Ein paar Gegenstimmen wäre mir fast lieber gewesen, dann hätte ich noch echte Aufgaben gehabt, Kollegen im Senat von mir zu überzeugen." Genaugenommen konnte er jetzt ja nur enttäuschen, aber zu häufig dachte er darüber dann auch wieder nicht nach.


    "Nicht dass es hinterher noch heißt, ich hätte am Tag der Wahl etwas ins Wasser mischen lassen, um alle Senatoren willenlos zu machen", scherzte er.



    Potitus zuckte kurz mit den Augenbrauen, dann lachte er. "HAHAHAHAHA! Keine schlechte Idee. Hättest Du mir das nur vorher angekündigt, das hätte ich gerne ausgenutzt." Der Tonfall seiner letzten Worte ließ offen, ob das nun ein weiterer Scherz oder aber Ernst war. "Kommen wir zum Anlass Deines Besuches: Deinem Bericht."

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    Original von Titus Duccius Vala
    Von den Soldaten hergelotst, betrat Vala das Vorzimmer des Officiums des Stadtpräfekten nach kurzem Anklopfen, und stellte sich dem wartenden Scriba knapp vor: "Salve Scriba, mein Name ist Titus Duccius Vala. Ich bin gekommen um die Möglichkeit eines Gesprächstermins mit dem Praefectus Urbi zu erfragen. Es geht um ein Reformprojekt für die Provinzen."


    Der Scriba schaute sichtlich überrascht drein. "Das klingt nach einem längeren Gespräch." Er blickte in seine Wachstafeln, wobei seine Stirn tiefe Runzeln bildete. "Wie wäre es mit übermorgen? Zur fünften Stunde?*"



    Sim-Off:

    * ca. 10 Uhr

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    Original von Gaius Octavius Victor
    Nachdem er zusammen mit Polychares die Torwache hinter sich gebracht hatte, stand Victor nun in dem Zimmer vor dem Officium des Stadtpräfekten. "Salve, teil dem Praefectus Urbi bitte mit, dass der Curator Viarum ihn in einer dienstlichen Angelegenheit zu sprechen wünscht, Scriba."




    "Der Curator Viarum? Senator Octavius Victor? Handelt es sich um eine sehr zeitaufwendige Angelegenheit? Oder eher nicht so zeitaufwendig?" Der Scriba brauchte etwas genauere Angaben, um den Senator baldmöglichst im Terminkalender unterbringen zu können. Dass der Senator vor dem Tor der Castra stand, hatte der Mann noch nicht begriffen.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus zuckte kurz mit den Augenbrauen, dann lachte er. "HAHAHAHAHA! Keine schlechte Idee. Hättest Du mir das nur vorher angekündigt, das hätte ich gerne ausgenutzt." Der Tonfall seiner letzten Worte ließ offen, ob das nun ein weiterer Scherz oder aber Ernst war. "Kommen wir zum Anlass Deines Besuches: Deinem Bericht."


    Macer konnte sich gut vorstellen, dass so mancher Senator und nicht nur der Praefectus Urbi es gerne ausgenutzt hätte, wenn seine Idee denn tatsächlich umsetzbar gewesen wäre. Aber es würde wohl daran scheitern, dass es kein geeignetes Mittel in der nötigen Dosierung gab, so dass Macer das Thema auf sich beruhen ließ, zumal der Praefectus Urbi gleich zum dienstlichen Thema kam.


    "So, ist es. Du hattest um einen ausführlichen Bericht gebeten und hier ist er", antwortete Macer und zog eine Schriftrolle hervor. "Ich habe ihn entsprechend meiner Aufgabenbereiche in drei Kapitel für die Zuleitung des Wassers, die Verteilung des Wassers und die Entsorgung gegliedert." Macer hatte keine Ahnung, ob der Praefectus Urbi einfach nur die Schriftrolle haben wollte oder eine mündliche Kurzfassung oder etwas anderes, also wartete er ab.

  • Potitus legte die Schriftrolle zur Seite, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Es war ohne Zweifel ein ausführlicher und brauchbarer Bericht. "Gib mir einen groben Überblick, Purgitius. Anschließend wünsche ich von Dir eine Einschätzung bezüglich eines geeigneten Nachfolgers." Noch war die Stelle nicht wieder besetzt, wenngleich dem Praefectus Urbi bereits der eine oder andere Name vorschwebte.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus füllte sich in aller Ruhe den Becher mit gutem Wein und trank einen Schluck. Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass es seinen überaus hochmütigen und dreisten Besucher ebenfalls dürsten könnte. "Das eine ist so abwegig wie das andere, daher frage ich. Du willst Rom dienen? Dann halte Dich an die Reihenfolge des Cursus Honorum, diene Rom und stelle Dich als Vigintivir zur Wahl. Nach diesem ersten Amt bewerbe Dich über die Kanzlei um ein Tribunat. Sollte eine Stelle frei sein, nachdem die Plebeier, die zum Tribunat verpflichtet sind, bedacht wurden, dann erhältst Du Dein Tribunat."


    Der Claudier ließ sich nichts anmerken, sondern blieb ungemein ruhig stehen.
    "Laut meinem Kenntnisstand gibt es genug vakante Tribunate in dieser Legislaturperiode. Mir ist es relativ gleichgültig, wo ich eingesetzt werde.
    Ich bin auch bereit den Platz für einen aus dem Plebs zu räumen, wenn dieser denn will. Den Cursus Honorum werde ich noch früh genug besteigen müssen, Senator."
    , und zum ersten Male klang der Claudier ein wenig versöhnlich

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    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Potitus machte eine wegwischende Handbewegung. "Wir werden sehen. Ja, melde Dich, sobald Du konkrete Pläne hast und natürlich auch einen groben Überblick über die zu erwartenden Kosten. Wir sehen uns dann." Für Salinator war das Gespräch damit beendet, alles Notwendige war besprochen.


    Das werde ich!


    Sedulus nickte Salinator zu erhob sich und verabschiedete sich von diesem.


    Vale Senator Vescularius Salinator.


    Und verließ das Offiicum. Ein weiterer Gast wartete schon. Dem PU wurde es auf alle Fälle schon einmal nicht fad...

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    "Der Curator Viarum? Senator Octavius Victor? Handelt es sich um eine sehr zeitaufwendige Angelegenheit? Oder eher nicht so zeitaufwendig?" Der Scriba brauchte etwas genauere Angaben, um den Senator baldmöglichst im Terminkalender unterbringen zu können. Dass der Senator vor dem Tor der Castra stand, hatte der Mann noch nicht begriffen.


    "Ja, derselbe. Und ja die Angelegenheit könnte zeitaufwendig werden, auch wenn das sicherlich nicht meine Absicht sein wird."


    Der Gute hatte scheinbar noch nicht mal begriffen, dass der Senator nicht einfach nur draußen vor dem Tor stand, sondern direkt vor seiner Nase. Nunja, wenn man den gnazne Tag über dem papyrus hing, konnte das schon kurzsichtig machen.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus legte die Schriftrolle zur Seite, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Es war ohne Zweifel ein ausführlicher und brauchbarer Bericht. "Gib mir einen groben Überblick, Purgitius. Anschließend wünsche ich von Dir eine Einschätzung bezüglich eines geeigneten Nachfolgers." Noch war die Stelle nicht wieder besetzt, wenngleich dem Praefectus Urbi bereits der eine oder andere Name vorschwebte.


    Hätte der Praefectus Urbi einen Blick in die Rolle geworfen, hätte er einen tatsächlich umfangreichen Text erblickt:


    -- Abschlussbericht des Curator Aquarum Spurius Purgitius Macer zum Ende seiner Tätigkeit --
    --- Prolog ---


    Der vorliegende Bericht fasst meine Tätigkeit als Curator Aquarum der Stadt Rom zusammen und berichtet über den Zustand der Cura Aquarum in allen Bereichen, wie ich sie an meinen Nachfolger übergeben werde. Der Bericht soll sowohl als Nachweis meiner Amtsführung diesen als auch meinem Nachfolger zur Einarbeitung und Bestandsaufnahme. Zur besseren Lesbarkeit ist der Bericht in drei Abschnitte gegliedert, die dem natürlichen Lauf des Wassers folgen: Der erste Abschnitt widmet sich der Zuleitung des Wassers nach Rom über Aquaedukte sowie der direkten Entnahme von Wasser durch die Bürger durch Brunnen. Der zweite Abschnitt widmet sich der Verteilung des gewonnenen Wassers an die Abnehmer in öffentlichen und privaten Gebäuden sowie die Erhebung der damit verbundenen Gebühren. Der dritte Abschnitt widmet sich schließlich der Abführung des Schmutzwassers durch die Kanalisation, um die Stadt rein und sauber zu halten.


    Ein jedes Buch legt Rechenschaft darüber ab, welche Aufgaben sich in den jeweiligen Bereichen stellen, welche personellen und finanziellen Ressourcen mir zu Lösung dieser Aufgaben zur Verfügung standen, wie ich diese Aufgaben angegangen bin, welche Lösungen ich herbei geführt habe und an gegebener Stelle auch, welche Verbesserungen durch dieser erreicht werden konnten. Auch offene Aufgaben werden genannt, um meinem Nachfolger die Einarbeitung zu erleichtern und sein Augenmerk gleich auf die Belange zu lenken, die seiner dringlichsten Aufmerksamkeit bedürfen.


    --- Über die Aquaedukte und öffentlichen Brunnen ---


    Wie schon vor einigen Jahren von meinem berühmten Amtsvorgänger Sextus Iulius Frontinus schriftlich vorgelegt, versorgen neun Wasserleitungen die Stadt Rom mit Wasser. An der Qualität dieser Leitungen und des darin transportieren Wassers hat sich seitdem nichts wesentliches verändert, so dass das Werk meines Vorgängers auch meinem Nachfolger als Referenz diesen mag, sofern er die Qualitäten der Leitungen nicht ohnehin kennt.


    Im Laufe meiner Amtszeit wurden die Leitungen daher nur überwacht und bei Bedarf gewartet und gereinigt, um den Einwohnern Roms die gewohnte Qualität liefern zu können. Es hat sich bewährt, jeden größeren Wasserteiler einmalig komplett vom Wasserzufluss zu trennen, zu entleeren und zu reinigen. Die Aquarii und Techniker, die den jeweiligen Brunnenstuben an den Verteilern zugeteilt sind, sind hervorragend ausgebildet für diese Tätigkeiten und erledigten sie stets zu meiner vollsten zufriedenheit. Es hat sich zudem als vorteilhaft herausgestellt, die Anwohner rechtzeitig über die geplante Maßnahme zu informieren, um sich nicht den Unmut der Bürger angesichts der ausbleibenden Wasserversorgung oder den Lärm der Arbeiten zuzuziehen.


    --- Über die Versorgung öffentlicher und privater Gebäude und das Wassergeld ---


    Mit zu Zuleitung des Wassers in die Stadt bis zu den Wasserverteilern ist nur der erste Schritt getan, denn von dort muss dieses Wasser weiter zu den öffentlichen Gebäuden und den privaten Häusern gelangen. Die Versorgung der erstgenannten sollte eine Selbverständlichkeit sein, während für die letztgenannte Leistung eine Gebühr erhoben wird, die sich nach der Größe des Anschlusses richtet, wie ebenfalls schon von meinem Amtsvorgänger Sextus Iulius Frontinus vorgelegt wurde.


    Aus dieser Tatsache heraus ergeben sich erneut eine Vielzahl von Aufgaben, die mein Nachfolger ebenso große Aufmerksamkeit schenken muss, wie ich es getan habe. Zunächst einmal sind alle Hausbesitzer, die einen Wasseranschluss zugesprochen bekommen haben, regelmäßig durch die zuständigen Aquarii ihrer Bezirke aufzusuchen, damit diese sich davon überzeugen können, dass der Anschluss unverändert ist. Entsprechend des vorgefundenen Anschlusses ist dann regelmäßig das Wassergeld zu erheben. Ich habe die Gebühren durch einen öffentlichen Aushang an der Basilica Iulia jedem Einwohner der Stadt Rom bekannt gemacht. Die Abrechnung wurde im Büro der Aquarii geführt und von mir regelmäßig überprüft. Bei der Kontrolle der Hausanschlüsse ist allerdings nicht nur zu überprüfen, ob vom Hausbesitzer nicht mehr als die bezahlte Menge an Wasser entnommen wird, sondern es ist auch zu prüfen, ob die versprochene Menge in vollem Umfang geliefert wird. Ist dies nicht der Fall, so müssen die Techniker angehalten werden, unverzüglich die Leitung auf eine Verstopfung oder einen Schaden hin zu untersuchen und gegebenenfalls die Leitung wieder instand zu setzen. Abschließend kann es natürlich auch vorkommen, dass ein Hausbesitzer eine Änderung des Hausanschlusses wünscht oder ein neues Haus an das Leitungsnetz anzuschließen ist. Beide Arbeiten werden entweder von den Techniker der Cura Aquarum selber vorgenommen oder an tüchtige Unternehmer vergeben.


    --- Über die Kanalisation ---


    Genauso viel Aufmerksamkeit wie die Zuleitung des sauberen Wasser in gut sichtbaren Aquaedukten über der Erde bedarf die unsichtbare Ableitung des schmutzigen Wassers durch Kanäle unter der Erde. Schon die Tradition gebietet dies, denn erst durch die Leistung unserer Vorfahren, die den Sumpf zwischen den sieben Hügel durch einen Kanal trocken legten, wurde Rom zu dem, was es heute ist.


    So erachtete ich es auch als eine meiner wichtigsten Pflichten, mich persönlich vom Zustand der Kanäle zu überzeugen und die Inspektion derselben nicht nur meinen Mitarbeitern zu überlassen, sondern zuweilen auch selber an diesen teilzunehmen. Da dies keine angenehme Arbeit ist, über die man sich gerne bei einem Gelage austauscht, möchte ich meinem Nachfolger auf diesem Wege mitteilen, auf welche Dinge er besonders zu achten hat. Erstens ist zu überprüfen, ob Abschnitte des Kanals durch Unrat verstopft sind, der sich mit der Zeit oder auch durch Verschulden unachtsamer Menschen angesammelt hat. Werden solche Hindernisse gefunden, sind sie umgehend zu beseitigen. Zweitens ist darauf zu achten, ob die Mauern, die Gewölbe und der Putz der Röhren intakt ist. Drittens sind die Leitungen sorgfältig zu prüfen, ob nicht bei Baumaßnahmen unberechtigerweise eine weitere Zuleitung geschaffen wurde, die nicht in den Katastern der Cura Aquarum verzeichnet ist. Sollte ein solcher Eingriff entdeckt werden, kann die Ermittlung des Urhebers an die Cohortes Urbanae abgegeben werden. Schließlich sind diese auch zu informieren, wenn bei der Inspektion der Kanäle Spuren entdeckt werden, die darauf hindeuten, dass Kriminelle die Kanäle für ihre Machenschaften benutzen, wie es leider häufig der Fall ist.


    Es gehört jedoch nicht nur zu den Aufgaben des Curator Aquarum, durch Inspektion der Kanäle unberechtigte Zuleitungen zu entdecken, sondern er muss die Techniker in den Bezirken auch dazu anhalten, regelmäßig die Kapazität der vorhandenen Einleitungen zu prüfen und gegebenenfalls geeignete Plätze für die Errichtung neuer Zuleitungen zu bestimmen. Mangels eigenem Personal für die Durchführung größerer Bauarbeiten sind solche Neuanlagen von Kanälen ebenso wie deren größere Reparatur in meiner Amtszeit stets in Form einer öffentlichen Ausschreibung vergeben worden. Die Überwachung dieser Arbeiten erfolgt dann durch die jeweiligen Aquarii, die die Berechnungen in diesem Projekt angestellt haben. Mein Nachfolger wird sich um die beiden Arbeiten im Bereich des Forum Pacis und der Porticus Neronis kümmern müssen, die unter der Aufsicht des Aquarius Iulius Centho stehen.


    So jedoch musste er sich damit begnügen, dass ihm Macer diese Inhalte aus dem Kopf in knapper Form zusammenfasste.


    Auch die Nennung von Macers Kandidatenvorschlägen erfolgte ohne weitere Notizen. "Galeo Novellius Musa, der amtierende Curator Rei Publicae, erscheint mir ein sehr geeigneter Kandidat zu sein,m der aufgrund seines derzeitigen Amtes besonders viel Erfahrung mitbringen würde. Ich habe mit ihm gesprochen und er scheint einem Wechsel des Aufgabenbereiches nicht ganz abgeneigt zu sein. Decimus Trebanius Rutilus, ehemaliger Praetor und Iuridiculus von Thracia, erscheint mir ebenfalls geeignet. Als dritten möchte ich noch Publius Pontius Pennus empfehlen, unter dessen Kommando als Legionslegat Wasserbaumassnahmen an verschiedenen Orten der Provinz Asia durchgeführt wurden."

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    Original von Lucius Claudius Brutus
    Der Claudier ließ sich nichts anmerken, sondern blieb ungemein ruhig stehen.
    "Laut meinem Kenntnisstand gibt es genug vakante Tribunate in dieser Legislaturperiode. Mir ist es relativ gleichgültig, wo ich eingesetzt werde.
    Ich bin auch bereit den Platz für einen aus dem Plebs zu räumen, wenn dieser denn will. Den Cursus Honorum werde ich noch früh genug besteigen müssen, Senator."
    , und zum ersten Male klang der Claudier ein wenig versöhnlich



    Potitus hätte beinahe geseufzt. "Und wenn kein einziges Tribunat vergeben wäre, Du würdest zum jetzigen Zeitpunkt keines erhalten. Bevor Du das Tribunat ableisten kannst, mußt Du als Vigintivir Deine Pflicht getan haben. In der Vergangenheit hat es einzelne Fälle gegeben, in denen junge Männer ihr Tribunat vorgezogen haben. Dies hat ihnen nur Nachteile erbracht, daher wird das seit einiger Zeit strenger gehandhabt. Es mag Dir jetzt ungerecht und als Zeitverschwendung erscheinen, doch es geschieht zu Deinem Besten. Außerdem mußt Du ohnehin ein Jahr warten, bevor Du nach Deinem Vigintivirat als Quästor kandidieren kannst. nutze diese Zwangspause für das Tribunat, so wie es alle tun." So war der Lauf der Dinge, der junge Claudier mußte lernen, so etwas zu akzeptieren. "Nutze die Zeit, die Dir bleibt, um Dich bekannt zu machen, damit Du ein gutes Wahlergebnis erzielst. Hast Du den Cursus Res Vulgares schon absolviert? Der ist Voraussetzung für das passive Wahlrecht."

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    Original von Gaius Octavius Victor
    "Ja, derselbe. Und ja die Angelegenheit könnte zeitaufwendig werden, auch wenn das sicherlich nicht meine Absicht sein wird."


    Der Gute hatte scheinbar noch nicht mal begriffen, dass der Senator nicht einfach nur draußen vor dem Tor stand, sondern direkt vor seiner Nase. Nunja, wenn man den gnazne Tag über dem papyrus hing, konnte das schon kurzsichtig machen.



    Meine Absicht? Der Scriba schaute dieses mal richtig auf und lief prompt tiefrot an. "Ich bitte um Verzeihung, Senator Octavius. Ich - - das tut mir leid. Der Praefect hat in Kürze einen Termin. Aber ich frage ihn, ob er Dich vorher noch empfängt. Es darf dann nur nicht zu lange dauern." Etwas hektisch stand er auf, schubste dabei gegen einen Stapel Wachstafeln, der sich daraufhin laut polternd auf den Boden ergoß. Mehr als eine der Tafeln nahm dabei Schaden. Mit fahrigen Bewegungen raffte der Scriba die Tafeln zusammen, um sie ungeordnet auf seinen Tisch zu packen. Dies war nicht sein Tag. Dies war definitiv nicht sein Tag.


    Danach eilte er in das Officium, um nur Sekunden später wieder heraus zu kommen. "Der Praefectus Urbi empfängt Dich. Bitte tritt ein."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    So jedoch musste er sich damit begnügen, dass ihm Macer diese Inhalte aus dem Kopf in knapper Form zusammenfasste.


    Auch die Nennung von Macers Kandidatenvorschlägen erfolgte ohne weitere Notizen. "Galeo Novellius Musa, der amtierende Curator Rei Publicae, erscheint mir ein sehr geeigneter Kandidat zu sein,m der aufgrund seines derzeitigen Amtes besonders viel Erfahrung mitbringen würde. Ich habe mit ihm gesprochen und er scheint einem Wechsel des Aufgabenbereiches nicht ganz abgeneigt zu sein. Decimus Trebanius Rutilus, ehemaliger Praetor und Iuridiculus von Thracia, erscheint mir ebenfalls geeignet. Als dritten möchte ich noch Publius Pontius Pennus empfehlen, unter dessen Kommando als Legionslegat Wasserbaumassnahmen an verschiedenen Orten der Provinz Asia durchgeführt wurden."


    Potitus würde sich zu einem späteren Zeitpunkt dem genauen Bericht widmen und davon tatsächlich beeindruckt sein. Bei der Gelegenheit würde er erneut bedauern, einen so guten Mitarbeiter zu verlieren und sich vielleicht darüber ärgern, daß er bei der Wahl nicht gegen Purgitius Macer gestimmt hatte. So hörte er sich nun die knappe Zusammenfassung an und nickte zufrieden. "Laß mich Dir an dieser Stelle für Deine gute Arbeit danken, Purgitius. Dein Nachfolger wird es dank Deiner leicht haben. Die von Dir vorgeschlagenen Namen habe ich mir notiert." Allerdings gab es da noch Klienten des Vesculariers, die er vielleicht doch lieber an dieser Stelle sehen würde.

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