[probatio] Grundausbildung Titus Quintilius Lupercus

  • Lupercus führte seine Übungen aus, aber langsam spürte er die Übungen. Seine Muskeln schmerzten, aber er versuchte durchzuhalten. Wie der Centurio schn sagte, die Ausdauer ist das A und O. Also biss Lupercus die Zähne zusammen und vollführte weiterhin seine Übungen. Plötzlich verspürte er einen ziehenden Schmerz auf seiner Schulter. Der Centurio hatte ihn leicht, aber trotzdem schmerzhaft, mit seiner Vitis geschlagen. Er zeigte anscheinend die ersten Anzeichen von Erschöpfung. Lupercus lies sichdavon aber nicht beirren, sondern versuchte sich mehr auf seine Übung zu konzentrieren und seine Schmerzen auszublenden, um weiterhin durczuhalten.
    Lupercus griff immer wieder an, verbesserte manchmal seine Haltung und griff wieder an. Dann, nachdem der Centurio die Aufgabe verkündete, welche sie noch machen sollten, ging er. Aber es gab keinen Grund, sich weniger Mühe zu geben. Er musste über seine Grenzen gehen um sich schnell zu verbessern. Lupercus gab noch einmal alles. Die kurzen Pausen waren von allen sehr erwünscht, wenn sie auch etwas hätten länger dauern können, aber da lies sich nichts machen. Aber sie waren eine kleine Verschnaufpause und sie waren dankbar für jeden Herzschlag, wo sie sich kurz ausruhen konnten. Nach einer Schweißtreibenden Zeit konnte er das Schwert und den Schild dann endlich weglegen. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Nun konnte er in die Thermen gehen, was ihn erfreute. Wenigstens etwas Ruhe.
    Lupercus bemerkte, dass sein Magen knurrte. Wenn er aus dem Thermen kommt, so war er sich sicher, wird er einen schnellen Weg zum Essen einschlagen. Lupercus sammelte seine Truppe zusammen, immerhin musste er dafür sorgen, das alles pasierte, wie der Centurio es wollte, und dann machte er sich auf den Weg zu den Thermen.

  • Der gestrige Tag war nicht mehr besonders aufreged. NAchdem Lupercus sich mit einem Mahl gestärkt hatte, ging es auf den Wachgang, wobei alles Ruhig war. Aber er musste seine Pflichten erledigen, da gab es nichts dran zu machen. Nach seinem Wachgang wiederholte er noch einml die Armeegliederung, wähenddessen er seine Ausüstung geputzt hatte. Am Abend war er davon überzeugt, am nächsten Tag die Gliederung Problemlos aufsagen z können, er hoffte, dass seine Truppe das ebenfalls konnte. Lupercus hatte sich vorgenommen früh ins Bett zu gehen, um am nächsten Morgen fit zu sein. Also schmiss er sich, nachdem er etwas gegessen hatte, und seine Pflichten erfüllt hatte, direkt ins Bett. Seine Beine taten immer noch etwas weh,aber lange nicht mehr so extrem, wie am Mittag. Er hatte seine Kameraden nochmal daran erinnert, das am nächsten Tag frühes aufstehen angesagt war, sie wollten immerhin nicht unbedingt die Drohung des Centruo war werden lassen.



    Am nächsten Morgen wachte Lupercus schon früh auf. Er blinzelte und gähnte. Danach reckte er sich. Er fühlte sich ganz gut. Langsam stand er auf und gähnte noch einmal. Dann zog er sich etwas über und machte sich daran, den Rest der Truppe aufzuwecken. Alle bis auf 2 Ausnahmen standen auch auf. Diese 2 waren anscheinend nicht ganz damit einverstanden, so früh aufzustehen. Lupercus seufzte und machte sich ersteinmal daran, sich fertig zu machen. Er legte seine Ausrüstung an, was ihm etwas leichter fiel als beim ersten Mahl. Dann waren auch die letzten beiden Aufgestanden. Lupercus fragte noch einmal laut:[color="green"]"Könnt ihr alle die Gliederung?[/color] In der Regel wurde ihm mit einem Nicken geantwortet, doch einer brachte nur ein leises verdammt hervor. Es war Dasius. Lupercus wandte sich zu ihm, denn er hatte den Fluch gehört. Es war Lupercus Aufgabe gewesen, so konnte er sich entsinnen, zu überprüfen, dass die Männer es konnten. Sie hatten noch wenig Zeit. Lupercusund 2 andere die fertig waren und hätten gehen können, versuchten ihm noch schnell etwas beizubringen. Sie hofften, dass es was bringen würde. Dann mussten sie sich auch auf den Weg machen. Diesmal liefen sie etwas geordneter zum Campus, nicht wie ein wilder Haufen, doch wäre jemand im Moment dagewesen, der auf Einzelheiten achtete, hätte er sie zu vielen Liegestützen verdonnert. Lupercus erinnerte sich an die Aufgabe, seine Truppe bei der Ankunft eine Runde um den Platz laufen zu lassen, welche er auch sofort ausführte. Er lief, gefolgt von den anderen, eine Runde. Immer wieder flüsterten sie Dasius die Gliederung der Legion vor, in der Hoffnung, dass es etwas bringen würde. Dann stellten sie sich in einer, wenn auch leicht schiefen, Reihe auf. Lupercus versuchte noch, die Linie etwas grader hinzubekommen, aber es blieben immer noch makel über.
    Dann warteten sie auf die Ankunft vom Centurio.

  • Der Himmel färbte sich grade mit einem hellblauen Streifen, die Luft war kühl und geschwängert von der Feuchtigkeit eines nächtlichen Regens. Dementsprechend matschig war der Campus an manchen Stellen und die Kälte machte den Morgen recht klamm. Doch schon standen die ersten Probati auf dem Platz mit ihren Ausbilder oder manch eine Centuria übte schon für ein Manöver. Mit dem dicken wollenen Umhang bewaffnent und in seiner lorica segemantata gerüstet marschierte Imperiosus schnurstracks auf den Campus zu, blieb einige Herzschläge lang stehen und klackte mit der Vitis gegen den Rückenteil seiner Rüstung als er mit hinten verschränkten Armen sich auf dem Campus umsah. Zielstrebig ging er auf die Pfähle zu, wo er gestern noch mit der Gruppe von Probati geübt hatte.


    An jenem Morgen war Tiberius mal gut gelaunt zumindestens besser als noch am gestrigen Abend. Noch im Laufen sog er die Luft tief durch seine Nase ein, genoß die morgendliche Frische und blieb neben den Kisten mit Übungsschilden und Waffen stehen, die er von einem der Soldaten am Morgen hatte herbringen lassen. Äußerst mühsam mußte Imperiosus das Lächeln unterdrücken, was aus seinem tiefen Inneren herauf stieg und sich seinen Weg auf sein Gesicht bahnen wollte. Doch das wäre nicht der passende Augenblick, schließlich versuchte er den Probati Disziplin beizubringen.


    Der Centurio stellte sich vor seinen Männern und schaute sie an, alle waren sie pünktlich da gewesen.


    " Ihr habt Glück,das ihr schon so früh da gewesen seit, doch was wäre ich für ein Centurio, wen ich nicht doch etwas zu bemängeln habe. Ich habe euch von weiten gesehen, wie ihr diese Runde gelaufen seit..... ich fand sie etwas nachlässig. "


    Dies stimmte zwar nicht, doch die Probati mussten lernen, dass sie nur gemeinsam stark sind. Vielleicht mochten sie ihn jetzt hassen, doch wenn es mal zu einem Kampf kommt, sind sie dankbar, dass er sie so hart rangenommen hat.


    " Zur Strafe möchte ich, daß ihr die Wände der Latrinen neu kalkt. Sie brauchen es mal wieder. Und jetzt erst mal zwanzig Runden laufen. Auf, auf! Und greift euch danach wieder Schwert und Schild aus den Kisten und stellt euch vor je einem Pfahl auf. "


    Das mit dem Latrinendienst war mehr ein Verbinden der Strafe mit dem Nützlichen, Imperiosus konnte immer noch den Kopf schütteln über die Sprüche- wenngleich er sich auch über die Meisten selber ziemlich schlapp gelacht hatte bei seinem letzten Gang.

  • Anscheinend hatte der Centurio doch nichts an der Aufstellung zu bemängeln, sie hatte wohl Glück gehabt. Aber er bemängelte das Laufen und aus Sicht von Lupercus hatten sie alles richtiggemacht, doch er widersprach nicht. Er nahm die Aufgabe entgegen. Also mussten sie nachher noch ihre Zeit mit dem Kalken der Latrinenwände verbringen. Das würde ja ein toller Tag werden. Und dann ging es auch schon weiter im Programm. 20 Runden waren angesagt. Lupercus löste sich aus der Reihe und die aderen taten es ihm gleich, dann fing er an zu laufen gefolgt von seinen Kameraden. Lupercus hatte noch leichten Muskelkater vom vorigem Tag, welchen er nun zu spüren bekam, nach kurzer Zeit aber verschwanden seine Beschwerden und er konzentrierte sich aufs Laufen. Wenigstens wurde danach wieder mit dem Schwert trainiert, etwas, was Lupercus eigentlich Spass machte, wenn man nicht die Angst hätte, jeden Moment von der Vitis des Centurios getroffen zu werden. Doch Lupercusbwar zuversichtlich, dass er es alles richtig machen würde. Während ersich so seine Gedanken machte, hatte er auch schon die 20 Runden hinter sich gebracht, sodass sie sich jeder ein Holzschwet und ein Schild nahmen und sich vor die Pfähle aufstellten.

  • Die aufgehende Sonne färbte den Campus in erst ein perlmutternes blaues Licht und tauchte es schließlich in die ersten Sonnenstrahlen, die über den Horizont der Berge krochen als die Probati noch ihre Runden absolvierte. Entspannt und mit der Welt recht zufrieden wartete Imperiosus die Bemühungen der Soldaten ab und entfernte sich einige Schritte von den Kisten als die Probati zu den Übungswaffen strebten und sich schließlich aufstellten. Prüfenden Blickes ging Tiberius an den Männern vorbei und wandte sich dann- mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt- zu den Männern um als er am Ende der Reihe angekommen war.


    " Arma sumite * ! Grundstellung einnehmen ! Vor und Zustechen! Zurück und wieder Grundstellung! Vor und Zustechen ! "


    Imperiosus ließ die Probati immer und immer wieder dieselben Bewegungen durchführen, wiederholte seine Befehle aufs Neue, damit sich die Probati erst mal wieder an die Bewegungen mit dem Schwert eingewöhnen konnten. Dabei blieb er ruhig im Hintergrund stehen und ging nur nach vorne, um den ein oder anderen in seiner Haltung zu korrigieren. Während die Schwerter gegen die Holzpfähle stießen, stellte sich Tiberius vor die Reihe der Probati und wartete einige Herzschläge ehe er wieder sprach.


    " Non caesim sed punctim ferire ** ! In der Formation benutzen wir in erster Linie den Stich des Schwertes, nicht den Hieb. Dennoch vergesst nicht, daß das Gladius ebenso eine tödliche Seite hat, mit der man auch zu schlagen kann. Und es gibt immer wieder Situationen, in denen ein Legionär auch in einen Einzelkampf verwickelt werden kann. Wer weiß eine oder mehrere solcher Begebenheiten, wo das passieren könnte ? "



    Sim-Off:

    • * Waffen aufnehmen
    • ** ~ Sinngemäß: Nicht mit dem Hieb, sondern punktgenau zustechen.

  • Titus folgte dauerhaft den Anweisungen des Ausbilders. Immer wieder ging er in die Angriffsstellung und kehrte zurück, immer wieder, bis es schliesslich zu einer automatischen Bewegung wurde, auf die sich Titus nicht groß konzentrieren musste. Eine flüssige Bewegung wurde aus dieser Übung, bis diese durch die Worte von dem Centurio unterbrochen wurde. Lupercus und die restlichen Probati senkten sofort die Waffen und konzentrierten sich wieder auf den Centurio, welcher anfing, eine weitere Sache zu erklären. Titus folgte dieser Erläuterung gespannt, denn er wollte nicht die kleinste Kleinigkeit in der Ausbildung verpassen. Vielleicht würde es sich sonst später rächen? Auf die Frage hin, kehrte ein kruzes Schweigen ein, doch dann meldete sich einer der Probati mit einer Antwort:"Wenn die Formation durchbroche wird kann es zu einzelnen Nahkämpfen kommen."


    Alle warteten gespannt auf die Reaktion des Centurio und zur Erleichterung des Probati nickte dieser und untermahlte es mit den Worten:"Das ist eine Möglichkeit.".


    Kurz darauf sollten sie die Übungen abermals weiter trainieren und jeder führte wieder seine Stiche auf den Holzblock zu. Ein Ruf von einem der Probati lies die anderen innehalten. Scheinbar hatte er ein etwas älteres Schwert erwischt. Viele große und kleine Splitter sind vom Schwert aus abgebrochen und flogen durch die Gegend. Auch der Probatus selbst wurde von mehreren dieser Holzstücke getroffen, teilweise so, dass sie sich in die Haut gruben. Der Centurio machte sich sofort auf den kurzen Weg zu dem Probati und fragte was passiert sei. Danach begutachtete er den Gladius, dann warf er ihn auf den Boden und wandte sich an die anderen Probati:"Waffen niederlegen. Der heutige Ausbildungstag für euch ist beendet!Schätzt euch glücklich darüber. Dafür wirds morgen doppelt so anstrengend!"


    Titus war etwas schockiert über die Geschehnisse. Letztendlich hoffte er, dass dadurch vielleicht auch ihre Strafe hinfällig wurde, doch dies war nur eine Wunschvorstellung, denn der Centurio fuhr noch fort:"Vergesst aber nicht die Latrinen. Die werden trotzdem noch fertig gemacht. Und morgen früh möchte ich euch hier alle wieder sehen!"


    Dann ging der Centurio los mit dem Probati, zum Lazarett. Der restliche Trupp machte sich dann auf den Weg zu den Latrinen, dort wartete noch einige Arbeit auf sie....



    Sim-Off:

    Ich hoffe, dass passt so.

  • Früh morgens schon wachte Lupercus auf und rieb sich die Augen. Er gähnte und streckte sich dabei, dann stand er auf und streifte sich seine Ausrüstung über. Langsam wurden dadurch auch seine anderen Kameraden wach, die sich ebenfalls widerwillig aus ihren Betten erhoben.


    NAchdem sich dann letztendlich alle in ihre Ausrüstung gezwängt hatten machten sie sich zusammen auf zum Exerzierplatz. Aus den Reihen der übrigen Probati konnte man vereinzelt noch ein Wort über die gestrigen Ereignisse hörte. Lupercus schenkte dem aber immer noch keine Bedeutung, sondern war lediglich erleichtert, dass der Centurio noch nicht auf dem Exerzierplatz war. Daraufhin hörte Lupercus genervte Stimmen von hinten. Er drehte sich um und sagte darauf nur:"Wärt ihr lieber zu spät gekommen?" Die Diskussion hörte daraufhin auf.


    Kurz darauf schaute sich Lupercus kurz um, der Centurio war nirgends zu sehen. Lupercus zuckte nur kurz mit den Schultern und begann dann mit den Runden. Widerwillig zogen die meißten anderen Probati nach, bis auf wenige Ausnahmen. Doch auch diese waren nach kurzer Zeit überzeugt, dass es besser sei, die Runden zu laufen,s chaden konnte es nicht. WÄhrenddessen ging Lupercus die gestrige Situation noch einmal durch den Kopf. Er hatte erst gar nicht richtig realisiert, was passiert war, aber es war ganz offensichtlich, dass sich einer ihrer Kameraden verletzt hatte. Was allerdings der Auslöser gewesen war, konnte er nicht sagen.


    Er lies seinen Blick über die verschiedenen Gebäude schweifen, welche am Rande des Exerzierplatzes standen und er hörte ein Rascheln der Rüstungen bei jeder Bewegung. Dann, nach der letzten Runde, stellten sie sich in die geübte Aufstellung und erwarteten die Ankunft des Centurios und ihres Ausbilders.

  • Als Ausbilder erschien wenig später nicht der erwartete Centurio auf dem Platz, sondern Optio Priscus. "Guten Morgen, Rekruten!", grüßte er. "Wie ihr unschwer erkennen könnt, bin ich nicht der Centurio. Der hat beschlossen, dass er wichtigeres zu tun hat, als sich um euch Saftsäcke zu kümmern. Und er hat Recht damit. Mein Name ist Priscus und ich bin jetzt euer Ausbildungsoptio und werde dafür sorgen, dass ihr bald keine Saftsäcke mehr seid und euren geliebten Centurio wieder sehen dürft. Klar soweit?"


    Er wartete die Antwort nicht wirklich ab, sondern musterte die Linie. "Probati, in aciem! State!" *


    * lat.: Rekruten, in Linie! Stillgestanden!

  • Lange mussten sie nicht warten, bis ein Mann auf sie zu kam, doch zu ihrer Verwunderung war es nicht der Centurio, sondern ein Optio. Die Probati waren leicht verwirrt über diese Wendung der Ereignisse, doch die Erklärung des Optios lies keine Frage mehr offen und keine Frage zu, sodass die Probati dem Optio klar machten, dass sie verstanden hatten, was er gesagt hatte. Doch direkt darauf kam schon der erste Befehl ihnen entgegen gedonnert, dem sie auch sofort nachkamen. Sie stellten sich neu in eine Linie auf und nahmen Haltung, dann rührte sich keiner mehr von ihnen und sie erwarteten den nächsten Befehl ihres neuen Ausbilders. Und bei einem waren sie sich sicher, der würde wohl nicht lange auf sich warten lassen...

  • "Aha, das mit der Linie klappt schonmal", stellte der Optio fest. "Ad dextram! *", kommandierte er weiter, so dass aus der Linie eine Reihe wurden und nun alle hintereinander standen. "Retro! **", lautete der nächste Befehl, damit sich alle Soldaten umdrehten und nun immer noch hintereinander standen, nur eben in die andere Richtung. "Und es drehen sich dabei alle links herum!", erinnerte der Optio an das, was die Soldaten vielleicht schonmal gehört, aber wieder vergessen hatten. "Ad sinistram! ***", ließ die Soldaten dann nochmal nach links drehen, so dass sie nun wieder nebeneinander standen.


    "Aequatis passibus, pergite! ****" kommandierte der Optio weiter und schaute, ob erstens alle den Gleichschritt halten würden und zweitens die Linie beim vorrücken auch eine Linien blieb.


    * lat.: Rechts um!
    ** lat.: Kehrt!
    *** lat.: Links um!
    **** lat.: Im Gleichschritt marsch!

  • Wie erwartet, kamen die nächsten Befehle sofort hinterher, doch bisher sahen die Probati recht gut dabei aus. Abgesehen von ein paar kleinen Schöhnheitsfehlern, welche aber schnell wieder behoben wurden, gab es keine großen Probleme, bei der Veränderung der Aufstellung. Doch die ersten größeren Schwierigkeiten zeichneten sich ab, als der Befehl zum Gleichschritt kam. Die ersten paar Schritte klappte gut, dann brach die Linie an Manchen stellen zusammen oder der Gleichschritt durfte nicht mehr Gleichschritt genannt werden. Lupercus rief die aneren Probati dazu auf, sich mehr zu konzentrieren, doch auch das half nur kurzfristig. Einen kurzen Moment hielten dann alle inne, stellten sich wieder in eine Linie auf und begannen dann von neuem, diesmal aber etwas ansehnlicher. Die großen Probleme blieben diesmal aus und beschränkten sich auf kleine Unreinheiten in der Linie.

  • "Aciem dirigite! *" ermahnte dann auch prompt der Optio, sobald ein paar Soldaten zu weit nach hinten oder vorne gerieten. "Die Linie hat eine Linie zu bleiben! Und auf den Gleichschritt achten! Unus - duo - tres - quattuor!" Mit dem Anzählen klappt es etwas besser und der Optio ließ die kleine Truppe so bis zum Ende des Exerzierplatzes laufen.


    "Consistite! ** Retro!" Eine Pause gönnte er den Männern nicht. "Und gleich nochmal. Aequatis passibus, pergite!" Nach ein paar Schritten verschärfte er nun jedoch die Aufgabenstellung und ließ die Linie schwenken. "Ad dextram, pergite! ***" Selber blieb er genau an der Ecke stehen, um die die Linie wie ein Türflügel schwenken sollte. "Auf die Linie achten. Außen größere Schritte machen, innen kleine Schritte! Ihr bleibt nebeneinander!"


    * lat.: Linie ausrichten!
    ** lat.: Haltet an!
    *** lat.: Rechtsschwenk, Marsch!

  • Endlich hatte sie das Ende vom Exerzierplatz erreicht, doch das sollte noch lange nicht alles gewesen sein. Sofort flog ihnen der nächste Befehl entgegen. Ob es ihnen bei ihrem alten Centurio wohl genauso ergangen wäre? Lupercus beschloss, sich erst einmal nicht dieser Frage zu stellen, sondern sich voll und ganz auf die Übungen und Aufgaben zu konzentrieren, welche sie zu absolvieren hatten. Der kurze Weg zurück stellte diesmal keine großen Probleme dar, doch schon kurz darauf, sollten sich weitere Fehler einschleichen. Sie sollten die Linie schwenken. Lupercus wurde misstrauisch, ob es die Probati schaffen würden, dabei auf einer Linie zu bleiben. Lupercus selbst stand recht weit außen, sodass er größere Schritte brauchte, als die Männer, die näher am Optio standen. Und dann gings auch schon los. Schnell gab es Probleme, da entweder die äußeren Probati zu kurze oder die inneren zu lange Schritte machten. Dort fehlte es noch sehr an Übung und Abstimmung. Mit ach und krach gelang es ihnen dann nach mehreren Anläufen, eine recht gerade Linie halten zu können. Langsam kam dann auch routine in diese Aufgabe rein, sodass die Linie immer mehr eine Linie wurde und auch blieb.

  • Nachdem der erste Versuch eines Schwenks wie vom Optio erwartet mehr oder weniger im Chaos geendet hatte, wurde es mit jedem weiteren Versuch besser und nach unzähligen Schwenks nach links und rechts war Priscus endlich zufrieden und ließ die Männer anhalten. "Probati, consistite! Scuta et pila deorsum! *"


    Doch schon wurde er wieder unzufrieden, denn beim Absetzen der Schilde rumpelte es recht lange, bis alle den Boden erreicht hatten. "Wenn die Schilde abgesetzt werden, dann gibt das von der ganzen Gruppe gefälligst EIN Geräusch und kein Donnergrollen, als würde Iuppiter persönlich den Himmel putzen! Also nochmal. Scuta sursum! **" Es gab keine lange Pause, in der sich die Rekruten besonders hätten konzentrieren können. "Scuta deorsum!"


    * lat.: Schilde und Speere absetzen!
    ** lat.: Schilde auf!

  • Schilde und Speere ablegen. Was sollte daran schon groß schief gehen? Lupercus und die anderen Probati sollten bald eines besseren belehrt werden.
    Mit erleichterung darüber, dass sie zuerst einmal die Übungen des Maschierens scheinbar bestanden hatten, legten sie ohne viel Achtsamkeit ihre Waffen und Schilde neieder, nachdem es ihnen befohlen worden war. Scheinbar konnte man aber doch dabei Fehler machen, da der Optio direkt etwas lautstark zu bemängeln hatte. Einige von Lupercus Kameraden seufzten, während sie alle die Schilde wieder aufhoben, um sie dann georndet wieder auf den Boden zu legen. Einigen schien dies etwas unnötig, sodass sie es mit nicht mehr Abstimmung taten, als beim ersten Versuch. Lupercus schoss es schon durch den Kopf, wie der Optio wohl darauf reagieren würde und, da war er sich sicher, er würde bestimmt nicht gut reagieren.


    Lupercus und die meisten anderen Probati jedenfalls hatten es gewissenhaft richtig getan, und hätte es nicht die paar Ausnahmen gegeben, gäbe es wohl nichts mehr zu bemängeln. Doch bei dem Stand der Dinge, würde der Optio wohl bestimt seine Missgunst zum Ausdruck bringen.

  • "Da schlafen ja immer noch welche!", stellte der Optio dann auch sogleich fest. "Und das ist bei dem Lärm den ihr veranstaltet durchaus beachtlich! Stellt euch einfach vor, da vorne auf der Tribüne säße der Legat. Wollt ihr, dass er sich euer Gesicht merkt, nur weil euer Scutum das einzige ist, das nicht gleichzeitig mit den anderen abgesetzt wird? Ich denke, das wollt ihr nicht!" Ganz sicher gab es angenehmere Umstände, unter denen der Legat sich einen Soldaten merken konnte. Außerdem ging es hier um die Disziplin. "Im Kampf seid ihr tot, wenn ihr nicht gleichzeitig reagiert. Da werdet ihr wohl verdammt nochmal auch jetzt gleichzeitig reagieren können. Also nochmal. Scuta sursum!" Kurze Pause. "Scuta deorsum!"

  • Nach der Standpauke des Optios herrschte erstmal betretenes Schweigen unter den Probati. Doch dann begannen sie sich darauf zu verstehen, den Befehlen des Optios folge zu leisten. Einmal wieder mussten sie das Ablegen und Aufnehmen üben, doch endlich gab es kein ungeordnetes gerappel mehr, sondern fast ein Geräusch. Lupercus war froh, dass die Probati sich letztendlich dazu entschlossen hatten, ebenfalls der Ausbildung mit ihrer vollen Konzentration zu folgen. Obwohl, so musste Lupercus zugeben, er hätte schon gerne die Reaktion des Legatus gesehen.

  • Tatsächlich war auch der Optio zufrieden, dass es schließlich klappte. "Na also, geht doch!", murmelte er vor sich hin und ließ die Männer danach noch ein paar Mal über den Platz exerzieren, bevor sie am Rand ankamen, wo die Kisten mit den Übungsschwertern standen.


    "So, nachdem nun hoffentlich endlich alle in der Lage sind, dasselbe zu tun wie der Rest der Truppe, können wir uns wieder um die Waffen kümmern. Schilde ablegen, nehmt euch Übungsschilde und Übungsschwerter." Er deutete auf die Kisten am Rand. Als alle ausgestattet wieder in der Linie standen sprach er weiter. "Wir machen jetzt paarweisen Einzelkampf. Die einen stellen sich hier auf, die anderen dort." Mit dem Optiostab deutete er zwei Linien an. "Ihr bewegt euch nur vor und zurück. Wir sind hier nicht bei den tanzenden Saliern! Ihr bleibt in der Linie. Aber ihr konzenteiert euch nur auf den Gegner vor euch. Und denkt dran, dass gestochen wird und nicht gehauen. Und achtet auf euren Schild. Der ist eure Lebensversicherung."

  • Wer an eine Pause dachte, war bei der Grundausbildung der Legio I. wohl vollkommen am falschen Ort. Sofort ging es weiter. Nach ein paar weiteren Exerzierübungen, welche ihnen diesmal nicht so schwer fielen, ging es wieder zurück zu den Übungsschwertern. Dabei kam Lupercus die Geschichte ihres KAmeraden in den Sinn, welcher sich verletzt hatte, doch derzeit war kein Platz für Mitgefühl. Sie mussten sich vollkommen auf die Ausbildung konzentrieren, das hatten die schläfrigen Probati bei den Schilden schon gezeigt und Lupercus war nicht scharf darauf, sich ermahnen zu lassen. Und erst recht nicht wollte er testen, wie geduldig der Optio wohl war.


    Nachdem sie sich alle zusammen ausgerüstet hatten, sowohl mit Schwert, als auch mit Schild, stellten sie sich wieder in eine Reihe auf. NAchdem der Befehl vollkommen ausgesprochen war, stellte sie dich hälfte der Probati den anderen gegenüber. Lupercus musterte seinen PArtner, dann nickte er und sagte:"Na, dann wollen wir mal."


    Lupercus legte sein Schild an und hielt seine Waffe in der rechten. Immer wieder wagte er kleine Vorstöße, traf jedoch immer wieder nur das Schild. Auch die Stiche seines Gegenübers landeten entweder im leeren oder wurden durch das Schild abgefangen. Von überall um sie herum konnte man hören, wie Holz aufeinander traf, doch Lupercus versuchte das alles auszublenden und sich nur auf sein gegenüber zu konzentrieren.


    Es war ein wahres Hin und Her. Immer wieder machte Lupercus Schritte vorwärts und kurze Zeit später lies er sich wieder nach hinten fallen, zog sein Schild an den Körper und suchte einen Schwachpunkt in der Deckung. Dann aber wurde er Opfer eines schnellen Angriffes. Sein gegenüber machte einen weiten Schritt auf ihn zu und stach. Lupercus zog rasch das Schild vor, konnte das Holzschwert aber nicht mehr abwehren, sodass er getroffen wurde.


    Die Beiden Kontrahenten nahmen die Waffen herunter und nickten sich zufrieden zu:"Gut gekämpft."
    Erwiedret wurde dies mit einem nicken und den knappen Worten:"Du auch."

  • Der Optio lief während der Übung mal hinter der einen und mal hinter der anderen Linie her und schaute den Rekruten bei ihren Bemühungen im wahrsten Sinne des Wortes über die Schulter. "Nicht zu weiter zurück weichen", korrigierte er einen ängstlicheren Rekruten und schubste ihn nach vorne. Woanders schnellte sein Optiostab urplötzlich durch die Linie nach vorne und traf den Gegner auf der anderen Seite. "Deckung beachten!" lautete die scharfe Anweisung dazu.


    "Weitermachen! Pause gibt's später!" forderte er dann Lupercus und seinen Gegenüber auf, als diese ihre Waffen herunter nahmen. "Tot umfallen könnt ihr noch im echten Kampf. Mit Holzwaffen wird gekämpft bis ich Stopp sage!"


    Und schon war er wieder am anderen Ende der Linie und hielt dort seinen Optiostab quer vor die Brust, um die beiden außen Stehenden Kämpfer daran zu hinderen, zu weit nach außen aus der Formation auszubrechen, um mehr Platz zu haben.

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