Nun, da Tiberius Proviant in Form von Sesterzen bei Meridius tanken konnte war er bereit seine Suche fortzusetzen. Die Suche nach seinem Vater. Der junge Mann hoffte, dass der Senator Recht hatte und sein Vater, Titus Decimus Verus sich wirklich in Misenum aufhielt.
Der erste Tag seiner Reise war vielversprechend. Er kam voran, schnell voran, meist per Anhalter. Zudem war er noch frisch und ausgeruht. An Geld und somit an Verpflegung sollte es ihm wohl nicht mangeln. Er konnte sich tagtäglich essen gönnen. Nicht einmal miserables Essen. Doch er sparte sein Geld lieber und begnügte sich so meist mit ein wenig Brot. Crassus wusste das die Zeit kommen würde und er wieder jede Sesterze nötig hatte. Auch wenn er nun einige Sesterzen hatte, konnte er nicht sicher sein ob er nicht in seiner vielleicht durch Geld erlangten Willkür alles verlieren würde.
Auch die Nächte verbrachte er eigentlich ganz angenehm. Bei Nachteinbruch versuchte er immer noch die nächste Stadt zu erreichen und übernachtete dort in den billigsten Wirtshäusern. Er hätte auch, um Geld zu sparen, in freier Natur die Nacht verbringen können, doch kannte er aus seiner früheren Heimat, Athen, einen gewissen Status, so war ihm dies seiner Meinung nach nicht würdig.
Nach etwa 2 Tagen erreichte er Capua. Er wollte diese Stadt mit Absicht durchqueren. Erstens, um frische Vorräte aufzutanken und zweitens, um neue Eindrücke zu sammeln. Eindrücke über die römische Kultur und den Alltag. Dies war in einer Stadt von solcher Größe wohl am besten möglich. Schließlich hatte er sich entsprechend zu verhalten, wenn er wirklich dieser römischen Familie, der Familie der Decima, angehörte.
Misenum lag jetzt nur noch ein Eck weiter. Die Reise von Capua nach Misenum absolvierte er innerhalb von etwa einem Tag. Er war froh so schnell angekommen zu sein, vor allem noch ziemlich frisch und unerschöpft. So machte er sich nun unverzüglich zum Stadttor auf, er wollte keine Zeit verlieren, er wollte seinen Vater endlich kennenlernen...