bibliotheca | Tacitus und seiner Germania

  • Ja, gute Nacht, Tilla - und schlaf gut! Orestes hörte Tilla noch wegtapsen. Anscheinend war sie wirklich von dieser Aufgabe so begeistert, dass sie sie schnell erledigen wollte. Außerdem schien ihr dieser Raum - also die Bibliothek - zu gefallen. So musste er sich wohl keine Sorgen machen.


    Danach ging er noch in die Küche, trank etwas und ging dann zurück in sein Cubiculum.

  • Kaum hatte sie ihr Frühstück aufgegessen, eilte sie schon wieder zur Bibliothek und nahm auf dem Stuhl Platz. Es war keiner da! Und es war sehr kalt, keine Kerze brannte und erleuchtete den halbdunklen Raum. Tilla fröstelte, schnappte sich das Schreibgerät und setzte das Abschreiben der Texte fort. Ausgeschlafen war sie ohnehin nicht, denn man hatte sie unbarmherzig aus dem gemütlichen warmen Bett geworfen, damit sie ihren morgendlichen Pflichten nachkam. Doofe Pflichten!, murrte Tilla innerlich und konzentrierte sich aufs Schreiben. So manche Zeile verstand sie nicht, aber es schien immer noch um Germanien zu gehen. Für wen er den Text wohl braucht? fragte der kleine Irrwisch sich. Tilla baumelte mit den Beinen oder kaute auf den Lippen, während sie weiter ganz fleissig abschrieb.

  • Noch bevor Oretes zum Tempel ging, schaute er in der Bibliothek vorbei und traf dort, wie er es erwartet hatte Tilla beim Schreiben. "Dachte ich's mir doch. Tilla ist schon wieder bei der Arbeit. Sehr gut. Wie gesagt, wenn Du fertig bist bringe es mir ins Capitolium- du findest mich in den Ausbildungsräumen. Und achja könntest Du auf dem Hinweg diesen Brief hier in der Postannahme aufgeben. Er soll nach Alexandrien in Egyptus.. Er legte den Brief, ordnungsgemäß beschriftet, auf den Tisch



    Ad: Caius Aurelius Archias
    in: Alexandria (PROV EGY), Via Orientalis


    M Aurelius Orestes C Aelio Archiae s.p.d


    Ein Klient und Libertinus von mir - Titus Aurelianus - hat mir von Deinem Angebot geschrieben, dass eine kleine Schafszucht beinhaltet. Das Angebot erscheint mir gut und ich will ihn in seinem Anliegen unterstützen. Daher möchte ich diesen Betrieb kaufen. Der mit Aurelianus ausgemachte Preis waren 800 Sesterzen. Diesen Betrag werde ich ihm auf anderem Wege übergeben, damit er in meinem Namen dies Zucht von Dir erwirbt.
    Damit Du Dir sicher sein kannst, dass dies ein ehrliches Schreiben ist - ich bin Priester des I:O:M im Tempel der kapitolinischen Trias. In der Hoffnung, dass wir dieses Geschäft durchführen können.
    Vale bene.


    Wenn Du möchtest kannst Du Nuala mitnehmen, meine neue Sklavin, damit sie die Stadt kennenlernt. Nachdem er dies gesagt hatte, verließ er mit einem freundlichen Gruß die Bibliothek und machte sich zum Tempel auf.

  • Sie hob den Kopf, sah Orestes entgegen. Ein paar Tintenkleckse hatten den Weg in ihr Gesicht gefunden, aber davon hatte Tilla noch nichts bemerkt, eben weil sie so eifrig schrieb. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht, wie sie von ihm gelobt wurde und nahm es mit einem stummen Nicken an. Auf ihrer Tafel schrieb sie sich die wichtigsten Stichworte auf, die Orestes erwähnte und zeigte ihm diese vor. Bestimmt würde sie diese vergessen, weil so viele Worte aus den Texten in ihrem Kopf herumschwirrten. Tilla betrachtete den Brief. Nun sollte sie auch Botschafterin spielen, das war ebenfalls eine Aufgabe die ihr sehr entgegen kam. Stumm lächelte sie abermals Orestes an und machte große Augen als er den fremden Namen erwähnte. Wer? Er hatte jetzt eine Sklavin? Oha.. das musste gestern noch geschehen sein, sonst hätte sie schon längst davon gehört. Wie war der Name noch gewesen? Nu.. na.. No.. Nein. Hm.. dachte Tilla. Ich sollte mir eine Tafel zulegen, die ich nur noch vorzuzeigen brauche, wenn mich jemand fragt, warum ich nicht sprechen tu. Aber erst mal eines nach dem anderen. Sie trank vom gestrigen Traubensaft und beendete des Abschreiben nach einer gewissen Zeit. So.. jetzt konnte sie gehen. Sie packte die Rollen in ein Schutztuch und verliess die Villa auf eigene Faust. Auf zum Capitolium.

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