[BIBLIOTHECA] Die Bibliothek der Vestalinnen

  • BIBLIOTHECA
    DIE BIBLIOTHEK DER VESTALINNEN


    Im Obergeschoss des Atrium Vesta befindet sich eine kleine Bibliothek, in der neben verschiedenen uralten Büchern zu allen Themen des Kultes auch die Testamente der römischen Bürger verwahrt werden, die sie in die Obhut der Vestalinnen geben.
    Die Bibliothek ist stets verschlossen und nur, wer von der Virgo Vestalis Maxima die Erlaubnis zu ihrer Benutzung erhält, darf sie betreten.



    Sim-Off:

    Inhalte sind in einem Privatforum, das mit Passwort versehen ist

  • Pomponia Pia


    Das Schloss quietschte kaum, als Pomponia Pia den Schlüssel drehte. Dann öffnete sie die Tür und ein Raum, der etwas staubige Luft, sowie zahlreiche Regal mit sauber geordneten Papyrus-Rollen barg, zeigte sich den beiden Vestalinnen.


    Pomponia Pia ging zu einem Tisch, auf dem eine Rolle ausgebreitet war.


    "Hier hast du ein Register. Du siehst, was unsere Bibliothek enthält, und wo du es in etwa findest. Die Buchstaben sind an den Regalen angebracht."


    Sie deutete auf die Regale, auf denen tatsächlich saubere Buchstaben gemalt waren.


    "An jeder Rolle befindet sich eine Etikett, auf dem festgehalten ist, was ihr Inhalt ist. Wir haben fast ausschließlich Papyri, weil unsere Bücher von längerem Nutzen sind."


    Tatsächlich befand sich an jeder Rolle ein kleines Zettelchen, auf das in kleiner Schrift der Titel und Autor des jeweiligen Textes stand. Manche Rollen schienen auch zusammengeordnet und zusammenzuhängen.




  • Pomponia Pia begann die Führung durch die Bibliothek. Die Luft im Raum war staubig und alt. Papyrus-Rollen waren sauber in Regalen geordnet und an jeder Rolle hing ein kleines Zettelchen mit dem Titel und dem Verfasser des Textes.


    Die Vestalis Maxima erklärte alles und ich schaute mich um. Hier würde ich also alles finden, was ich benötigte um mein Wissen noch zu erweitern.


    Ich nickte Pia bei jedem Satz zu, den sie sagte und wartete gespannt auf meine kommenden Aufgaben.

  • Pomponia Pia


    Sim-Off:

    Bitte zuerst die PNs lesen ;)


    Die Vestalis Maxima ging durch den Raum und deutete auf ein Regal.


    "Das hier sind Rollen mit der Geschichte des Kults und des Tempels. Wenn du etwas dazu suchst, gibt es hier ziemlich viel dazu zu lesen."


    Sie ging weiter und deutete auf einen großen Schrank, der verschlossen war. Sie öffnete die Tür. Er war in lauter kleine Fächer aufgeteilt, die alle beschriftet waren. In jedem Fach lag eine Papyrus-Rolle.


    "Das hier sind die Testamente, die viele römische Bürger uns zur Obhut übergeben. Es ist verboten, sie zu lesen, solange der betreffende Bürger noch am Leben ist. Die Bürger vertrauen uns hierbei."


    Pomponia Pia blickte Calvina eindringlich an. Es war nicht zu übersehen, dass ihr diese Angelegenheit sehr, sehr wichtig war. Dann endlich fuhr sie fort.


    "Die Decemviri litibus iudicandis sind für die Verteilung von Erbmassen zuständig, deswegen kommen sie regelmäßig an die Pforte des Atrium Vestae und verlangen die Herausgabe der Testamente. Wenn sie dich darum bitten, sie herauszuholen, dann darfst du an diesen Schrank. Sonst darfst du niemals an diesen Schrank - es sei denn natürlich, ein Bürger gibt sein Testament bei dir ab."


    Damit hatte sie wohl genug zu den Testamenten gesagt. Blieben noch ein paar andere Regale, in denen ebenfalls viele Rollen aufgereiht waren.


    "Hier findest du Informationen zu allem möglichen: Feiertage, Gottheiten und so weiter. Also das, was nicht speziell mit Vesta zu tun hat."


    Damit hatte sie die wichtigsten Abteilungen der Bibliothek vorgestellt. Sie sah Calvina noch einmal an.


    "Hast du noch Fragen zur Bibliothek oder ihrer Benutzung? Natürlich darfst du keine Rollen entnehmen - sie müssen stets verfügbar sein. Nur ich und die Vestalin, die für die Bibliothek zuständig ist, dürfen Rollen ausleihen. Sonst musst du sie hier lesen und dir Notizen machen."


    fügte sie zur Verwendung der Bibliothek hinzu.




  • Beim ersten Regal mit den Rollen über die Geschichte des Tempels und des Vesta-Kults nickte ich nur.
    Bei dem verschlossenen Schrank mit den Testamenten blickte mich die Pomponia eindringlich an und wählte ihre Worte bedacht, aber streng.


    "Ich habe verstanden. Das Vertrauen der Bürger darf natürlich nicht erschüttert werden und nur wenn ich ein Testament hineinlege oder mich ein Decemviri litibus iudicandis um ein bestimmtes Testament eines Verstorbenen bittet, darf ich den Schrank öffnen."


    Ich wiederholte ihre Worte, um ihr zu zeigen dass ich es wirklich verstanden hatte und befolgen werde.


    Auch bei den letzten Regalen nickte ich nur. Bei den letzten mahnenden Worten der Vestalis Maxima blickte ich zu den kleinen Tischen die im Raum standen. "Die Rollen werden hier gelesen und ich werde mir Notizen wenn nötig machen müssen. Auch das habe ich verstanden. Fragen habe ich vorerst keine."


    Meine Worten klangen vielleicht etwas unnahbar, aber Pomponia Pia war wahrscheinlich gewöhnt dass man so mit ihr sprach. Und als Respektperson war es bestimmt auch gewollt. Ich jedenfalls hatte großen Respekt vor ihr.

  • Pomponia Pia


    Sie nickte zufrieden und holte dann einen Schlüssel hervor, den sie Sergia Calvina überreichte.


    "Das ist der Schlüssel zur Bibliothek. Gib gut auf ihn Acht und gib ihn niemals aus der Hand. Du weißt, was hier ruht."


    Und Pomponia wusste natürlich auch, dass es unglaublich viele Menschen gab, die zu gern wussten, was sie im Todesfalle ihres Vaters oder Verwandten erwartete und ob es sich überhaupt lohnte, sich mit diesem gut zu stellen (oder ob sein Tod vielleicht sehr lukrativ war?).


    "Damit hätten wir die Bibliothek abgehakt. Gehen wir zurück in den Unterrichtsraum."




  • Behutsam nahm ich den Schlüssel an mich und verbarg ihn in meiner Hand. Ich würde ihn, wenn ich wieder in meinem Raum war, gut verstecken.


    Dann nickte ich und ging gemeinsam mit Pomponia Pia wieder in die Unterrichtsräume.

  • Papiria Occia


    Vom Tempel der Vesta, dem heiligsten Ort des Atrium, gingen die beiden Vestalinnen direkt zum zweitheiligsten Ort, der Bibliothek. Vor der Tür suchte die Papirierin umständlich in ihren Gewändern, dann zog sie triumphierend einen Schlüssel hervor. Es dauerte eine Weile, doch dann hatte sie die Tür aufgeschlossen.


    Den beiden kam staubige Luft entgegen, als sie den Raum betraten. Überall standen Regale mit Papyrus-Rollen, von denen einige uralt wirkten. Sicher zerfielen sie zu Staub, wenn man sie berührte! Occia lächelte stolz.


    "Ich durfte die Bibliothek erst viel später besuchen. Aber ich denke, es schadet dir auch nicht, wenn wir es jetzt schon tun. Nur die voll ausgebildeten Vestales bekommen einen Schlüssel. Und auch sie dürfen sich nichts herausnehmen, man darf die Bücher nur hier lesen!"


    erklärte sie und trat an das erste Regal.


    "Das hier ist alles über unsere Geschichte. Wenn du einmal Vestalin bist, ist es bestimmt interessant, ein bisschen darin zu schmökern. Und hier sind etwas allgemeinere Texte über Religion. Vielleicht hilft dir das manchmal auch weiter."


    Sie trat an einen großen Schrank und öffnete ihn. Er bestand aus unzähligen kleinen Fächern mit kleinen Beschriftungen. Wenn man genau hinsah, erkannte man, dass es Namen waren.


    "Hier sind die Testamente, die bei uns hinterlegt werden. Natürlich dürfen wir sie nur verwahren, nicht lesen. Ab und zu kommen die Decemviri litibus iudicandis. Ihnen dürfen wir die Testamente aushändigen, sonst niemandem!"


    Die Betonung, die sie auf die letzten Worte legte, machte unmissverständlich klar, dass es ihr dabei sehr ernst war.


    "Am besten, du lässt die Finger ganz von dem Schrank."


    Noch einmal sah sie sich um - sie hatte scheinbar nichts vergessen, denn sie sah Romana an und fragte:


    "Noch Fragen?"

  • Die Bibliothek! Romana staunte, als sie, ohne Vorankündigung, dorthin geführt wurde. Sie war einfach wunderschön. Wenn es einen Teil des Atrium Vestae gab, den sie als ihren Lieblingsteil bezeichnen konnte, würde sie fast die Bibliothek wählen. Viel heller und freundlicher als der Tempel, viel schmucker als ihr Cubiculum, weniger streng als das Lararium. Es war unglaublich. Die verkappte claudische Leseratte strahlte, als sie so viele Bücher auf einen Haufen sah. So alte, ehrwürdige Schriften!


    „Danke.“, meinte sie ehrlich, jedoch sackten ihr die Mundwinkel nach unten, als sie hörte, sie würde keinen Schlüssel bekommen, bis sie voll ausgebildet war. Jetzt würde sie sich noch um Vieles mehr anstrengen müssen, um Vestalin zu werden! Tiberius Durus hatte ja die Möglichkeit angedeutet, dass man ihre Ausbildung abkürzen könne.


    Sie betrachtete eingehend die Bücherei und prägte sich alles genau ein. „Das heißt also, ich bekomme den Schlüssel wirklich nicht?“, fragte sie ein wenig enttäuscht. Vielleicht würde Occia ihn ihr ja geben, wenn sie gan lieb danach bat. Aber eine Claudierin bettelt nicht.


    Sie blickte sich noch einmal um. „Ja, eine Frage. Wenn ich also keinen Schlüssel bekomme, und an der Tür steht ein Decemvir – muss ich dann eine ältere Schwester schicken, um die Rolle zu holen?“, fragte sie.

  • "Nein, das geht leider nicht."


    bestärkte sie ihre Meinung, als Romana noch einmal nachfragte. Natürlich war das nicht die private Meinung der Papirierin, doch die Regeln des Atrium Vestae waren eisern und seit Jahrhunderten bewährt!


    "Ja, das musst du leider. Aber deine Ausbildung wird ja nicht wie üblich zehn Jahre dauern! Und du kannst dir ja auf Nachfrage bei Pomponia Zugang verschaffen."


    Sim-Off:

    SimOff kannst du natürlich gern selbst nachsehen und die Testamente dann per PN an den Decemvir verschicken!

  • „Das ist schade, sehr, sehr schade.“ Sie schüttelte traurig den Kopf. „Ich werde einfach warten müssen. Und solange, bis ich den Schlüssel nicht habe, jemanden fragen.“, erwiderte sie stoisch (was man eigentlich gar nicht von ihr gewöhnt war). Immerhin würde ihre Ausbildung verküzt werden! Daraus konnte man einiges machen.

  • "Tut mir leid."


    meinte Occia, die bemerkte, dass diese Neuigkeit der Amata nicht so recht schmeckte. Doch sie konnte ja nichts ändern! Also beschloss sie, dem Mädchen keinen weiteren Kummer zu machen und rasch den letzten Raum zu besuchen, der noch fehlte...

  • “Ita tmia icac he ramasva vatieche…”, entzifferte Romana im Scheine der Kerzen – es wurde dunkel draußen, Regenwolken zogen auf, leise hörte man das herbstliche Nieseln außerhalb. Kein gutes Wetter, um draußen zu sein. Was also lag näher, als sich mit einer Kerze in die Bibliothek zu verkriechen?


    Mit ungutem Gefühl dachte Romana an die Haruspizin mit Serrana zurück. Es quälte sie das unbedingte Gefühl, etwas vergessen zu haben an der ganzen Sache. Dass sie die Häuser auf der Leber richtig eingeteilt hatte, daran hatte sie keine Zweifel... aber vielleicht hatte sie da einige grundlegendere Sachen in die falsche Kehle bekommen. Möglicherweise sagten die Götter einem gar nicht die Zukunft, sondern nur Omen? Romana konnte es sich nicht vorstellen, dass die Götter so fantasielos waren. Aber es blieb eine nagende Ungewissheit.


    So hatte sie sich einen Text gepackt – selbstredend den von Vestricius Spurinna, dem persönlichen Haruspex des göttlichen Iulius Caesar, über die Haruspizin. Und zwar in der etruskischen Version, der lateinischen wollte sie nicht mehr trauen, da die Übersetzung doch Subtiles verfälschen konnte.


    Romana dachte daran, wie sie Etruskisch gelernt hatte – bei ihrer Großmutter, in Clusium, über den Stuhl gebeugt, interessiert dem Gebrabbel der Mutter ihrer Mutter zuhörend. Damals war sie noch ein junges Mädchen gewesen mit einer rosa Schleife im Haar (in Romana drehte sich der Magen um, wenn sie an diese Schleife dachte) und komplett begeistert von der Idee, eine Geheimsprache nur zwischen ihr und ihrer geliebten Oma zu lernen. Jetzt war sie eine junge Frau, die sich auch noch das Griechische und das Altlateinische selber eingebläut hatte, und versuchte, ihr Etruskisch im Kopf zu behalten.


    “...unial astres... themia? THEMIA?“ Romanas Augen wurden weit. Nciht möglich, nicht möglich, dachte sie sich. Verdammt. Ach du... sie las weiter. “...riei velianas sal cluvienus turu...“ Ihr Gesicht wurde blaß. “Das kann doch nur bedeuten... Omen? Nur Omen? Keine... ich...“ Ihr Atem wurde schneller, als sie weiterlas, laut zu sich selber. “...ce munistas thuvas tameresca ilacve... tulerase nac avi i churvar… tesiameit. Tesiasmeit. Oh große Götter.” Sie schluckte, bevor sie das Kapitel zu Ende las. Es war nciht mehr lang, nur noch zwei Sätze.


    Anschließend rollte sie die Schriftrolle sorgfältig zusammen, packte sie dann mit ihren Händen und schlug sich damit auf den Kopf. “Ich bin DUMM!“, stellte sie fest. “Dumm, dumm, dumm, dumm!“ Bei jedem Dumm prügelte sie sich die Schriftrolle auf ihren Kopf hinauf. Mit einem tierhaften Aufschrei warf sie dann die Schriftrolle durch die Bibliothek. Mit einem dumpfen, holzigen Geräusch traf sie ein Regal, woraufhingleich 5 oder 6 Schriftrollen herabfielen. Romana war das egal – noch bevor sie klackernd am Boden aufkamen, stand sie schon. Das Chaos, dass sie angerichtet hatte, hinter sich lassend, ergriff sie die Kerze und eilte zu den Sklavenräumlichkeiten, zu ihrer Parthenope. Diese wurde hastig aufgescheucht und kleidete Romana schnell in eine Stola, eine Palla und ein Recinium, einen Damenumhang, ein. So angekleidet rannte Romana nach unten, gefolgt von ihrer Sklavin, durch die Straßen von Rom, zu den Germanicern.

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