[Officium] Magistratus | Lucius Germanicus Matrinius

Marcus ging ohne Umwege zum Officium des Magistratus und klopfte an die Tür. Nachdem er das "Intra!" gehört hatte trat er ein und begrüßte den Magistratus freundlich.

"Salve Magistratus! Wenn ich kurz stören darf würde ich euch gerne darüber berichten was ich bisher in Erfahrung bringen konnte über die Bestechungen bei den Vigiles. Außerdem möchte ich mit euch das weitere Vorgehen absprechen."

Doch Marcus war erstaund ,er fand den Raum leer vor, dabei meinte er klar und deutlich dasIntra! gehört zu haben. Im Allgemeinem fiel Marcus erst jetzt die große Unruhe auf, draussen waren Schreie zu hören und schien ein großer Tumult ausgebrochen zu sein. So begab er sich geschwind nach draussen und rannte in Richtung der Schreie, er war zum Glück noch immer ausgerüstet, da er erst eben von einer Patrouille wiederkam.

Zitat

Original von Lucius Germanicus Matrinius
Ich erhob mich aus meinem Stuhl.

Mir reichte dieses Spielchen nun endgültig!

Ich erhob meine Stimme.

Du Sohn einer räudigen Hündin! Hast du denn überhaupt kein Ehrgefühl? Dir reicht es nicht nur von diesen Banditen deine Belohnung, für ihre Deckung zu bekommen, sondern du erfreust und bereicherst dich auch noch an dem Leid der anderen unschuldigen Menschen.

Ich machte eine kurze Pause, um die ausgesprochenen Worte wirken zu lassen.

Dann setzte ich erneut an!

Du hast nur zwei Möglichkeiten: Entweder du verschwindest sofort aus meinem Officium und berichtest diesen Hunden, dass ihre Zeit schon bald abgelaufen ist und bei den Göttern, ich schwöre dass du mit ihnen untergehen wirst, oder du kooperierst mit uns und ich verspreche dir einen fairen Prozess.

Ich wartete mit einem angewiederten Blick auf eine Antwort.

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Der Scribae schaute den Magistratus etwas verwundert an. Mann konnte allerdings auch die Wut in seinen Augen sehen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ er das Officium.

Ich erreichte nach meinem Gespräch mit dem Comes mein Officium und setzte mich an meinen Schreibtisch.

Anschließend begann ich sofort an meinem Bericht für den Comes zu arbeiten.

Dazu musste ich wohl auch noch einige Leute befragen, um mir die genauen Fakten zu besorgen.

Ich erreicht mit Marcus im Schlepptau mein Officium und nahm hinter meinem Schreibtisch platz. Marcus bot ich ebenfalls einen Sitzplatz vor dem Tisch an.

Dann faltete ich die Hände auf dem Tisch.

Nun Marcus. Da die letzten Ereignisse nicht so einfach wegzutilgen sind, ist dir bestimmt klar, dass ich nun meinen Vorgesetzten einen genauen Bericht über die Ereignisse abliefern muss. Deswegen brauche ich alle Informationen die du hast, um sie mit meinen zu einem vollständigen Bild zusammenzufügen.

Sagte ich und holte ein Stück Papyrus hervor.

Was kannst du mir über die genauen Zahlen der Toten sagen? Wie steht es um die Vigiles allgemein? Konnten die Verräter allesamt verhaftet werden? Und haben sie schon etwas gestanden?

Ich setzte mich auf den angebotenen Stuhl und antwortete nach bestem Wissen:

"Nach meinem Wissen gab es unter der Zivilbevölkerung keine Verluste und nur ein paar leicht verletzte, da sie sich weitesgehend aus den Kämpfen herausgehalten haben.

Unter den Toten sind einige der Banditen,ca. 12 , die wir so nicht überwältigen konnten.

Ob die Verräter alle verhaftet wurden sind bezweifele ich, da wir bisher noch nicht wissen wie viele Mitglieder die Banditen haben und ob sie vielleicht noch einen anderen Stüzpunkt innerhalb oder ausserhalb der Stadt haben.

Leider hat bisher noch keiner etwas gestanden, jedoch rechne ich in den nächsten Tagen damit.
Tja und zu den Vigiles, die meisten derjenigen die zu den Banditen gestanden haben haben die Stadt in einer Nacht - und Nebelaktion verlassen, jedoch konnten wir noch einige festnehmen.

Ingesamt haben wir nun fast eine ganze Centurie verloren, da sie alle bestochen worden sind."

Außerdem erzählte er dem Magistratus über das Gespräch mit einem anderen Vigil.

Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstand.

Nun gut, das deckt sich soweit mit meinen Angaben die ich beim Comes gemacht habe, bis auf die Anzahl der Toten. Da werden wir wohl nochmal genau zählen müssen.

Sagte ich und schmunzelte kurz.

Zählen? Wie konnte man nur sowas sagen?

Es würde uns allen sehr helfen, wenn du weiterhin Augen und Ohren offen hälst und die Gefangen sobald wie möglich vehört werden, damit wir auch die letzten von ihnen ausreuchern können.

Sagte ich mit ernster Stimme.

Ich deute an das ich die Ausführungen verstanden habe und antwortete:

"Ok ich bleibe weiter an der Sache dran und werde sofort mit dem Verhören beginnen, oder gibt es noch etwas anderes was du von mir möchtest?"

Ich schüttelte den Kopf.

Nein. Das war dann soweit alles, was ich mit dir besprechen wollte.

Sagte ich und machte mir ein paar Notizen auf dem Papyrus.

Ich möchte dir allerdings noch sagen, dass ich mit dem Duumvir über deine hervorragenden Leistungen gesprochen habe. Der Rest liegt nun in seiner Hand und in der seiner Vorgesetzten. Aber ich glaube schon, dass du mit einer Beförderung oder zumindest mit einer Auszeichnung rechnen kannst.

Sagte ich und lächelte ihm aufmunternt zu.

Ein fröhliches Lied vor sich hersummend und besten Mutes stand Caius Columnus, seines Zeichen passionierter Meisterbohrer der Acta (und das bezog sich nicht nur auf die kleine Scriba aus dem Vorbüro seines Chefs), vor der Tür des Magistrats der Stadt Tarraco, und wartete darauf eingerufen zu werden...

"Ich bin der Beste... der Aller-aller-beste... ein riesengroßer Rüpel, den keiner-keiner liebt..."

Ich hörte irgendein Summen, so als ob jemand ein Liedchen summen würde und öffnete die Tür zu meinem Officium.
Da stand eine mir vollkommen unbekannte Person und schien darauf zu warten, hineingelassen zu werden.

Äh, salve! Was ist dein Begehr?

Fragte ich und konnte mir mitunter ein Grinsen aufgrund seines Auftrittes nicht verkneifen.

"Salve, salve, salve...", flötete Caius aus vollem Halse als ihm geöffnet wurde, "Mein Name, das ist jener den ich trage, ist Caius Columnus! Jawoll. Caius Columnus von der Acta Diurna! Und ich, als meiner selbst, gehe davon aus hier vor dem Magistraten Germanicus Matrinius zu stehen, richtig? Wenn dem so ist, dann sei gleich noch einmal gegrüßt, Germanicus! Wie ich bereits sagte, ich komme von der Acta, und ich hätte da ein paar Fragen an dich! Deines Amtes wegen, und so...?"

Na das hörte sich ja mal interessant an.
Allerdings hatte ich von einer Acta noch nie etwas gehört.
Nun denn, ich bad also meinen Gast erstmal herein und bot ihm sogleich einen Stuhl vor meinem Schreibtisch an.
Anschließend schob ich ihm einen Becher Wein entgegen.

Nun Caius, du musst wissen, dass ich ursrpünglich Germane bin und noch nie etwas von einer Acta Diurna gehört habe. Also würde es mich doch erstmal interessieren was das überhaupt ist und als was du dort arbeitest.

Sagte ich freundlich und lehnte mich in meinem Stuhl zurück.

"Oh, ein Germane? Wie nett! Ist es dir dann nicht ein wenig zu heiß in Hispania? Von welchem Stamm kommst du denn?", brabbelte es aus Caius nur so heraus, er fühlte sich großartig. Seine Recherchen in Hispania verliefen besser als erwartet, und das bedeutete für einen Schreiber immer einen Endorphinschub, was man natürlich erst tausende Jahre später herausfand. Als der Mann dann aber tatsächlich zugab die Acta Diurna nicht zu kennen, machte Caius ein erschüttertes Gesicht: "Wie, du kennst TATSÄCHLICH die Acta Diurna nicht? Danke für den Wein...", er unterbrach sich und sammelte Energie für den kommenden Sturm auf die Unwissenheit des Mannes, "Die Acta Diurna ist DIE Staatszeitung im römischen Reich! Die Zeitung des Kaisers! Also, deinem Ober-Chef, quasi. Was nicht in der Acta steht, hat auch nicht stattgefunden.", er war fast versucht den antiken Vergleich zu Guglus heranzuziehen, nahm sich dann aber doch zurück, "Wir beschäftigen Schreiber in allen Provinzen und Ecken des Reichs, und präsentieren die Informationen dem gemeinen Volk wie auch dem Senat und dem Kaiser. Im Moment bin ich dabei einen Bericht über die Provinz Hispania zu schreiben, und über die Menschen die diese wundervolle Provinz am laufen halten... also auch über dich, Germanicus Matrinius. Sag, was machst du hier, in Hispania?"
Er nippte an seinem Wein, schlug die Beine übereinander und ließ den Germanicus erstmal reden...

Ich nickte als er mit seiner Erklärung über seine Tätigkeit geendet hatte und nahm selbst erstmal einen Schluck, bevor ich etwas sagte.
Das hört sich ja nach einem spannenden Beruf an, den du hast. Zumindest kommst du viel herum und hörst so manches.
Sagte ich wahrheitsgetreu.
Allerdings spielt meine Vergangenheit keine große Rolle.
Sagte ich und schaute kurz aus dem Fenster.
Doch die eigentliche Frage sollte wohl eher lauten, was du von mir hören möchtest, oder?
Sagte ich und lächelte kurz.

"Oh, ganz im Gegenteil.", erwiderte Caius mit freudenstrahlender Miene, "Natürlich spielt deine Vergangenheit eine Rolle, ich muss ja wissen mit wem ich es hier zu tun habe. Vor allem so abenteuerlich, wie deine Geschichte sicherlich ist. Ein Germane als Magistrat in Tarraco. Das hat schon was." Das Nachbohren musste sein. Der Mann hatte anscheinend wirklich keinerlei Erfahrung mit der Presse, sonst wüsste er dass es im Jargon der Acta kein "spielt keine Rolle" gab.

"Um deine Frage zu beantworten: ich bin hier weil ich einen Artikel über die Verwaltung von Hispania schreibe. Du als kürzlich berufenes Mitglied der Curia kannst mir sicherlich eine Menge darüber erzählen."

Ich seufzte und lehnte mich zurück.

Natürlich gibt es da ein paar Dinge, die ich erzählen könnte. Sowohl über mich, als auch über die Curia.

Sagte ich mit ein wenig missmut in der Stimme.

Allerdings sehe ich keinen triftigen Grund, dass alles zu berichten, da mir keineswegs der Gedanke gefällt, dass allemöglichen Leute Dinge über mich wissen.

Ich war nunmal nicht der Typ, der sich großartig anderen Gegenüber öffnete.

Aber, da du nunmal schon hier bist, kann ich dich ja schlecht einfach wieder wegschicken. Das wäre unhöflich dir und deiner Bemühungen gegenüber.

Sagte ich und lächelte.

Stell deine Fragen und ich werde sehen, ob ich sie dir beantworten kann bzw. will.

Sagte ich und faltete die Hände auf dem Tisch.

"Oh, du kannst dir sicher sein dass ich die Diskretion in Person bin. Es geht mir schließlich nur um die Informationen, nicht um den Informanten. Immerhin sind Informanten wichtigste Quelle des modernen Nachrichtenschreibers. Aber nun gut... werde ich mein Wissen über die Germanen ein anderes Mal auffrischen müssen...", er nippte an seinem Wein um die künstliche Pause auch als solche erscheinen zu lassen, und fuhr in deutlich leiserem Tonfall fort, "Ich bin hier weil die Curia der Provinz stinkt. Zum Dach hinaus. Es stinkt nach Korruption, und es stecken sehr viele damit drin. Vielleicht und wahrscheinlich auch dein direkter Vorgesetzter, aber dazu später. Da du noch relativ frisch in der ganzen Sache bist, wirst du kaum mit von der Partie sein... was dein Glück ist, möchte ich hier noch einmal betonen.. Immerhin werden Köpfe rollen, wenn die ganze Sache vorbei ist, und deiner wird nicht dabei sein. Im Gegenteil.... Zuerst möchte ich von dir wissen: was weißt du über die Beförderungen und Auszeichnungen der letzten Monate?"