ARCHIV Casca et Imperiosus

  • Imperiosus kam in den Garten, den er bisher noch nicht gesehen hatte. Medeia hatte damals wirklich ein schöne Casa ausgesucht. Er mochte garnicht daran denken, wieviel sie damals dafür bezahlen musste, doch hatte es sich auf jedenfall gelohnt. Als er mitten im Garten stand, schaute er nach oben und schaute sich die vielen Sterne an. Immer noch fragte er sich, warum manche heller waren, als andere, doch konnte ihm eigentlich keiner sogenau eine Antwort darauf geben.


    Ein Sklave eilte herbei, als er ihn dort stehe sah.


    " Wünscht du irgendwas Herr, ansonsten würde ich nun schlafen gehen. "
    fragte der Sklave unterwürfig


    " Nein, du kannst gehen Sklave. "


    Man hörte den militärischen Unterton aus seiner Stimme heraus und auch die Strenge, die sein Sohn Menas vielleicht häufiger gebraucht hätte. Vielleicht hätte er mehr für ihn da sein müssen, da Tiberius fand, dass sein Sohn immer noch viel zu weich war. Egal wieviel er trainiert hatte, Imperiosus könnte ihn, trotz des Altersunterschied, immer noch besiegen.


    Doch schnell verschwanden diese Gedanken wieder. Es war nunmal zu spät dafür und der Artorier bereute nichts. Er entdeckte eine Bank, die im Garten stand und ging langsam auf sie zu, setzte sich und genoss die frische Luft.

  • Langsam schlenderte Casca durch den Garten, genoss die sich langsam abkühlende Abendluft und angenehmen Strahlen der schon tiefstehenden Sonne auf ihrer Haut. Sie liebte diese Zeit, wenn die Hitze des Tages langsam abklang, wenn Tiere und Pflanzen genauso wie Menschen aufatmeten, weil es sich leichter atmen ließ in lauerer Luft und die sich ankündigende Nacht noch mehr Erleichterung versprach. Ebenso liebte sie es, mit sich und ihren Gedanken allein zu sein. Sie brauchte diese Zeit für sich, brauchte sie, um nachzusinnen über das, was sie beschäftigte, was sie erlebt hatte, um es zu sortieren und ablegen zu können in ihrem Kopf, so dass sie damit umgehen konnte und nichts davon nach außen drang, was sie nicht wollte. Sie merkte es, wenn sie einige Tage lang keine Zeit dafür hatte, sich zu sammeln. Es wurde dann schwerer, die Contenance zu bewahren, vor allem wenn es um Dinge ging, die sie belasteten. Für ihren Geschmack kam das ohnehin zu oft vor, also achtete sie darauf, sich die Zeit zu nehmen. Jeden Tag war sie abends hier draußen, wenn sie es einrichten konnte, hatte ihr persönliches kleines Ritual daraus gemacht, das nur selten gestört wurde, war um diese Tageszeit doch nur noch selten jemand unterwegs im Haus.


    An diesem Abend jedoch blieb sie nicht allein. Sie war bereits einige Zeit im Garten gewesen, vielleicht eine halbe Stunde, als sie leise Stimmen hörte und danach Schritte. Einen Moment verharrte sie still, unschlüssig, was sie tun sollte. Dann bewegte sie sich ebenso leichtfüßig wie leise in die Richtung, aus der sie die Stimmen gehörte, bis sie zu einer Bank kam, auf der jemand saß. Im Licht der Abendsonne erkannte sie ihren Ehemann. Wieder zögerte sie einen kurzen Augenblick, dann legte sie die wenigen Schritte zurück, die sie noch von der Bank trennten. "Tiberius." Ruhig war ihre Stimme, der Ton undeutbar, neutral. Selten hatten sie sich gesehen in der letzten Zeit. Er hatte mit seiner Legion gegen die Parther gekämpft, und nach Ende des Krieges war er zurückgekehrt nach Mantua, wo er stationiert war. Aber sie war es nicht anders gewöhnt. Ihre Ehe hatte schon immer eine gewisse… Distanz besessen. Und es hatte auch schon immer Zeiten gegeben, in denen er Rom gänzlich fern geblieben war. Sie musterte ihren Mann, und die Andeutung eines Lächelns legte sich auf ihre Züge. "Ich grüße dich."

  • Imperiosus spürte die erfrischende Windbrise, die ihr anscheinend ständig ging. Er wusste nicht, dass er nicht alleine war, auch als seine Frau langsam zu ihm kam, hatte er nicht gehört. Als er seinen Namen hörte, sprang er auch und drehte sich sofort zu seiner Frau, die er lange schon nicht mehr gesehen hatte. Nun stand er da, stramm und fast schon im stillgestanden, wie jeder Soldat vor seinem Centurio stand. Schaute seine Frau mit strengen blick an und musterte sie. Nur langsam nahm eine Gesichtszüge eine freundlicheren Ausdruck an.
    Er sah ihr lächeln und hörte ihre Stimme. Jeder Mann war sicherlich froh gewesen, wenn er seine Frau wieder nach solanger Zeit sehen würde. Würde sie in den Arm nehmen und einfach nur die Zeit mit ihr geniessen. Doch Tiberius tat dies nicht... Immer wieder machte er sich gedanken, wegen Menas und seiner Frau. Wollte, wenn er sie mal wieder sehen würde, mit ihr alles bereden, was sie so sehr bedrückte und ihn, doch wenn er dann so vor ihr stand, brachte er kaum ein Wort heraus. Vorallem nicht, wenn es um Didia Titiana und Nero ging.


    " Schön dich zu sehen Casca. Ich habe es mit wohlwollen vernommen, dass du und Menas damals nicht in der Casa warst, als sie bis auf die Grundmauern abbrannte. "


    Tiberius ging eine Schrit auf seine Frau zu, doch blieb er dann wieder stehen. Schaute ihr in die Augen... und bemerkte erst jetzt, was genau er gesagt hatte. Es schien nicht gerade sehr liebevoll zu sein, doch wollte er ihr doch damit zeigen, dass es ihm nicht egal gewesen war.

  • Sie musterte ihn, wie er aufsprang, kaum dass er den ersten Laut gehört hatte, wie sein Körper fast schon unbewusst, wie ihr schien, jene stramme Haltung annahm, die Soldaten im Dienst zueigen war. Sie fragte sich, ob es an den langen Jahren lag, die er nun schon Soldat war, dass er diese Haltung selbst im privaten Raum zunächst einnahm – oder ob es an ihr lag. Das leichte Lächeln, das sich auf ihre Züge gelegt hatte ohne ihre Augen zu erreichen, wurde kurzzeitig schwächer, als sein strenger Blick sie traf. Sie hätte sich auf die Unterlippe gebissen, hätte sie sich diese Art von Regungen in der Gegenwart anderer erlaubt. Wie schon so oft in den letzten Jahren stellte sie fest, dass sie nicht sagen konnte, was in ihm vorging, und wie schon so oft zuvor fragte sie sich wieder, woran es liegen mochte. Ob Fortuna ihr nicht hold gewesen war. Ob es ihr Schicksal gewesen war. Oder ob sie einfach eine schlechte Ehefrau gewesen war. War letzteres der Fall, dann hatte sie ohnehin nichts anderes verdient. Aber sie wusste es nicht – sie konnte nicht sagen, wann in ihrer Ehe der Punkt gekommen war, an dem sie angefangen hatten mehr aneinander vorbei zu leben als miteinander. Sie war aufgeregt gewesen, damals – wie alt war sie gewesen? Fünfzehn, als sie versprochen worden war, sechzehn, als sie geheiratet hatte. Sie war aufgeregt gewesen, so aufgeregt, und sie hatte sich vorgestellt, wie ihre Ehe verlaufen würde, sie hatte sich so viele Szenarien vorgestellt, aber keine von ihnen hatte eine Situation wie diese beinhaltet. Dass sie eines Tages ihrem Mann gegenüber im Garten stehen würde und sich vorkam, als ob sie zwei Fremde wären. Sie hatte sich vorgenommen, eine gute Ehefrau zu sein, zu etwas anderem war sie nicht erzogen worden – aber irgendetwas war trotzdem schief gegangen, und sie konnte nicht sagen was.


    Ebenso steif wie er stand sie da, erwiderte seinen Blick ruhig. Erst als sein Gesichtsausdruck freundlicher wurde, entspannte auch sie sich etwas. Das leichte Lächeln kehrte wieder zurück, und diesmal erreichte es wenigstens ansatzweise auch ihre Augen. Tiberius war ein guter Ehemann. Er hätte sich von ihr trennen können, als sie die Fehlgeburten gehabt hatte. Er hätte sich von ihr trennen können, in den Jahren danach, in denen die Distanz zwischen ihnen immer größer geworden war. Er könnte sich auch selbst jetzt noch von ihr trennen. Aber er hatte es nicht getan, sondern hatte immer dafür gesorgt, dass es ihr an nichts mangelte. Sie neigte leicht den Kopf, als sie seine Worte hörte. Im Gegensatz zu ihm dachte sie sich nichts dabei – sie fühlte sich oft unbeholfen in seiner Gegenwart, auch wenn sie es zumeist irgendwie schaffte, sich nichts anmerken zu lassen. Dass es ihm ebenso gehen könnte, fiel ihr im Traum nicht ein. Eine liebevollere Begrüßung als diese hatte sie kaum erwartet, hätte sie eher überrascht – auch wenn es ein weiteres Zeichen dafür war, wie es mit ihnen stand. Aber sie hörte die Sorge, die seine Worte ausdrücken sollten. "Danke. Es war ein Glücksfall, dass wir nicht hier waren. Ich war zu diesem Zeitpunkt gar nicht in Rom, sondern habe Bekannte besucht, die in Ostia leben. Nur kurz, für drei Tage", fügte sie noch hinzu, fast so, als müsste sie sich rechtfertigen dafür. "Es war ein Schock, zurückzukehren und alles… zerstört vorzufinden." Ein Schock, den sie im Grunde immer noch nicht wirklich verarbeitet hatte. Sie ließ nicht zu, dass die Angst hochkam und sie möglicherweise lähmen könnte, was aber dazu führte, dass sie sie, wie so vieles andere, in ihren Träumen heimsuchte.

  • Imperiosus schaute seine Ehefrau an. Sie war also in Ostia gewese ! Doch dann erinnerte er sich an den Acta Bericht, den er damals gelesen hatte.


    " Ich habe gelesen, dass es vorher schon mehrere Einbrüche in unserer alten Strasse gegeben hat. Hatte dich dies nicht beunruhigt ? "


    Imperiosus hoffte doch sehr, dass sie sich zu ihrer Sicherheit Sklaven besorgt hatte, die sie beschützen würden. Doch wollte er dies nicht erwähnen, um sie im nachhinein nicht all zu sehr zu beunruhigen.


    Natürlich war auch Menas da gewesen. Sicherlich hätte er sie auch beschützt, doch gegen diese Verbrecher hätte auch er wahrscheinlich nichts ausrichten können, schließlich konnten sie mit leichtigkeit mit den Skalven aufnehmen, die in der Casa waren. Tiberius deutete ihr an, sich zu setzen und wartete, bis sie dies gemacht hatte.

  • Die Einbrüche hatten Casca durchaus beunruhigt, auf der anderen Seite hatte sie sich darauf verlassen, dass die Casa gut genug geschützt wurde. Sie fuhr sich über die elegante Tunika, die sie trug, strich ein paar Falten glatt, die der Stoff geworfen hatte, und umfasste dann ihre Arme mit den Händen. "Nun, was heißt beunruhigt. Sicher war es kein angenehmes Gefühl zu wissen, dass in unmittelbarer Nachbarschaft Einbrüche stattgefunden haben. Aber man kann sich nicht vor allem schützen, auch wenn man sich bemüht. Das hat man bei dem Feuer gesehen."


    Sie folgte seiner Aufforderung und ließ sich auf der Bank nieder, raffte zuvor die Tunika, um sie nicht schmutzig zu machen. Als sie saß, legte sie in einer lockeren Geste die Hände in den Schoß, während ihr Rücken aufrecht blieb und kaum die Lehne in Anspruch nahm, die Stütze gewähren sollte. "Was ist mit dir? Was macht deine Arbeit – und wie lange wirst du in Rom bleiben können?"

  • Tiberius schaute sie für mehrere SEkunden an... Seknden, die wie eine ewigkeit für ihn vorkamen. Der Krieg hatte vieles in ihm verändert. Oft hatte er an sie Gedacht, doch nicht gewagt, ihr einen Brief zu schreiben. Nun da er so vor ihr stand und ihr zusah, wie sie sich setzte, bemerkte er, wie schön sie noch immer war. Langsam setzte er sich zu ihr, hörte die Frage, die sie ihm stellte.


    Sein Blick wandte sich von ihr ab, als er die Frage beantworten wollte. Es war fast so, als konnte er sie dabei nicht anschauen. Als ob er ihr seine Gefühle und Gedanken nicht ins Gesicht sagen konnte.


    " Was mit mir ist.... ! Naja,.... ich lebe noch, wie du siehst. Der Feldzug hat sehr viel von mir abverlangt, doch ich habe dies gerne gemacht. Menas.... es war richtig ihn nicht zur Legion gehen zu lassen, als der Krieg ausbrach. "


    Aus seinen Worten konnte man heraushören, dass er seine Sohn vielleicht doch sehr liebte und er ihn nur beschützen wollte. Tiberius hätte nicht kämpfen können, wenn er gewusst hätte, das irgendwo sein Sohn war und vielleicht sogar umgekommen wäre. Damals musste er schon Medeia das große Versprechen geben, auf Plautius und Avitus zu achten. Er wollte nicht noch einen Menschenleben haben, auf den er aufpassen musste.... vorallem nicht, da dieser ja sein Sohn gewesen wäre. Er wusste von Lucius, wie traurig er war, als er vom Tod seines Sohnes gehört hatte. Da er jenen Tag verfluchte, weil er nicht bei ihm sein konnte. Dies wollte er nicht auch durch machen.... Wie hätte er vor seiner Frau treten sollen, wenn er eine solche Nachricht hätte überbringen müssen, schließlich hatten sie einige Fehlgeburten hinter sich gebracht. Imperiosus wusste, dass Casca Menas über alles liebte, mehr noch als ihn...


    " In der Legion läuft alles ganz gut, wobei wir immer noch nicht unsere volle Sollzahl erreicht haben. Noch dazu, wo uns immer wieder altgediente verlassen. Avitus hat uns auch verlassen und dient nun bei den Praetorianern. Sicherlich eine große Ehre für ihn und unsere Familie,... doch die Legio Prima verliert einen guten Mann. aber sage ihm das nicht, das ich das gesagt habe, denn sonst bildet er sich noch etwas drauf ein. "


    Auf die Frage, wie lange er bleiben würde, überlegte er nur kurz.


    " Ich bin nach Rom gekommen, da ich mich in die Akademie habe einschreiben lassen. Ich versuche das zweite Examen zu bestehen. Der Legat hat mich genau für dies beurlaubt. Der Legat ist auch seitdem Krieg mein Patron. "


    Dies sagte er eigentlich nur so nebenbei, falls es Casca noch nicht wusste. Wie sehr hätte er ihr jetzt gesagt, dass sie ihm nach Mantua nachkommen sollte. Er sehnte sich nach seiner Frau, was er noch vor ein paar Jahren nicht für möglich gehalten hätte. Noch je älter man wid, desto wichtiger werden einem andere dinge. So zumindestens empfand dies Tiberius.


    edit.: Rechtschreibfehler behoben

  • Casca musterte Tiberius, erwiderte seinen Blick und beobachtete ihn dann dabei, wie er sich zu ihr setzte, wie er seine Augen dann von ihr abwandte. Einen Augenblick ruhten die ihren noch auf ihm, dann wandten auch sie sich ab und wanderten hinunter, sahen zu den Händen, die auf ihren Beinen ruhten, musterten die schmalen Finger, die übereinander lagen. Sie war froh gewesen, als sie gehört hatte, dass er den Feldzug heil überstanden hatte, froh, dass er zurück gekommen war. Er mochte ihr in all den Jahren fremd geworden sein, und sie konnte inzwischen nicht mehr sagen, wie nahe sie sich wirklich gewesen waren, früher, in den ersten Jahren ihrer Ehe – aber sie schätzte ihn dennoch als Mensch ebenso wie als ihren Mann. Sie wusste, dass es in ihrem Verwandtenkreis jene gab, die an der Echtheit ihrer Trauer gezweifelt hätten, wäre Tiberius nicht zurückgekehrt, und sie konnte nicht einmal sich selbst davon überzeugen, dass sie um Tiberius getrauert hätte, wie eine Frau um ihren Mann trauern sollte –aber nichtsdestotrotz hätte sie um ihn getrauert. Einen Moment blieb ihr Blick noch auf ihren Händen haften, dann hob sie den Kopf, als Tiberius auf Marcus zu sprechen kam. "Natürlich war es richtig, ihn nicht gehen lassen." Ihre Stimme war ruhig, aber voller Überzeugung. "Ich war froh darüber, dass du ihm verweigert hast mitzugehen." Auch wenn das das Verhältnis zwischen euch nur verschlechtert hat, fügte sie stumm hinzu. Marcus hatte nicht verstanden, warum er nicht mit in den Krieg hatte ziehen dürfen. Wohl hatte er verstanden, warum sie es dagegen gewesen war, aber nicht, warum sein Vater es ihm verweigert hatte. Und nicht sie war es, die entscheiden konnte, was Marcus zu tun hatte, sondern Tiberius. Casca dachte lieber nicht darüber nach, wie Marcus heute zu ihr stehen würde, hätte sie es entscheiden können und ihm seinen Wunsch abgeschlagen – auf der anderen Seite hätte sie kaum Nein gesagt, hätte ihr Sohn sie wirklich darum gebeten.


    Für einige Momente lang wurde sie ernst, als Tiberius von der dezimierten Legion sprach – wobei er taktvoll ausließ, was wohl der Grund dafür war. Er war zurückgekehrt aus dem Krieg, aber viele andere nicht, und Casca fühlte mit denen, die einen Menschen verloren hatten. "Ich kann mir vorstellen, dass es nicht ganz einfach ist, wenn es weniger sind als normal – vor allem, wenn gerade viele gehen." Anschließend heiterte sich ihr Gesicht wieder auf. "Oh, ich werde mich hüten, Avitus etwas davon zu sagen. Der Familienfrieden muss schließlich gewahrt bleiben, nicht wahr?" Sie lächelte, während sie das sagte. Dann neigte sie den Kopf leicht zur Seite und sah ihn etwas überrascht an. Von seinem Vorhaben, das zweite Examen abzulegen wusste sie genauso wenig etwas wie davon, dass der Legat nun sein Patron war. Aber es war auch kein Wunder, verbrachte Tiberius doch die meiste Zeit dort, wo er einfach hingehörte – bei seiner Legion. "Wirklich? Wann wird das Examen stattfinden? Und meinen Glückwunsch – den Legat als Patron zu gewinnen, dafür musst du einiges geleistet haben." Sie hielt inne, überlegte. Ihr wollte nicht wirklich etwas einfallen, was sie sagen könnte. Viel Aufregendes ereignete sich in ihrem Leben nicht, und Banalitäten wollte sie ihm nicht erzählen. Daran hatte er sicher kein Interesse. Einen Moment noch schwieg sie, dann meinte sie: "Marcus hat mir erzählt, dass er jetzt zu den Stadtkohorten geht." Im nächsten Moment wünschte sie sich, nicht davon angefangen zu haben – nicht etwa weil Tiberius diesen Kommentar als Vorwurf werten könnte, warum er das erlaubt hatte, sondern weil sie nun daran denken musste, wohin das Gespräch mit ihrem Sohn nur allzu bald abgeschweift war. Aber davon konnte Tiberius ja nichts wissen. "Er ist glücklich darüber, und so stolz… Du hättest ihn sehen sollen, als mir davon erzählt hat."

  • Imperiosus bemerkte im Augenwinkel, dass Casca ihn noch ein kurz Zeit lang anschaute, als auch sie den Kopf senkte. Er sah auf ihre Hände, ohne dabei den Kopf zu drehen. Er war froh, dass seine Frau dies ebenso sah, dass seine Entscheidung damals richtig war und sie ihm dies nochmals bestätigte, denn er zweifelte mittlerweile daran, auch wenn er noch wusste, warum er es ihm verboten hatte. Es baute Tiberius ein wenig auf, als Casca meinte, dass sie sich vorstellen konnte, dass es nicht einfach war, mit einer dezimierten Legion. Auch das sie Avitus nichts sagen würde, hatte er mit wohlwollen aufgenommen.


    Im Augenwinkel sah er ihr lächeln und, ohne das er es groß wollte, lächelte er mit.
    " Ja, ich habe mir die Prüfungsfragen bereits abgeholt udn habe einige Tage Zeit, diese zu beantworten. Darum werde ich die nächsten Tage wohl an meiner Prüfung sitzen. "
    Als seine Frau ihn beglückwünschte, wegen des Patronats, schaute er sie wieder an.
    " Naja, du weißt doch, als ich zur Legion ging, war ich Probatus. Ich wurde nur wegen des Krieges zum Miles befördert und habe mich während des Krieges hochgearbeitet. Dies alles habe ich Avitus, da er mein Centurio war und deen Legaten zu verdanken, der am Anfang des Krieges noch Tribun bei uns gewesen war."


    Er hatte seinem Vetter und dem Leagten vieles zu verdanken, darum lag es auf der Hand, dass er auch bei diesem dann Klient wurde.
    Als sie von Marcus anfing, nickte er ihr zu, da er dies schließlich ja auch erlaubt hatte. Dann legte er vorsichtig seine Hand auf ihre. Wusste nicht, ob sie dies überhaupt wollte oder ob es ihr nicht sogar unangenehm war,... nahc all den Jahren und dem geschehenen.


    " Ich denke nur, dass du über diese Entscheidung nicht gerade glücklich bist... es ist unser einzigster Sohn. Doch als er so schroff in meinem Officium war und er unbedingt dem Kaiser dienen wollte, habe ich dies erlaubt. Wahrscheinlich ist es sogar ganz gut, dass er hier in Rom bleibt, so kannst du ein wenig auf ihn aufpassen, wenn er zuhause ist. "


    Tiberius wollte Casca nicht auch noch ihren Sohn entreißen, der die letzten Jahre als einzigster bei ihr geblieben war, wenn auch etwas unfreiwillig. Er glaubte auch, dass sie die einsamkeit sicherlich nicht ertragen könnte. Sicherlich würde Menas sein Freude darüber nie in seiner Gegegenwart zeigen, dass wusste Tiberius, hatte er dies doch auch nicht in seinem Officium dies gezeigt.


    " Meinst du, es war richtig ihm dies zu erlauben ? "


    Er fragte sich wirklich, was sie davon hielt, dachte er doch dabei an seiner Krankheit.

  • Casca nickte, als ihr Mann meinte, er würde die nächsten Tage mit der Prüfungsvorbereitung beschäftigt sein. "Ich wünsche dir viel Erfolg." Sie nickte erneut, als er von seiner Karriere sprach. Sie wusste, dass der Krieg ihm geholfen hatte bei seiner militärischen Karriere. "Auf Avitus ist Verlass. So wie es sein soll, in einer Familie. Aber weder er noch der Legat hätten dich unterstützt, wenn du es nicht verdient hättest, davon bin ich überzeugt." Im nächsten Moment konnte sie ein Zusammenzucken nicht unterdrücken, winzig nur, kaum spürbar, aber es war da – und sie wusste es. Sie wusste nur nicht, ob Tiberius es bemerkt hatte. Dennoch stellte sich so etwas wie ein schlechtes Gewissen ein. Nein, schlechtes Gewissen war es nicht – aber es war dennoch ein ungutes Gefühl, dass sich in ihrer Magengrube breit machte. Sie sollte nicht überrascht zusammenzucken, wenn ihr Mann nach ihrer Hand griff. Das hatten weder er verdient noch sie von ihrer Ehe gewollt. Sie unterdrückte zumindest das Seufzen, das über ihre Lippen kommen wollte, und nach einem Moment, der sich ihr zu einer Ewigkeit zu dehnen schien, drehte sie ihre Hand unter seiner, dass die Innenflächen sich nun berührten. Sie machte aber keine Anstalten, seine Hand mit ihren Fingern zu umfassen, sondern ließ die ihre bewegungslos ruhen.


    Eine Weile blieb sie so, ohne sich zu rühren, ohne etwas zu sagen. Als sie schließlich das Wort ergriff, war ihre Stimme leise, und sie sah auf den Garten hinaus, nicht ihren Mann an. "Nein. Wirklich glücklich bin ich nicht darüber", gab sie zu. "Aber es war richtig, es ihm zu erlauben. Er ist alt genug, schon längst. Er…" Sie holte Luft. Sie beide wussten, warum gerade für Marcus der Militärdienst eigentlich nicht der richtige Weg war. Und doch – Marcus war alt genug, um seine eigenen Entscheidungen zu treffen, trotz der Patria Potestas. "Er muss tun, was er für richtig hält. Er hätte dir keine Ruhe gelassen, bis du früher oder später nachgegeben hättest. Ob seine… Verfassung dabei hinderlich ist, muss er für sich entscheiden." Sie schwieg wieder einen Moment, bevor sie fortfuhr. "Ich denke die Zeit ist vorbei, in der einer von uns wirklich auf ihn aufpassen kann. Ich habe langsam sogar eher das Gefühl, dass es bereits umgekehrt ist…" Wieder dachte sie an das Gespräch mit ihrem Sohn, daran, wie besorgt er sich kurzzeitig gezeigt hatte um sie. "Es war richtig", versicherte sie Tiberius erneut, wobei sie ihn diesmal ansah. Marcus hatte seinem Vater ja schon nicht verzeihen können, dass er ihn vor dem Krieg zu Hause gelassen hatte, aber er hatte sich noch gefügt. Hätte Tiberius ihm nun immer noch seinen Wunsch verweigert, Casca war sich nicht sicher, ob ihr Sohn sich das dieses Mal immer noch stillschweigend hätte gefallen lassen.

  • Imperiosus hörte sich die Worte seiner Frau an, dabei schaute er sie die ganze Zeit an, auch wenn sie dies nicht tat. Er hatte es verdient. Auch das sie seine Hand nicht hielt, hatte er wahrscheinlich verdient. Er spührte, dass sie ihm voll den Fehltritt mit Titiana nicht verziehen hatte. Er wusste nicht, ob er nicht lieber wieder ihre Hand loslassen sollte, doch tat er es nicht. Zuviele Menschen die ihm wichtig waren, hatte er verloren.... es sollten nicht noch weitere dazukommen.


    " Wir beide.... "
    fing er vorsichtig zu sprechen an
    " ...wurden von meinem Tribun eingeladen. Wir sprachen beide, über unsere Frauen... "
    bei den letzten Wort schaute er Casca teif in die Auge, als wenn er irgendwas suchen würde.
    " ... naja,.... du wirst dich sicherlich sehr freuen über diese Einladung. "


    Nur kurz machte er eine Pause und holte tief Luft, bevor er weiter sprach.
    " Ich will nicht ohne dich dort erscheinen. "
    sagte er noch. Wieder konnte er es nicht über seine Lippen bringen, dass er für sie doch irgendwie etwas empfand. Erst seitdem Krieg, wurde er so sentimental... was vielleicht daran lag, dass Avitus seinen Sohn verloren hatte.

  • Er seinerseits machte ebenso wenig Anstalten, ihre Hand zu umfassen, wie sie es umgekehrt tat – aber seine Hand blieb, wo sie war. Casca war sich nicht ganz sicher, was sie davon halten sollte, von ihren Händen, die übereinander lagen, sich berührten, und doch so aussahen, als wäre es nur zufällig so, als wären sie eigentlich getrennt. Ihre Lippen, ihr Mund schien auf einmal trocken zu sein, aber sie regte sich nicht, widerstand dem Bedürfnis, sich mit der Zunge über die Lippen zu fahren oder sich sonst wie zu regen. Auch ihr Bein begann zu kribbeln, aber sie wagte es nicht, es zu bewegen, fürchtend, er könne dies als Zeichen auslegen – und seine Hand fortziehen oder die ihre tatsächlich ergreifen. Beide Varianten gefielen ihr nicht, die erste, weil es die Distanz zwischen ihnen nur verdeutlicht hätte, die sie unausgesprochen ließen, die zweite, weil die Nähe zu groß, zu ungewohnt wäre. Hatten sie je derart vertraute Gesten ausgetauscht? Einfach nur im Garten gesessen und die Hände gehalten? Casca konnte sich nicht erinnern. Nur, in der augenblicklichen Situation fühlte sie sich auch unsicher. Aber in Gegenwart Tiberius’ empfand sie selten Sicherheit.


    Eine Weile verging in Schweigen, dann ergriff ihr Mann wieder das Wort, und diesmal sah sie hoch und ihn an. "Du meinst Terentius Cyprianus?" Casca erinnerte sich daran, dass der Tribun verheiratet war mit einer Verwandten von ihr. Bei der Hochzeit war sie allerdings nicht gewesen, und augenblicklich konnte sie sich nicht erinnern, ob sie Tiberius davon erzählt hatte. Sie grübelte einen Moment, aber es erschien ihr unwahrscheinlich. Tiberius und sie hatten sich in den letzten Jahren nicht wirklich häufig gesehen, und wenn, hatten sich ihre Gespräche um Oberflächliches gedreht – und mit ihren Verwandten hatte sie ebenfalls nur sporadischen Kontakt. Sie hatte nicht gedacht, dass Tiberius sich dafür interessieren könnte, welche ihrer Verwandten geheiratet hatte, und dass deren Mann sein Tribun war, wurde ihr erst jetzt bewusst. "Er ist verheiratet mit einer Verwandten von mir, Amatia. Verzeih, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dir davon erzählt habe…" Sie hob leicht die Mundwinkel und musterte ihn dann, etwas erstaunt. Was hatte der letzte Satz zu bedeuten? Dass sie mitkam, wenn er mit seiner Frau eingeladen worden war von seinem Tribun, war selbstverständlich. Warum betonte er extra, dass er nicht ohne sie gehen wolle? "Wieso solltest du ohne mich gehen? Natürlich werde ich mitkommen. Ich freue mich über die Einladung."

  • Imperiosus schaute Casca weiterhin an, als sie den Kopf zu ihm drehte und ihm sagte, dass die Frau von seinem Tribun wohl Amatia hieß. Sie entschuldigte sich anscheinend, weil sie ihm nichts von der Hochzeit gesagt hatte... doch wann sollte sie dies getan haben, er war schließlich lange zeit nicht mehr bei ihr gewesen.
    Damals hätte er sie deswegen vielleicht angeschrieen, weil sie ihm solch wichtige Sachen, die seiner Karriere nützlich gewesen wäre, verschwiegen hatte. Doch heute war es ihm egal, denn er wurde ja auch so Centurio und hatte weitere gute Aussichten.
    Es schien fast wie ein vorwurf zu sein, wieso er ihr sagte, dass er nicht alleine gehen wolle und das sie natürlich mittkommen würde, doch er wollte es ihr nur gesagt haben.


    Ein leichtes lächeln konnte man in seinem Gesicht erkennen. Der Daumen seiner Hand bewegte sich kurz und man konnte es entweder als zucken oder als vorsichtiges streicheln interpretieren.


    " Ja, so heißt mein Tribun... er kam vor kurzem zu mir und sagte, dass seine Frau... heißt sie Amatia.... sich sehr darüber freuen würde, mal wieder mit einer Verwandten zu sprechen, da wohl in deiner Familie nicht gerade sehr großer Kontakt besteht. "


    Die letzten Worte konnte er nur vermuten, da dies sein Tribun so hatte anklingen ließ, doch lag er da wahrscheinlich sogar richtig.


    " Die Casa von ihm ist sogar hier in Rom... wenn du willst können wir schon morgen dort unsere Aufwartung machen ? "


    Tiberius fragte Casca regelrecht, ob sie morgen dort hingehen wollte, was auch nicht gerade üblich war, denn damals hatte er immer bestimmt, wohin sie gehen.

  • Offensichtlich hatte sie ihm davon nichts gesagt, dass ihre Verwandte mit seinem Tribun verheiratet war, aber entgegen ihrer Erwartung schien ihn das nicht wirklich zu stören. Ihre Entschuldigung darüber, dass sie es versäumt hatte ihm davon zu erzählen, nahm er hin, ohne etwas dazu zu sagen, und für einen Moment war Casca fast erstaunt, dass nicht einmal ein tadelnder Blick kam, geschweige denn ein Kommentar darüber. Sie war sich durchaus darüber bewusst, dass es Tiberius eine Karrierehilfe hätte sein können, hätte er früher über ihre Verwandtschaftsverhältnisse mit der Frau seines Tribuns Bescheid gewusst. Aber nachdem er nichts weiter dazu sagte, schwieg auch sie dazu.


    Sie spürte, wie sein Daumen sich kurz bewegte, widerstand aber der Versuchung, das als Vorwand zu nehmen auf ihre Hände zu sehen, um seinem Blick erneut auszuweichen. Stattdessen erwiderte sie sein leichtes Lächeln, wenn auch etwas wehmütig, und neigte etwas den Kopf zurück. "Zumindest ich habe nicht wirklich viel Kontakt zu meiner Gens, das ist richtig. Ich kann mir vorstellen, Amatia geht es ähnlich." Sie nickte zustimmend auf seinen Vorschlag hin, erneut innerlich etwas verwundert darüber, dass er sie im Grunde fragte, ob sie das wollte. Es kam auf ihn an, nicht auf sie. "Wenn dir das recht ist, können wir gerne schon morgen hingehen, um die Einladung anzunehmen. Hat der Tribun irgendetwas gesagt, wann es ihm passt?"

  • Imperiosus schüttelte den Kopf.


    " Nein, er sagte nur, dass er uns einladen würde, und wir mal unbedingt vorbei kommen sollten, wann genau, sagte er nicht. "


    Tiberius freute sich, als Casca sie anlächelte und er konnte es kaum glauben, doch sein Herz pochte schneller, wie einst bei Didia Titiana.... war es wirklich möglich, dass er sich nach all den Jahren in seine Frau verliebte, oder war es einfach nur die Freude darauf, dass sie ihn anlächelte.


    " Weißt du eigentlich, warum unser Sohn unbedingt zu den Cohortes Urbanae gehen will ? Ich weiß nicht, ob diese nicht unnötig für ihn ist. Ich habe meinen Patron gefragt, ob er sich darum kümmern könnte, mich in den Ordo Equester erheben zu lassen. Ich glaube, ich habe ganz gute Chancen, darum finde ich, dass unser Sohn sofort etwas besseren machen könnte, als einfach Miles bei den CU zu werden. "


    Zwar wusste er nicht, ob sein Sohn sich bereits dort angemeldet hatte, doch schoss ihm dies plötzlich durch den Kopf.

  • "In Ordnung." Casca bemühte sich erneut um ein Lächeln. "Wir können gehen, wann immer es dir recht ist." Wirklich viel, was sie daran hindern könnte, gab es ja nicht. Und auf die Gelegenheit, Amatia wieder zu sehen, freute sie sich tatsächlich.


    Also die Sprache wieder auf Marcus kam, sah sie nachdenklich in den Garten hinein. "Nein…" Sie zögerte einen Moment. "Oder besser, ich bin mir nicht sicher. Ich kann es nur vermuten…" Wieder zögerte sie kurz. Sie ahnte, dass ihm nicht gefallen würde, was sie zu sagen hatte. "Ich denke er will es selbst schaffen. Ohne deine Hilfe, oder deine Unterstützung – und sei es nur, weil es dein Stand ist." Sie sagte nicht, dass Marcus die Hilfe seines Vaters deswegen nicht wollte, weil er ihn nicht leiden konnte. Sie beide wussten, dass es so war, sie musste es nicht extra erwähnen. Sie sagte auch nicht, dass es wohl etwas anderes wäre, wenn Avitus sich für ihn einsetzen würde. "Er wird seinen Weg schon gehen. Und du wirst tatsächlich bald Ritter?"

  • Imperiosus wusste, warum sein Sohn dies alles machte und nicht mehr darauf warten wollte, bis er diesen Status bekommen würde. Das er ihn hasste, wusste er nur zu gut, doch Casca drückte sich, wie es immer wahr, sehr diplomatisch aus. Natürlich könnte dies auch der Grund sein, doch wollte Tiberius dies nun wirklich nicht glauben,... aber es erleichterte ihm, nicht daran zu denken, wie sehr sein Sohn hin hasste.


    Sicherlich würde er seinen Weg gehen, doch war dies auch ein guter ?
    " Ja... Tiberius Vitamalacus will sich für mich stark machen. Ich traue ihm zu, dass er dies schaffen wird, somit denke ich, dass es bald soweit sein wird. Unser Landgut... ? Warst du in letzter Zeit mal dort gewesen ? "
    Sicherlich konnte man Sommer es sich dort ganz gehen lassen, doch war Imperiosus noch nie dort gewesen, hatte er dies Stück Land doch erst am letzten Tag auf dem Feldzug von seinem Vetter bekommen. Da viel ihm plötzlich ein, dass Casca, davon ja garnichts wusste, somit waren seine Fragen völlig umsnst gestellt.


    " Verzeih... ich glaube ich habe dir noch nichts davon erzählt ! Wir besitzen ein Landgut, mit einem schönem Haus drauf, wenn ich Lucius richtig verstanden habe. "

  • Casca schwieg, dieses Mal nicht, weil sie ohnehin eher ruhig war, sondern weil sie in diesem Augenblick nicht wusste, was sie hätte sagen sollen. Sie meinte zu wissen, wie sehr es Tiberius traf, dass Marcus ihn… nun ja, es ließ sich kaum beschönigen. Dass Marcus ihn hasste. Und sie wusste ebenso, dass ihn diese Tatsache bei seinem anderen Sohn auch traf, aber das war etwas, worüber sie sich bevorzugt keine Gedanken machte. Sie wünschte ihrem Stiefsohn beileibe nichts Schlechtes, aber allein der Gedanke an ihn erinnerte sie daran, was gewesen war – ohne dass sie benennen konnte, was sie falsch gemacht hatte. Sie vertrieb die Gedanken und lächelte leicht, erleichtert zu hören, dass auch Tiberius nicht mehr darüber reden wollte, hatte er doch zu etwas anderem gewechselt. Es war schlicht ein empfindliches Thema, für sie beide. Sie sah es mit Unbehagen, wie Marcus seinem Vater gegenüber stand, war es doch ein weiteres Zeichen dafür, wie zerrüttet diese kleine Familie im Grunde war, und es fiel ihr schwer, in diesem Fall seine Partei zu ergreifen. Dennoch würde sie beschönigen und ihn verteidigen, wenn Tiberius weiter darüber sprechen würde, und das konnte ihnen kaum gut tun.


    Sie lehnte sich etwas zurück und streckte ihre Beine aus, die Füße leicht gekreuzt, der Stoff ihrer Tunika vom Knie abwärts sacht ihre Waden umspielend und zu Boden fließend. "Nun, dass der Legat dein Patron ist, ist sicher ein großer Vorteil für dich. Aber ich bin mir sicher, dass er sich für dich nicht nur deswegen einsetzt, sondern weil du es verdient hast." Sonst hätte der Tiberier ihn gar nicht erst als Klienten akzeptiert. Im nächsten Moment sah Casca dann überrascht auf. "Ein Landhaus?" Die Frage war ihr herausgerutscht, bevor sie es hatte verhindern können, und gleich darauf erklärte ihr Mann, was es damit auf sich hatte. "Du besitzt tatsächlich ein Landgut? Wo liegt es?"

  • Irgendwie hatte Imperiosus damit gerechnet, dass Casca so reagierte, hatte er ihr doch völlig vergessen dies zu sagen.


    " Ja,... es liegt in der nähe von Misenum und Pompeii. Dort soll es ganz schön sein, doch leider war ich selber noch nicht dort gewesen. Habe dieses Land von Avitus abgekauft, nachdem sein Sohn gestorben war. "


    Das alles geschah während des Parthiafeldzuges, darum hatte er es wahrscheinlich auch vergessen, hier zu schreiben... bzw es später zu sagen.


    " Vielleicht können wir dort zusammen mal hinfahren, wenn es meine Zeit erlaubt. "

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!