Der Eingang des Hauses | Vestibulum

  • Vestibulum


    Domus Praefecti Castrorum



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    Dies hier ist das Vestibulum, der mit einer großen Eingangspforte geschmückte Eingangsbereich in das Domus Praefecti Castrorum. Jeder Besucher muss zwangsweise durch die Pforte, welche ständig vom Ianitor streng unter die Lupe genommen wird. Ebenso wird der Besuch vom Ianitor empfangen und direkt zum Herren des Hauses, Servius Artorius Reatinus geleitet.

  • Mit Bashir im Schlepptau erreichte Reatinus den Eingang seines Hauses. Bevor Reatinus die Tür aufschloss, sah er zum Parther. Der ,gelinde ausgedrückt, Wohnortswechsel, schien dem Mann auf das Gemüt zu schlagen. Vielleicht konnte Reatinus jetzt auf andere Gedanken bringen. Dem Mann näher tretend, mit leiser Stimme wandte er sich noch einmal an Bashir. Im Hintergrund passierten immer wieder Legionäre und mit Ochsen oder Pferden bespannte Wägen die Straße.


    "Also, Bashir. Ich werde dich jetzt dem Rest des Haushaltes vorstellen. Du wirst dich natürlich an die Leute gewöhnen müssen, aber du wirst dich sicher wohl fühlen. Und erschrick nicht vor dem Ianitor, der ist nur körperlich solch ein Hühne.".

  • Stumm war Bashir seinem neuen Herr durch die Stadt gefolgt. Natürlich war er nervös. Er hatte keine Ahnung, was ihn erwartete. Schon am Tor die Wachen, die ihn so merkwürdig gemustert hatten, waren irgendwie bedrohlich gewesen. Das Castellum war gut gesichert und nun sollte er darin leben. Nicht, daß er überhaupt an Flucht dachte, doch es war trotzdem ein leicht beklemmendes Gefühl nach der relativen Freiheit, die er bei Valentina genossen hatte.


    Das Castellum war sehr gleichmäßig aufgebaut. Sich den Weg zu merken, war nicht weiter schwer. Und das Haus wirkte nicht mal klein. Wieder ein Hinweis darauf, daß der Rang seines neuen Herrn ein hoher sein mußte. Praefectus Castrorum, so hatte er sich vorgestellt. Doch was das war, wußte der Parther natürlich nicht.


    "Na, natürrlich, Dominus. Und ich werrde nicht errschrrecken. Wenn err Dirr trreu dient, werrde ich gewiß mit ihm gut auskommen." Wenn er sich nur halb so sicher fühlen würde, wie er sprach! Bei Valentina hatte es keinen anderen Sklaven gegeben. Hier würde er sich einen Platz in einer bestehenden Hausgemeinschaft erkämpfen müssen. Hoffentlich waren die anderen halbwegs nett.

  • Reatinus nickte und bezweifelte nicht, dass er gut mit den anderen auskommen würde. Die Sklaven waren unter sich eine Gruppe, die sich gut verstand und miteinander auskam. Streitigkeiten enstanden selten und wurden meist schnell bereinigt.
    "Gut.", antwortete er kurz und knapp, "Dann folge mir.". Somit schloss Reatinus die Türe auf und schrat in sein trautes Heim. Hier fühlte er sich bemerkbar am wohlsten und atmete tief ein, während der Ianitor aufsprang. "Salve, Dominus!", grüßte er rauer, zerrender Stimme. Er klang und sah schrecklicher aus, als er war. Reatinus würde Baldram, so hieß der hühnenhafte Ianitor des Hauses, sicherlich zwei Meter geben. Die Narben und Muskeln sprachen ihre eigene Sprache.


    Gewendet an Bashir sprach Baldram den Gruß in seinem Germanisch, welches er am besten beherrschte. Anschließend bemächtigte er sich seines gebrochenen Lateins: "Heilsa... entschuldige... Praefectus wünschen Ruhe, wenn kommen in Haus.".


    Reatinus unterbrach jedoch geschwind. "Nein, Baldram. Das ist in Ordnung, freunde dich mit unserem neuen Zuwachs an. Wo steckt der Maiordomus?".

  • Es war kein kleines Haus, in das Bashir geführt wurde. Er staunte nicht schlecht, denn damit hatte er in einem Militärlager eigentlich nicht gerechnet. Noch während er staunte, trat ihnen der Ianitor entgegegen. Und Bashir erschrak doch bei dessen Anblick, auch wenn er versprochen hatte, sich nicht zu erschrecken. Doch wie sollte er nicht bei solch einem muskelbepackten Riesen, noch dazu voller Narben? Der reinste Albtraum.


    Der Parther versuchte natürlich, unbeeindruckt auszusehen, doch so ganz gelang ihm das dann doch nicht. Und nun sprach dieser Mann auch noch in einer merkwürdig klingenden Sprache, die Bashir beim besten Willen nicht verstand, bis der Mann sich plötzlich doch des Lateinischen erinnerte, welches er nur schlecht sprach. Bashir hatte noch kein einziges Wort gesagt, da wurde er schon zur Ruhe ermahnt. "Salve", sagte er also in gedämpften Tonfall und sichtlich verwirrt. "Ich werrde darrauf achten, rruhig zu sein", versprach er also aufs geratewohl, schon, um diesen Riesen nicht zu verärgern. "Mein Name ist Bashirr", fügte er dann noch hinzu und biß sich auf die Lippen. War das nicht eigentlich schon zuviel, wenn er doch ruhig sein sollte?

  • "Der Maiordomus... ich wissen nicht, aber können holen.", antwortete der Hühne seinem Herren, welcher nur wohlwollend nickte. "Dann hole ihn. Schick ihn ins Atrium, er soll auch die anderen zusammentrommeln.". Es wunderte den Artorier nicht, dass Bashir sich ein wenig verschreckt im Angesicht von Baldram zeigte, zumal man immer ein wenig weiter rauf sehen musste, um dem Germanen in die Augen zu sehen. Der Sklave ging seines Weges und suchte mit kräftig stapfenden Fußschritten nach Alexandros, dem Maiordomus.


    Reatinus winkte dem Parther, mit ins Atrium zu kommen, wo sich schon bald der Sklavenhaushalt versammeln würde, um den Neuzugang willkommen zu heißen. Leider hatte Reatinus weder Frau noch Kinder, die er hätte vorstellen können...

  • Der Octavier hatte sein Gepäck und das seines Vorgesetzten auf zwei Pferde geladen und machte sich auf den Weg zur domus des Präfekten. Nach einigem Suchen stand er vor dem richtigen Haus. Er lud das Pferd des Präfekten ab und brachte das Gepäck zur Eingangstür.


    *poch, poch, poch*


    Rufus hatte insgeheim gehofft, dass er vielleicht auf seinem Weg an Stallungen vorbeikam oder anderen Unterkünften, wo er die Pferde abstellen konnte, aber dem war nicht so. Also würde er, wenn sich die Gelegenheit ergab, im domus nachfragen. Die Sklaven würden schon wissen, wie er fündig wurde.

  • Der Türhüter öffnete die Tür, wie es seine Aufgabe war, blockierte aber mit seiner massigen Gestalt weiterhin den Eingang. Als er den Soldaten als solchen erkannte brummte er nur:


    "Der praefectus ist in der principia, wende dich dorthin!" und machte sich sofort wieder daran die Tür zu schließen.

  • Von der Porta Praetoria über die Via Praetoria und dann rechts das war nicht schwer zu finden. So kam Manius sehr schnell im Haus des Lagerpräfekten an. "Salve ich bin Tribunus Iulius Avianus ich will den Präfekten sprechen. Mir wurde gesagt er sein hier." Sagte er an den Ianitor gewandt. Er war müde und erschöpft von der Reise und zugleich aufgeregt. Er würde es schwer haben das wusste er, wenn es nach ihm gegangen wäre dann wärer er frühstens mit 22 hier Tribun geworden. Sein Vater hatte ihm das eingebrockt aber er würde seinem alten Herren zeigen.

  • Im Gegenzug zum Rest des Lagers herrschte im Hause eine sehr informelle Atmosphäre. Was nicht zuletzt daran lag, dass außer Licinus hier nur drei andere Personen in diesem großen Haus lebten.
    Der Ianitor bat den neuen tribunus sodenn auch relativ formlos herein und hieß ihn im vestibulum warten. Dann holte er Licinus, dem er nur sagte, dass ein neuer tribunus eingetroffen war.


    Licinus betrat also relativ unwissend das vestibulum und stellte fest: Jung. Zu jung. Aber sein Gesicht verriet mit keinem Zucken, dass er gerade jeden einzelnen Sekretär im Palast verfluchte. Jetzt musste er auch noch einen Frischling von Grund auf heranziehen.
    Er wischte sich die Hand an der tunica ab und hielt sie ihm hin.
    "Marcus Iulius Licinus, der hiesige praefectus castrorum. Du bist der neue tribunus laticlavius? Wie ist dein Name, Herr?"
    Immerhin lag der TL rangmäßig höher als Licinus, wenn auch kein Mensch sich an diese Kommandokette halten würde.

  • Natürlich wussten Manius wer der Lagerpräfekt war und auch das dieser ein Verwandter war, und dieser ihn kannte. Gut kannte aus Kindertagen konnte man sagen den der ferne Verwandte war lange nicht in Rom gewesen oder wenigstens wenn Manius in Rom war. Sie hatte in den letzten Jahren reichlich Gelegenheit gehabt sich zu verpassen genutzt konnten man sagen. Was der erfahre Soldat von seinem Alter hielt das konnte er sich in des denke. War ja kein Geheimnis wie die Altgedienten von den jungen Senatorensöhnen dachten. "Salve Marcus Iulius. Ich freue mich dich hier zu sehen." Begrüßte er den Präfekten und schon die Anrede mit dem Vornamen zeigte eine für einen Fremden unangemessene Vertrautheit an. Dann ergriff er die Hand des Verwandten. "Ich bin Manius Iulius Avianus und dein neuer Tribunus laticlavius." Erklärte er sich und da es wenige Iulii gab die diesen Namen trugen, war so ziemlich klar das er der Sohn des Senators Cenhto war. Der einzige Negativpunkt war dass, das der Verwandte nun wusste wie alt/ jung er wirklich war.

  • Licinus Hand wurde erstmal nur von der seines Gegenübers gehalten. Er selbst hatte vollkommen vergessen, das er sie gehoben hatte.
    "Iulius Avianus!" wiederholte er etwas dümmlich und versuchte das Bild vor ihm mit dem kleinen etwas sabbernden Kerl in Einlang zu bringen.
    "Der Sohn von Iulius Centho? Das kann doch gar nicht ..."
    Dann fing er sich mühevoll wieder.
    "Und du bist also mein neuer tribunus laticlavius. Nun, wir werden das beste daraus machen. Nicht wahr?"
    Jetzt erwiderte er endlich den Händedruck und das würde dem jungen Mann zeigen, wie seine nächsten Monate hier sein würden. Von fester Hand geführt. Und unter Umständen ziemlich hart.
    "Aber zuerst, komm mal herein. Ich esse gerade, möchtest du auch was?"

  • Nun wie Manius schien war der Verwandte erst mal etwas irritiert darüber ihn zu sehen. Das dieser noch immer das Bild von ihm in Kopf hatte wie er als kleiner Junge sabbernd auf dem Schoß seiner Mutter gesessen hatte, konnte er ja nicht ahnen. "Nun ja, eben der würde ich sagen." Sagte und grinste auf die rhetorische Frage nach seinem Vater.


    "Ja so wie es aussieht." Sagte er schalkhaft auf die Feststellung das er der neue tribunus laticlavius war. So richtig hatte der Verwandte das wohl noch nicht verdaut.
    Dann kam die beste Frage überhaupt. Essen!!! Als wenn er jemals keinen Hunger gehabt hätte. "Gern ich bin grade erst angekommen. Etwas essen wäre gut, dann muss ich wohl mal zum Stadthalter gehen und ihm meine Aufwartung machen." Dann würde er sagen war sein Tagwerk geschafft. Denn seinen Domus musste er ja auch noch beziehen. Seinen Sklaven hatte er ja gesagt das er damit wollte biss er das OK vom Präfekten hatte. Denn der war der Verwaltungschef hier und im Lager geschah quasi nichts ohne dessen wissen.

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