• Es war Mittag, als der alte Mann sein Ziel erreichte: Rom. Endlich! Dardanus hielt kurz inne und schaute sich um.


    Es hat sich viel getan, dachte er. Eine Ewigkeit.


    Er atmete schwer. Mit einem Kopfschütteln vertrieb er die trüben Gedanken, die ihn zu überwältigen drohten. Demonstrativ richtete er seinen Oberkörper auf und strich über seine Kleidung.


    So weit, so gut. Was jetzt, Dardanus?, redete er in Gedanken zu sich selbst. Du brauchst eine Arbeit. Aber wer würde einen alten Mann als Schreiber anstellen? Schaffst Du das überhaupt? Einen Neuanfang in Deinem Alter? Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. Warum hast Du Dich mit Deinem bisherigen Leben nicht einfach zufrieden geben können? Einfach aushalten, bis das Ende kommt?


    Seinen Gedanken nachhängend und von Selbstzweifeln leicht geplagt, setzte sich Dardanus in Bewegung. Nach einer Weile erreichte er die Märkte der Stadt. Sein Gesicht hellte sich auf, als er die Stelle erblickte, an der Aushänge angeschlagen waren. Interessiert begann er zu lesen.

  • Wochen nach seiner Versetzung in die Mansio des Cursus Publicus in Mantua, hatte Marcus endlich mal wieder Zeit über die Märkte in Rom zu schlendern. Der Herbst nahte und der Himmel war wolkenverhangen. Ihm fröstelte leicht, als er an den Ständen vorbeiging. In unregelmäßigen Abständen kontrollierte Marcus, ob der Geldbeutel mit seinen Ersparnissen noch an seinem Platz war. Man hörte schließlich viele Schauergeschichten über die Kriminalität in der Hauptstadt.
    Er lächelte einen Händler an, der einfache Tuniken anbot. Das Angebot sah auf den ersten Blick gut aus und Marcus hatte neue Kleidung dringend nötig. Er betrat den Stand und prüfte den Stoff mit seinen Händen.

  • Der Stoff war gut, der Preis auch. Nur sein Geldbeutel war nicht genug gefüllt. Sooo tief würde der Händler niemals gehen. Marcus schüttelte mit dem Kopf. In seiner Heimat würde er eine Tunika der selben Qualität für einen Bruchteil bekommen. Naja, niemand sagte das das Leben in Rom günstig sein würde.
    Er verließ den Stand und kaufte gleich nebenan etwas Gemüse, das er als Rohkost im Gehen aß. Kauend passierte er langsam Stand für Stand und staunte über das riesige Warenangebot. Es wurden Sachen zum Kauf feilgeboten, deren Namen er noch nicht einmal kannte.Exotische Düfte stiegen in seine Nase und er saugte sie auf. Einmal mehr war Marcus über seine Entscheidung nach Rom zu gehen froh und sah sich bestätigt.
    Ein paar Stunden waren vergangen und er setzte sich unter einem Baum, um sich etwas auszuruhen und dem Treiben zuzuschauen.

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