Die Getreidespeicher zur Befriedigung der Wünsche Roms

  • Lucius und der Ägypter verhandelten anschließend noch ein wenig ,bis sie sich dann auf einen Preis geeinigt hatten.Zufrieden mit den neuen Informationen und der Abmachung verließen Centho und Gaius die Speicher.Auf dem Weg zu Centhos Wohnsitz diskutierten sie noch ein wenig über das abgewickeltte Geschäft und auch über Ihre bald anstehende Rückreise nach Italien.Lucius hatte alles in seiner Macht stehende getan und alles weitere lag nicht mehr in seiner Hand.Gaius freute sich bald wieder nach Italien zurückzukommen,auch wenn er Ägypten mittlerweile sehr gut leiden konnte......>

  • Von der Porta Solis kommend marschierte eine komplette Centuria, nämlich Poscas erste, zu den Getreidespeichern im Broucheion. Der Weg war nicht schwer zu finden, denn der Meson Pedion führte ja direkt zum Kroneion, um das herum die Getreidespeicher sich befanden. Posca war außerdem schon des öfteren hier gewesen, und sei es nur für routinemäßige Patrouillen.


    An einem der größeren Speicher angekommen ließ Posca erstmal seine Männer anhalten. "Milites, movemini!", befahl er. Die Soldaten sollten sich ruhig erstmal irgendwo hin lümmeln. Sie würden vermutlich noch ein bisschen warten müssen, bis ihre Aufmerksamkeit gefordert wurde. "Optio Terentius, Stellung halten! Ich gehe mich 'mal eben etwas umsehen", wies er dann seinen Optio an.


    Daraufhin strebte der Centurio eine Tür am Getreidespeicher an, klopfte geräuschvoll an und trat ein. "Wer ist hier verantwortlich? Ich bin Centurio Trebellius von der Legio XXII Deiotariana. Ich soll dafür sorgen, dass die Getreidelieferungen nach Rom wieder in Gang kommen. Ich will, dass der Eutheniarchos augenblicklich informiert wird!"

  • Ednlich ging es los, die Legion ließ sich nach langer Zeit wieder in großer Zahl in Alexandria blicken, sogar der Tribun selbst war mitgekommen um die Getreidelieferungen wieder nach Rom freizugeben. Alexandria war hier stets ein heikles Pflaster und vor allem die Juden sahen nicht gerne wie die Legionäre durch die Stadt liefen. Thyrsus hatte nie verstanden woher dieser Hass kam, aber offensichtlich gab es dafür einige Gründe und am Ende war es ihm eigntlich auch egal, solange keiner versuchte ihn umzubringen.


    Centurio Posca ging mit zwei Männern vor, Thyrsus blieb mit dem Rest der Centurie zurück, die Straße war komplett abgeriegelt alleine durch die schiere Anzahl der Legionäre und Thyrsus war stolz darauf wieder ein Teil davon zu sein.

  • Die Arbeiter staunten nicht schlecht, als auf einmal eine ganze Centurie hier aufmarschierte. Normalerweise wurde so ein Vorgehen zuvor angekündigt, innerhalb der Stadt hatten die Legionen immerhin keine offizielle Gewalt. Zur Erhaltung des Friedens und der Autonomie waren die Legionen aus gutem Grund außerhalb stationiert, innerhalb Alexandrias Grenzen waren die Stadtwachen des Strategos zuständig. Und jetzt marschierten hier blinzblank polierte Rhomäer an und verlangten nach dem Eutheniarchos. Der in der Ekklesia durch seine Reden klar gemacht hatte, wie er denn zu den „Gästen“ der Stadt stand. Das würde spaßig werden.


    Ein paar der Arbeiter rannten auch los und riefen die ganze Zeit auf Griechisch laut vernehmlich, dass die Rhomäer die Getreidespeicher besetzten. Für alle diejenigen, die kein Wort Latein sprachen (was in etwa neun Zehntel der Bevölkerung Alexandrias betraf), sah es auch ganz so aus.
    Einer der zurückbleibender Arbeiter stellte sich schließlich dem Centurio und machte beschwichtigende Gesten. “Wir nix Aufstand, wir tun Arbeit gut“, versuchte er ihm auf sehr gebrochenem Latein klar zu machen, dass das hier liegende Korn ja schon ganz lange hier gelagert wurde auf Wunsch der rhomäischen Obrigkeit, und die Leute hier schlicht ihre Arbeit machten.

  • Posca runzelte verwirrt die Stirn. Hatte er sich falsch ausgedrückt? Einen Augenblick starrten seine Schweinsäuglein den erregten Arbeiter an, während es hinter seiner Stirn arbeitete.


    "Oh", sagte er schließlich. Er war ein Trottel. Klar, dass ihn hier keiner Verstand, wenn er Latein sprach! Er grunzte verärgert.


    "Ganz ruhig", fing er also noch einmal von vorn an. Diesmal in Koiné. "Wir sind hier, weil das Getreide wieder geliefert werden soll. Keine Sorge, du...bekommst keinen Ärger." Er holte tief Luft, um Ruhe zu bewahren. Mit diesen lästigen Griechen hatte man doch immer nur Ärger! Aber wenn er jetzt schon deshalb herumfluchte, gäbe es wohl hinterher Stress vom Tribunus. Das wollte Posca nicht riskieren.
    "Also, hol' mir den Eutheniarchos her. Sag' ihm, Rom braucht seine...äh...Dienste. Verstanden?"


    Sein Koiné war nicht perfekt. Aber da der Centurio nun schon seit vielen Jahren in Nikopolis seinen Dienst tat, sprach er selbstverständlich auch die Sprache der Menschen, die in den Lagercanabae lebten. Und die sprachen natürlich nicht von Haus aus Latein, zumindest nicht diejenigen, die nicht von Legionsveteranen abstammten.


    Sim-Off:

    Sorry, da hab ich mich tatsächlich in der Sprache vertan. :D

  • So ganz trauten die Arbeiter der Sache nicht, das konnte selbst ein Blinder an ihren Gesichtern ablesen. Dennoch nickten sie langsam und beschwichtigend, und nach einem kurzen Wortwechsel, der in etwa “Du gehst!“ “Nein, du gehst!“ zum wesentlichen Inhalt hatte, ging einer der Arbeiter auch schon noch mit einigen weiteren beschwichtigenden Gesten los, um den Eutheniarchos zu holen.


    http://img638.imageshack.us/img638/4650/philetos.png Allerdings war selbiger auch schon durch die flüchtenden Arbeiter zuvor gewarnt worden und kam von sich aus. Begleitet von zahlreichen seiner eigenen Anhänger, einige gut sichtbar bewaffnet mit Knüppeln, der ein oder andere mit großem Messer im Gürtelbund und dergleichen. Philetos Chatidakis war kein Mann, der sich durch besondere Ruhe hervorgetan hatte. Und gerade unter den Unzufriedenen und Gewaltbereiten hatte er einen Großteil seiner Anhänger gefunden.
    “Was treibt die rhomäische Legion in die autarke Polis?“ fragte er in seiner Heimatsprache auch mit deutlich ärgerbeladener Stimme – allerdings aus noch relativ sicherem Abstand und sich der Menge seiner Freunde durchaus bewusst. Überhaupt war er sehr selbstsicher, wusste er doch so gut wie alle, dass die Legionen allein ohne die Mithilfe der Griechen nicht viel ausrichten konnten. In Alexandria lebten über eine Million Menschen. Und was passierte, wenn diese wütend wurden, hatte selbst ein Iulius Caesar seinerzeit gelernt, der sich auf Pharos verschanzen musste und letztendlich sein Leben nur durch einen Sprung ins Wasser gerettet hatte.

  • Posca rollte nur mit den Augen und grunzte genervt. Stirnrunzelnd sah er dem Arbeiter hinterher, der den Getreidespeicher verließ. Lange musste er zum Glück nicht warten, denn der Eutheniarchos kam schon von sich aus, so schien es. Und er spielte sich sogleich mal auf.


    "Das Getreide des Basileos treibt uns her, Eutheniarchos", gab der Centurio in nicht minder verärgerter Tonlage zurück. Dabei antwortete er kulanterweise sogar auf Griechisch, was seiner Meinung nach schon zuviel des Guten war.


    Posca stemmte die Arme in die muskelbepackten Hüften, wodurch seine breiten Schultern noch stämmiger wirkten. "Der Basileos fordert das ein, was ihm zusteht. Deshalb sind wir hier."

  • http://img638.imageshack.us/img638/4650/philetos.png “Ach, dann bist du jetzt der neue Basileos?“ höhnte Philetos offen. “Du siehst mir nicht wirklich göttlich aus. Und dein Aufmarsch hier auch nicht.“ Er dachte ja gar nicht daran, hier zu kuschen. Er war gewählter Vertreter der Stadt. Sein Gegenüber war noch nicht einmal ein offizieller Gast der Stadt.


    “Das Getreide gehört der freien Polis Alexandria, die es dem Basileos zum Geschenk macht, und ihr habt nicht das geringste Recht, hier einzudringen, und erst recht nicht, irgend etwas zu fordern.“

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