Am heutigen Tag standen die Vorstellungen der Kandidaten zum Cursus Honorum an. Der Consul sah auf die Liste und las den nächsten Namen vor.
"Caius Octavius Cato kandidiert zum Vigintivir. Er möge vortreten."
Kandidatur zum Cursus Honorum - Caius Octavius Cato
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- Anhörung
- Narrator
- Geschlossen
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Der junge Octavier betrat das Senatsgebäude und begab sich, nachdem er aufgerufen wurde, in die Mitte der Halle um zu den Senatoren zu sprechen.
"Ehrenwerte Senatoren, Väter Roms, ich danke euch, dass ich heute in diesen heiligen Hallen zu euch sprechen darf."
Er wartete kurz, sammelte seine Gedanken und sprach dann weiter.
"Ich stehe heute vor euch, in der Hoffnung, dass ihr mir die Ehre gestattet dem Kaiser, dem Senat und dem Volke Roms als Vigintivir zu dienen."
Während er sprach suchte er in den Reihen nach octavischen Senatoren, fand jedoch auf Anhieb keinen.
"Meine Karriere begann an dem Tag meiner Volljährigkeit als Agrimensor hier in Rom, wo ich dem damaligen Architectus Urbi bei Vermessungen und Kontrollen helfend zur Hand gehen durfte. Dann zog es mich in die Stadtverwaltung Ostias. Dort absolvierte ich eine Amtszeit als Magistratus. Nach dieser Amtszeit, die ich aufgrund einer Krankheit vorzeitig abbrechen musste, ging ich nach meiner Genesung nach Hispania, wo ich mich als Magister Officiorum in den Dienst des Proconsuls stellte. Diesen verantwortungsvollen Posten führte ich zwei Jahre aus, bevor ich durch den damaligen Proconsulen Publius Matinius Agrippa zum Comes der Regio Hispania Tarraconensis befördert wurde. Diesen Posten führte ich etwas mehr als ein Jahr aus. Während meiner Zeit in der Regional und Provincialverwaltung war ich auch Sodalis der Curia Provincialis und wurde später zum Vicarius Princeps und schließlich sogar zum Princeps dieses Gremiums gewählt."
Nun gönnte er sich eine kurze rhetorische Pause um seine Wörter noch etwas nachklingen zu lassen.
"Nach meinem Ausscheiden aus der Verwaltung zog es mich - so merkwürdig es sich auch anhören mag - zum Militär. Durch meinen Dienst als Comes war ich es gewohnt eine Regio zu organisieren. Im Militär konnte ich mein bis dato erworbenes Wissen als Praefectus Castrorum der Vigiles in Rom nutzen. Schließlich durfte ich den Posten des Praefectus Castrorum ein zweites Mal wahrnehmen und zwar in der 22. Legion in Aegypten. Von dort bin ich erst vor wenigen Wochen hier in Rom eingetroffen und habe mich vom Tag meiner Ankunft an auf die anstehenden Wahlen vorbereitet."
Er pausierte wiederum kurz um den Senatoren kurz Zeit zu geben über das Gesagte nachzudenken. Dann fuhr er fort.
"Ich habe auch immer sehr viel Wert auf Studien gelegt und denke, dass ich durch diese durch besondere Weise für eine Wahl zum Vigintivir geeignet bin. Abgeschlossen habe ich bisher den Cursus Architecturae I, sowie den Cursus Rei Vulgarium an der Schola Atheniensis und das Examen Secundum an der Academia Militaris Ulpia Divina.
Ein weiterer wichtiger Punkt war für mich, etwas über Politik zu lernen. Das war mir als Scriba Personalis des Lucius Octavius Detritus, sowie des Senators Gaius Octavius Victor möglich."Der blickte mit einem Lächeln im Gesicht in den Menge der wichtigsten Männer Roms.
"Väter, ich möchte unserem Imperium dienen und ich bitte daher um euer Vertrauen und natürlich um eure Stimmen. Ich werde, so ihr gewillt seit mir eure Stimmen zu geben, mein Amt nach bestem Wissen und Gewissen ausführen. Das verspreche ich euch."
So endete der Vortrag des jungen Octaviers, der auch etwas stolz war hier zu stehen und vor dem Senat sprechen zu dürfen.
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Tiberius Durus fläzte auf der Praetorier-Bank, als wieder einmal das Wahlen-Thema angesprochen wurde. Er kannte den Kandidaten nur vom Hören-Sagen: Eine lange und überaus ungewöhnliche - um nicht zu sagen abwechslungsreiche Karriere, wie er feststellte. Aber eine Sache war dabei noch beeindruckender - so beeindruckend, dass er sie sogleich ansprechen musste:
"Octavius, deine Karriere war bisher zweifelsohne steil und abwechslungsreich. Darf ich dich jedoch fragen, wie alt du eigentlich bist?"
Durus hielt nichts von Emporkömmlingen - noch weniger hielt er jedoch von blutjungen Emporkömmlingen. Und dieser sah verdächtig danach aus - zumindest aus der Ferne.
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Der Octavier bereitete sich auf die Frage vor und antwortete.
"In den Iden des Martinus wurde ich 26 Jahre alt, Senator." erklärte er und war sich bewusst, dass er in den vergangenen zehn Jahren einiges geleistet hatte, aber es gab natürlich auch genug, die schon weiter gekommen waren.
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Die Liste der Karrierestationen war durchaus beeindruckend, auch wenn Macer über einen so jungen Praefectus Castrorum doch den Kopf schütteln musste. Er hatte dafür immer erfahrene Männer bevorzugt. Andererseits konnte natürlich auch ein Mann Mitte 20 ein ausgesprochenes Organisationstalent besitzen, das wollte er nicht abstreiten. Ein anderer Punkt erschien ihm aber noch mehr einer Nachfrage wert. "Du sagtest, dass du immer viel Wert auf Studien gelegt hast und durch diese für das Amt des Vigintivirs qualifiziert bist. Nun ist die Liste der Kurse, die du nanntest, alles andere als lang und wie dich die Künste der Architektur und zwei Examina der Academia Militaris für das Amt des Vigintivir qualifizieren ist mir auch nicht ganz klar. Könntest du das ein wenig erläutern?" Genaugenommen ging es Macer hier wohl eher um ein paar Lücken in der Argumentation der Kandidaturrede als um Schwächen des Kandidaten selber, aber auch das war ja erlaubt.
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Zitat
Original von Caius Octavius Cato
Der Octavier bereitete sich auf die Frage vor und antwortete."In den Iden des Martinus wurde ich 26 Jahre alt, Senator." erklärte er und war sich bewusst, dass er in den vergangenen zehn Jahren einiges geleistet hatte, aber es gab natürlich auch genug, die schon weiter gekommen waren.
Im Martius also erst 26 geworden...Durus gefiel das absolut nicht! In einem solchen Alter eine solche Karriere! Das war schon sehr verdächtig - hatte er einen Patron? Oder wie war er die Karriereleiter so rasch hinaufgestolpert? Und warum hatte der Kaiser einen derartig jungen Mann in den Ordo erhoben? Derartige Fragen schossen durch den Kopf des Tiberiers."Könntest du mir außerdem noch rasch sagen, wer dein Patron ist?"
stellte Durus schließlich noch eine Frage hinzu.
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Der Octavier wandte sich Senator Purgitius zu.
"Verzeih meine unklare Ausdrucksweise. Mit Studien meine ich nicht nur das absolvieren von Kursen an der Schola. Nein, das Beobachten und Analysieren vom Geschehen im Staat, sowie das Lesen der Schriften von bedeutenden Politikern. " erklärte Cato und hoffte, dass die Frage des Senators beantwortet war.
Dann wandte er sich dem Senator zu, den er mit Namen nicht kannte und der ihm schon die erste Frage gestellt hatte. "Ich habe keinen Patron und meine Karriere habe ich keinem Mann zu verdanken, der mir Empfehlungsschreiben schrieb, denn sonst hätte ich mich wohl nicht von unten hoch gearbeitet. Lediglich jetzt vor dem Wahlkampf suchte ich Rat, beim Patron meines Vaters: Senator Maximus Decimus Meridius." erklärte er. Umso bedauerlicher empfand er es, dass es anscheinen Menschen gab, die es nicht für möglich hielten, dass ein Mensch aufgrund eigener Leistungen Erfolg haben konnte ohne jemanden zu haben, der einen die Karriereleiter hochschubst.
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Zitat
Original von Caius Octavius Cato
"Verzeih meine unklare Ausdrucksweise. Mit Studien meine ich nicht nur das absolvieren von Kursen an der Schola. Nein, das Beobachten und Analysieren vom Geschehen im Staat, sowie das Lesen der Schriften von bedeutenden Politikern. " erklärte Cato und hoffte, dass die Frage des Senators beantwortet war.
Diese Hoffnung war leider vergebens. "Beobachten und Analysieren vom Geschehen im Staat?" wiederholte Macer mit fragendem Unterton. "Also, bei allem Respekt vor dem jugendlichen Tatendrang, aber wie du fernab von Rom in der Lage gewesen sein willst, das Geschehen im Staat zu analysieren, ist mir dann doch ein ziemlich großes Rätsel. Die Acta Diurna mag zwar einige Informationen in alle Winkel des Reiches liefern, aber tiefgehende Analysen würde ich darauf dann doch nicht aufbauen wollen."Dass der Kandidat dann auch noch angab, keinen Patron zu haben, lies die Sache noch zweifelhafter erscheinen. Ansonsten hätte Macer wenigstens annehmen können, dass er eben von seinem Patron mit Informationen versorgt wurde.
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Hm, dann war das Thema eben noch nicht beendet, Cato sprach weiter.
"Nun ja, ich war gut 3 Jahre in Hispania und knapp ein Jah in Aegyptus. Da ich vor mehr als zehn Jahren volljährig wurde bleiben mir immer noch 6, abzüglich der Reisezeiten gut 5 Jahre, die ich in Rom verbrachte und in der ich das politische Treiben beobachten konnte." erklärte er präziser und wünschte sich, dass diese Befragung bald zu ende gehen würde. Zudem stand der Schweiß auf seiner Stirn.
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Durus war zwar der Meinung, dass genau dieses 'Karriereleiter-Hochschubsen' das Geheimrezept in der römischen Politik, um nicht zu sagen: im römischen Staat war, daher enthielt er sich weiterer Kommentare. Ohne Patron war für Durus auch ein Einblick in die Politik, die hauptsächlich hinter verschlossenen Türen gemacht wurde, unmöglich.
Da dies aber Dinge waren, von denen jeder in dieser Curia wusste und die man üblicherweise nicht laut aussprach, sagte er nichts mehr dazu im Plenum und dachte sich seinen Teil. Dafür murmelte er nur zu seinem Mitsenator Pomponius
"Sind die Octavier so reich, dass sie sich die Karriere kaufen können?"
Für den Tiberier war es trotz allem unvorstellbar, dass jemand durch bloßes Talent in einer solchen Zeit eine solche Laufbahn absolvieren konnte.
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"Fünf Jahre, von denen ein nicht näher bestimmter Teil auf Assistenzdienste als Agrimensor und eine abgebrochene Amtszeit als Magistratus in Ostia entfallen", ergänzte Macer die Rechnung um die Fakten, die schon vorher genannt wurden. "Das relativiert die Sache in meinen Augen doch schon ein wenig. Ebenso wie gerade mal ein Jahr bei der Legion. Das ist ja nicht mehr als die symbolische Militärzeit, die jeder Senator abzuleisten hat, wenn auch als Tribun."
Um ein Tribunat würde der Kandidat daher wohl auf seinem späteren Weg auch nicht herum kommen, aber so weit in die Zukunft wollte Macer auch gar nicht blicken. Weitere Fragen hatte er keine und so überließ er das Feld anderen.
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Dem Avarus entfuhr ein kleiner Lacher. er hatte sich die Vorstellung bisweil mit angeschaut. Kaum ein Theater konnte unterhaltsamer sein.
"Der Mann bewirbt sich für das Amt des Vigintivir. Warum lassen wir ihn nicht von der Leine und schauen, ob er für die Politik geschaffen ist. Ist nicht jede Bewerbungsrede voller Blumigkeit gesprochen. Kratzt nicht jeder Bewerber all seine Vorzüge zusammen, um den besten Eindruck zu hinterlassen? Wenn Rom diesen Mann braucht, dann wird es ihn wählen. Wenn er seine Sache gut macht, wird sich Rom später an ihn erinnern. Fehlt es ihm an Kontinuität gibt es keinen Einzug in den Senat."
Was ja wohl das höchste Ziel sein sollte und Avarus ließ daran keinen Zweifel. Irgendwie mußte er mit jeder Wahl mehr daran denken, wie Senatoren als wilde Horde Wölfe darauf warteten die Kandidaten zu zerfleischen. Vielleicht war es aber auch nur eine Phase der Profilierung. Ein guter Moment mal wieder ins Licht zu treten und zu beweisen: Schau hier bin ich und ich lebe auch noch.
"Ich bin der Meinung jedem Mann, der diesen Weg begangen hat -wie auch immer- jene erste Chance zu geben. Vielleicht liegt es ja garnicht an dem Burschen, das sein Weg so unterschiedlich war. Es soll auch Römer geben, die nur nicht nein sagen können. Eventuell braucht der Cursus Honorum eben solche. Naja das letzte Wort haben sowieso die Wähler."
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Und diese Wähler sind wir. fügte Hungi an, zwar unnötigerweise, wußte doch jeder Senator um seine Wahlpflicht und sein Wahlrecht, aber so hatte er einen wunderbaren Einstieg, sich auch in dieses Gespräch einzuklinken.
Octavius. Du möchtest Vigintivir werden. Hast du Präferenzen, welches Amt es sein soll, so du von uns gewählt wirst? Gehört hatte er zumindest keine. Nicht, daß der junge Octavier groß eine Wahl hätte, wenns soweit wäre, aber in seltenen Fällen konnte man auf die Wünsche der Kandidaten Rücksicht nehmen.
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"Danke Senator" wandte er sich an Senator Germanicus. "Ich weiß deine Chance zu schätzen und werde dich nicht enttäuschen, sollte ich von diesem Gremium gewählt werden."
Dann sprach ihn Senator Vinicius an, den er von seiner Zeit bei den Vigiles kannte.
"Ja, Senator. Ich präferiere einen Posten der Decemviri litibus iudicandis."
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