Audienz für den (künftigen) Praefectus Legionis Appius Terentius Cyprianus

  • Leicht säuerlich schaute er zu dem Scriba. Natürlich sagte er es nicht nur er hatte auch den Befehl des Kaisers dabei, aber nunja Bürokraten halt.
    Und so grüßte er den Statthalter mit einem militärischen Gruß.
    "Ich grüße dich Statthalter, ich bin hier um das Kommando der 22. zu übernehmen." Er reichte ihm das Schreiben "Desweiteren soll ich dir herzliche Grüße meines Patrons, Senator Purgitius Macer, überbringen."

  • Germanicus Corvus erwiderte den militärischen Gruß des neuen Legatus Legionis.


    “Herzlich willkommen in Aegyptus, Appius Terentius Cyprianus! Ich hoffe, du hattest eine angenehme Reise? Im September kann das Meer manchmal schon sehr tückisch sein.“


    Er nahm das Schreiben entgegen, überflog es kurz und gab es Cyprianus zurück.


    “Ja, ich kenne den Befehl.“, sagte er zur Bestätigung.
    “Wo hast du bisher gedient, wenn ich fragen darf?“

  • "Ja, allerdings hatte Neptun ein Einsehen und die Fahrt war ruhig.
    Gedient habe ich bei der II. bis zum Centurio und dann in der I. Legion als ritterlicher Tribun. Bei beiden Legionen war ich als Soldat im Krieg: Erst gegen die Germanen und dann mit der I. im Krieg gegen die Parther."

  • Germanicus Corvus nickte anerkennend.
    “Das nenne ich Glück. Nicht jedem Soldaten ist es vergönnt, Rom in einem wirklichen Krieg dienen zu dürfen. Deine Erfahrungen werden dir bei deinem neuen Kommando bestimmt sehr nützlich sein. Was weißt du bereits über die XXII., die du übernehmen wirst?“

  • Er nahm an nicht alle, vor allem seine Frau, hätten es als Glück geseehn, ihm selbst hatte es aber durchaus genützt soviel war sicher:" Nicht allzuviel, sie war im letzten Bürgerkrieg auf der Seite der Gegner des Kaisers und wurde dann neu auf der Führungsriege aufgestellt." Warum man diese Legion nie richtig bestraft hatte wußte er nicht, aber der verstorbene Kaiser war immer sehr gändig, manchmal vielleicht zu gnädig gewesen:" Dadurch hat sie nicht unbedingt den allerbesten Ruf im Imperium. Beim Partherkrieg wurde sie im Gegensatz zur 23. nicht eingesetzt, ich nehme an eine Folge des Bürgerkrieges und natürlich weil eine Legion hierbleiben mußte. Sie ist für Polizeiaufgaben und Aufstansunterdrückung bzw. Niederschlagung zuständig und beschützt die Silos für das Getreide Roms. Desweiteren ist sie, meiner Meinung nach, auch dazu da diese Stadt daran zu erinnern wer ihr Herr ist und wem sie zu gehorchen hat."


    Er war halt Römer durch und durch

  • “Ja, so ist es. Die XXII. hat ihre Ehre besudelt. Sie wieder herzustellen und aus dieser Legion eine der verlässlichsten und besten des Imperiums zu machen, dass war meine Aufgabe, und jetzt wird es deine sein. Einfach ist das nicht, ich hoffe du bist dir dessen bewusst.
    Als ich die XXII. übernommen habe, war sie noch sehr von ihrem Verrat und seinen Folgen gezeichnet. Sie lag weit unter ihrer Sollstärke und für viele alte Veteranen waren die weiteren Karriereaussichten trübe. Das hatte zur Folge, dass der Dienst nur sehr nachlässig verrichtet wurde und es am nötigen Drill fehlte.
    Ich habe bevorzugt neue, vom Verrat unbefleckte Männer auf die wichtigsten Posten gesetzt und deshalb teilweise auch noch recht junge Offiziere schnell befördert. Das war meiner Meinung nach notwendig, um die alten Kammeradschaften aufzubrechen und eine Legion zu schaffen, auf die der Kaiser in Zukunft zählen kann.
    Der Stab wurde schon damals, gleich nach dem Bürgerkrieg komplett ausgetauscht. Keiner der heutigen Stabsoffiziere stand während des Laeca-Aufstandes auf der falschen Seite. Bei den Mannschaftsoffizieren sieht es anders aus. Ihre Zahl ist unter meinem Kommando beständig gesunken, aber rund 1/3 sind aus dieser Zeit noch dabei. Bei den einfachen Soldaten ist es sogar mehr als die Hälfte. Es gibt alle drei Arten von Verbänden, also solche, die praktisch vollständig aus alten Veteranen bestehen, ebenso gemischte und auch einige, die bis auf den letzten Mann komplett aus neuen Rekruten und erfahrenen Männern von anderen Legionen neu aufgestellt wurden. Inzwischen liegt die Legion bei etwa 7/8 ihrer nominellen Mannzahl, hat also annähernd Sollstärke erreicht. Der Ausbildungsstand ist allgemein sehr ordentlich, bei der Reiterei ist er sogar ausgezeichnet.“

  • Appius hörte sich das ganze an, nur zwei Punkte störten ihn: Die jungen Offiziere (auch wenn daß eher sekundär war, er war auch immer recht jung gewesen als er auf die Posten kam) und, was ihn viel mehr störte, war daß der Ausbildungsstand einer Aufklärungsreiterei besser war als die der eigentlichen Kampftruppe, aber nungut daß würde er schon ändern:"Ich verstehe, daß hört sich ja alles recht positiv an, was den Ausbildungsstandard angeht werde ich ihn versuchen auch bei der kämpfenden Truppe weiter anzuheben.
    Die weiteren Probleme sind mir bewusst Statthalter aber letztlich wachsen wir ja mit unseren Aufgaben nicht wahr.


    Und er würde seine Ansichten schon durchsetzen, dazu war er ja immerhin hergekommen.

  • “Je schneller sich diese Legion verjüngt und erneuert, desto eher wird sie auch die Schatten der Vergangenheit abstreifen können, davon bin ich überzeugt. Ihr Signum ist nackt. Du wirst dort keine Phalera finden. Das soll sich ändern – es muss sich ändern!
    Ich selbst übernehme ich das Kommando über die Legio XXIII Cyrenaica. Das ist die zweite in Nikoplis stationierte Legion. Sie war am Parthia-Feldzug beteiligt und kehrt dieser Tage heim. Außerdem behalte ich als Praefectus Alexandriae et Aegypti natürlich das Oberkommando hier in Aegyptus. In die Führung deiner Legion werde ich mich nicht einmischen. Aber militärische Maßnahmen größerer Tragweite wird es nur mit meiner Zustimmung geben. Ich erwarte von dir selbstständiges Handeln, aber keine Eigenmächtigkeiten. Wir verstehen uns da richtig, ja?“

  • Ersteres würde schwer werden, wenn es keine entsprechenden Möglichkeiten für die Legion gab, er konnte also nur hoffen, daß er was finden würde was eine Auszeichnung rechtfertigen würde.
    Zum Rest nickte er nur:" Ich verstehe Statthalter, ich werde mich bemühen dich immer auf dem Laufenden zu halten."
    Mehr konnte er dazu nicht sagen, es würde sich schon einspielen.


    Er überlegte kurz:" Im übrigen würde ich gerne das Niederlassungrecht kaufen. Ich denke meine Frau wird sich in Alexandria wohler fühlen als im Castellum."


    Sim-Off:

    letzten absatz hinzugefügt

  • “Wenn du das gerne möchtest, dann natürlich gerne. Aber Nikopolis ist ein wirklich großzügig bemessenes Lager und es gibt dort ein sehr stattliches und schönes praetorium für dich und deine Familie. Ich selbst habe es nie benutzt, weil wir hier im Palast sehr angenehm untergebracht bin.
    Du solltest es dir aber zumindest einmal ansehen, bevor du unnötig Geld ausgibst und es später bereust. Denn das Wohnrecht in Basileia ist mit einer Steuer belegt. Immerhin umgerechnet 5000 Sesterzen. Überlege es dir also gut.“

  • "Ich bin mir dessen bewußt Statthalter, auch der Kosten, aber diese Kosten sind ein geringer Preis im Vergleich zu einer nörgelnden Frau, die unter 10000 Soldaten lebt und die ihre Zeit wahrscheinlich sowieso nur in Alexandria verbringen will.
    Da nehme ich den Preis doch gerne in Kauf.
    "


    Vielleicht konnte der Präfect seine Argumente ja verstehen:D

  • Oh ja, bei den Göttern, dass konnte er!


    Darum lächelte er mitfühlend und sagte:
    “Ich verstehe. In Ordnung. Dir wird das Niederlassungsrecht im Basileia-Viertel für dich und deine Familie beurkundet wenn du die geforderte Summe entrichtet hast. Wende dich dazu am besten an einen meiner Schreiber.
    Deine Frau ist zusammen mit dir nach Alexandria gereist?“


    Corvus erinnerte sich an die gemeinsame Reise mit seiner Aelia nach Alexandria. Während der ganzen Schiffsreise war sie furchtbar krank gewesen und hatte fast keine Nahrung bei sich behalten können. Er hatte sich damals große Sorgen um sie gemacht. Nein, für lange Seereisen war sie wirklich nicht geschaffen.

  • "Ja ist sie. Sie müßte sich momentan auf den Märkten Alexandrias befinden um mein Geld auszugeben, welches ich ihr gegeben hatte." Meinte er trocken:"Sie wird mich aber nach Nikopolis erstmal begleiten, was mich zu dem nächsten Punkt bringt. Ich würde gerne sobald wie möglich dorthin aufbrechen wenn möglich."

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