Das Umland um Mogontiacum - Stanas saekjen

  • "Richtig.", meinte Albin, der sich auf einmal uralt fühlte, "Versprechen kann ich dir nichts. Im Endeffekt warte ich jeden Tag darauf dass die Nornen mich vom Faden trennen, denn ich bin es leid immer wieder die Kinder meines Herrn zu Grabe zu tragen."


    Was wirklich so wahr. Albin war uralt, in germanischen Maßstäben gemessen, er hatte noch unter Wolfrik gedient und gekämpft, und war damit eine von zwei noch lebenden Personen die alt genug waren um den Ahnherr der Duccii kennengelernt zu haben.

  • "He, nicht das du mir jetzt auch noch wegstirbst! Da hast du mal noch schön viel Zeit, will ich hoffen. Was würden wir denn ohne dich machen?" Ragin hatte den Alten schon sehr in sein Herz geschlossen. Er hatte nie einen Vater gehabt, und Albin kam dem schon fast am Nähsten.

  • "Junger Mann", protestierte Albin mit wehleidigem Blick, "Es sollte einem wohl doch vergönnt sein sterben zu können wann es einem beliebt. Oder wann es den Nornen beliebt. Mein Leben ist voll von Erlebnissen für drei Männer, man möchte meinen dies würde genügen... und was du ohne mich machen würdest? Ich bin erst seit knapp einem Jahr hier... die anderen deiner Sippe haben sich auch ohne meine Hilfe ein Leben aufgebaut, du schaffst das schon."


    Ein Stein fiel ihm auf, fast so als hätte er ihn schon einmal gesehen...


    "Es ist nicht so als würde ich den Tod herbeisehen, das nicht. Aber ich hätte auch nichts dagegen einzuwenden mich dem Willen der Götter zu fügen.", murmelte er als er auf den Stein zuging... ja, der sah genauso aus wie...


    "Das ist ja Tjaards Stein!", rief er schließlich gedankenverloren aus und umrundete den Runden Stein, der zu einer Seite schmal zulief, mit neugierigen Blicken, "Also, er ist es natürlich nicht. Aber er sieht fast genauso aus..."

  • "Dann nehmen wir den auf jeden Fall mit. Das ist ganz sicher ein gutes Omen." Er begrüßte es vom Thema abgelenkt zu werden, denn Ragin wollte sich nicht vorstellen, wenn Albin oder Ratbald starben. "Meinst du wir schaffen den zu viert? Der sieht ja ganz schön schwer aus, meine Güte. Vielleicht sollten wir dein kreuz nicht so belasten, damit du uns noch länger erhalten bleibst." Er zwinkerte dem Alten zu.

  • "So groß ist der auch nicht... also, Thorgall, Junge, hol die Bohlen.", kommandierte Albin den jungen Stallburschen zurück zum Wagen. Der Junge kam mit zwei dicken Bohlen zurück die am jeweiligen Ende Seile befestigt hatte, so dass man sie sich ohne weiteres um die Schulter legen konnte. Es dauerte nicht lange, und sie hatten den Stein auf die Bohlen gehoben...


    "So Jungs. Die Seile um die Schultern legen, und dann aus der Hocke hochstemmen. Nicht den Rücken beugen, das ist wichtig.", lehrte Albin die Kunst des Lastenhebens in kurzer Zusammenfassung... sicherlich gab es einfachere Mittel um einen Stein dieser Größe zu bewegen, aber Albin hatte einfach keine Lust mehr sich über Neues Gedanken zu machen...

  • Ragin war sich sicher, dass sie das schaffen würden.


    "Gut, so werden wir es machen. Nicht den Rücken beugen, klar." Vielleicht sollte er das das nächste Mal auch bei der Arbeit im Stall berücksichtigen. Die Anderen gingen ebenfalls in Position, und so wartete Ragin nur auf das Zeichen um anzufangen. Als Albin das Kommando gab, drückte er so fest er konnte und langsam bewegte sich der Stein.

  • Es war eine Mordsarbeit, aber schließlich hatten sie nach wenigen Minuten den schweren Stein auf dem Wagen liegen. Natürlich waren es zig Minuten die vergingen, bis sie auch den zweiten Stein darauf gehievt hatten, doch kam es ihnen im Schweisse ihres Angesichts sehr viel kürzer vor.


    Albin lehnte einige Zeit lang schwer atmend an dem Wagen, und wünschte sich und seine schmerzenden Glieder ebenfalls nach Walhalla, wo er all jene Duccii, für die er schon Steine geschleppt hatte, dazu verdonnern würde die Wallmauern noch um drei Mannslängen zu erhöhen... seine gedanklichen Rachegelüste fanden ihr Ende, und ebenso Albins Erschöpfung, woraufhin er die Jungs wieder auf den Wagen kommandierte um diesen langsam und gemählich Richtung Heimstadt zu lenken...


    Sim-Off:

    Abgekürzt.

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