Keine Ruhe für den Duumvir

  • Nero saß gerade in seinem Cubiculum, als ein Haussklave herein kam. Vorsichtig sprach er den Artorier an, da er genau wusste, dass er heute eigentlich seine Ruhe haben wollte und entspannen wollte.
    " Herr, draussen sind aufgebrachte Bürger, die auf dich warten, sie stehen vor den Toren der Casa und wollen nicht eher gehen, bevor sie nicht mit dir gesprochen haben. "
    " Ich hatte doch gesagt, ich will meine Ruhe haben, was hast du daran nicht verstanden ? "
    " Aber Herr, die Bürger stehen vor den Toren und diese drohen nach zu geben, wenn du dich ihnen nicht zeigst ! "


    An solchen Tagen wie heute nervte es Marcus, dass er Duumvir war, doch was sollte man machen... schließlich war er auf diesen Amt und musste nun seine Pflicht tun.
    Einige Sklaven brachten einen Stuhl und ein kleines Podest hinaus, vor den Toren der Casa Didier. Nachdem alles aufgebaut war, ging Nero, mit seiner Leiobwache hinaus. Die Bürger schrien und riefen ihm etwas zu, doch so genau konnte er dies bei allem tumult nicht verstehen.


    " Duumvir, wann macht die Stadt endlich etwas gegen diese Ganoven.... sie verlangen immer mehr und die Vigiles schauen weg ? "
    " Habt ihr überhaupt in der Verwaltung mitbekommen, was auf den Märkten los ist ? "
    " Bestimmt haben sie das nicht, vielleicht profitieren sie noch davon ?!? "
    " Duumvir, unternimmt endlich etwas ! Wie soll ich meine fünfköpfige Familie ernähren, mit sowenig Geld, was mir übrig bleibt ? "


    Was sollte er den Bürgern sagen ? Fragte er sich und hatte darauf keine Antwort parat. Sicherlich, er wurde auch mit seiner Schenke erpresst, doch konnte er immer noch recht gut leben... wie man auch sehen konnte.


    " Bürger der Stadt Tarraco... Ich kann nur sagen, dass wir von der Verwaltung dabei sind etwas zu unternehmen, doch wurde ein Plan uns bereits vereitelt. "


    Wieder wurde es etwas lauter und manch einer lachte sogar laut.


    " Das sollen wir dir glauben ? Dann sag uns doch mal, warum die Vigiles wegschauen, obwohl gerade neben ihnen einer der Ganoven steht, der uns das Geld aus den Taschen zieht. "


    Anscheinend war das Problem größer, als Marcus bisher angenommen hatte.

  • Ich kam gerade um eine Ecke gebogen und war in Gedanken fieberhaft mit dem aktuellen Fall beschäftigt, als ich eine große Menschenansammlung vor dem Tor des Hauses vom Duumvir warnahm.


    Was war denn hier los?


    Ich zog meinen Mantel samt Kapuze enger um den Körper um nicht erkannt zu werden und schob mich von hinten näher an die Menge heran und versuchte etwas von davon mitzubekommen, was der Duumvir der Menge mitteilte.

  • Immer mehr Bürger kamen dazu und Nero hoffte, dass seine Wache ihn auch beschützen würde können, sollten sie alle ihn auch noch angreifen.


    " Bitte,.... ich kann euch verstehen, doch versteht auch, dass wir erstmal Kontakt zu den Ganoven....


    Marcus wollte weiter sprechen, als weider einer etwas dazwischen.


    " Kontakt aufnehmen.... Der Magistrat hat es doch versucht und es hat nichts genüßt. Wenn du weiterhin solche Männer ansetzt, auf diesen Fall, dann wird es nie was. "


    Nun musste Nero auch noch seinen Magistraten verdeitigen. Anscheinend trauten die Bürger ihm nicht, da er Germane war.


    " Der Magistrat genießt mein vollstest Vertrauen... "
    " Warum traut ein Römer einen Germanen ? Eine Barbaren... ? "
    " Genug jetzt.... Germanicus Matrinius hat sich bisher sehr gut bewährt und hat schon einiges in diesem Fall aufgeklärt. Er und ich, wir können nicht viel darüber reden, denn sonst werden wir nie diese Ganoven erwischen, doch glaubt mir.... auch wenn er Germane ist, traue ich ihm dies zu. Ich habe ein Empfehlungsschreiben gelesen, von einem Duumvir aud Mogontiacum. Er war mit ihm sehr zufrieden, darum glaube ich nicht... dass unser Magistrat hier anders arbeiten wird, als wie dort. "


    Das der Duumvir aus Mogontiacum auch Germane war, verschwieg Marcus... da die Bürger sonst noch etwas anderes denken konnten.



  • Unter den Männern, war auch Figulus, der alte Lumpen an hatte, um genau so aussehen, wie die Händler, die dort beim Duumvir standen. Immer wieder brühlte er irgendwas dazwischen, damit der Duumvir schlecht dastand.
    Das der Magistrat ein Germane war, wussten die Händler von ihm, denn Lucius wusste, dass viele noch immer etwas gegen die Germanen hatte und er wollte ihn irgendwie, denn für seinen Geschmack, hatte er seine Nase schon viel zu tief drin gehabt. Den Duumvir, so glaubte der Syagrier, würde er igrendwie bestehen können, da er dem nicht abgeneigt war, doch den Magistraten..... der war ne harte Nuss.


    " Dein Vertrauen ist uns egal.... doch trauen wir ihm... "


  • Ich versuchte die Situation einzuschätzen.


    Wenn das hier so weiter ging, würde es wohl für den Duumvir und seinen Wachen verdammt brenzlig werden und wenn man mich auch noch erkannte würde es mich nicht wundern, wenn diese aufgebrachte Menge auch auf mich losgehen würde.


    Ich wusste also was ich zu tun hatte.


    Ich zog mich diskret aus der Menge zurück und ging in Richtung Stadtverwaltung.


    Ich würde bald zurück sein, aber nicht alleine!

  • Nero wusste nicht, wie er die Männer noch beruhigen konnte, darum ging sein Blick auf seine Leibwache, die um ihn herum standen. Sie würden keine Sekunden zögern, sollten die Bürger angreifen, würden sie sofort zu den Waffen greifen....


    Doch im moment schien dies nicht der Fall zu sein.


    " Bürger,... so glaubt mir doch, wir werden den Fall bald gelöst haben... dann werdet ihr alle wieder ruhiger schalfen können. "


    Marcus hoffte, dass auch er dann wieder mehr zu Ruhe kommen würde.

  • Sim-Off:

    Diese Szene spielt kurz nach meinem Gespräch mit dem Verräter.


    Nachdem ich der Truppe der Vigiles gesagt hatte, dass sie erst auf mein Zeichen aus ihrem Versteck kommen und eingreifen sollten, stieg ich auf eine
    alte zerstörte Hauswand gegenüber des Sitzes des Duumvirs und ergriff das Wort.


    Salve meine Freunde und Kameraden! Bitte hört mich an! Für diejenigen unter euch die mich noch nicht kennen sollten, ich bin Lucius Germanicus Matrinius, der Magistratus dieser schönen Stadt.


    Ich versuchte die aufgebrachte Menge erstmal ein wenig zu beruhigen, bevor ich mit dem eigentlichen Thema beginnen würde.Doch schließlich sah ich keine andere Möglichkeit, als den Bürgern Tarracos unsanft die Augen zu öffnen.


    Ich hob meine Stimme zur vollen Lautstärke!


    Mitbürger! Ihr wurdet alle belogen und bedrogen! Diese Verbrecher sind mitten unter uns. Sie sind unter den Händlern, unter der Vigiles und ja, sogar in der Stadtverwaltung. Aber wisst ihr wo sie nicht sind? In unserem rechtschaffenden Gewissen und Herzen! Ihr tut eurem Duumvir unrecht, wenn ihr ihn beschuldigt, nichts gegen die Banditen zu unternehmen.
    Und für alle Mitglieder dieser verbrecherrischen Organisation, die hier unter uns sind, lasst euch folgendes sagen:
    Wir sind kurz davor euch Drecksgesindel für immer aus unserer herrlichen Stadt zu vertreiben.


    Ich legte eine kurze Pause ein.


    Insgeheim hoffte ich, mit dieser provokanten Rede die Banditen aus der Menge herauszulocken und sich gegen mich zu wenden.
    Es würde nicht lange dauern und in den Straßen dieser Stadt, würde ein Kleinkrieg ausbrechen! Die Vigiles alleine würde das vermutlich nicht schnell genug unter Kontrolle bekommen.
    Also setzte ich auf das wankelmütige Wesen der Menge!
    Die Bürger selbst sollten sich endlich gegen die Banditen erheben und im allgemeinen Chaos würde man, so hoffte ich, dass Versteck der Banditen ausmachen können, wenn sie sich für den Kampf rüsteten.


    Ich streckte auffordernd den Arm in Richtung der Menge.


    Bürger dieser Stadt! Vereinigt euch wieder mit der von euch selbst anerkannten Stadtverwaltung und der Vigiles und vertreibt diese dunkle Brut aus eurer Stadt.


    Ich atmete einige Male tief durch.
    Solch eine Ansprache zehrte doch ganz schön an den Nerven und plötzlich, meinte ich einige Männer erkennen zu können, die sich aus der Menge lösten, auf mich zu kamen und teilweise in verschiedene Richtungen davon gingen und sich gegenseitig irgendetwas zuriefen.
    Es waren ca. 30 und 40 Mann, bei denen Bewegung nun zu tage kamen.


    Ich machte mich bereit, im Notfall die Vigiles zu rufen.


    Scheinbar hatte das appellieren an die Bevölkerung, diese Typen aufschrecken lassen.


    Hoffentlich kam es auch dementsprechend bei der Bevölkerung an!


    Ich schaute kurz zum Podest, hinter dem großen Eisentor, des Duumvirs rüber und wischte mir den Schweiß von der Stirn.


    Ich hoffte, dass dies nicht mein letzter Tag auf Erden seien würde!

  • Der Duumvir schaute zum Magistratus, der hinter der Menge stand. Die Männer und Frauen, die direkt vor ihm standen, schaute kurz zum Duumvir, der auch etwas überrascht war, über diesen Auftritt.


    Nero versuchte nun wieder in seine Casa zu gelangen, der er wusste, was nun passieren würde. Seine Leibwache folgte ihm und bildete einen schützenden Kreis um ihn herum. Die Türen der Casa öffneten sich und Marcus verschwand durch ihnen hindurch. Danach kam seine Leibwache...


    Der Artorier hoffte, dass der Magistrat wusste, auf was er sich da eingelassen hatte.

  • Der Duumvir zog sich mit seinen Wachen ins Haus zurück.


    Dann konnte es ja losgehen!


    Ich hob meine Arme in die Höhe und ballte meine Hände, dass Zeichen für die Vigiles einzugreifen.


    Dann schrie der Optio etwas, was man in dem nun werdenden Chaos nicht mehr ausmachen konnte und die Vigiles erschien neben mir auf der zerstörten Hauswand.


    Die Angreifer, völlig überrascht von dem Auftauchen der Vigiles, standen wie erstarrt da und waren nun vollständig eingekreist.


    Von vorne die Vigiles und von hinten die aufgebrachte Menge, die sich meine Worte wohl doch zu Herzen genommen hatten und beherzt die Stellung hielten, während die Alten, Frauen und Kinder sich in ihre Häuser zurückzogen und die Türen und Fenster schlossen.


    Ich deutete auf die Verbrecher, die allmählich ihre Lage realisierten und zu flüchten versuchten.


    Schnappt sie euch!


    Und die Hölle brach los.......


    Die Menge stürmte von hinten an die vollkommen überraschten Banditen heran und verhinderten so ihre Flucht, während die Vigiles den Angriff von vorne starteten.


    Binnen von Sekunden wurden die Banditen von der schieren Überzahl ihrer Gegner überrannt!


    Da sah ich ihn!


    Der Scriba mit dem ich vor kurzem noch in meinem Officium gerdet hatte.


    Er versuchte sich aus dem Staub zu machen und in Richtung Marktplatz zu rennen.


    Ich sprang von dem Mauerteil herunter und versuchte durch die Menge die Verfolgung aufzunehmen.


    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie ein Bandit nach dem anderen zu Fall gebracht wurde, wie die Vigiles diese ehrenlosen Hunde verhafteten, wie die Bürger aufgeregt durcheinander schrien und auf die übrig gebliebenen Gegner eindrangen und wie der Optio der Vigiles sich sogar mit zwei auf einmal anlegte.


    Ich sah den vermeitlichen Scriba gerade noch um die Ecke gehen, als die Lage vor dem Sitz des Duumvirs sich wieder beruhigte.
    Auch die letzten dieser Gruppe von Banditen gaben den Kampf auf und wurden verhaftet. Ich deutete dem Optio mit einem Handwink an mir zufolgen und verschwand in Richtung Marktplatz.
    Der Optio, der Großteil seiner Vigiles und die Menschenmasse folgten mir.


    Nur ein kleiner Teil der Vigiles blieb, um die Verhafteten wegzuschaffen und für Ordnung zu sorgen.



  • Noch bevor die Hölle vor der Casa des Duumvirs losgehen würde, schlich sich Figulus heimlich davon... keiner hatte ihn gesehen, was sehr gut für ihn gewesen war. Als er gerade aus der Sichtweite war, rannte er los, schließlich wollte er berichten, dass alles ein Fehlschlag war.


    die Ganoven würden sicherlich nicht gerade davon erfreut sein, doch was sollte er machen, an allem war der Magistrat schuld.


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