Entspannung und Ausschau halten...

  • Nach dem langen Tag in der Stadt, richtete Glabrio sich gegen die grossen Thermen. Er zahlte den Sesterz Eintritt, zog sich aus und begab sich in der angemessenen Reihenfolge in die verschiedenen Becken. Das warme und kalte Wasser und die Massage, die er sich gönnte taten ihm sehr gut. Es half ihm zu entspannen und das war in letzter Zeit auch nötig, für die kommende noch mehr.
    Gleichzeitig aber schaute er sich auch um nach Fremden, die er ansprechen könnte, nach Politikern oder Fremden... oder gar Juden. Nein, dass hier fast alle nackt waren, fand er nicht schlimm, anders als Matthias. So waren sie geschaffen worden und wieso sollten sie sich voreinander verstecken?
    Glabrio kaufte sich gerade ein Stück Brot und einen Becher Wein, als ihm ein Mann auffiel...



    Sim-Off:

    reserviert, aber später sind alle herzlich willkommen! :)

  • Glabrio blickte erfreut auf und musterte den ihm fremden Mann. Er hatte ihn gehört, na gut, deswegen war er ja hier.
    "Ja, das ist gut möglich!", sagte er erst einmal vorsichtig. Man konnte nie wissen. Doch der Mann schien ernsthaft interessiert. Also beschloss Glabrio auf ihn und seinen Herrn zu vertrauen und seine Menschenkenntnis. Er kaufte etwas Wein bei einem der Händler und lud den Mann ein, sich zu ihm ins lauwarme Wasser zu setzen. Dann stellte er sich vor.
    "Mein Name ist Marcus Petronius Glabrio. Wieviel weisst Du denn bereits über die Christen? Tatsächlich gibt es hier in Rom eine Gemeinde, doch sie hat es nicht immer leicht...!"

  • "Nun ja. Wir..." Glabrio hatte versucht, dieses Wort zu meiden, doch nun benützte er es dennoch. "...wir glauben an nur einen Gott. Es ist der Gott des Volkes Israels. Juden glauben ebenfalls an ihn. Doch vor etwa hundert Jahren schickte er seinen Sohn, er heisst Jesus, zu uns. Dieser lehrte viel, zog durch´s Land und scharrte Anhänger um sich. Etwa 30 Jahre später wurde er unter Pontius Pilatus in Jerusalem hingerichtet. Das Volk hielt ihn für einen Aufrührer, die jüdischen Oberpriester fürchteten um ihre Macht. Denn Jesus erzählte von Liebe... Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten, zum Mitmenschen. Drei Tage nach Jesu Tod stand er aber auf von den Toten! Er hat den Tod überwunden und für unsere Schuld, für die Dinge, in denen wir gegen das Gebot der Liebe verstossen haben, ist er geopfert worden. Jetzt ist er bei seinem Vater, unserem Gott. Und eines Tages wird er wieder kommen und das neue Reich Gottes beginnt. Doch Gottes Reich ist schon mitten unter uns: In vielen kleinen Dingen können wir Gottes grosse Liebe schon jetzt erkennen!"
    "Jeder Mensch soll diese frohen Botschaft erfahren. Niemand muss den Tod fürchten, denn der ist besiegt. Niemand muss Gott fürchten, denn der liebt uns! Und schliesslich: Je mehr Menschen dies erkennen und dementsprechend handeln, desto näher kommen wir dem Reich Gottes, desto weniger Hass und Gewalt gibt es in der Welt."
    "Es gibt viele Gerüchte über uns und viele Leute mögen uns nicht. Doch wir haben keine Feinde, Leider denken einige, wir wären ihre Feinde!"
    Welche Fragen würde der Fremde ihm wohl stellen?

  • Lyso war verwirrt...


    Als ... Ich habe einige Fragen:


    Ihr sagtet, dass die christen keine Feinde hätten, sagt dann aber noch im
    gleichen Satz, dass es trotzdem welche gibt, die christen als Feinde sehen.
    Ich denke sie werden von denen dann auch so behandelt,
    und wer mich als Feind behandelt, der ist auch meiin Feind.
    Erklär das bitte nochmal genauer.


    Was ist das für ein Gott ?


    Betet man bei allen Problemen zu dem einen :verbeug:
    und ist es dann nicht zu viel Arbeit für einen allleine ?


    Diese Nächtenliebe, die gefällt mir (von jeder Nächsten geliebt zu werden :D )
    Oder funktioniert das anders ????


    Und zu guter Letzt: Was müsste ich tun, wenn ich den Christen beitreten
    wollte ?

  • Glabrio hörte den Fragen aufmerksam zu. Einige schienen ihm etwas unüberlegt, aber an anderen merkte er, was er vergessen hatte.
    "Jesus sagte nicht nur, wir sollten unseren Gott lieben und uns untereinander, sondern auch unsere Feinde. Das ist oft sehr schwer. Doch wenn mich jemand schlägt, so bin ich angehalten, nicht zurückzuschlagen, sondern die andere Wange hinzuhalten. Das ist sehr wenig menschlich und nur durch die Hilfe Gottes können wir so stark sein. Leider meinen einige Menschen, wir wollten etwas Böses. Sie fühlen sich von uns bedroht, weil sie Gerüchte gehört haben, weil wir nicht zum Kaiser beten - wir haben ja nur einen Gott - oder weil sie erschrecken vor der grossen Güte und Gnade des Herrn, der für uns gestorben ist."
    Was ist das für ein Gott? Hmm, was hatte Glabrio dazu gelernt? Wie waren die Worte seines Lehrers gewesen? Was hatte er selbst erfahren? Er dachte kurz nach, bevor er antwortete.
    "Unser Gott ist allmächtig. Er hat diese Welt und den Menschen geschaffen. Er hat die Macht, jedem Menschen zu helfen. Jesus und manche nach ihm vollbrachten Wunder - oft heilte Christus Kranke oder erweckte sogar Tote wieder zum Leben. Es gab in den letzten Hunderten von Jahren immer wieder Propheten, Männer und auch Frauen, die von Gott beauftragt wurden: Sagt meinem Volk, was ich wirklich will. Sie kündigten Jesus als den Messias an, den Erlöser. Die Menschen warteten schon auf ihn! Gott ist allgegenwärtig. Er ist in mir und in dir, er ist in allem. Wir können ihn nicht sehen, doch wir können ihn oft spüren wenn wir seine Einladung annehmen, auf ihn zu vertrauen. Wenn wir diese Wahrheit erkennen, wenn wir erkennen, dass er der eine Gott ist, dessen Sohn für uns gestorben ist um uns vom Tod und vom Menschlichen zu befreien - und wenn wir uns darauf einlassen wollen von nun an mit Gott zu leben, ihm zu vertrauen, an ihn zu glauben - DANN lassen wir uns taufen. Das heisst, ich liess mich zum Beispiel taufen. Damals tauchte der Gemeindeleiter mich unter Wasser im Jordan in Judäa und das Wasser wusch mein bisheriges sündhaftes Leben fort und ermöglichte mir einen Neustart. Die Taufe ist ein Neustart und man verspricht sich durch sie dem Herrn. Einem Herrn, der seinen Knecht liebt, der ihn geschaffen hat, der ihn befreit hat und der ihm verzeiht."
    Das hatte Glabrio aber schön gesagt. Doch dann fiel ihm noch etwas Wichtiges ein und er meinte stirnrunzelnd in Bezug auf die Nächstenliebe: "Nein, es geht um platonische Liebe, wie du Dir vielleicht hast denken können. Wir helfen unserem Nächsten, wir lieben ihn wie einen Bruder, eine Schwester. Und wir versuchen ein wenig von der Liebe, die wir von unserem Gott erfahren, weiterzugeben an die Menschen."

  • Das war sehr wage. Also hakte Glabrio nach. Er wollte schon gern etwas mehr von dem Fremden erfahren.
    "Ich will nicht unhöflich sein, doch es würde mich wirklich sehr interessieren, wo du herkommst und was du so tust. Hast du eine Arbeit? Bist du aus Rom? Ich selbst lebe hier in Rom aber bis vor einiger Zeit war ich Duumvir in Colonia Ara Agrippinensium in Germanien. Nun arbeite ich momentan nicht, doch vielleicht bald wieder. Habt ihr ein Quartier in Rom? Ansonsten kann ich sicher etwas für dich auftreiben!"

  • Während der Fremde antwortete, beschlich Glabrio ein seltsames Gefühl. Misstrauen machte sich breit. Der Fremde war nicht bereit ihm Näheres über sich zu sagen. Etwas in Glabrio sagte ihm, dass er vorsichtiger sein sollte. Er hatte schon zu viel gesagt und in Rom stand man seinesgleichen feindlich gegenüber, wer wusste schon wie viel Geld der Fremde mit seinem Wissen verdienen könnte. Glabrio konnte der Gemeinde das nicht zutrauen, er würde den Fremden nicht unterbringen.
    Er überlegte kurz und sagte dann: "Komm mit mir zum Umkleideraum. Ich muss nun leider weiter, man kann sich ja nicht den ganzen Tag in den Thermen rumtreiben...", meinte er lächelnd. Sie verliessen das Bad, zogen sich an. Vor den Thermen, steckte Glabrio Lyso ein paar Denare zu und meinte mit einem freundschaftlichen Schulterklopfen: "Hiermit kommst Du erst einmal über die Runden. Einen Job kann ich dir nicht anbieten, schliesslich arbeite ich selbst nicht einmal. Doch ich kann dir eine gute Herberge empfehlen. Wenn Du nur diese Strasse hier zwei Blöcke weitergehst und dich dann links hälst, wirst du das Schild sicher sehen. Es sind freundliche Menschen dort und zu teuer ist es auch nicht."
    Die Herberge war wirklich gut. Doch gleichzeitig war sie auch in entgegengesetzter Richtung zum Quartier wo er lebte oder zur Casa Petronia. So konnte Glabrio Lyso jederzeit finden, wenn er wollte, doch dieser konnte keinen Aufenthaltsort verraten, falls er das überhaupt wollte. Glabrio spürte, dass diese Abfuhr nicht ideal war, doch er hatte sich dafür entschieden und ging davon aus, dass es das Beste für die Gemeinde war.
    Er verabschiedete sich freundlich aber eilig von Lyso, der vermutlich etwas vor den Kopf gestossen war und ging dann in Richtung Forum. Von dort aus unternahm er noch einige Umwege in eine Taberne, die er durch den Hinterausgang verliess und schliesslich gelangte wieder zum kleinen bescheidenen Haus. Er wurde nicht verfolgt.

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