Officium des Praefectus Urbi P.V.S.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus legte den Kopf schief. Ein kleines Geschenk? Doch lieber ein großes von so einem Großmaul! "So?" fragte er deshalb herausfordernd.


    Scheinbar war Salinator nicht gewillt, seine Tarifvorschläge zu nennen. Also musste wohl Durus entscheiden. Einen Moment zögerte er - wenn er zu wenig vorschlug, würde das Gespräch vielleicht vorzeitig enden, schlug er hingegen zu viel vor, würde er diesem fetten Widerling unnötiges Geld in den Rachen stopfen! Also galt es zu überlegen...


    Nach einigem Überlegen rang er sich schließlich zu einem Angebot durch:


    "Hm, was hieltest du von...zweitausend Sesterzen?"


    Das entsprach dem halben Census für einen Ritter, war also eine ganze Menge Geld - und der Latus Clavus allein ermöglichte ja noch keine großen Einkünfte! Dafür würde der Vescularier vermutlich noch einmal kassieren können...

  • Potitus hatte nicht erwartet, dass der Tiberier so direkt sein würde! Aber 2000 Sesterzen, das klang doch ganz vernünftig! Immerhin konnte man von einem Senator immer wieder Geld kassieren, weil er die meisten Jobs wieder abgeben musste, wenn er aufsteigen wollte! Allerdings war aus diesem Patrizier sicherlich noch ein bisschen mehr herauszuholen! "Leg' noch 500 Sesterzen drauf und wir sind im Geschäft!" meinte Salinator daher und lehnte sich zufrieden zurück.

  • Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    Er holte abermals tief Luft. Sah die Schweinsaugen des Vesculariers näher kommen, als jener sich vorlehnte. Schluckte. Dann krächzte er hervor: “Zehn...“ Nein, das Vierfache genügte nicht, nicht bei dieser Reaktion. Piso ging jetzt auf Nummer sicher. “Fünfzehntausend“, machte er, ein bisschen heiser. Wollte dieser Mann seine ganzen Besitztümer zunichte machen? Es schien so! Wenn Piso aber 15000 Sesterzen zahlen musste, um endlich diese blöden Streifen an seiner Tunika sehen zu können, dann wäre es auch so. Er würde das verlorene Geld wohl von seiner Familie zurückerbetteln müssen. So weit war es schon mit ihm gekommen. Wie sehr er sich auf seine Hände konzentrieren musste, damit er mit diesen nicht dem Bastard eine herunterwischte.


    Potitus horchte auf, stutzte dann allerdings. 15000 Sesterzen! Von dem Geld konnte man genug Land für einen Ritter und einen Senator zusammen kaufen! Mit so einer Großzügigkeit hatte Salinator nun wirklich nicht gerechnet! ein vierstelliger Betrag hätte schon gereicht! "Das...das genügt! Du kannst das Geld bei meinem Haus abliefern...aber möglichst diskret! Wir wollen ja nicht, dass uns jemand Bestechung nachsagt, nicht wahr?" antwortete er daher und lehnte sich zurück. Was für ein wunderbarer Tag heute doch war!

  • Piso atmete innerlich auf. Der Spaß war enorm teuer gewesen. Und er hasste sich selber für die Dankbarkeit, die ihm gegenüber Vescularius Salinator aufkam, dass die Sache in Ordnung ging. Des Abends aber würde er freilich im Bett liegen, bange sich innerlich fragend, ob nicht 10000 genügt hätten. Oder gar 8000. Aber jetzt kam er hier nicht mehr heraus. Er nickte nur brav, was anderes konnte er nicht tun. “Das... das wollen wir ja nicht. Das Geld wird dir heute am Abend zugestellt.“ Seine Kehle fühlte sich leicht heiser an. Heute war ein beschissener Tag... aber morgen, wenn die Standeserhebung hoffentlich offiziell war, würde dafür umso schöner werden!


    Sim-Off:

    Staatskasse 2?

  • Potitus grinste. "Ja, tu' das! Ich werde mich dann um deine Erhebung kümmern!" Wie einfach es doch war, ein paar tausend Sesterzen zu verdienen! Er hätte viel früher Stellvertreter des Kaisers werden sollen!

    Sim-Off:

    Ja.

  • Zumindest das. Zumindest würde er das bekommen, wonach er sich sein Leben lang gesehnt hatte. Zwar für ein pervers hohes Bestechungsgeld, aber trotzdem. Er hatte nun das Versprechen, dass er zum Senator gemacht werden würde.
    “Gut, dann ist das so vereinbart.“ Er nickte ernst. “Ich bin zuversichtlich, dass keiner von uns beiden lange brauchen wird, um seine Verpflichtungen einzuhalten.“ Zur Besiegelung des „Deals“ wollte Piso dem Vescularier schon die Hand reichen, verzichtete jedoch doch noch darauf – wer wusste, vielleicht fing er sich noch eine ekelige Krankheit von diesem Banausen ein! Sicher war nur eines, mit dem gewaltigen Geld, das er zahlte, erkaufte sich Piso auch das gute Gewissen dabei, dieses Schwein, welches er fast schon als Hybriden zwischen Mensch und Tier zu sehen begann, zu verabscheuen. “Wenn es sonst nichts gibt...“ Nichts wie weg von diesem Ungetüm. Piso würde sich dann, zuhause angekommen, um die Fuhre Geld kümmern.


    Sim-Off:

    Überwiesen.

  • Potitus strahlte weiter, wenn er an die wundervolle Geldmenge dachte, mit der er bald den einen oder anderen Klienten überhäufen konnte. Leider musste er dafür aber auch den jungen Flavier gehen lassen, der ihm so viel Freude bereitet hatte! "Nö, vale!" Damit war das Gespräch beendet.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus hatte nicht erwartet, dass der Tiberier so direkt sein würde! Aber 2000 Sesterzen, das klang doch ganz vernünftig! Immerhin konnte man von einem Senator immer wieder Geld kassieren, weil er die meisten Jobs wieder abgeben musste, wenn er aufsteigen wollte! Allerdings war aus diesem Patrizier sicherlich noch ein bisschen mehr herauszuholen! "Leg' noch 500 Sesterzen drauf und wir sind im Geschäft!" meinte Salinator daher und lehnte sich zufrieden zurück.


    2500 Sesterzen für einen Purpurstreifen auf der Tunica war eine ganze Menge Geld, zumal Flaccus als Patrizier nach Meinung des Tiberiers prinzipiell einen Anspruch auf einen Senatssitz haben sollte. Dennoch blieb ihm nichts anderes übrig, sodass er etwas zerknirscht


    "Na gut - ich werde dir das Geld zukommen lassen."


    erwiderte und seine Toga betrachtete - er war nicht geneigt, diesem geldgierigen Sack in die Augen zu blicken.

  • Potitus nickte zufrieden. Das war zwar nicht übermäßig, aber immerhin! "Bring das Geld in meinem Haus vorbei." Damit hatte er den griesgrämigen Oberpatrizier hoffentlich abgefertigt!

    Sim-Off:

    Staatskasse 2

  • Das Nicken, das er sich nun abrang, ärgerte den Tiberier noch immer. Doch damit war es unerfreulicherweise noch immer nicht getan, denn er hatte ja noch eine andere Angelegenheit, wegen der er hier war.


    "Ich hätte da noch eine Sache - in meiner Funktion als Advocatus der Iunia Axilla. Sie war die Gattin des Aelius Archias. Vielleicht erinnerst du dich an ihn: Er war als a memoria in der Kanzlei beschäftigt und scheint kurz vor seinem Ableben eine Beleidigung gegen dich ausgesprochen zu haben. Daraufhin wurde sein Besitz konfisziert. Ich bin sicher, dass es sich hierbei um die Einziehung einer Geldstrafe handelt. Offensichtlich kam es dabei jedoch zu einem Missverständnis, denn es wurden auch Gegenstände mitgenommen, die zur Dos der Iunia Axilla gehörten. Daher möchte dich in ihrem Namen um die Herausgabe ihrer Dos bitten, da sie diese für ihren Lebensunterhalt benötigt."


    Die Angelegenheit war ein klarer Rechtsbruch, da es auch dem Praefectus Urbi nicht erlaubt war, ohne Gerichtsbeschluss Vermögen einzuziehen - aber natürlich war es auch dem Tiberier klar, dass Salinator kaum aufzuhalten war und man an seinen guten Willen appellieren musste.

  • Verus ließ sich vom Soldaten beim Amtszimmer des Stadtpräfekten abgeben und ging schnellst möglich auf den Schreiber des Präfekten zu. "Salve," grüßte Verus und deutete dann auf seine Amtstasche. "Ich habe viel Arbeit für den Stadtpräfekten mitgebracht. Er hat einige Entscheidungen zu treffen." Verus vergaß, dass er sich noch vorstellen wollte aber dies erübrigte sich, da der Schreiber den Procurator sicherlich kannte.

  • Verus trat in das recht geräumige Amtszimmer des Präfekten. "Salve, Präfekt!" Der Procurator zog die Amtstasche vor seine Brust und brachte eine kleine Tabula hervor. "Ich habe einiges an Arbeit mitgebracht. Du musst einige Entscheidungen treffen."


    Verus blickte auf die Tabula, die seine Erinnerungsstütze war. "Ich hoffe, dass ich nicht störend zu dir komme?"

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Ich hätte da noch eine Sache - in meiner Funktion als Advocatus der Iunia Axilla. Sie war die Gattin des Aelius Archias. Vielleicht erinnerst du dich an ihn: Er war als a memoria in der Kanzlei beschäftigt und scheint kurz vor seinem Ableben eine Beleidigung gegen dich ausgesprochen zu haben. Daraufhin wurde sein Besitz konfisziert. Ich bin sicher, dass es sich hierbei um die Einziehung einer Geldstrafe handelt. Offensichtlich kam es dabei jedoch zu einem Missverständnis, denn es wurden auch Gegenstände mitgenommen, die zur Dos der Iunia Axilla gehörten. Daher möchte dich in ihrem Namen um die Herausgabe ihrer Dos bitten, da sie diese für ihren Lebensunterhalt benötigt."


    Potitus stutzte. Damit hatte er nun wirklich nicht auch noch gerechnet! Dieser Tiberier war ja ein richtiges dunkles Omen! Und diesmal hatte man scheinbar tatsächlich einen klaren Rechtsbruch entdeckt...immerhin erfreulich, dass diese Schnepfe von Ehefrau nicht versuchte, Salinator direkt zu verklagen! "Ich weiß gerade nicht, worum es genau geht. Aber kannst du mir sagen, was zu dieser Dos gehört hat?" fragte er etwas scheinheilig. Wenn dieser Patrizierschnösel ihn am Ende verklagte, würde er ganz schön dumm aussehen!

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    Verus trat in das recht geräumige Amtszimmer des Präfekten. "Salve, Präfekt!" Der Procurator zog die Amtstasche vor seine Brust und brachte eine kleine Tabula hervor. "Ich habe einiges an Arbeit mitgebracht. Du musst einige Entscheidungen treffen."


    Verus blickte auf die Tabula, die seine Erinnerungsstütze war. "Ich hoffe, dass ich nicht störend zu dir komme?"


    Potitus sah die Tasche und wusste: Das konnte länger dauern! Aber besser hinter sich bringen! "Na dann, schieß los!" Er lehnte sich zurück und harrte der Dinge, die da kommen würden.

  • Verus griff erneut in die Tasche und zog eine Schriftrolle hervor, die er an Salinator weiterreichte. "Die erste Sache ist ein liegengebliebender Brief aus Ostia."


    LEX MUNICIPALIS OSTIENSIS



    Im Namen des Volkes von Ostia! Die Götter seien unsere Zeugen, dass der Civitas Ostia diese Lex gegeben sei, welche vom Ordo Decurionum beschlossen wurde und von den Organen der Stadtverwaltung umzusetzen ist.



    Praeambel
    Im Rahmen des Pars Quarta Decima - Lex Octavia et Aelia de administratione regionum Italicarum (Lex Octavia et Aelia) gibt sich das Volk von Ostia nach bestem Wissen und Gewissen im Rahmen der Bona Fides in diesem Dokument eine Gesetzesgrundlage zur Erhaltung und Verwaltung der Stadt Ostia und des selbige umgebenden Landes. Sämtliche Bürger der Stadt haben sich der Lex Municipalis Ostiensis zu unterwerfen und ihrem Wortlaut nach zu handeln. Die Codices Universalis et Iuridicalis sowie Militaris stehen hierbei über der Lex Municipalis und stellen somit übergeordnetes Recht dar. Jegliches Handeln zum Wohle der Stadt Ostia darf niemals wider der kaiserlichen Gesetze geschehen.



    Pars Prima - Allgemeines


    §1 - Territorium
    (1) Den Hauptort der Civitas Ostia bildet das Oppidum Ostia. In das Stadtgebiet eingegliedert sind sämtliche Vici und Villae Rusticae, welche in dafür vorgesehene Grundlisten der Stadtverwaltung eingetragen sind.
    (2) Die Grenzen des Stadtgebietes bleiben nach Erlass dieses Gesetzes so bestehen wie sie derzeit vorliegen. Änderungen durch Vertrag oder kaiserliche Weisung sind möglich. Verträge der Stadt Ostia sollen indessen keine derartigen Stadtgebietsverluste zur Folge haben, welche öffentliche Bauten, besonders die Kais des ostiensischen Hafens, beeinträchtigen.


    §2 - Rechtlicher Status
    Der rechtliche Status des Oppidum Ostia bestimmt sich gemäß der Weisungen unseres erhabenen und von den Göttern allseits gesegneten Imperator Caesar Augustus.


    §3 - Administration
    Die Regierung der Stadt übernimmt die Curia Municipalis. Sie setzt sich im Sinne der Lex Octavia et Aelia. Die Magistrate der ewigen Stadt Rom sollen hierbei zum Vorbild gereichen.



    Pars Secunda - Organe der Stadtverwaltung


    §1 - Ordo Decurionum
    (1) Wer Decurio Ostiensis wird, bestimmt sich nach Absatz V Lex Octavia et Aelia. Hiernach hat jener, der einen Sitz im Ordo Decurionum Ostiensis anstrebt, ein Honorarium in Höhe von M Sesterzen an die Stadtkasse zu zahlen.
    (2) Des weiteren muss er eine Amtszeit als Magistratus Ostiensis abgeleistet haben.
    (3) Sind beide Voraussetzungen erfüllt, wird der Bewerber von den Duumvirn zum Decurio ernannt und wird somit Inhaber aller Rechte und Pflichten eines solchen.
    (4) Dem Ordo Decurionum kommt die Organisation der öffentlichen Spiele zu, sofern notwendig.
    (5) Aus dem Ordo Decurionum auszuscheiden ist möglich lediglich durch Tod, Austritt oder Enthebung durch kaiserliche Verfügung.


    §2 - Duumvirn
    Der Stadtverwaltung stehen die Duumvirn vor. Neben der Ausübung des Marktrechts haben sie den Vorsitz über die Curia Municipalis inne. Sie weisen den gewählten Magistraten zudem ihre Aufgabenbereiche zu und leiten die Wahlen der städtischen Magistrate zum Ende ihrer Amtszeit.


    §3 - Magistrate
    (1) Die städtischen Magistrate setzen sich zusammen aus einem Quaestor und zwei Aedilen. Sie können niedere Beamte zu ihrer Unterstützung einstellen.
    (2) Der Quaestor hat die Aufsicht über die Stadtkasse. Er überwacht Ein- und Ausgaben. Er hat außerdem Sorge zu tragen für die Einnahme sämtlicher Gebühren, die auf die Einfuhr von Waren auf dem Schiffsweg erhoben werden.
    (3) Der Aedilis Operum Publicorum erhält die Aufsicht über Instandhaltung und Sicherheit der öffentlichen Bauwerke wie Tempel, Thermen und Verwaltungseinrichtungen und Häfen und deren Verkehr mit Einhaltung der Stadtverordnungen.
    (4) Der Aedilis Mercatuum hat die Aufsicht über und Sicherheit in der Stadt und deren Verkehr mit Einhaltung der Marktordnung und über Speicher und Magazine mit der Kontrolle der Getreide- und Ölzufuhr und Getreideverteilung. Er ist insbesondere den Weisungen des Procurator Annonae hinsichtlich der römischen Getreideversorgung unterworfen.
    (5) Allen gewählten Beamten der Stadtverwaltung steht eine bestimmte Anzahl Liktoren zu. Für Duumvirn sind dies vier, für Magistrate je zwei Liktoren.
    (6) Quaestoren und Aedilen steht außerdem das Recht zu, die Vigiles Ostiensis zur Durchsetzung ihrer Maßnahmen hinzuzurufen.



    Pars Tertia - Wahlen


    §1 - Wahlrecht
    Aktives und passives Wahlrecht haben alle Bewohner Ostias mit Bürgerrecht inne. Im Rahmen des aktiven Wahlrechts hat jeder Berechtigte so viele Stimmen, wie es wählbare Ämter in der Stadtverwaltung gibt.


    §2 - Durchführung
    (1) Die Duumvirn leiten die Wahl, sofern der Curator Rei Publicae nicht einschreitet.
    (2) Mindestens drei Wochen vor dem Wahltermin muss dieser verkündet werden. Die Kandidaturen müssen bis zum Beginn der zweiten Woche vor der Wahl der Stadtverwaltung bekannt gegeben worden sein. Diese veröffentlicht die Kandidaten.
    (3) Die Wahl wird innerhalb zwei aufeinanderfolgender Tage abgehalten. Die Urnen werden am Ende des zweiten Tages geschlossen und ausgewertet.
    (4) Kandidaten gelten mit fünfzig Prozent der Stimmen als zum Amt zugelassen. Werden mehr Männer zugelassen, als es Ämter gibt, scheiden die Kandidaten mit den geringsten Ergebnissen in aufsteigender Reihenfolge aus. Bei identischen Ergebnissen gibt es eine Stichwahl.
    (5) Das Ergebnis ist unverzüglich nach der Stimmenauswertung öffentlich bekannt zu machen. Die gewählten Stadtbeamten sind auf dem Forum zu vereidigen und daraufhin von ihren Vorgängern in die Ämter einzuweisen.





    Verus räusperte sich. "Die beiden Duumviri, deren Namen sicherlich nichts zur Sache beitragen, fragen an, ob diese Lex dem Kaiser, also dir gefällt. Die übliche Floskeln, die diesen Brief füllen, habe ich bewusst überlesen. Sie haben es etwas schwammig formuliert: Sie wollen eine Überprüfung auf Zulässigkeit. Es ist eine Abschrift mit dem wichtigen Inhalt, die du gerade liest. Die Frage ist nun: Soll diese Lex amtlich bekannt gemacht werden? Damit hätte sich eine Antwort erübrigt und die Überprüfungsfrage wäre ebenso geklärt."

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus stutzte. Damit hatte er nun wirklich nicht auch noch gerechnet! Dieser Tiberier war ja ein richtiges dunkles Omen! Und diesmal hatte man scheinbar tatsächlich einen klaren Rechtsbruch entdeckt...immerhin erfreulich, dass diese Schnepfe von Ehefrau nicht versuchte, Salinator direkt zu verklagen! "Ich weiß gerade nicht, worum es genau geht. Aber kannst du mir sagen, was zu dieser Dos gehört hat?" fragte er etwas scheinheilig. Wenn dieser Patrizierschnösel ihn am Ende verklagte, würde er ganz schön dumm aussehen!


    Die Reaktion des Vesculariers überraschte Durus - er hatte Arroganz, Zorn, Abstreiten oder ähnliches erwartet. Die Frage hingegen deutete ja geradezu an, dass Salinator die Angelegenheit nicht prinzipiell ablehnte. Der Tiberier musste also vorsichtig fortfahren, um am Ende möglicherweise sogar einen Sieg davon tragen zu können.


    "Es ist nichts Großes: In erster Linie ging es um die Kontrollrechte für die Betriebe ihres Gatten, sowie einige unwichtige Gegenstände wie Kleidung und ein bis zwei Sklaven."


    antwortete er in möglichst unbefangenen Ton - es sollte so klingen, als wären es Nichtigkeiten. Und angesichts des gewaltigen Vermögens des Vesculariers oder des Staates waren es das ja auch wirklich!

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    Verus räusperte sich. "Die beiden Duumviri, deren Namen sicherlich nichts zur Sache beitragen, fragen an, ob diese Lex dem Kaiser, also dir gefällt. Die übliche Floskeln, die diesen Brief füllen, habe ich bewusst überlesen. Sie haben es etwas schwammig formuliert: Sie wollen eine Überprüfung auf Zulässigkeit. Es ist eine Abschrift mit dem wichtigen Inhalt, die du gerade liest. Die Frage ist nun: Soll diese Lex amtlich bekannt gemacht werden? Damit hätte sich eine Antwort erübrigt und die Überprüfungsfrage wäre ebenso geklärt."


    Potitus nahm den Brief schweigend und überflog ihn. Verfassungsrecht! Wie langweilig! "Das kannst du dem a cognitionibus überlassen. Wenn es juristisch in Ordnung ist, dann können solche Sachen durch die Kanzlei entschieden werden. Nur den Rechtsstatus von Städten will ich auf meinem Schreibtisch entscheiden." erklärte er.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Es ist nichts Großes: In erster Linie ging es um die Kontrollrechte für die Betriebe ihres Gatten, sowie einige unwichtige Gegenstände wie Kleidung und ein bis zwei Sklaven."


    antwortete er in möglichst unbefangenen Ton - es sollte so klingen, als wären es Nichtigkeiten. Und angesichts des gewaltigen Vermögens des Vesculariers oder des Staates waren es das ja auch wirklich!


    Potitus zwinkerte. Ein paar Sklaven und ein paar Betriebe? Was konnte dieser kleine Aelier schon groß besessen haben? "Hm, hast du eine schriftliche Aufstellung dabei?" Wenn er eine Anweisung an den a rationibus ausstellte, würde die Sache vielleicht ohne Aufsehen über die Bühne gehen!

  • "Jawohl," nahm Verus die Weisung entgegen. Er würde die Lex, wie gehabt dem a cognitionibus überlassen. Nur die Veröffentlichung würde durch ihn selbst ausgeführt. Da der Präfekt sich nicht zum Rechtsstatus von Ostia geäußert hatte, nahm Verus dies als gegeben hin. "Die weiteren Angelegenheiten betreffen unseren derzeit recht kränklichen ab epistulius. Einige seiner Arbeit ist liegen geblieben. Ich möchte dich bitten einige wichtige Fragen zu klären." Verus nahm das Schriftstück vom Stadtpräfekten zurück und legte stattdessen zwei Schriftstücke auf den Schreibtisch.



    Procurator ab Epistulis
    Administratio Imperatoris
    Roma
    Provincia Italia



    Salve Procurator, ich schreibe dir aus dem Dodekaschoinos, wo sich die XXII zur Zeit im Kampf mit den hiesigen Wüstenbanditen befindet. Feldzüge wie dieser erfordern fähige Offiziere und vor allem anderen Offiziere mit speziellen Fähigkeiten. Daher erbitte ich hiermit die kaiserliche Zustimmung, bzw. die Zustimmung seines Stellvertreters, für die Beförderung des Optios Lucius Septimius Palaemon in den Rang eines Centurios.
    Der Optio hat bereits während der Verlegung der Legion nach Süden seinen außergewöhnlichen Nutzen unter Beweis gestellt und hat sich seither auch stets als vertrauenswürdig und verlässlich erwiesen.
    Die Vita des Optios findet sich im Anhang.




    Hochachtungsvoll


    Tiberius Octavius Dragonum
    ~~Praefectus Legionis der Legio XXII~~





    Procurator ab Epistulis
    Administratio Imperatoris
    Roma
    Provincia Italia



    Salve Procurator, ich schreibe dir da ich beabsichtige einen meiner Offiziere nach Italien zu versetzen. Der Decurio Decimus Cursor wurde während des Feldzuges durch den Feind verwundet und die Ärzte empfehlen eine Versetzung in günstigeres Klima um die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Mannes nicht zu gefährden. Der Decurio ist mir persöhnlich bekannt und empfiehlt sich für die Versetzung zur Legio I, da seine Erfahrung und sein Geschick im Bereich der Legionsreiterei seines Gleichen suchen. Zeit seines Eintreffens in Mantua wird der Mann mit Sicherheit wieder voll einsatzfähig sein.



    Hochachtungsvoll


    Tiberius Octavius Dragonum
    ~~Praefectus Legionis der Legio XXII~~




    "Es handelt sich um zwei Personalentscheidungen, die in die Zuständigkeit des Kaisers fallen. Soll ich diese Fälle eigenständig entscheiden? Wenn ja, wird dies durch mich dauerhaft erledigt."

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