Ein Getränk, eine Germanin und eine Römerin

  • Sie hatten recht schnell die kleine Taverne eine Ecke vom Markt ernftfernt gefunden. Ein Sklave öffnete ihnen die Tür, dann lies sie Flamma eintreten und ging danach. Ein Tisch war auch schnell gefunden obwohl das Angebot recht groß war. Um diese Zeit fanden nicht mhr oder noch nicht so viele Menschen hier her. Die morgendlichen Einkäufe waren schon vorbei. Jetzt waren auf den Märkten etwas weniger Menschen unterwegs und dem entsprechend auch hier. Die würde sich zum abend ändern wenn die Menschen ihre Arbeit beendet hatten und nicht gleich ihr zu Hause aufsuchen wollten.


    Der Tisch befand sich in einer Ecke wo die Aufpasser auch ihre Aufgaben ordentlich durchführen konnten. Der Wirt kam und brachte den beiden Frauen die Karte. Vespa bedankte sich und wand sich dann an Flamma.


    "Dann wollen wir doch einmal sehen was wir trinken wollen. Das Angebot ist ja doch recht groß."

  • Die Römerin und seine Herrin setzten sich in eine Ecke. Leider stellten sich deren Leibwächter so hin, dass Silko seiner Herrin nicht nahe sein konnte, und dass war nicht hinnehmbar! Denn auch wenn Aelia Vespa einen netten und sympathischen Eindruck machte, durfte er kein Risiko eingehen. Es musste ja einen Grund haben, warum sie mehrere Leibwächter hatte. Und der Vorfall mit dem Präfekten der Praetorianer war auch noch nicht lange vorbei...


    Aber die ganze Situation löste sich, den Göttern sei dank, relativ schnell. Ein böser Blick reichte, damit ihm einer der Leibwächter genug Platz machte um sich am passenden Tischende platzieren zu können. Zufrieden stellte er sich mit dem Rücken zum Tisch und musterte aufmerksam die Taberna, ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen...

  • Eila hatte sich nach dem kurzen Fußmarsch hierher, an der Seite ihrer neuen Bekanntschaft in der Taverne eingefunden und saß dieser nun am Tisch gegenüber. Die vielen Leibwächter zusammen mit Silko machten schon ungeheuer Eindruck, dachte sie dann bei sich. Aber das war ja nunmal auch ihre Aufgabe.


    "Ob es hier wohl Met gibt?" fragte Eila halb zu sich und halb zu Vespa.
    Sie durchstöberte die Karte und fand allen Ernstes das, was sie gesucht hatte. Sie konnte nur hoffen, dass der Honigwein, den es hier gab, ähnlich schmeckte, wie der in Germania. "Achja, da! Sehr schön." freute sie sich dann sichtlich.


    Dann wandte sie sich an Silko, der ein wenig entfernt und mit ihr zugewandten Rücken am Tisch stand. "Silko, möchtest du auch etwas trinken?" fragte sie dann. Sie wusste zwar, dass Römer ihre Sklaven oft nicht besser als Tiere behandelten. Doch für Eila war Silko mehr ein Freund, wenn auch ein oft mürrischer, als ein Sklave und bei dem derzeitigen Wetter musste auch er sicherlich Durst haben.

  • "Gerne Herrin, danke." Er hatte wirklich Durst. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet etwas zu trinken zu bekommen. Nicht weil er dachte, Eila würde nicht interessieren ob er Durst hatte, nein aber es war bei den Römern wohl eher unüblich. Das war halt die andere Seite der Medaille, dass die junge Duccierin ihren eigenen Kopf hatte und eher wenig auf die römischen Konventionen gab. Wenn er so darüber nachdachte, war es eigentlich doch nicht überraschend. Silko hatte sich nur immer noch nicht ganz auf seine neuen Besitzer eingestellt.


    Er hatte wirklich Glück bei den Ducciern zu sein. Alle, aber wirklich alle, behandelten ihn als Sklaven eigentlich viel zu gut, das würden zumindest die meisten Römer sagen. Aber dafür würde Silko auch jederzeit sein Leben geben, um einen der ihren zu retten.

  • Es war selten, dass Vespa ihre Beherrschung verlor. Sie war eine Frau, die ihre Gefühle meist im Inneren trug, wenn es für andere beleidigend werden könnte. Man hatte bei ihrer Erziehung eben auf Anstand und höfliches Benehmen Wert gelegt und dies zeigte sie auch immer. Nun ja, es gab Ausnahmen und dies war eine solche. Es war noch gar nicht so spät, der Mittag vermutlich knapp vorüber und ihre Begleitung ließ sich Met bringen? Die immer freundliche Mine, welche nie aufgesetzt war, verzog sich für einen Moment. Schnell bemerkte sie diesen Ausrutscher und änderte es. Hoffentlich hatte ihre Begleitung dies nicht bemerkt.
    Der Wirt kam zu ihnen und sie konnten die Bestelllung aufgeben. Sie selbst orderte sich einen Granatfruchtsaft, etwas Brot sowies etwas Käse und Oliven. Wenn man etwas trank musste doch auch eine Kleinigkeit zum Beißen gereicht werden.


    "Ihr Germanen trinkt also wirklich sehr gern Met. Ich habe auch gehört, dass ihr Bier macht? Ich habe das in Germania nie probiert und hier eigentlich auch nicht."


    Vielleicht konnte sie so die Konversation wieder etwas in Schwung bringen. Dass Flamma ihrem Sklaven oder Begleiter etwas zu trinken anbot, störte sie nicht. Ein jeder hatte das Recht so mit den seine zu verfahren wie er dachte. Zumindest so lange man höflich und gerecht blieb. Einen SKlaven zu verprügeln oder hart zu bestrafen würde ihr auch nie in den Sinn kommen. Freundlichkeit war besser als jede gewalttätige Erziehungsmaßnahme. So sah sie das zumindest.

  • Eila bemerkte den leicht überraschten, oder gar säuerlichen Ausdruck auf Vespas Gesicht, als sie ihre Freude über den Met bemerkte und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Einen Moment später blickte sie ihre Begleiterin wieder etwas ernster an, und meinte: "Keine Sorge, ich werde den Met hier nur zum Kosten trinken. Selbst wir Germanen trinken ihn nicht rund um die Uhr." versuchte sie die Verwunderung, als welche sie die Mimik der Anderen interpretiert hatte, zu legen.
    "Aber: Ja, an sich trinken wir sehr gerne Met. Und auch Bier, das stimmt."
    Eila wandte sich kurz an den Wirt: "Bring bitte Met und Bier. Aber die Menge eines Bechers auf jeweils zwei verteilt. Und ansonsten vorläufig Wasser, für mich und auch für meinen dunklen Schatten hier drüben." meinte sie und deutete dann lächelnd auf Silko.
    Sie war gespannt darauf, wie sowohl Bier als als Met hier fern von ihrer Heimat schmecke würden. Und sie hoffte, dass Vespa ihre Intention nicht falsch verstehen würde und es als das sehen würde, was er war: einfach das freundliche Angebot, ihr etwas von ihrer Kultur zu zeigen.

  • Hatte sie das also richtig verstanden. So ganz wusste sie das nicht und fragte daher lieber nach.


    "Du bist also nur neugierig, ob es hier genauso schmeckt wie in deiner Heimat."


    Gut, das konnte sie dann schon wesentlich besser verstehen. Es tat ihr inzwischen leid, dass ihr dieses Versehen passiert war. sie wollte ihre neu gewonnene Bekanntschaft nicht damit verletzen. Anscheinend hatte sie aber genau dies erreicht. Nun fand sie das Trinken von römischem Wasser sehr mutig. In Germania war es kein Problem, da konnte man dies. Kam das Wasser doch vielfach aus Brunnen oder sehr sauberen Aquädukten in den Bergen. Hier in Roma war es da etwas anders. Trinkqualität...nun ja...sie würde das nicht so einfach trinken. Doch hier blieb der unbeirrt freundliche Gesichtsausdruck.


    "Ich wollte dich nicht beledigen und sollte ich dies getan haben so tut es mir leid. Ich bereue auch meine Reaktion, sie war unangebracht. Ich treffe eher seltener Menschen auf dem Markt. MEist sind es Besucher, die ins Domus kommen mit denen ich mich dann unterhalten kann oder alte Freundinnen. Da kommen mir dann einige vielleicht durchaus normale Sachen etwas komisch vor. Ich arbeite noch daran, dass ich da etwas offener werde."


    Wenn sie später verheiratet war, würde sie vielleicht häufiger in diese Situation kommen und dann musste sie das besser können.

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