cubiculum Laevina | Ein Wolf im Schafspelz?

  • Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis Ursus auftauchte. Er hatte einen besorgten Geischtsausdruck, denn die Nachricht, die er erhalten hatte, war etwas wirr gewesen. Der Junge, der sie überbracht hatte, schien Tilla nicht richtig verstanden zu haben. Und so nahm Ursus an, daß die Kleine in irgendwelchen Schwierigkeiten steckte. Oder aber Laevina, die auch irgendwie in die Sache verstrickt zu sein schien. Was nicht weniger besorgniserregend war. Und so klopfte er an die Tür des Zimmers, das der Cousine zugeteilt worden war. Wegen der ganzen Arbeit hatte er sie seit ihrer Ankunft kaum zu Gesicht bekommen. Wie es ihr wohl mittlerweile ging?

  • Ich komme schon zu Hilfe... Tilla sprang zu Laevina und half ihr mit dem Kleid weiter. zupfrichtglättezupfzupfhglattstreich. Sie sah sich suchend nach dem Frisierzeugs um. Es dauerte nicht lange und sie hielt einige Strähnen Laevinas in den Händen, begann die Strähnen auszukämmen. Da klopfte es an der Tür. Tilla eilte mit dem Frisierzeugs zur Tür und erkannte Ursus. Salve dominus! begrüßte sie Ursus artig, machte den Weg zum Eintreten frei, um sogleich wieder ihren Platz bei Laevinas Haaren einzunehmen und weiterzukämmen.

  • Die kleine Tilla öffnete die Tür und sah auch recht fröhlich aus. Anscheinend hatte sie sich schon ein wenig mit Laevina angefreundet. Das war ja schon mal erfreulich. Oft hatte er das Gefühl, daß Tilla nicht ganz glücklich war. Doch er konnte wenig dagegen tun.


    "Salvete, die Damen", grüßte er, als er eintrat und betrachtete lächelnd die heimelige Szene. Er hatte noch nicht oft Gelegenheit gehabt, zuzusehen, wie einer Dame die Haare zu einem Kunstwerk gerichtet wurden. Und eigentlich war er sehr froh, selbst kurze Haare zu haben, mit denen es nicht viel Arbeit gab. Und natürlich war er erleichtert, daß die beiden fröhlich und gesund aussahen. Einen Unfall hatte es demnach schon mal nicht gegeben.


    "Mir wurde berichtet, Du brauchst mich dringend? Ist irgendetwas passiert? Brauchst Du Hilfe?", wandte er sich in besorgtem Ton an seine Cousine.

  • Tilla begann, an meinen Haaren herumzukämmen. Ich war wirklich sehr gespannt, wie sie es machen würde. Sie war nicht allzu sanft, doch ich war einiges gewohnt, einige der Sklavinnen meines Vaters waren sehr grob gewesen, deswegen biss ich nur hin und wieder die Zähne zusammen, wenn es etwas ziepte. Es klopfte, und Tilla hatte schon aufgemacht, bevor ich sie dazu auffordern konnte. Es war Ursus! Ich freute mich und errötete leicht, als er hereinkam. "Salve, mein Herr!", antwortete ich schelmisch. Sein besorgter Unterton verwirrte mich etwas. Was war denn passiert? Also wirklich nichts Schlimmes. Ich schaute Tilla mit erhobenen Augenbrauen an. Was hatte die Ursus denn gesagt oder ausrichten lassen, dass er meinte, wir bräuchten seine Hilfe. An den tollen Mann gewandt :), sagte ich: "Nein, es ist nichts Schlimmes passiert. Eigentlich wollte ich Dich bloss bitten, dass Du mir ein wenig die Stadt zeigst. Ich wollte dich allerdings nicht bei etwas stören..." Ich gab ihm meinen liebsten Blick und warf dann noch einen zweifelten auf Tilla, so gut das ging, da sie ja hinter mir stand und meine Frisur herrichtete.

  • Ursus mußte unwillkürlich lachen. das hatte wahrhaftig anders geklungen! Da konnte nur ein Mißverständnis dahinter stecken. Aber gut, nun war er hier. Und Laevina sah wieder einmal zum Anbeißen reizend aus. Wie schade, daß sie miteinander verwandt waren. Aber zuvorkommend konnte - und sollte - man ja auch zu Verwandten sein. "Nun, zu tun habe ich natürlich immer. Aber wenn dieser Stadtbummel nicht gerade den ganzen Tag dauert, dann kann ich wohl durchaus mitgehen. An was hast Du denn gedacht? Willst Du einkaufen?" Oje, wenn Frauen einkauften... Aber gut, einmal konnte er das durchaus ertragen. Und vielleicht konnte er ja auch die Angelegenheit ein wenig lenken, wenn es zu langweilig werden sollte.


    Bei diesem Blick, den sie auflegte, hätte er sowieso nicht ablehnen können. Der arme Mann, der sie einmal zur Frau bekommen würde. Er würde ihr nichts abschlagen können, soviel war klar. "Hast Du Dich denn hier bei uns schon ein wenig eingelebt? Fühlst Du Dich wohl?", fragte er fürsorglich und interessiert. In letzter Zeit war es erschreckend still geworden in diesem Haus.

  • Tatsächlich musste Tilla etwas ziemlich anderes verbreitet haben, ob nun bewusst oder versehentlich. Auf jeden Fall lachte Ursus erleichtert und ich lachte mit. Er sagt zu! Ich strahlte ihn an und versicherte ihm: "Nein, so lange wird es nicht dauern. Ich kann dich ja auch nicht ewig von der Arbeit abhalten." Ob ich einkaufen wollte? Nun, das würde sich ja gar nicht vermeiden lassen. Aber vor allem wollte ich die Stadt kennen lernen. Also beschwichtigte ich ihn. "Nein, zeige mir einfach etwas von der Stadt. Und wenn ich doch etwas finden sollte...", lächelte ich verschmitzt.


    Während Tilla nun fast fertig war - dies war ja auch nur eine einfache Frisur, bei aufwendigeren verbrachte man (-also Frau) schon üblicherweise einige Stunden bei der Frisöse - ging ich kurz auf mein Befinden ein. "Ja, es geht mir gut! Es ist schön, hier zu sein. Leider habe ich noch nicht viele Mitbewohner kennen gelernt. Ach, habe ich dir schon erzählt, dass Tilla ein Geschenk von Corvinus an mich ist?" Auch bei der letzten Bemerkung strahlte ich. Der erste Tag in Rom hatte gut angefangen und nun würde ich auch noch mit diesem Traummann die wichtigste Stadt der Welt erkunden!

  • Tilla bemühte sich einen Arbeitsschritt nach dem anderen auszuführen, den ihr die Laibsklavin von Aurelia Prisca beigebracht hatte und kam so langsam zu einem ansehnlichen Ergebnis. Mit einem Ohr aber lauschte sie der Unterhaltung der Erwachsenen und zog eine beleidigte Schnute auf. Leider konnte sie nicht antworten weil sie die Hände voller Haarsträhnen hätte, sonst hätte sie die beiden gleich aufgeklärt, dass der kleine Bote sie nicht verstanden hatte oder sich etwas erdichtet haben musste. So wie es alle Personen machten, egal ob klein oder groß, die nicht mit ihrer Zeichensprache klar kamen.


    Jedenfalls schien Ursus den Einkaufsbummel nicht abschlagen zu wollen. Prima.. dann konnte sie ihn endlich mal beim Einkaufen erleben und nicht wie sonst im Haus oder Garten. Tilla suchte kurrzeitig seinen Blick, nickte ihm anerkennend zu. Ihr Lächeln verschwand, als Laevina davon sprach, dass sie ein Geschenk gewesen sei. Heda, sie hatte genauso wie Laevina ein klopfendes kleines Herz. Mit bedrückter Miene zog sie sich zum Spangen einstecken hinter den Stuhl zurück und holte zum Schluss den Spiegel, welchen sie hochielt, damit ihre neue Herrin des Ergebnis bewundern konnte.

  • Zitat

    Original von Aurelia Laevina
    Tatsächlich musste Tilla etwas ziemlich anderes verbreitet haben, ob nun bewusst oder versehentlich. Auf jeden Fall lachte Ursus erleichtert und ich lachte mit. Er sagt zu! Ich strahlte ihn an und versicherte ihm: "Nein, so lange wird es nicht dauern. Ich kann dich ja auch nicht ewig von der Arbeit abhalten." Ob ich einkaufen wollte? Nun, das würde sich ja gar nicht vermeiden lassen. Aber vor allem wollte ich die Stadt kennen lernen. Also beschwichtigte ich ihn. "Nein, zeige mir einfach etwas von der Stadt. Und wenn ich doch etwas finden sollte...", lächelte ich verschmitzt.


    Während Tilla nun fast fertig war - dies war ja auch nur eine einfache Frisur, bei aufwendigeren verbrachte man (-also Frau) schon üblicherweise einige Stunden bei der Frisöse - ging ich kurz auf mein Befinden ein. "Ja, es geht mir gut! Es ist schön, hier zu sein. Leider habe ich noch nicht viele Mitbewohner kennen gelernt. Ach, habe ich dir schon erzählt, dass Tilla ein Geschenk von Corvinus an mich ist?" Auch bei der letzten Bemerkung strahlte ich. Der erste Tag in Rom hatte gut angefangen und nun würde ich auch noch mit diesem Traummann die wichtigste Stadt der Welt erkunden!


    Zitat

    Original von Tilla Romania
    Tilla bemühte sich einen Arbeitsschritt nach dem anderen auszuführen, den ihr die Laibsklavin von Aurelia Prisca beigebracht hatte und kam so langsam zu einem ansehnlichen Ergebnis. Mit einem Ohr aber lauschte sie der Unterhaltung der Erwachsenen und zog eine beleidigte Schnute auf. Leider konnte sie nicht antworten weil sie die Hände voller Haarsträhnen hätte, sonst hätte sie die beiden gleich aufgeklärt, dass der kleine Bote sie nicht verstanden hatte oder sich etwas erdichtet haben musste. So wie es alle Personen machten, egal ob klein oder groß, die nicht mit ihrer Zeichensprache klar kamen.


    Jedenfalls schien Ursus den Einkaufsbummel nicht abschlagen zu wollen. Prima.. dann konnte sie ihn endlich mal beim Einkaufen erleben und nicht wie sonst im Haus oder Garten. Tilla suchte kurrzeitig seinen Blick, nickte ihm anerkennend zu. Ihr Lächeln verschwand, als Laevina davon sprach, dass sie ein Geschenk gewesen sei. Heda, sie hatte genauso wie Laevina ein klopfendes kleines Herz. Mit bedrückter Miene zog sie sich zum Spangen einstecken hinter den Stuhl zurück und holte zum Schluss den Spiegel, welchen sie hochielt, damit ihre neue Herrin des Ergebnis bewundern konnte.


    Es war wirklich nicht uninteressant zu beobachten, wie Tilla die Haare der jungen Römerin herrichtete. Was für ein Aufwand! Doch natürlich lohnte er sich bei einer so schönen Frau wie Laevina - und bei so herrlichen Haaren. "In Ordnung, also einfach in die Stadt. Schweben Dir bestimmte Sehenswürdigkeiten vor oder möchtest Du einfach mitten ins Leben? - Oder vielleicht eher ein paar stille, besonders schöne Orte?" Jeder bevorzugte schließlich etwas anderes. Und Rom konnte jeden Geschmack befriedigen. Naja, oder fast jeden. Auf jeden Fall wollte er sich Mühe geben, damit sie die Stadt gleich richtig lieben lernte.


    Als Laevina dann von Tilla berichtete, hob sich Ursus' Augenbraue. Corvinus hatte Tilla einfach veschenkt? Gut, innerhalb der Familie. Aber Ursus wußte nur zu gut, daß das Mädchen sich stets bemüht hatte, es Corvinus recht zu machen, ihm zu gefallen. Und nun verschenkte er sie einfach? Schon an Tillas Miene konnte Ursus sehen, daß dieser Teil der Unterhaltung ihr nicht zusagte. Immerhin klang es so, als wäre sie nur ein Ding, kein Mensch. "Nein, das habe ich noch nicht gewußt." Ursus wußte erst einmal gar nicht, was er dazu sagen sollte. "Ihr beide habt Glück, denn sicher werdet ihr euch gut verstehen", behauptete er einfach und versuchte ganz bewußt, sie zusammen anzusprechen und damit von ihnen beiden einzufordern, sich wenigstens um ein Miteinander zu bemühen.

  • "Ich liebe das brodelnde Leben aber genauso freue ich mich auf die schönen ruhigen Orte der Stadt. Ich werde Dir blind folgen!", meinte ich schmunzelnd. So konnte Ursus selbst für mich entscheiden, welche Orte er für die schönsten und sehenswert befand.
    ´Ihr beide habt Glück, denn sicher werdet ihr euch gut verstehen.` Der Satz ergab für mich nicht viel Sinn. Ich runzelte nun meinerseits kurz die Stirn ein wenig aber ich wusste, dass mir das nicht stand, also liess ich es rasch wieder und versicherte Ursus auch mit einem weiteren Blick auf Tilla durch den Spiegel, den sie mir vorhielt: "Ja, ganz bestimmt! Ich bin froh, dass Tilla in meinem Alter ist! Die in Griechenland waren alle alt und griesgrämig." Ich zwinkerte Tilla freundlich zu, die weder alt noch griesgrämig war - zum Glück. Ich zwinkerte ihr zu - und wunderte mich einmal mehr über mich selbst. Aber Ursus würde es sicher nicht gesehen haben. Also machte es nichts. So, wie es nichts machte, dass ich mich vor den Augen eines Herren frisieren liess. Das hatte aber auch Vorteile, die ich jetzt auskosten konnte: "Sag, was hälst du davon?", sagte ich an Ursus gewandt. Er musste mir jetzt ja ein Kompliment machen. Ich selbst war einigermassen zufrieden. Es war eine ziemlich einfache Frisur und noch nicht ganz ausgefeilt, aber dafür, dass Tilla auch noch andere Sachen konnte, als Haare machen, war es ganz akzeptabel. Aber natürlich liess ich mir das nicht anmerken und wartete lieber auf Ursus Kompliment...

  • Siehe da.. Ursus hatte nichts vom 'Verschenken' gewusst. Sprachen die beiden Männer überhaupt nicht mehr miteinander? Ob Ursus vielleicht etwas dagegen gesagt hätte, wenn er es gewusst hätte? Tilla wusste, dass es sich nicht lohnte im Nachhinnein Gedanken zu machen, denn es war ohnehin längst zu spät. Ein schwaches Lächeln zeigte sich auf ihrer bedrückten Mimik als Danbk für Ursus aufmunternde Worte. Vielleicht gehts gut.. sie lässt mich jetzt schon an ihre Haare ran. gebärdete Tilla zur Antwort und erhaschte Laevinas Zwinkern. Den Kopf schief legend versuchte sie daraus schlau zu werden und wagte ein bisschen mehr zu lächeln. Richtig... Laevina sah gar nicht sooo alt wie alle anderen Bewohner unter diesem Dach aus. Tilla musste noch herausfinden ob dies gut oder schlecht war. Sie hatte in ihrer Vergangenheit noch nie eine richtige beste Freundin gehabt und kannte sich daher gar nicht aus. Neugierbedingt war sie bereit zu diesem wichtigen Thema mehr und mehr zu entdecken und zu erforschen. Langsam liess sie den Spiegel sinken und überlegte was jetzt anstand. Beide wollten in die Stadt gehen.. was brauchte ihre Herrin noch? Vorsichtig legte Tilla den Spiegel weg und entdeckte auf einem der Stühle etwas was wie eine palla aussah. Mit leisen Schritten holte sie den Umhang herbei und hielt ihn Laevina zum Umlegen um die Schultern entgegen...

  • "Oh, Du wirst mir also blind folgen, das eröffnet ja ganz neue Möglichkeiten", scherzte Ursus augenzwinkernd. Natürlich hatte er nicht vor, seine Cousine an Orte zu führen, die für sie nicht geeignet waren. "Also eine gesunde Mischung aus brodelndem Leben und schönen, besinnlichen Orten. Na, das sollte wohl zu schaffen sein." Das Problem war nur, daß es so unendlich viele Möglichkeiten gab. Welche davon würden wohl Laevina interessieren oder ihr besonders gefallen? Nun, ein bißchen Zeit hatte er ja noch, um sich das zu überlegen.


    Dann kam sie natürlich doch noch. Die unvermeidliche Fangfrage, die man kaum wirklich richtig beantworten konnte. Ursus wußte, er durfte nicht zu lange überlegen, also sprach er einfach aus, was er ohnehin dachte, Frisur hin oder her, davon verstand er ohnehin nichts. "Du siehst einfach hinreißend aus, Cousine." Und das war keinesfalls gelogen. Eine schöne Frau, noch dazu mit sprühendem Charme gesegnet. Sie würde vermutlich bald zu einer der begehrtesten Heiratskandidatinnen aufsteigen.


    Er beobachtete, wie Tilla einen Umhang herbeiholte und nickte ihr anerkennend zu. Gut mitgedacht, das Mädchen machte sich wirklich. Ob Laevina sie wohl mitnehmen würde? Tilla kannte sich gut aus in der Stadt. Doch er fragte dies nicht. Tilla gehörte nun ihr. Und nur sie hatte zu entscheiden.

  • Tilla legte den Spiegel beiseite und holte meine Palla. Ich stand auf und liess sie mir umlegen. Dabei bemerkte ich nicht, wie sehr Tilla mitgedacht hatte, das war für mich der selbstverständliche nächste Schritt gewesen, doch immerhin zog meine neue Leibsklavin nicht meinen Unmut auf sich. Überhaupt war ich in bester Laune. Die süssen Worte von Ursus trugen nicht unwesentlich dazu bei. Einen kleinen Dämpfer verpasste er mir, indem er mich mit Cousine ansprach. Natürlich, er war kein Kandidat für mich, wie sehr ich es mir auch wünschen mochte, er war mein Verwandter... allerdings ein entfernter Verwandter, sprach ich mir gut zu.
    Vor allem zu ihm, aber auch zu Tilla gewandt, fragte ich fröhlich: "Wollen wir gleich aufbrechen?"

  • In Ordnung, es war alles in Ordnung. Sie hatte alles richtig gemacht. Nun gab es nichts mehr für sie zu tun... außer für sich selbst etwas zum Überziehen zu holen. In ihrer einfachen gewohnten Aufmachung war sie nicht für den kommenden Ausflug in die Stadt gerüstet. Behutsam tastete sie nach dem Messer, versicherte sich dessen Anwesenheit. Die junge Sklavin sah auf, als ihre Herrin etwas fragte. Ich mag auch los, aber ich habe nichts dabei. gebärdete sie. Tilla huschte zur Tafel, begann zu schreiben. Mit bittender Miene hielt sie Laevina zum Lesen entgegen, nickte Ursus entschuldigend zu und verschwand durch die Tür in den Gängen. Auf der Tafel stand: Ich hole schnell meinen eigenen Umhang und warte an der Tür nach draußen für den Weg in die Stadt auf Euch. Bin sofort wieder da... In den Schlafräumen angekommen kramte sie ihren Umhang hervor, nahm einen gefüllten Beutel an sich. In diesem waren Nüsse und Äpfel zum Verzehren für unterwegs. Wer wusste schon, wann sie wieder hierher zurückkommen würden? Mal schauen... Tilla verliess die Räume und machte sich auf zum Eingang, um Türsteher Leone bei seinem Tun zu beobachten. Derzeit war nichts besonderes an der porta los...

  • Sim-Off:

    Sorry, habs verpennt :(


    "Nun, meine Damen, erlaubt mir, einen kurzen Abstecher in mein Zimmer zu machen, damit auch ich mich etwas wärmer kleiden kann. Es ist recht kühl draußen. Es dauert nur einen kurzen Moment." Und tatsächlich war Ursus schon wenige Minuten später wieder da. Tilla war schon weg und so bot Ursus seiner Cousine seinen Arm an. "Also, dann wollen wir mal. Ich würde vorschlagen, wir beginnen im Herzen der Stadt, auf dem Forum Romanum... - Oder hast Du doch andere Wünsche? Lieber erst etwas ruhigeres?" Er ging einfach los, hoffte, daß es Laevina so recht sein würde. Unten konnte dann Tilla gleich wieder mit ihnen zusammentreffen. sie hatte sich offenbar sehr beeilt, denn sie wartete bereits bei Leone an der Porta. "Die anderen Foren sind natürlich ebenfalls sehr sehenswert. Und die Tempel. Magst Du eigentlich Theater? Vielleicht sollten wir mal schauen, was das Marcellus-Theater im Moment so für Stücke bietet?" Es war fast schon ein Problem, daß Rom einfach zuviel zu bieten hatte.

  • Tilla und Ursus zogen sich wärmer an und ich wagte noch einen letzten Blick in den Spiegel. Als Ursus zurückkam, war ich bereit und nahm dankend und leicht schmunzelnd seinen Arm an.
    Während wir auf dem Weg zur Porta waren, wo Tilla bereits wartete, redete er schon so viel, dass ich kaum mitkam. Ich nickte zum Forum Romanum bestimmt. Das war immerhin das Zentrum des Zentrums der Welt.
    Zu den anderen Dingen nickte ich auch, nur beim Theater war ich etwas skeptisch.
    "Komödien gefallen mir schon... aber bisher war es mir ehrlich gesagt oft zu...", ich blickte ihn so um Verständnis heischend an, wie möglich und führte den Satz zuende. "... zu langweilig!" Er sollte mir bloss nicht erzählen, er kenne das nicht, dass man während einer dieser ewig langen und oft uralten oder aber von uralten Männern geschriebenen sogenannten Tragödien mit dem Einschlafen kämpfen musste. Früher hatte mich mein Vater oft ins Theater mitgenommen, doch irgendwann hatte ich so wenig Interesse gezeigt und so viel rumgemosert, dass er es bleiben liess. Vielleicht hatte er nur versucht, auf seine Weise etwas mehr Kontakt mit mir zu knüpfen und ich hatte ihn sicher nicht nur jenes Mal heftig enttäuscht. Doch das war mir natürlich (noch) nicht bewusst. Im Augenblick war ich ganz vorfreudig im Augenblick und konzentrierte mich auf die nahe Zukunft statt in die nicht ganz so helle Vergangenheit zurückzublicken.

  • "Dabei sind die Komödien doch viel kurzweiliger, als die meisten Dramen. Na, wir schauen einfach mal. - Später. Wenn Dir nichts zusagt, na, dann hat Rom bestimmt noch genug Unterhaltung zu bieten." Ursus lächelte seine Cousine an. "Jetzt laß uns erstmal sehen, daß wir in die Stadt kommen." Schon wollte er mit den beiden das Haus verlassen, da stockte sein Schritt. "Achja, möchtest Du lieber zu Fuß gehen oder bevorzugst Du eine Sänfte?" Da er immer zu Fuß ging - es sei denn, es regnete wie aus Eimern oder es gab einen ganz besonderen Anlaß - hatte er sich darüber gar keine Gedanken gemacht. Doch natürlich war das bei den Damen des Hauses etwas anderes. Er fühlte, wie seine Wangen sich leicht röteten. "Entschuldige bitte, daß ich nicht eher daran gedacht habe. Ich war da wirklich gedankenlos."

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