hortus | Ad astra aero

  • Kurz vor Tagesanbruch wurde ich wach, was hatte mich geweckt? Ein schlechter Traum? Oder gar Albtraum?
    Ich fühlte ein starker Druck auf der Brust und bekam Atemnot ... So schnell wie möglich ging ich in den Garten.
    Meine Haare bedeckten meine Schultern und meinen Rücken wie eine Palla. Draußen an der frischen Luft
    atmete ich tief ein und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen und ... blickte dann hoch zu den Sternen.
    Was für ein funkelnder Himmel hier war! Eine gewaltige Halbkugel von Sternen wölbte sich bis zum Horizont
    hinab. Man könnte die Hörnen des Stiers erkennen und den Gürtel und das Schwert von Orion und auch seine beiden
    Himmelshunde ... Der Anblick war so überwältigend, dass ich alles um mich herum vergaß und nur noch die Sterne
    am Firmament bewundert betrachtete und betete : Wenn ich nur zu den Sternen fliegen könnte ...

  • Es war noch viel zu früh zum Aufstehen. Und müde war er eigentlich auch. Aber irgendwie konnte er einfach nicht mehr liegen. Jetzt hatte sich Ursus schon eine ganze Weile von einer Seite auf die andere gewälzt, um die richtige Liegeposition zu finden, in der er doch noch ein wenig in den Schlaf hinübergleiten konnte, doch er war wach. Entsetzlich wach. Dabei stand er doch ohnehin schon jeden Morgen sehr früh auf, um im Garten ein wenig zu trainieren, damit er seine gute Form nicht schneller verlor, als er sie sich angearbeitet hatte. Und das fiel ihm schwer genug. Wirklich gemein, jetzt noch früher wach zu sein! Na, was nützte es, sich zu ärgern und weiter herumzuwälzen, was das Liegen nicht bequemer machte. Also quälte er sich langsam auf die Beine und warf sich eine Handvoll Wasser ins Gesicht, bevor er in einer einfachen Tunika und mit den Übungswaffen in den Händen in den Garten hinunter ging.


    Die Gestalt, die im Dunkeln stand und gen Himmel blickte, bemerkte er erst einmal gar nicht. Wie hätte er auch damit rechnen können, um diese Zeit im Garten jemanden anzutreffen? Er legte die Übungswaffen ab, was ein klapperndes Geräusch verursachte, und begann mit einigen Aufwärmübungen, bevor er dann Laufen wollte. Die noch anhaltende nächtliche Kühle kam ihm für sein Training natürlich sehr entgegen.

  • Es wurde heller und die nächtliche Pracht begann zu verblassen. Schon bald wird Aurora mit ihrem Gespann erscheinen,
    und das wollte ich unbedingt erleben. Plötzlich durchbrach ein klirrendes Geräusch die Morgenstille, das mich aus meinen
    Gedanken und Träumen aufschreckte. Ängstlich blickte ich mich um, was war das...? Nun, jemand muss in den Garten
    eingedrungen sein. Einen Augenblick stand ich unbeweglich da, dann lief ich auf Zehenspitzen dem Haus entgegen, um
    Hilfe zu holen. Und plötzlich sah ich ihn, einen Mann, der mit dem Rücken zu mir stand, ich blieb auch stehen und, obwohl
    meine Angst mir die Kehle fast zuschnürte, fragte ich mit zitternder Stimme, aber ziemlich laut:


    "Wer bist Du und was machst Du hier?"

  • Gerade wollte Ursus loslaufen, als er angesprochen wurde. Eine weibliche Stimme aus dem Dunkel fragte ihn, wer er sei und was er hier wollte. Wäre es nicht so amüsant, könnte er es fast als Unverschämtheit auffassen. Immerhin war er hier zuhause. Obwohl er Clara ja schon begegnet war, erkannte er ihre Stimme nicht wieder. So gut kannte er sie ja auch nicht und es war immerhin schon mehr als ein Jahr her, daß er sie getroffen hatte.


    "Die gleichen Fragen könnte ich auch stellen und wohl mit mehr Berechtigung. Ich bin Aurelius Ursus und wohne hier. Und wer bist Du? Und vor allem: Was machst Du um diese Zeit hier?" Er trat ein paar Schritte näher, doch bei dieser Dunkelheit war wohl kaum damit zu rechnen, daß er die Gestalt erkennen konnte. Er war sich allerdings ziemlich sicher, daß es sich nicht um eine der Sklavinnen im Haus handelte. Zumindest keine von denen, die er kannte.

  • Der Mann war im Begriff weg zu laufen, als ich ihn angesprochen habe, ich konnte ihn aber kaum sehen, aber dann
    bewegte er sich in meine Richtung und ich betete leise "Götter, steht mir bei!" .... und war der Ohnmacht nahe, dabei
    wurde mir nebelig im Kopf..., ich konnte mich aber noch mit der letzten Kraft zusammenreißen und gerade in diesem
    Moment vernahm ich seine Stimme, die etwas ärgerlich klang und konnte meinen Ohren nicht trauten: Aurelius Ursus!
    Eine große Erleichterung überkam mich, ich atmete tief durch und lächelte ihn freundlich an -


    " ... Ursus? ... Ach, Ursus, grüße Dich, ich bin es, Clara ... Du hast mir aber einen schönen Schreck eingejagt, aber
    seit wann bist Du denn zurück aus Germania?"


    Dann wurde mir zugleich bewusst, dass ich barfuß und mit offenem Haar vor ihm stand und nur eine dünne Tunika
    anhatte, ich verschränkte meine Arme vor der Brust und spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss, ich senkte meine
    Augen und sagte leise und verlegen -


    "... Ich konnte nicht schlafen und wollte an die frische Luft ..."

  • Da war es doch geradezu schade, daß man bei dieser Dunkelheit kaum etwas erkennen konnte. Gerade eine weißgewandete Gestalt und ein von losen, dunklen Haaren umrahmtes Gesicht konnte man erkennen. "Clara? Duccia Clara? Entschuldige, daß ich Dich nicht gleich erkannt habe." Ursus mußte unwillkürlich lachen. Die Situation war aber auch zu komisch. "Ich bin schon ein paar Tage wieder da. Aber wie Du Dir vorstellen kannst, habe ich jede Menge aufzuholen und bin andauernd unterwegs oder in irgendwelche Papiere vergraben. Ich konnte auch nicht mehr schlafen und entschloß mich daher, mein morgendliches Training ein wenig vorzuverlegen. Doch genug von mir. Wie ist es Dir ergangen im letzten Jahr? Geht es Dir besser? Und sind Deine Pferde heil angekommen?" Er war mittlerweile etwas näher herangetreten und konnte nun ein wenig mehr erkennen. Doch leider noch nicht genug, um die verlegene Röte zu bemerken. Oder die Tatsache, daß ihre Tunika ausgesprochen dünn war.

  • Meine Aufregung legte sich und die Spannung war schnell verflogen, als ich Ursus nun endlich erkannte, seine Worte
    vernahm und sein Lachen hörte. Unwillkürlich musste ich auch lachen, die Situation war in der Tat sehr amüsant...


    "Es ist aber eine angenehme Überraschung, Dich hier zu treffen, Ursus, und ich freue mich, dass Du wieder zurück
    gekehrt bist, ... du hast uns gefehlt ..."


    ich machte einen kleinen Schritt nach hinten, um so lange wie möglich im Dunkel zu bleiben, dann lächelte ich etwas
    nervös ...


    "Ach, mir geht es gut, danke, ab und zu bekomme ich kleine Hustenanfälle, aber so lange Sommer dauert, wird es
    nicht schlimmer ... Und Prisca hat sich darum gekümmert, dass meine alle Rappen nun hier im Stall sind ... Sie ist
    eine sehr nette junge Frau und ich verdanke ihr sehr, sehr viel ..., und auch ..."


    den Satz konnte ich nicht zu Ende bringen..., alle Aurelier waren sehr gut und nett zu mir, aber wie lange konnte ich
    noch diese Gastfreundschaft in Anspruch nehmen? Ursus Worte:" Wie ist es Dir ergangen im letzten Jahr?" klangen
    noch immer in meinen Ohren, ich sah ihn fragend an


    "Wie lange warst Du in Germania, Ursus?"

  • "Es ist immer schön zu hören, daß man vermißt wird", meinte Ursus erfreut. Er hatte solche Worte nun schon von einigen hier gehört und er mußte zugeben, daß ihm dabei doh ziemlich warm ums Herz wurde. Als er damals aus Griechenland heimgekehrt war, hatte er nicht das Gefühl gehabt, daß irgendwer ihn vermißt hätte.


    "Ach, dann muß ich doch mal im Stall nachsehen und mir die prächtigen Tiere anschauen. Es freut mich, daß Du Dich mit Prisca angefreundet hast. Sie ist sehr lieb und ich bedaure es sehr, daß sie sich so oft zurückzieht. Seit meiner Rückkehr habe ich sie noch nicht gesehen. - Wie lange ich in Germanien war? Ein ganzes Jahr, eine Amtszeit*. Naja, knapp. Durch die späte Ernennung und die langen Reisen war es ein bißchen weniger. Es war eine anstrengende, aber auch schöne Zeit. Das sind gute Männer, die da in Germanien dienen. Und treu dem Kaiser und dem römischen Volk gegenüber." Es war wirklich erstaunlich, wie schnell die Zeit vergangen war. "Und Du bist Deinen Husten also tatsächlich noch nicht los?", fragte er dann besorgt. "Was sagen die Ärzte dazu?"

  • "Oh ja, wir haben Dich vermisst,... ich habe Dich vermisst, ich wollte Dir sofort meine Pferde zeigen, als sie endlich hier
    angekommen waren ... Ein schönes Gespann sind sie ..., aber Du wirst es bald selbst sehen ..."


    ich schmunzelte, als ich über meine Tiere erzählte,...aber während Ursus über seine Zeit in Germanien erzählte, dachte
    ich vor allem an seine Worte wieder, dass er fast ein Jahr in Germanien war, so lange lebte ich auch schon hier in der
    Villa, viel zu lange ... bei dem Gedanke fühlte ich mich sofort unwohl und senkte meinen Blick...


    "Es freut mich, dass die Zeit in Germanien schön für Dich war, ich lebte fast zwei Jahre dort und für mich war es keine
    schöne Zeit, denn ich wurde sehr krank da ... und mein Arzt empfahl mir damals dringend nach Italia zurückzugehen ..."


    Ein schwerer Seufzer entfuhr mir, meine Zukunft sah düster aus, ich machte eine Pause und sprach dann leise weiter,


    "Zum Glück hat mich Deine Familie aufgenommen, aber diese Gastfreundlichkeit kann ich nicht mehr länger strapazieren,
    Ursus, wie soll es bloß weiter gehen?"

  • Ursus' Lächeln vertiefte sich. "Nun, jetzt bin ich wieder da und Du kannst mir die Tiere ja immer noch zeigen. Ich hoffe, sie haben Gelegenheit, zu laufen? Ansonsten werde ich über die Factio eine Möglichkeit schaffen, daß sie bewegt und trainiert werden." Es wäre doch ausgesprochen schade, wenn solch edle Tiere im Stall versauern müßten.


    "Wie es weitergehen soll?", fragte Ursus erstaunt. Ihr Seufzer klang ja wirklich beunruhigend niedergeschlagen. "Ich bitte Dich. Du bist nicht die geringste Belastung, also bleib, solange Du möchtest. Du bist unser Gast, Clara." Für ihn war das selbstverständlich. Doch er konnte natürlich auch verstehen, daß sie gerne eine Gegenleistung bringen würde. Und dazu hatte er auch schon eine Idee. Blieb nur abzuwarten, was sie davon hielt.


    "Du bist doch eine sehr gebildete und vor allem auch geduldige Frau, nicht wahr? Ich habe einen jungen Mann mitgebracht. Er ist der jüngere Bruder meiner Sklavin Caelyn. Louan heißt er und hat bisher auf der Straße gelebt. In Gallien. Auf der Reise hierher hat er bereits lesen und schreiben gelernt, doch es fehlt natürlich an einer gründlichen Grundbildung. Würdest Du Dich seiner annehmen und ihn beim Lernen ein wenig anleiten? Er möchte arbeiten und Geld verdienen. Er träumt davon, Caelyn eines Tages freizukaufen. Ich habe den Eindruck, daß er recht intelligent ist. Er sagt von sich selbst, daß er gut zeichnen und gut mit Zahlen umgehen kann. Vielleicht läßt sich daraus ja etwas machen. Ich habe ihn als Klient angenommen und möchte daher natürlich das bestmögliche für ihn erreichen."

  • Während Ursus sprach, dachte ich wieder an meine Tiere und schmunzelte


    "Ja, sie haben Gelegenheit im Hof etwas zu laufen, aber es ist nicht genug, die sind ein schönes und starkes Gespann,
    aber brauchen natürlich viel mehr Bewegung und Training, ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du Dich darum kümmern
    könntest ..."


    Die Sonne ging bereits im Osten auf und dann sah ich Ursus an. Ich wurde ernst und dachte eine kleine Weile an seine
    Worte nach, dass ich hier als Gast so lange bleiben konnte, wie ich möchte. Es waren schöne Worte und ich machte für
    einen Augenblick die Augen zu, so dankbar und bewegt war ich ... Trotzdem war ich eine Fremde und ganz alleine auf
    dieser Welt .... Gedämpft wie durch dichten Nebel vernahm ich dann Ursus Stimme wieder, er sprach über einen jungen
    Mann aus Gallien, der sein Klient war und etwas Bildung brauchte und fragte mich, ob ich ihm beim Lernen helfen könnte...
    Und sofort erstrahlten meine Augen, es war eine gute Idee und ich konnte dadurch auch meine Dankbarkeit zeigen,


    "... Aber natürlich werde ich dem jungen Mann helfen, danke übrigens für Dein Kompliment ... , nun, geduldig bin in der
    Tat, aber auch sehr streng, hoffentlich läuft Dein Schützling mir nicht nach ein paar Tagen weg ..."


    ich lächelte Ursus verschmitzt an, dabei fiel mir noch etwas ein:


    "... Wo ist eigentlich Hektor? Er war doch auch mit Dir in Germania ...?"

  • Ursus nickte ernst. Ein gutes Gespann sollte man nicht durch Unterbeschäftigung verderben. "Ich werde mich nach den Bedingungen erkundigen. Es wird sich bestimmt machen lassen." Ursus' Blick wurde unweigerlich von dem Farbenspiel angezogen, das die aufgehende Sonne an den Himmel malte. "Schau nur, ist das nicht herrlich? Ich finde, Sonnenaufgänge sind irgendwie noch prächtiger als Sonnenaufgänge", sagte er fast wie zu sich selbst und ein wenig in Gedanken.


    Doch ihre Zustimmung auf seine Bitte holte ihn schnell aus seiner Versunkenheit. "Oh, ich glaube, er hält schon einiges aus, so schnell läuft er Dir nicht weg. Aber ich muß Dich auch warnen. Mit Sicherheit hat er gute Anlagen. Aber von allen ungeschliffenen Diamanten der Welt ist er wohl einer der ungeschliffensten. Seine Ausdrucksweise ist manchmal... Naja, wie Caelyns eben. Aber immerhin gibt er sich Mühe. Weit mehr als seine Schwester. Ich wäre Dir wirklich dankbar, wenn Du mit ihm arbeiten würdest. Er soll baldmöglichs den Cursus Res Vulgares absolvieren, benötigt dafür aber natürlich noch Vorbereitung. Und wenn Du herausfinden könntest, wo seine Talente liegen, dann würde das helfen, die richtige Ausbildung für ihn zu finden. Er sagt von sich selbst, daß er gut zeichnen und gut mit Zahlen umgehen kann."


    Auf die Frage nach Hektor konnte Ursus nur mit den Schultern zucken. "Hektor reiste ja mit den anderen schon früher nach Rom zurück. Er gehört Prisca und ich nehme an, daß sie ihn irgendwie benötigt. Gesehen habe ich ihn schon länger nicht."

  • "Oh ja, es ist immer wieder schön zu sehen, wie alles im Garten wieder zum Leben erwacht, nicht wahr?"


    Eine Weile beobachteten wir das faszinierende Lichtspiel am Himmel. Die Aurora erschien mit ihrem feurigen Gespann
    aus dem Okeanos und wir durften uns gerade einen wunderschönen Sonnenaufgang erleben und bewundern...


    Dann sprach Ursus wieder über diesen Jungen, es war offensichtlich, dass er sich viele Gedanken über seine
    Zukunft machte. "Ein ungeschliffener Diamant" hatte Ursus ihn sogar genannt, das machte mich nun neugierig,


    "Wenn er so begabt ist, wie Du vermutest, werde ich mich gerne mit ihm befassen, um herauszufinden, wo
    seine Talente liegen und werde ihn auch für den Cursus vorbereiten ... Übrigens, bin ich mit seiner Schwester
    sehr zufrieden, keine kann mich so gut frisieren, wie sie es tut ..."


    dabei wurde mit wieder bewusst, wie ich hier vor einem Mann stehe: in einer Nachttunika und unfrisiert ...
    und ich schämte mich, wusste aber nicht, wie ich aus dieser peinlichen Situation kommen sollte... :hmm:

  • "Ja, ich mag es ebenfalls, wenn das Licht langsam zunimmt und sich aus der Schwärze nach und nach die Farben herausschälen. Die Farben erwachen eine nach der anderen und ich habe mich schon gefragt, woran das wohl liegen mag." Ein Thema für die Philosophen. Vielleicht sollte er mal schauen, ob es dazu schon Schriften gab?


    "Ich danke Dir schon jetzt für Deine Mühe. Und es freut mich, daß Du mit Caelyn zufrieden bist. Sie ist kein schlechter Mensch, aber sie hat immer noch nicht verstanden, was ihre Stellung ist und wie sie sich zu benehmen hat. Allzu oft schlägt sie über die Stränge..." Er seufzte. Caelyn war wirklich kein einfaches Thema. Natürlich, sie war nicht als Sklavin geboren, deshalb was es für sie so schwer, sich in ihre Rolle zu finden.


    Das Licht nahm zu und nun bemerkte Ursus durchaus, wie unzulänglich die Kleidung war, die Clara zur Zeit trug. Sicher fror sie in der doch einigermaßen kühlen Morgenluft. "Bitte verzeih. Ich habe Dich aufgehalten", sagte er ein wenig schuldbewußt. Sicher hatte sie schon lange wieder ins Haus gewollt.

  • "Oh ja, im Licht der Sonne ist das Farbenspiel hier besonders schön und ... außerdem denke ich, daß Licht und Farben
    beeinflussen unser Wohlbefinden auf eine sehr positive Weise ... , mein auf jeden Fall ..."


    und ich lächelte Ursus frohgemut an - =)


    "Übrigens, kann ich Dir Platos die «Erklärung der Farben» empfehlen, ... eine sehr interessante Lektüre ..."


    Dann erst bemerkte ich tatsächlich, dass es doch sehr kühl im Garten war. Ein kalter Luftzug streifte mich, ich fror...
    Nun, wie konnte ich an Ursus vorbei?


    " ...Ach, Ursus, ich muss Dich um Verzeihung bitten, habe ich Dich doch bei Deinem Training gestört... Du wolltest
    doch gerade laufen, nicht wahr?"


    dabei dachte ich, wenn Ursus nun seine sportlichen Aktivitäten fortsetzt und weg läuft, dann könnte ich schnell und
    unbemerkt wieder ins Haus zurück laufen.

  • "Erklärung der Farben, von Plato", wiederholte Ursus und nickte. Es sollte wohl nicht so schwer sein, diese Schrift in Rom aufzutreiben. Er merkte sich den Titel und würde sich diese Lektüre bei nächster Gelegenheit besorgen. Und wieder hatte Clara bewiesen, wie gebildet sie war. Louan war bei ihr wahrhaftig in den allerbesten Händen.


    Sie fror offenbar tatsächlich, zumindest sah es so aus, als würde sie schaudern. Ursus nickte also lächelnd, als sie nach dem Training fragte. "Ja, ich wollte laufen und noch ein paar andere Übungen machen. In Germanien habe ich sehr viel trainiert. Das kann ich hier so natürlich nicht aufrecht erhalten. Aber ich möchte meinen Körper doch nicht völlig vernachlässigen und nicht alles gelernte vergessen. Du hast mich aber nicht aufgehalten, keine Sorge. Ich war viel früher dran heute als sonst. Nun... bevor Du Dir wegen mir eine Erkältung einfängst ... Ich laufe dann einfach mal los. Vielleicht sehen wir uns im Laufe des Tage noch einmal? Ich würde mich freuen. Und werde Dir dann also Louan schicken. Sollte er Dir irgendwelchen Ärger machen, so zöger bitte nicht, mich deswegen anzusprechen."

  • Und obwohl ich mich sehr gerne mit Ursus unterhalten konnte, musste ich doch so schnell wie möglich ein heißes Bad
    nehmen, denn eine Erkältung konnte ich mir nicht leisten ...


    "Ursus, Du brauchst Dir keine Sorgen wegen Louan zu machen, wie kommen schon zurecht, und ich glaube nicht,
    dass er mir Ärger macht, er weißt doch, wie wichtig das Lernen für seine Zukunft ist ..., nehme ich an ..."


    Ich nickte zustimmend:


    "Und auf keinen Fall solltest Du Deinen Körper vernachlässigen ... nun, wünsche ich Dir viel Spaß beim Laufen ...,
    ja, wir sehen uns dann später, und bring einfach den Jungen zu mir ..."


    Ich wartete dann noch bis Ursus aus meinem Blickwinkel verschwand und ging schnell ins Haus.

  • "In Ordnung", lächelte Ursus sie dankbar an. Daß sie sich Louans annehmen wollte, nahm ihm eine Last von den Schultern. Sicher, wer war der Junge schon? Aber er hatte ihn nun einmal als Klienten angenommen und je mehr er ihm auf die richtige Bahn half, umso mehr würde Louan ihm eines Tages nützlich sein können. Das war die Mühe dann eben doch wert.


    "Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag", wünschte Ursus und lief dann los. Erst langsam, unterbrochen von ein paar Aufwärmübungen, dann schneller. Einige Runden um den gesamten Garten. Es folgten Liegestützen und Klimmzüge an einem Ast, der in passender Höhe hing. Dann griff er sich die Übungswaffen und wiederholte die Bewegungsabläufe immer und immer wieder...

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