• Ánthimos hatte Recht. Timos beruhigte sich erst einmal wieder. Langsam gewann er seinen Verstand wieder, sein Hirn begann vernünftig zu arbeiten und er spürte wieder die Schmerzen in seinem Körper, die durch das Adrenalin vor wenigen Augenblicken noch unterdrückt worden waren. Mehr zu sich selbst sagte er: "Wo du Recht hast...na gut, dann lasst uns erst einmal den Strand absuchen. Verteilt euch! Vielleicht finden wir noch etwas Proviant oder wertvolle Gegenstände vom Schiff."
    Er half Ánthimos aufzustehen und ging dann auf den nächsten großen Treibguthaufen zu, den er nach etwas Nützlichem durchsuchte.

  • Ilías machte sich sofort auf die Suchen nach etwas Nützlichem. Er lief auf den nächsten Treibguthaufen zu. Als er ihn durchsuchte entdeckte er etwas. Ilías wich sofort zurück.


    "Da liegt der Sklavenhändler! Kommt mal schnell!"


    Ilías näherte sich langsam der Leiche, um sie zu durchsuchen. Als er durch die Kleidung des Händlers wühlte fand er einen Beutel. Sofort machte er ihn auf und er sah Drachmen. Ein breites Grinsen erschien wieder auf seinem Geschicht :D. Timos und Ánthi waren auch schon da.


    "Ich hab Drachmen bei ihm gefunden. Einen ganzen Beutel!"


    Ilías gab ihn Timos, der links neben ihm hockte.

  • Ánthimos hatte etwas weiter vorne angefangen zu suchen und fand eine versiegelte Amphore. Er öffnete die Versiegelung und fand darin Pöckelfleich in Salzlake. "Ich hab was zu Essen gefunden!" rief er zu seinen Brüdern. Er nahm die Amphore mit zu seinen Brüdern und schaute auf den Leichnam des angeblichen Sklavenhändlers. Es war der Mann, der sie losgekettet hatte. "Das ist nicht der Sklavenhändler, sondern der Aufseher, der uns losgemacht hat. Wir schulden ihm unser Leben. Daher sollten wir ihn wenigstens richtig beerdigen."

  • Thimótheos blickte von einem Haufen schimmelnder Getreidesäcke zu Ilías, der etwas gefunden zu haben schien. Er eilte dorthin und sah sich den Leichnam wortlos an. Dann nahm er seinem jüngsten Bruder den Beutel aus der Hand und zählte das Geld. Dreiunddreißig Drachmen...nicht gerade viel. Als Ánthimos zu ihnen stieß und den Körper als ihren Retter identifizierte, nickte er. Das Fleisch in der Amphore nahm er nur beiläufig wahr.
    "Für wahr, das ist der Aufseher. Für eine ordentliche Feuerbestattung fehlen uns allerdings die Mittel. Lasst uns ihn dort vorn begraben." Er deutete auf den Rand des Strandes, der von einer niedrigen Düne begrenzt wurde.
    Gesagt, getan. Die drei schleppte den Toten zur Düne, gruben ein recht flaches Grab und legten den Aufseher hinein. Dann standen sie kurze Zeit schweigend vor dem Grab.
    Timos' Stimme durchbrach die Stille. "Hades, Gott der Unterwelt, Herrscher des Schattenreichs, Empfänger der Totgeweihten, nimm diesen Mann, der in seinen letzten Stunden ehrenvoll handelte und unser dreier Leben rettete, gnädig in dein Reich auf und gewähre ihm Unterschlupf zwischen den Schatten." Er öffnete den Geldbeutel, nahm drei Münzen heraus und beugte sich zum Leichnam herunter. Er legte zwei Drachmen auf die Augen und einen auf die Zunge des Toten. Nachdem er sich erhoben hatte, sprach er weiter. "Thanatos verschonte uns, deshalb danken wir dir." Er machte eine kurze Pause, bevor er fort fuhr. "Poseidon, Herr der Okeane und der Flüsse, dir sei gedankt für die günstige Strömung, die uns an diese Gestade geschwemmt hat. Von nun an sollst du der Familie Bantotakis als Schutzgott vorstehen und in das Pantheon der Bantotakis aufgenommen werden, ebenso wie Aphrodite, die ihre wachende Hand über uns hält."
    Er hoffte, dass dieses Gebet reichen würde um den Göttern ihren Dank auszusprechen. Er hatte so etwas bis jetzt noch nie selbst gemacht. Naja es gab immer ein erstes Mal. So standen sie dann noch einen Moment still. Dann begann Timos, den Leichnam des Aufseher mit Sand zu bedecken. Als sie ihn begraben hatten, wandte er sich ab und ging auf die Spitze der Düne, gefolgt von seinen Brüdern.
    "Also, was haben wir zusammen? In diesem Beutel sind dreißig Drachmen, für jeden zehn. Du sagtest, du hättest etwas Essbares gefunden, Ánthimos? Gut. Nun ich habe hier nur einen verrosteten Dolch. Ist ja ne klasse Ausbeute..."
    Stirnrunzelnd blickte er zum Horizont. Die Sonne stand hoch am Himmel, es musste etwa um die Mittagszeit sein. Vom Meer her wehte eine leichte Brise.

  • "Ich habe Pökelfleisch gefunden. Das ist zwar nichts was toll schmeckt, aber es ist nahrhaft. Wir hatten so viel Glück, dass wir noch leben. Ein Schatz wäre des guten wohl zuviel gewesen."


    Er ließ seinen Blick in die Ferne schweifen.


    "Zuerst müssen wir Wasser suchen. Dort hinten liegen einige Schläuche, allerdings schein das Wasser darin ungenießbar zu sein. Am Besten gehen wir landeinwärts. Vielleicht finden wir dort einen Bauernhof mit einem Brunnen."

  • Sim-Off:

    Stört es, wenn ich mit einsteige?


    Nachdem ich meinen Ausgang erhalten hatte, wollte ich mich auf direkten Weg nach Alexandria machen.


    Allerdings beschloss ich diesmal, am Strand etwas entlang zu gehen und die See zu beobachten.


    Während ich so gedankenverloren den Strand entlang wanderte, stolperte ich und fiel in den weichen Sand.


    Wüßte Beschimpfungen lagen mir schon im Mund, als ich mich wieder aufrichtete um nachzusehen, über was ich da gestolpert war, als mir für einen kurzen Moment der Atem stockte.


    Da lag ein Mann, halb im Sand vergraben, und jetzt wo ich mich meine Umgebung näher betrachtete, erkannte ich einige Trümmer am Strand liegen, auch schon halb im Sand vergraben.


    Ich trat näher zu dem Mann hin, der scheinbar schon das zeitliche gesegnet hatte und betrachtete ihn kurz.


    Nichts was der Sand von ihm übrig gelassen hatte deutete daraufhin, woher er kam und aus welcher sozialen Schicht.


    Ich ging weiter zwischen den Trümmern hin und her und suchte nach ein paar Überlebenden, auch wenn es wohl höchst unwahrscheinlich war, dass hier noch jemand lebte.


    Der Typ schien schon seit einer ganzen Weile tot zu seien.

  • Sim-Off:

    Nein, geht in Ordnung (zumindest von mir aus. ;)).


    Pökelfleisch...wiederliches Zeug. Naja immerhin etwas Essbares. Er nickte, als Ánthimos seine Gedanken äußerte und wollte gerade schon richtung Inland gehen, als er Geräusche vom Strand her wahrnahm. Da schien jemand unterwegs zu sein. Timos wechselte einen fragenden Blick mit seinen Brüdern, woraufhin sie wieder auf die Kuppe der Düne hinaufstiegen. Als sie dort oben angekommen waren, konnten sie auf einen Soldaten hinunterblicken, der über den Strand wandelte. Offenbar hatte er das Grab des Aufsehers entdeckt, denn dieses war zum Teil wieder aufgedeckt.
    Skeptisch blickte Timos auf den Miles herab und wartete, bis dieser die drei Griechen auf der Düne entdecken würde.

  • Sim-Off:

    Ich hab auch nichts dagegen @Thimos Wie war das mit dem Plan? :D


    Ein Legionär...Ànthi dachte kurz nach: Er durfte auf keinen Fall erfahren, dass es ein Sklavenschiff gewesen war, sonst konnte ihr Weg direkt wieder in die Sklaverei führen und sie würden weder ihre Mutter befreien, noch Rache nehmen können. Er hoffte Thimos würde eine gute Ausrede einfallen. Sie hatten zwar sicher gute Chancen gegen den Soldaten zu bestehen, schließlich waren sie zu dritt, aber er war ein Unbeteiligter und hatte ihnen nichts zuleide getan. Ànthi bedachte Ilias mit einem warnenden Blick, denn er kannte die unbedachte Art seines Bruders nur zu gut.


    [SIZE=7]Edit:Rechtschreibung[/SIZE]

  • Ilías wurde verlegen als ihn Ánthi ansah. Wer war dieser Legionär und was wollte der?, dachte sich Ilías nur, als sie den Legionär immer weiter auf sich zugehen sahen. lías wurde etws nervös wegen dem Händler vom Schiff, den der Legioär gefunden hatte. Er blieb aber neben seinen Brüdern stehen und lief nicht weg wie so oft vorher.

  • Ànthimos gab seinen Brüdern mit einem Blick zu verstehen, dass sie sich erstmal zurückziehen sollten. Er ging langsam rückwärts und brachte so die Düne zwischen sie und den Legionär. Lange hätten sie sicher nicht mehr Zeit, bis er den Sandberg besteigen und sie entdecken würde.


    "Was machen wir jetzt?" flüsterte er. Es war unmöglich, dass der Legionär ihn hören konnte denn der Wind und die Möwen, die sich an den Toten labten, erzeugten eine enorme Geräuschkulisse.

  • Sim-Off:

    Je langer der Thread, desto größer die Chance, dass sich jemand einbaut. ;)


    "Nichts. Wenn er uns entdeckt, erklären wir ihm, dass wir zur Wachmannschaft des Schiffs gehörten. Wenn er uns nicht entdeckt, können wir uns glücklich schätzen und verschwinden."
    Letzteres hielt er zwar für eher unwahrscheinlich, aber etwas anderes blieb ihnen nicht übrig. Timos biss sich vor Spannung auf die Unterlippe.

  • "Du bist ein Scherzkecks," erwiederte er aufgebracht, aber weiterhin flüsternd, "weißt du wie das Schiff hieß?! Ich nicht. Ich hab auch keine Ahnung wie der Kapitän hieß. Das ist alles nachprüfbar. Damit liegen wir ganz schnell wieder in Ketten."


    Die Situation war verstrickt.


    [SIZE=7]Edit:Fehlerteufel[/SIZE]

  • Ich lief weiter den Strand entlang und entdeckte immer mehr Trümmer, sowie einige weitere Leichen.


    Schließlich beschloss ich, auf die in der nähe liegende Düne zu steigen, um mir einen besseren Überblick zu verschaffen.


    Ich stieg sie hinauf und blickte aufs Meer hinaus.


    Ich meinte in weiter ferne, zwischen den Riffen, einen Holzmast aufragen zu sehen.


    Damit war wohl geklärt, was hier passiert war!


    Ich wollte die Düne in der gleichen Richtung wieder verlassen, um im Castellum Bericht zu erstatten, als ich aus den Augenwinkeln etwas entdeckte, dass sich auch noch bewegte.


    Hatte ich jetzt schon Haluzinationen?


    Unterhalb der Düne, die ich bestiegen hatte, hinter einem großen Wrackteil wars gewesen.


    Ich näherte mich vorsichtig dem Wrackteil von vorne und blieb einige Meter entfernt davor stehen.


    Dann erhob ich meine Stimme.


    Hallo? Ist da jemand?

  • "Verflucht, wir sind aufgeflogen!" zischte Timos. Ohne Umschweife reagierte er. Wenn sie jetzt zu lange zögerten, würden sie verdächtig erscheinen. "Vertraut mir." flüsterte er seinen Brüdern zu und erhob sich dann. Er ging auf den Soldaten zu und breitete seine Arme aus.
    "Chaire Stratiotis*! Ein Glück, jemand der uns weiterhelfen kann. Wir sind griechische Händler, die während des schrecklichen Sturms auf diesem Schiff gereist sind. Poseidon war uns gnädig, so haben wir das Unglück überlebt." Etwas übertrieben hob er die Arme zum Himmel und schloß einen Moment lang die Augen. Dann wandte er sich wieder dem Legionarius zu. "Sag mir Fremder, wo sind wir gestrandet?"



    *griech.: Soldat

  • Auch Ànthimos erhob sich. Er war gespannt, ob der Legionär darauf hereinfiel, denn die wenigsten würden jemanden der so austrainiert war und solchen Muskelpakete hatte als Händler durchgehen lassen. Er hielt sich bewusst zurück und machte ein angespanntes aber nicht unfreundliches Gesicht.

  • Ihr seid in Ägypten, in der Nähe von Alexandria gestrandet.


    Sagte ich, ohne das Misstrauen in meiner Stimme zu verbergen.


    Du bist ziemlich durchtrainiert für einen Händler, oder?


    Sagte ich und hob kurz die Augenbrauen.


    Außerdem war dein Auftritt geradezu Bühnenreif.


    Sagte mit einem Grinsen im Gesicht.


    Ich gewann wieder ein wenig Abstand vor dem vermeitlichen Händler, indem ich einige Schritte nach hinten machte.


    Ich war zwar keiner, der anderen Typen nicht traute oder ihnen gar sofort etwas antat, aber diese Leute hatten was zu verbergen und das ließ mich vorsichtig zu Werke gehen.


    Also, wer seid ihr wirklich?


    Fragte ich und beobachtete sie weiter.

  • Ànthimos setzte sich auf das Wrackteil um dem Legionär zu signalisieren, dass von ihm keine Gefahr drohte.


    "Diese beiden hier sind Händler" er zeigte auf Ilias und Thimos, "ich bin Athlet und Künstler." Was ja auch der Wahrheit entsprach. "Ich trainiere für die Olympischen Spiele und war auf dem Weg nach Athen. Aber die Götter scheinen diesem Weg nicht gewogen zu sein."

  • Timos grinste. Schade, sie waren nicht an einen dieser Holzköpfe geraten. Der hier war offenbar etwas ausgefuchster.
    "Er spricht die Wahrheit. Allerdings sind wir momentan besitzlos. Der liegt jetzt dort." Er deutete mit ausgestrecktem Arm aufs Meer.


    "Bühnenreif? Vielen Dank. Mein Vater hat versucht, mich in eine Theaterschule zu stecken, aber ich hab es da nicht lange ausgehalten. Zu viele komische Käuze." zwinkerte er.
    Er schaute sich nochmal genauer um.
    "Du sagst wir seien wieder in Ägypten? Verflucht...nahe Alexandria? Was machen wir denn jetzt?" Er machte ein nachdenkliches Gesicht und tat so, als würde er einen Moment überlegen.

  • Ich entspannte mich ein wenig.


    Diese Leute hatten mir zwar bestimmt noch nicht alles gesagt, aber sie schienen zumindest harmlos zu seien.


    Da hattet ihr aber Glück gehabt, dass es euch nicht auch noch erwischt hat. Diese Gegend gilt allgemein als tückisch für Seefahrer.


    Ich betrachtete sie einen Moment.


    Wie heißt ihr eigentlich?

  • "Mein Name ist Ánthimos und das sind Thimótheos und Ilías." Er deutete erst auf seinen älteren Bruder und dann auf ihren Benjamin. "Ihm scheint es vor Schreck die Sprache verschlagen zu haben. Seid ich vorhin aufwachte hat er noch nicht einen sinnvollen Satz herausgebracht."


    Diese Spitze gegen Ilias konnte er sich beim besten Willen nicht verkneifen. Das sie Brüder waren brauchte er nicht zu wissen, denn das würde die Sache nur unnötig kompliziert machen.

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