Einem Fische ähnlich öffnete sich Hannibals Mund. Er wollte Aristides widersprechen, denn das war wirklich kein Unfug, was er erzählte. Doch kein Ton kam über seine Lippen. Denn gerade als er seinen Widerspruch äussern wollte, da fuhr es auf ihn hernieder. Das Verhängnis, die Wucht der Worte, die jegliche Hoffnung zerstörte, die Hannibal nun schon seit zwei Dekaden mit sich trug. Denn eines Tages, so das Versprechen, würde er seine Freiheit erlangen. Und diesen Tag hat er schon lange herbei gehofft. In den letzten Jahren immer mehr. Fassungslos starrte er Aristides hinter her als dieser verschwand. Starr und wie betäubt stand er inmitten des Atriums. Erst als ihm schwarze Punkte vor den Augen tanzten, merkte Hannibal, dass er das Atmen vergessen hatte. Schmerzhaft zog es durch seine Lungen als die Luft dort wieder hinein strömte. Jeglicher Zukunftsglaube schwand mit diesem Atemzug. Und machte dem schwarzen Wesen in ihm genügen Platz. Langsam kletterte diese Kreatur auf den Sprossen von seiner Seelenleiter hinauf und klammerte sich an die brüchigen Wände seines Geistes. Düster und grimmig glomm es in seinen Augen, als er in den Gang starrte, der Aristides verschluckt hatte. Das würde er noch bereuen, dafür würde Hannibal schon sorgen. Die alte Freundschaft, sie schmolz dahin. Die Loyalität, die er noch gegenüber ihm und den Flaviern verspürte, sie wurde mit einem hämischen Lachen von jener Kreatur zerfetzt. Von den Klauen zerrissen und in den Seelenäther geworfen. Hannibal drehte sich um und ging steif zurück zur Sklavenunterkunft, während es hinter seiner Stirn bereits arbeitete.
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