Der Schwarzmarkt hinter dem Serapeion

    Die beiden Männer machten keine Anstalten zu gehorchen. Der Linke lief seinen Häschern allerdings genau in die Hände.
    Doch der Rechte war flink wie ein Frettchen und schlug Haken wie ein Hase. Aber er lief auf die offene Fläche zwischen Serapeion und Stadion zu, die wenig Deckung bot und wo zu dieser Zeit nur wenige Menschen unterwegs waren, zwischen denen er sich hätte verstecken können.

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    Festus ärgerte sich, da derGanovem, den er verfolgen musste, anscheinend flinker war, als der andere. Immer wieder schlug er haken und der Decurio musste sich ganz schön anstrengen, um dort überhaupt mithalten zu können.
    'Verdammt, wo ist mein Pferd', dachte er sich, denn er war einfach das Laufen und vorallem Rennen einfach nicht gewohnt. Allerdings wollte er auch nicht aufgeben und hofte, dass ihm bald die Männer vom Strategos oder seine zur Hilfe eilen würde.


    " Verdammter Hundesohn..... " der Decurio holte tief Luft, bevor er weiter sprach und dem Ganoven etwas nachrief " ..... bleib stehen,... oder ich lasse dich vierteilen ! "


    Natürlich wusste Paullus, dass, wenn er ihn vierteilen wollte, er ihn erst einmal kriegen musste.





    Kaum das seine Männer den Mann geschnappt hatten, hielt Cleonymus inne und lief dem anderen hinterher, um den Decurio zu unterstützen. Über seine Schulter rief er seinen Männern zu:


    "Lasst den nicht entwischen! Fesselt ihn und dursucht ihn vorher gründlich wenn er anstalten macht dann schlagt ihn Bewustlos!"


    Nun hieß es sich noch mehr anzustrengen denn Nr. 2 schien wesentlich flinker zu sein und hatte schon etwas Vorsprung, als dieser jedoch auf den großen Platz abbog kam Cleonymus eine Idee ...


    "Halt! Das ist deine letzte Chance! Bögen bereitmachen!


    Cleonnymus blieb stehen und hob den rechten Arm um das Signal zum Abschuss zu geben, hoffentlich würde der Mann darauf hereinfallen, oder zumindest so lange zögern das der Decurio ihn einholen konnte, denn die Imaginären Pfeile würden ihn sicher nicht zu Fall bringen ...

    Als Cleonymus rief, drehte sich der Flüchtende im Laufen irritiert zu ihm um. Das hätte er nicht tun sollen, denn im nächsten Augenblick stieß er mit einem Unbeteiligten zusammen, der ihm zwar ausweichen wollte, aber nicht schnell genug war. Er kam ins Stolpern, strauchelte und fiel hin...

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    Festus wunderte sich ein wenig, als er den Strategos hinter sich rufen hörte. Warum hatte Cleonymus ihm nicht gesagt, dass er auch hier Männer positioniert hatte ?
    Der Ganove drehte sich um und der Decurio war schon recht ausser atem, doch ein kurzen grinsen, als der Ganove zu Boden ging, konnte er sich jedoch nicht verkneifen... Nun kam Hand.


    " So, dachtest du könntest mir entkommen... "
    sagte er, doch man hörte, dass er etwas ausser puste war und Paullus atmete schnell.


    Er war wirklich froh, dass er ihn hatte schnappen können, denn alnge hätte er nicht mehr laufen können, wahrscheinlich war Festus wohl doch etwas du dick und nicht mehr so trainiert, wie er damals als Eques noch war.





    Der Decurio hatte sich nicht zweimal bitten lassen und hatte den Mistkerl schon nach kurzer Zeit eingeholt, erleichtert das sein Trick funktioniert hatte kam Cleonymus neben dem Decurio zum stehen und nickte ihm annerkennend zu, immerhin war das eine erfolgreiche Jagd gewesen ...


    "So .. sehr schön jetzt kommt mein Lieblingsteil, das Verhör! Ich bin euch zu Dank verpflichtet Decurio, ohne eure Hilfe wäre der hier wahrscheinlich entwischt!"

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    Der Decurio war imer noch ausser atem, als der Strategos neben ihm stand.
    " Danke..... ich habe heute allerdings gemerkt... "
    kurz holte er tief Luft
    " .... dass ich wohl nicht mehr ganz so in Form bin... "
    wieder nach Luft schnappend
    " .... wie ich es mal war. Werde wohl zur Abwechslung mal etwas trainieren müssen. "


    Während Festus nach Luft schnappte, nahmen Untergebene vom Strategos den Ganoven gefangen.
    Der Decurio wusste, dass er vielleicht nicht mehr so fit war, wie damals, aber dass er so schlecht geworden ist. Naja, wenn man nur auf den Rücken eines Pferdes sitzt.




    Die Gefassten schienen sich ihrem Schicksal zu fügen. Sie wehrten sich nicht länger, fingen aber auch nicht an zu klagen, zu betteln, oder ihre Unschuld zu beteuern. Sie schwiegen einfach, was recht ungewöhnlich war.

    Cleonymus sah sich die beiden oberflächlich an als ihm bewusst wurde das etwas fehlte ... er hatte in seinem Leben schon unzählige Menschen eingefangen und jedesmal hatten sie gebettelt man möge sie freilassen oder zumindest mit ihrer Rache gedroht ...


    "Untersucht ihre Münder und wenn sie etwas runtergeschluckt haben, haltet sie solange in den Rinnstein bis sie es wieder rauskotzen! Wenn einer von beiden apnippelt muss der andere doppelt so hart leiden! So dann bindet ihnen die Arme auf den Rücken und steckt ihnen einen Knebel rein!"


    Cleonymus klopfte dem Decurio auf die Schulter ..


    "Dann bist du trotzdem noch ganz schön schnell nicht jeder hätte den Kerl eingeholt! Aber jetzt werde ich erstmal aus ihnen rauskitzeln müssen was wir wissen wollen!"

    Cleonymus musterte die Unternehmungen seiner Männer und lauschte fast schon beiläufig dem Decurio wobei ihm eindeutig mehr Interesse galt ...


    "Ich denke wir sollten kein Risiko eingehen bis der Abschaum weggesperrt ist! Anschließend muss ich deinen Männern auch noch für die Unterstützung danken!"


    "Ähm .. Strategos? Diese Männer sie ähm ... haben keine Zungen!"


    Im ersten Moment war Cleonymus überrascht, dann jedoch kam es ihm logisch vor und er überlegte wie er nun vorgehen sollte ..


    "Kein Problem! Das wird mich nicht abhalten ihnen Fragen zu stellen und ich hoffe sie können in einer Sprache schreiben die ich verstehe, ansonsten könnten das noch unangenehme Wochen werden, die sie mit mir verbringen müssen!"

    Cleonymus überlegte kurz und kam dann zu dem Schluss das sie sich schon viel zu lange an diesem Ort aufhielten, woraufhin er den Befehl zum sammeln und zum Abmarsch gab ... das Ziel war der Carcer der Stadtwache am Hafen ...


    Im Vorbeigehen warf Cleonymus Iucha einen Beutel mit 20 Sesterzen zu und nickte dankbar in seine Richtung ...

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    Festus nickte dem Strategos zu. Natürlich durften sie kein Risiko eingehen. Nachdem Cleonymus das Zeichen zum sammelen gab, schaute der Decurio nur in einer bestimmten Richtung, nickte kurz und seine Männer wussten bescheid. Sie würden sie schon entsprechend an einem Ort versammeln, der wahrscheinlich vor der Stadt sein würde. So glaubte es zumindestens Paullus, doch wusste er nicht, wo der Duplicarius die Equites sammeln läßt, denn dies war vorher nicht abgesprochen wurden.




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    Erstaunlich geschickt fing der grobschlächtige Kerl den Beutel auf. Nach einem letzten scheuen Blick und einem schiefen Grinsen wandte er sich um und war im nächsten Augenblick in einer der Seitengassen verschwunden.
    Er war vermutlich froh, nicht länger diesem strengen Herrn zu Diensten sein zu müssen, und war froh, mit dem Schrecken und einem guten Lohn davon gekommen zu sein. Außerdem mied er, lichtscheu und verstohlen wie er war, denn hellen Tag und die Öffentlichkeit, wenn er es konnte.

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