Drei Theater, zwei Patrizier und 5000 Bienen

  • Zuerst erblickten sie das Marcellus-Theater. "Anders als die Theater in Griechenland, sind die römischen nicht an einen Hang gebaut, sondern einfach in die Stadt gesetzt. Das gibt ihnen einen sehr majestätisches Aussehen finde ich.". Er merkte, dass er fast wieder in die Lehrerstimme verfallen wäre, deswegen änderte er den Tonfall, ging dabei auch einen viertel Schritt auf Arvinia zu und zeigte während er sprach auf die entsprechenden Säulen. "Schau mal, wir haben hier alle drei klassischen Säulentypen. DIe dorischen in der untersten Etage, dann die ionischen in der Balustrade darüber und schließlich die korinthischen - ist das nicht schön?"


    Immer wieder wenn er vor diesem größten der drei Theater in diesem Viertel stand bewunderte er die Schönheit des Gebäudes. Dieses Mal war es nur ein bisschen anders, weil es noch mehr zu bewundern gab. :D

  • Als die beiden Patrizier schließlich auf eine enge Brücke zusteuerten bot Orestes ihr ein schelmenhaftes Lächeln und ließ ihr den Vortritt.
    Liebendgern hätte sie gesagt 'Alter vor Schönheit', aber diesmal wollte sie nicht so kindisch sein "Ich danke dir Orestes." allerdings konnte sie sich ein schelmenhaftes Lächeln ebenfalls nicht verkneifen. Klar, Manius war ein Patrizier und somit vom höheren Stande, welcher gute Manieren verspricht, allerdings dachte sie sich, würden die männlichen Patrizier sich nicht davor hüten den Frauen hinterher zu schauen. Sie ahnte also, dass er sie von hinten beobachten würde. Sie lief elegant, aber auch aufreizend, nicht zu viel und nicht zu wenig. In der Mitte der Brücke blieb sie kurz stehen und warf einen Blick über ihre Schulter, das Lächeln war nicht zu übersehen, sie biss sich dabei leicht auf die Lippe, drehte ihren Kopf aber schnell wieder zurück, damit Manius es nicht zu genau sehen konnte. Schließlich kamen sie am Marcellus-Theater an. Die junge Arvinia staunte nicht schlecht, sie hatte bis jetzt nur griechische Theater gesehen und wie aus ihren Gedanken heraus bezog Orestes seine Erklärungen, konnte er hellsehen?
    Sie hörte ihm gespannt zu, schließlich interessierte sie sich auch für Kultur, vor allem für die, die sie noch nicht so gut kannte. Sie bemerkte, dass er wieder in seinen Lehrerton verfiel und kicherte ein wenig, natürlich versuchte sie es zu unterdrücken, aber es schien wohl nicht so zu klappen :).
    Auf seine letzte Frage hin dachte sie nur so schön wie deine Locken.. :D sie konnte es einfach nicht lassen, fasst hätte sie laut gedacht, aber das war ihr ja schon einmal passiert, umso mehr passte sie diesmal und in Zukunft auf. "Wunderschön, doch sag mir, werden hier regelmäßig Schauspiele gegeben?"

  • Sie war als erstes über die Brücke gegangen hatte ihm aber gleichzeitig nicht viel Zeit gelassen, sie zu mustern, da sie schon auf der Hälfte der Brücke den Kopf wendete und ihm ein Lächeln schenkte, das er wahrscheinlich so schnell nicht vergessen würde. Beim Überqueren der Brücke dachte er dann mehr über ihre merkwürdigen Worte nach - sie würde sich gerne verlaufen - als dass er die letzten Schritte nutzen konnte ihren grazilen Gang zu bewundern. Fast hätte er nachgefragt, was sie damit gemeint hatte, aber da standen sie ja schon am Marcellus-Theater.


    Als er zu sehr lehrerhafte gerutscht war, kicherte Arvinia etwas. Das hätte ihn schon jetzt nervös gemacht, wenn er nicht selbst seinen Tonfall bemerkt hätte und ihn gewechselt hätte. Aber die leichte Nervosität die er schon verspürte, brachte ihn ein wenig aus der Reserve und auch er sprach aus, was er eigentlich nur hatte denken wollen."Aber natürlich. Wir könnten uns ja mal gemeinsam etwas anschauen." Als er sich reden hörte, dachte er nur, dass das jetzt ein wenig forsch war. Und er hoffte, dass ihre Sklaven nicht so tratschsüchtig waren, wie die Aurelischen. Aber wo es jetzt nun schon mal gesagt war... Also natürlich nur wenn Du es möchtest.

  • Durch den kurzen Blick zurück zu ihm, bemerkte sie, dass der Aurelier sie wirklich versuchte zu mustern, es war ganz klar in den Augen zu sehen, wie man es von Männern halt so kennt, diese Spur von, AUFregung :D ihr gefiel aber der Gedanke, da es ein Zeichen dafür war, dass sie nicht unbedingt abstoßend aussehen musste.


    Was hatte er gerade gesagt? Er schien ebenfalls etwas gesagt zu haben, was er eigentlich für sich behalten wollte, sozusagen laut gedacht. "Oh ja, ich würde mich sehr darüber freuen!" strahlte sie Manius an, ehm, da musste sie aber noch etwas hinterher schieben, nachdem sie schon wieder rot angelaufen war und ihre Augen funkelten. "Ehm, an was hattest du da gedacht?" Wie peinlich. Na gut, Arvinia war gerademal 18 Sommer alt, fast 19 sogar, also muss sie auch wenn sie eine Patrizierin ist, nicht wie eine alte verschrötrige gesetzte Frau reden, das blieb ihr für später noch offen, das kann ich auch noch im Grab dachte sie sich.


    Sie musste an die Worte ihres Cousins Durus denken. "Männer gibt es hier in Rom zu Genüge - ich bin sicher, wir werden einen Passenden für dich finden. Ich denke, dass ich sogar den einen oder anderen kenne."


    Allerdings stimmte sie diese Erinnerung nicht gerade glücklich, die junge Tiberia hoffte, er würde sie nicht doch insgeheim irgendwie verkuppeln und verheiraten wollen, obwohl sie ihm schon gesagt hatte, dass sie glücklich und verliebt heiraten wolle und nicht irgendeinen alten Senator. Ein junger Senator! Das musste her!
    Sie schaute Manius an :D
    Ihr viel ein, dass sie noch gar nicht nach seiner Berufung gefragt hatte, wie unhöflich :P.
    "Magst du mir verraten was deine Berufung ist? Du träumst bestimmt nicht nur den ganzen Tag durch Rom oder?" Arvinia lachte nicht, aber ein Lächeln zierte ihre schönen Lippen.

  • Als Orestes sah, dass sie errötete, wusste er wenigstens, dass auch für Arvinia dieses Gespräch ein Wechselbad zwischen Freude und Peinlichkeit war. Jetzt würde sie ihn wahrscheinlich freundlich aber bestimmt darauf hinweisen, dass sie nicht gedenke mit ihm ins Theater zu gehen. "Oh ja, ich würde mich sehr darüber freuen". Damit hatte er kaum gerechnet. Ich weiß gar nicht auswendig, was momentan gegeben wird. Aber es sind ja gerade die Ludi Romani. Da spielen sie sicherlich verschiedenes. Mimen* werden auftreten und Pantomimen**. Vielleicht geben sie sogar eine Tragödie. Und wenn wir noch die beiden anderen Theater in Betracht ziehen, wird für jeden Geschmack etwas dabei sein. Ich könnte mir eine Pantomime sehr gut vorstellen, mit einem klassischen Stoff, was würde Dir denn gefallen? Er setzte seine Beine wieder in Bewegung. Sie könnten das auch noch auf dem Weg zum Theater des Balbus besprechen. Außerdem konnte er beim Gehen besser verbergen, dass er aufgeregt war.


    Dann schaute sie ihn unvermittelt und direkt an und das Gespräch nahm eine andere Bahn. Sie fragte nach seinen Tätigkeiten, auch wenn sich Orestes durchaus fragte warum, antwortete er gerne. Nein, nein. Ich träume meistens nicht durch Rom, sondern bin zur Zeit Sacerdos der Iuppiter auf dem Kapitol. Das ist ... Er stockte etwas, sollte er seine Zukunftspläne jetzt hier einer fast wildfremden Frau erzählen, nur weil sie hübsch, sympathisch war und so nett lächelte. Auch wenn sein Verstand nein sagte, kam etwas wie eine Intuition es doch zu tun. gut und richtig so, aber auch als Einstieg gedacht. Die nächste oder übernächste Wahlperiode will ich mich um das Vigintivirat bewerben, die erste Stufe in den Senat. Dabei lächelte zuversichtlich. Große Pläne, aber das würde er schon hinbekommen.


    Sim-Off:

    * Der Mime ist der z.T. sehr vulgäre Possenreißer
    ** Von einem Pantomimus wurden in der Kaiserzeit die Vorläufer von Ballett oder Oper auf die Bühne gebracht.

  • Aww.. mehr dachte Arvinia nicht als er seinen Vorschlag verlauten ließ. Sie fand es süß das er versuchte alle möglichen Vorstellungen aufzuzählen, sodass ja etwas für sie dabei wäre.
    "Ich denke Pantomimen würden mir sehr gefallane." geheimhaltend nahm sie wahr, dass der junge Aurelier wohl bei seinen Vorschlägen etwas nervös war, sie empfand es allerdings keinesfalls schlimm, sie mochte es, trotzdem tat sie Manius gleich und setzte wieder den einen Fuß vor den anderen. "Ich bin gespannt, ich kenne bisher nur die griechischen Theater samt Vorstellungen."


    "Sacerdos des Iuppiter?" endlich mal etwas anderes, ständig nur Militär hier Militär da. "Es freut mich, endlich mal einen Mann kennen zu lernen, der sich nicht nur für das Schlagen von Schlachten interessiert.." sie stockte und fügte hastig hinzu "das mein ich wirklich ernst!" als er dann noch mit seinen Zukunftsplänen herausrückte war Arvinia total baff. Die erste Stufe zum Senator? das konnte doch nicht wahr sein, eben erst hatte sie an die Worte ihres Cousins gedacht. Das ist bestimmt Schicksal, zumindest hoffe ich das es das ist .. um nicht eine zu große Pause entstehen zu lassen antwortete sie ihm "Das finde ich wirklich sehr beeindruckend, es gibt zu viele alte Senatoren, zumindest habe ich davon viel gelesen, dass es so wäre." Ohje, sie verkomplizierte sich ein wenig und es klang alles irgendwie komisch. "Ich meine ich finde es gut wenn junge Männer wie du in den Senat aufsteigen, neues politsiches Denken und neue und hoffentlich auch bessere Maßnahmen könnten die Folge sein, meinst du nicht auch?" Puh .. gerettet ..

  • Pantomimen würden ihr gefallen. Gut, dann würden sie sich einen guten Pantomimen anschauen. Sie - also er und sie. Er konnte es noch kaum glauben. Aber das wollte er sich nun wirklich nicht anmerken lassen. Und auch, dass es sie zu freuen schien, dass er sich den Göttern widmete. Und.. und...


    "Dann lass ich Dir, wenn es Dir beliebt, eine Einladung zu kommen.", sagte er in betont höflichem Ton und nur ein ;) verriet, dass er diesen Ton scherzhaft meinte. "Ich werde herausfinden, was so in den nächsten Tagen gegeben wird und schreibe es Dir dann, bene?.


    Sie hatten inzwischen das Theater des Pompeius erreicht, auf dessen Stufen 150 Jahre zuvor Gaius Iulius Caesar ermordet worden war. Sie schlenderten daran aber mehr vorbei, da das eigentliche Ziel ja der Tempel der Nymphen neben dem Theater des Balbus geworden war. Als Arvinia ihm auf seine Zukunftspläne antwortete, bemerkte er ihren ungewöhnlichen Satzbau, so kompliziert, sprach doch sonst nur er :D. Die Gedanken und auch einige Gefühle schwirrten durch seinen Kopf, da entschied er sich für eine seiner rationalen Antworten. "Nun, es sollte im Senat immer eine gute Mischung aus alt und jung geben. Deswegen hat man ja auch den cursus honorum beibehalten, um immer wieder den Nachschub zu gewährleisten. Aber auch wenn ich es versuchen werde in den Senat zu kommen, es ist kein leichter Weg." Aber wenn nun Corvinus im Senat saß, auf kurz oder lang auch Ursus und wenn ihn die anderen patrizischen Familien auch unterstützen würden, wäre es gewiss zu schaffen.


    Und Du, beinahe wäre ihm ein schmeichelndes Adjektiv herausgerutscht, aber er sollte sich jetzt besser nicht weiter aus dem Fenster lehnen, auch wenn er es gerne täte, Arvinia, was ist - außer Einkaufen und den anderen üblichen Beschäftigungen junger Damen - Dein Zeitvertreib?

  • Irgendwies schaute Manius schon süß, nachdem Arvinia ihre Worte gesprochen hatte, vielleicht gefielen ihm ihre Antworten.
    Um dem vorgegebene Niveau nachzukommen antwortete sie ebenfalls in gewiss gehobenen Ton "Es beliebt mir sehr danach, ich werde sehnsüchtig die Einladung erwarten." auch ihr Zwickern verriet, dass der Ton scherzeshalber war.


    Sie kamen an bei dem nächsten Theater an, es war wirklich sehr schön und der jungen Tiberia gefiel es, die Vorfreude auf einen Besuch einer Vorstellung zusammen mit ihrem äußerst netten und auch gut aussehenden Begleiter, konnte sie bis in ihre Haarspitzen fühlen.
    Und schon wieder tat er es, das Kribbeln hielt an, wieder eine seiner rationalen Antworten. "Ich bin mir sicher, dass .." sollte sie es wirklich sein? "so ein äußerst sympathischer," sie begann zu flüstern "hübscher" und redete wieder lauter "und kluger Mann wie du es schaffen kann. Ich sehe dich jetzt schon rationale Reden schwingen, die konkret auf den Punkt kommen und alle Interessen abdecken." Wow, hatte sie das gerade wirklich gesagt? :D


    Einkaufen? Das hatte er sich wohl so gedacht, mit erklärenden Worten versuchte sie ihm passend zu antworten "Ich bin gewiss nicht die Art von Frau, die nichts anderes zu tun hat als auf dem Markt Schmuck zu kaufen und diesen an sich in Spiegeln zu betrachten, viel mehr die, die versucht so natürlich wie möglich zu bleiben, aber dennoch sich gut darzustellen." Hm, vielleicht würde Manius jetzt auf die Idee kommen, mit einem Kompliment ihre Behauptung zu unterstreichen, sie zwinkerte ihm zu.
    "Um auf deine Frage zurück zu kommen, was ich in meiner freien Zeit tue, ich habe mich in Griechenland viel mit der Philosophie beschäftigt, ich lese gerne." Da war es raus, was würde er wohl davon halten.

  • Spätestens jetzt stellte es sich ein. Dieses Kribbeln, dieses nicht mehr vom Gesicht weichen wollende Lächeln, dieses Gefühl, dass die Welt ein Stück anders, ein Stück heller, lichter, freundlicher geworden ist, nur weil man jemandem begegnet ist. Manius Aurelius Orestes kannte dieses Gefühl und doch war es jedes mal ein neues, einzigartiges Erlebnis. Es spürte schon jetzt die Freude auf ein eventuell, hoffentlich, stattfindendes nächstes Treffen. An ihm würde es nicht liegen. Aber, das wusste er, er würde mit Corvinus sprechen müssen. Aber das zählte jetzt nicht.


    Arvinia hatte auf den leicht ironischen Tonfall ebenso reagiert, aber dieser Tonfall verschwand bei ihrem nächsten Satz, so dass der Aurelier nicht umhin kam, ihr Worte und ihr Kompliment ernst zu nehmen. Sie fand ihn also sympathisch, äußerst sympathisch sogar, und hübsch. Auch wenn es an den Rande der Unschicklichkeit ging einer jungen Dame beim ersten Aufeinandertreffen zu viele Komplimente zu machen, und es sicherlich nicht sinnvoll war, die Grenze des Schicklichen zu übertreten, wenn man sich ernste Anliegen zumindest offenhalten wollte, trotzdem suchte er einen Punkt, wo er ihr schmeicheln konnte. Und ihre Erwiderung auf das Vorurteil des "Einkaufens" bot ihm gleich die Gelegenheit. Da sie es offensichtlich auf dieses Kompliment angelegt hatte, das merkte sogar Orestes, verschwanden auch seine Bedenken wieder. Dennoch war dies leichter gedacht, als gesagt. Es sollte ja nicht zu steif und nicht zu gestelzt sein, natürlich musste das Kompliment jetzt sein. "Das gelingt Dir natürlich auch. Aber wahrscheinlich fällt Dir das einfach leichter - ich meine auf natürliche Weise gut auszusehen - einfach, weil Du von Natur aus schön bist." Er konnte es nicht lassen ganz ohne eine leichte Wortspielerei ein Kompliment zu machen. Aber so war er nun mal.


    Als sie dann auch noch erwähnte, dass sie die Philosophie interessieren würde und dass sie genre lesen würde, war es dann soweit. Er kniff sich - um sich zu vergewissern, dass er nicht beim durch die Stadt träumen, wie sie es nannte, eingeschlafen war und dies alles nur ein Traum war. Als er den Schmerz spürte, sagte er:"Das ist ja wundervoll. Welcher der Philosophen hat Dich denn am meiten beeindruckt?" Seine Freude war spürbar.

  • "Vielen Dank Manius, wenn es von dir kommt muss es stimmen, es gibt viele Frauen, die es mögen viele Komplimente zu bekommen egal von wem" Arvinia erinnerte sich an ihre Mutter, die Bediensteten schmierten ihr so gut und so oft es ging Honig um den Mund, aber das waren alles leere Worte. Deswegen legte sie auch keinen so großen Wert darauf, wenn ein Sklave ihr ein Kompliment machte, nicht aus Abneigung, ganz im Gegenteil, wenn Arvinia alleine unter Sklaven war, behandelte sie diese eher gütig als streng, es ging ihr vielmehr darum, dass man die Bediensten der Schleimerei bezichtigen musste. Sie fuhr fort "ich nehme solche Worte nur für wahr, wenn sie von Menschen kommen, die ich kenne." sie schaute kurz auf den Boden und betrachtete ihre Füße, ihr linker drehte sich in die Richtung des anderne Fußes, ihre Hände waren zusammen auf ihrem Rücken gefalten, dann schaute sie Manius wieder an, allerdings hielt sie ihren Kopf dabei ein bisschen schräg "außerdem, wie kann man deinen Augen denn nicht trauen denn gar widerstehen?" sie musste es einfach sagen, es ging nicht anders, natürlich war es nicht schicklich, aber zum einen hatte Orestes es eben drauf angelegt :P und zum anderen war es ihr gerade egal, das Kribbeln gefiel ihr und wollte es beibehalten.
    Als er sich kniff wunderte sie sich schon ein wenig, war es danach wonach es aussah? Natürlich wollte sie das sofort wissen :D "Darf ich fragen wieso du dich kneifst?" jetzt war sie auf die Antwort gespannt.


    Auf seine Frage, welchen Philosophen sie am meisten beeindruckte wusste sie sofort eine Antwort.
    "Nun, ich habe viel von Sokrates, Platon und Aristoteles gelesen." Sie hob ihre Hände, um sie bei ihren Erklärungen zu benutzen. "Ich mag die Art, wie Sokrates seine Schüler gelehrt hat, viel mehr wie er sich von ihnen hat belehren lassen. An Platon mag ich, dass er sich aus dem verbrecherischen politischen Regime nach dem spartanischen Krieg rausgehalten hat und das er sich später ebenfalls hat nicht mit einbeziehen lassen, als die attische Demokratie wieder eintrat. Am besten vereint aber Aristoteles alles was ich mag. Vor allem seine Ansicht gegenüber der Tragödie, dass sie Emotionen erregt, um sie später zu reinigen. Die junge Tiberia war total gespannt, was Orestes dazu sagen würde, schließlich wollte sie ihm zeigen, dass sie ebenfalls über viel Interllekt verfügt und keine Frau ist, die sich nur für ihr Äußeres und ihre Hofierung interessiert.

  • Sie fand sein Kompliment gut, da fiel ihm schon ein kleiner Stein vom Herzen, auch wenn ihn ihr Satz, "ich nehme Komplimente nur von Leuten an, die ich kenne", ihn schon irritierte - schließlich hatten sie sich ja gerade erst getroffen und noch nicht einmal richtig kennengelernt. Aber wahrscheinlich war es von ihr ja einfach nur wiederum als Zeichen der Anerkennung gemeint.


    Dann setzte sie noch einen oder zwei drauf, sie schaute ihn auf eine Weise an, die Orestes klaren Verstand vernebelte. Sie sprach Worte, die er liebend gern hörte und nur die Öffentlichkeit hielt ihn davon ab den eingeschlagenen Pfad der unschicklichen Komplimente weiterzugehen. Und dann hatte sie auch noch sein Sich-Kneifen bemerkt. Hier sind..., nein eine es-war-eine-Mücke--Ausrede würde sie nicht glauben. ich habe, nein die-es-hat-gejuckt-Ausrede würde sie noch weniger überzeugen, also entschied er sich für eine entschärfte Form der Wahrheit, "weißt Du. Manchmal bin ich ein Träumer - wie Du ja schon zu Beginn unseres Spazierganges festgestellt haben magst - und um festzustellen, ob ich diese ganze Episode mit Dir hier träume, oder nicht, hab ich mich kurz gekniffen. Mit der Feststellung, dass ich nicht träume; was mich durchaus freut - denn, wenn ich geträumt hätte, hätte ich kaum aufzuwachen gewünscht." So war er einigermaßen galant aus dieser peinlichen Situation gekommen. Er würde aufpassen müssen, was er sagte und was er tat. Überhaupt sollte er den Kopf man wieder einschalten, dachte er; Nein das lass jetzt mal sein, das hat noch Zeit, fühlte er.


    Als sich das Gespräch der Philosophie zuwandte, sah sein Kopf eine Möglichkeit zu obsiegen. "Ich stimme mit Dir überein, dass unter den alten Philosophen diese drei die größten sind. Und viele ihrer Lehren sind den Wirren der Zeit enthoben, wie auch der große Tullius - Cicero - feststellte, als er die Staatslehren des Aristoteles in unsere Sprache und Zeit brachte. Dennoch muss ich ehrlicherweise zugeben, dass ich die neuen Philosophen, wie zum Beispiel den guten Seneca mehr schätze. Aber auch diejenigen die des Platons Erbe weiterdenken, sind durchaus faszinierend - auch wenn beide Arten der Philosophie ihre Vor- und Nachteile haben" Auch wenn in seinem Geist der Kopf gesiegt hatte, gehorchte sein Körper nur unvollkommen seinem Geist, denn anstatt in eine andere Richtung zu schauen - vielleicht mit einer Denkerpose, schaute er Arvinia weiter an. Nicht so, dass es irgendwie unverschämt war, aber doch mehr als sein Verstand wollte.


    Sie gingen derweil weiter, verließen das Gebiet um das Theater des Pompeius und kamen am Theater und der Crypta* Balbi an.


    Sim-Off:

    * Mit "crypta" ist nicht etwa eine Krypta gemeint, sondern ein durch Außenmauern versteckter Porticus. Die crypta Balbi war so etwas wie der Wartesaal zum Theater.

  • Er war, sowas von *seufz* mehr ging gerade nicht durch ihren Kopf. So eine süße Antwort und so schön elegent formuliert. Was konnte dieser Mann eigentlich nicht? Das Kribbeln nahm zu. Ein Traum, es .. nein, er war ein Traum. "Nehmen wir an du hättest geträumt, ich würde nicht aus deinen Träumen verschwinden wollen, umso besser das es kein Traum war." mit einem zwinkern beendete sie ihre Antwort.
    "So viel habe ich noch nicht von den neueren Philosophen gelesen, als das ich mitreden könnte, allerdings stimme ich dir zu, was das mit den Erben betrifft. Es muss immer Vorreiter geben, die Nachfolger vereinen meist das ihrer Lehrer und versuchen es zur Perfektion zu bringen, nur ich denke es wird nie Perfektion denken oder? Die Zeit bleibt nicht stehen, ebenso die Philosophie."
    Ihr gefiel es mit Manius über dieses Thema zu reden, zum einen liebte sie es zu diskutieren, zum anderen konnte man sich nebenbei in der Zeit neue Überlegungen anstellen, was das gegenüber betrifft, aber ihr würden die Worte schon nicht fehlen, er war einfach mit so vielen Worten zu beschreiben, dass man den ganzen Limes hätte damit vollscheiben können. Und da schaute er sie wieder mit seinen braunen Augen an, sie waren so schön und unendlich. Würde sie dabei nich so erröten könnte sie stundenlang in diese schauen.

  • Sein Verstand - es war schon erwähnt worden - gewann langsam aber sicher die Überhand. Und zwar mit einem wichtigen Argument, das auch von seiten des Herzens akzeptiert werden konnte. Wenn Dir etwas an ihr liegt - was Du noch gar nicht wissen kannst, da Du sie gerade erst kennengelernt hast -, dann solltest Du nichts tun, was ihren oder Deinen Ruf gefährden könnte. Also halte Abstand und reiss Dich etwas zu sammen. Das Thema der Philosophie ist gut, bleibe dabei nur spreche jetzt nicht über das Symposion. Und damit hatte sein Verstand sein Herz schon wieder erwischt, diesen Kompromiss hätte es als nächstes vorgeschlagen. Stattdessen ging er auf die Perfektion ein: Das kommt darauf an, was Du unter Perfektion verstehen willst. Wenn es darum geht eine bestimmte Frage zu beantworten, wird es einen Moment geben, in dem eine perfekte Antwort gekommen ist. Als Beispiel möchte ich Definition der Freundschaft von Sallustius anführen, er sagte 'Idem velle atque idem nolle, ea demum firma amicitia est'. Und diese Antwort ist wohl nicht mehr zu perfektionieren. Bei anderen Fragestellungen aber gebe ich Dir recht."
    Jetzt hatte er es auch geschafft seinen Blick von ihr abzuwenden, was ihm durchaus schwergefallen war.

  • Was ihr Manius als Anwort gab, konnte sich durchaus hören lassen. "Du hast Recht, eine gute Überlegung.." sie wartete kurz und schob dann "für die amicitia natürlich!" hinterher. "Ich meine zu behaupten, dass wir uns noch viel über das Thema zu sagen haben, meinst du nicht auch?" sie hoffte Manius würde das nicht als ein Wissensduell auffassen. "Also nicht unbedingt heute, aber in der nächsten Zeit.." sie schaute ihn fragend an "vielleicht."
    Huch, wo man grad davon sprach "Wann gedenkt mir denn der Herr Philosoph eine Einladung zukommen zu lassen?" ihr Blick war scherzhaft hochnäsig ausgelegt. Ihr war aufgefallen, dass Manius sie jetzt nicht mehr anschaute, drum wollte sie damit wieder seinen Blickfang gewinnen.
    Und da fiel ihr noch etwas ein "Ich höre noch kein freudiges Summen" sie lächelte wie ein kleines Kind, "sind wir bald da?" sie drängte ein bisschen darauf, schließlich hatte sie noch etwas mit Manius und den Bienen vor.

  • "Wenn es nach mir geht, gerne. Und was die Einladung angeht - sobald ich zuhause bin werde ich einen Sklaven losschicken herauszufinden, wann etwas interessantes gegeben wird - auf jeden Fall noch vor Abschluss der Ludi Romani.", sagte Orestes. Sie schaute ihn auf eine kecke Weise an, er bemerkte das wohl und überlegte wie er reagieren könnte.


    "Oh wir sind gleich da, wir müssen eigentlich nur noch hier an dieser Exedra vorbei. Ah und jetzt rieche ich auch warum man die Bienen noch nicht hört. Lass uns mal schnell weitergehen," Tatsächlich war hier in den Tagen zuvor etwas neues fertiggestellt worden, was Orestes bisher noch nicht gesehen hatte - eine öffentliche Latrine*. So schwirrten hier nunmehr schmutzige Fliegen herum, die reinlichen Bienen hatten sich andere Flugwege gesucht.


    Schließlich kamen sie aber am Porticus Minuciae an. Hier ist die Säulenhalle und deort hinten ist auch schon der Tempel der Nymphen, hier wird nicht nur das Archiv der Censoren verwahrt. Es werden auch die Nymphen verehrt und was diese mit den Bienen zu tun haben, weisst Du sicherlich. Ab und zu schwirrte auch schon eines dieser kleinen Tiere an ihnen vorbei.


    Sim-Off:

    * Entschuldigt bitte den Anachronismus, die Latrine wird natürlich erst runde 15 Jahre später gebaut.

    ]

  • "Also heute noch? Oh wie schön." Arvinia biss sich auf die Lippen und freute sich, was man auch durch ihr breites Lächeln bis zu den Ohren gut erkennen konnte.
    Doch irgendetwas störte die Harmonie zwischen ihr und Manius. Es war nichts was man sehen oder hören konnte, dafür riechen umso mehr.
    "Naja, zumindest haben wir schonmal die Fliegen gefunden" sagte sie und lachte leise. Das ihr ein wenig schlecht wurde, wollte sie Orestes nicht sagen, sie war zwar noch jung und sah süß aus, zerbrechlich war sie dennoch nicht, sie war eher eine Frau mit dem gewissen Willen. Also beschleunigte sie ihr Schritttempo auf Manius Anweisung und streifte dabei ausfversehen mit ihrer rechten Hand an seinem linken Oberschenkel entlang. Oh Mist! Wie peinlich .. sie zog ihre Hand sofort danach zurück und entschuldigte sich "Entschuldige bitte, ich glaube ich habe gerade ein wenig die Körperspannung verloren." Was? Arvinia! Was sagst du denn da? Ja, das wusste sie wirklich nicht und natürlich lief sie wieder rot an. Egal einfach übergehen sowas kann ja mal passieren .. machte es in ihrem Kopf und ging schnellen Schrittes weiter.


    Da kam der Porticus Minuciae gerade recht, "Wunderschön, mir gefällt sehr was du mir zeigst Manius." Als sie weiter in Richtung Tempel gingen bemerkte Arvinia, wie sich eine kleine Biene auf Manius Schulter niederließ. "Wir sind schon da? Das ging aber schnell, ja ich habe in Griechenland damals darüber gelesen." Ihre Augen waren die ganze Zeit dabei das kleine zirrliche aber dennoch stolze Tier zu beobachten. "Ich glaub die Bienen mögen dich sehr Manius, oder hast du zufällig etwas Blütenstaub auf der Schulter?" sie lächelte und ein leieses Kichern drang durch ihre Lippen.

  • Hatte sie ihn gerade absichtlich berührt? Orestes hoffte doch nicht, oder hoffte dass doch, aber aus Versehen. Nein er hätte nicht sagen können, was er hoffte, was er sich wünschte. Er wusste nur, dass er es genoss mit dieser jungen, gebildeten, hübschen Frau aus gutem Hause zusammen zu sein. Das Wort 'Tiberia' kam ihm immer mal wieder in den Sinn. Was würde Corvinus sagen? Hatte es nicht irgendwann einmal geheißen - dass dieser Vitamalacus nicht gerade ein Freund der Familie sei? Wenn sie sich das nächste mal trafen würde er unbedingt danach fragen müssen, mit wem sie verwandt war. Aber das war jetzt nicht wichtig. Die Berührung, die der Anfang dieser Gedankenkette gewesen war, hatte er nur mit einer entschudlgenden Geste beantwortet. Da alles andere zu verfänglich gewesen wäre. :D


    Orestes hatte nicht bemerkt, dass eine Biene sich auf seiner Schulter niedergelassen hatte. Als Arvinia ihn darauf ansprach, widerstand er dem ersten Impuls sie wegzujagen, nicht aber ohne kurz die Hand zu heben und sie danach wieder herunter zu bewegen. "Normalerweise stößt das ja bei mir nicht so auf Gegenseitigkeit. Aber solange es nur eine bleibt, wollen wir heute mal nicht so sein." Ihm war nicht entfallen, dass Arvinia sich voller Bewunderung auf die Biene konzentrierte. "Fall es aber doch am Blütenstaub liegen sollte, liegt das wohl daran, dass ich heute eine wunderschöne Rose gesehen habe.", schob er nach.

  • Arvinia war glücklich über Manius Reaktion, hätte er die kleine Biene gewaltsam von seiner Schulter verscheucht oder zerquetscht wäre sie wohl nicht gerade angetan gewesen. Schließlich bedeutetet ihr die Natur sehr viel, sie hielt sich gern in den griechischen Gärten auf. Die Bienen erinnerten sie an ihren Vater, der vermutlich in diesem Augenblick sich ebenfalls mit Bienen beschäftigte.


    Er ist so ... er hat echt Ahnung, ich meine er weiß wie er den Frauen schmeicheln kann und das meinte sie wirklich ernst, sie hatte zwar noch nie so großen Kontakt mit Männern, aber sie wusste, nein sie spürrte, dass so wunderbar nicht jeder Mann sein kann.
    So wunderbar, dass sie erstmal nichts sagen konnte. Ihre Wangen waren auch noch rot von ihrer letzten Aktion und blieben es nach seinen Worten erst einmal. Sie bemerkte wie die Sklaven sich Blicke zu warfen und zu schmunzeln beginnen. Jaja, diese Lausebande konnte froh sein, dass Arvinia nicht so zu Sklaven war wie ihr Bruder.
    Sie fand es allerdings keineswegs albern was Manius sagte, es war süß und man merkt das er es Ernst meint und es nicht einfach so daher sagt. Sie schaute ihn mit großen Augen an. Auch wenn ihre Augen giftgrün leuchteten, ihr Blick war alles andere als gefährlich, am liebsten hätte wäre sie schnurr stracks zu ihm gegangen und, ach nein, das ginge nicht, das wusste sie, kleinere Sachen ausserhalb der Reihe waren ok, aber auch nicht mehr, schließlich waren sie beide immer noch Patrizier. Dann richtete sie ihren Blick die tiberischen Sklaven "Lasst uns ein wenig allein, es ist kaum jemand hier, Platz schaffen ist nicht nötig, ruht euch etwas im Schatten aus."
    Danach fing sie an den Bienen zu folgen, als sie bemerkte, dass Manius ihr erstmal nicht folgte drehte sie sich wieder um "Wenn du nichts gegen eine weitere kleine Biene auf deiner Schulter hast kannst du mir gerne folgen." Ihr Blick war dabei so ähnlich wie auf der Brücke gewesen, dann lief sie schnelleren Schrittes weiter.

  • Orestes war etwas geschockt. Sie hatte die Sklaven etwas weggeschickt. Und auch wenn es etwas in ihm gab, das nicht aufhörte zu sagen 'lass es doch zu', spürte er, dass diese Situation ein wenig aus der Kontrolle zu geraten schien. Wenn sich etwas in Rom schnell verbreitete so waren dies Gerüchte. Und ein Gerücht, das ein Aurelier etwas mit einer Tiberia hatte, dürfte sich sehr schnell verbreiten.


    Deswegen ging er ihr nur langsam hinterher und achtete im folgenden sehr auf einen gewissen Mindestabstand. Aber er ging ihr nach - nicht wissend was sie nun vorhatte. Er sagte nichts aber lächelte sie an.

  • Manius folgte ihr nur sehr langsam, was dachte er wohl was Arvinia vor hatte? "Kommst du?" sie deutete mit einem Blick und einer kleinen Handbewegung auf die Bienenstöcke hin.
    Als die beiden Patrizier endlcih angekommen waren, streckte Arvinia schräg nach unten ihren Arm aus, um Orestes zurückzuhalten "Stopp, erstmal nicht weiter, wenn wir jetzt zwei oder drei Schritte weiter gehen, erachten sie uns als Feinde. Ich weiss es nicht wie es um dich steht, aber ich mag meine Haut so wie sie ist." sie lachte.


    Ihre Sklaven behielt sie aber immer im Augenwinkel, nicht das sie versuchten stiften zu gehen, was so oder so ziemlich leichtsinnig gewesen wäre. "Ich hoffe du siehst es mir nach das ich etwas anders mit Sklaven verfahre, ich habe bemerkt, dass sie ihre Ohren spitzten und anfingen zu schmunzeln, ich schicke sie dann meist bei sowas weg, um ihnen den Ärger zu ersparen und wer über deine Worte schmunzelt, der würde riesen Ärger von mir bekommen, das kannst du mir glauben. Hinzu kommt das es glaub ich etwas zu viel für die kleinen Bienen gewesen wäre, wenn hier ein halbes Dutzend Menschen gestanden hätten, meinst du nicht auch?

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