• Was sie sagte war die pure Freude für seine Ohren. "Mir kommt es auch vor als würden wir uns schon ewig kennen. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne dich wäre."


    Aber bei den Göttern, ein Geschenk? Jetzt war er völlig ratlos: Was sollte man denn einem blinden, alten Trunkenbold schenken?


    "Du hast dir nicht zufällig schon Gedanken über ein Geschenk gemacht? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was ich deinem Großvater schenken sollte..."


    Er seufzte tief.

  • Penelope überlegte kurz.
    "Am erfreutesten wäre er sicher über einen guten Wein. Das Zeug, das man in Rhakotis kriegt, ist besserer Essig. Aber den würde er dann wahrscheinlich gleich trinken.
    Eine Lyra wäre auch eine Idee, aber manchmal ist er komisch, wenn er ein Instrument in Händen hält. Er spielt immer noch einfach herrlich, aber manchmal ist es, als würde es ihm das Herz brechen, auch nur eine Saite anzuschlagen.
    "
    Wein wäre wahrscheinlich das einfachste, wenn auch vollkommen einfallslos. Penelope kuschelte sich ein wenig enger an Ánthimos.
    "Und wenn ihr soweit kommt, solltest du dir schon mal Gedanken über den Brautpreis machen. Da Großvater ohnehin nicht allein bleiben kann, ist er zwar eher symbolisch, aber… er ist da halt sehr altmodisch. Oder handelt dann dein Bruder das eher aus?"

  • Tja, das war auch noch so ene Sache. "Eine Flache Wein, nun vielleicht hab ich Glück und kann mich bei einem guten Tropfen mit ihm verbrüdern. Aber ich glaube das mit dem Brautpreis kann Timos besser als ich." Meinte er ein wenig geknickt.


    "Timoooooos!"

  • Anthi setzte sich auf. Da fiel ihm ein, dass seine Kleidung noch in der Küche lag und er immernoch nur ein Tuch umgeschlungen hatte.


    Er zeigte auf den Stuhl: "Setz dich bitte." Er blickte seinen Bruder ernst an. "Würdest du mit Penelopes Großvater den Brautpreis aushandeln? Ich könnte es sicher auch versuchen, aber ich denke du hast ein besseres Händchen für sowas."

  • Als Ánthi so unvermittelt seinen großen Bruder rief, setzte sich Penelope schnell wieder richtig im Bett hin. Sie konnte ja nicht mit Ánthimos im Bett liegen und kuscheln, wenn Thimótheos hereinkam.
    Also saß sie sittsam auf der Bettkante, als wäre nichts gewesen, während Timos das Zimmer betrat. Ein klein wenig unsicher war sie noch immer, aber sie hoffte, dass die Situation vorhin wirklich alles geklärt hatte.

  • Timos setzte sich und hörte sich das Anliegen seines Bruders an. Er seufzte nachdenklich und erwiderte dann:
    "Natürlich übernehme ich das, sehr gerne sogar. Aber seid ihr nicht ein bisschen hastig? Ich meine, wir sind erst seit kurzem hier und ihr seht aus, als wärt ihr schon seit Jahren verlobt."

  • Er schaute Penelope verliebt an: "So fühlt es sich auch an." Dann erklärte er.


    "Penelopes Großvater scheint ein sehr schwieriger Mann zu sein, und wir wurden zusammen gesehen, als ich sie nach Hause brachte. Nun möchten wir nicht, dass er von uns aus zweiter Hand erfährt. Deswegen möchte ich so schnell wie möglich um ihre Hand anhalten."


    Er schaute Pelo an, als wollte er sagen: Sag auch was!

  • Sie verstand Anthis wortlose Aufforderung natürlich und schaute zu Timos hinüber. Ein bisschen Angst hatte sie immer noch vor ihm, aber wenn sie ein gutes Verhältnis zu ihm als Schwager haben wollte, musste sie das jetzt überwinden. Sie wechselte noch einmal einen Blick mit Ánthimos, ehe sie sich an den Bruder wandte.
    "Mein Großvater schätzt die alten Traditionen noch sehr hoch. Daher würde er es sicher schätzen, wenn ich ihm ordentlich abgekauft würde, wie es sich gehört. Fremden gegenüber ist er aber sehr misstrauisch."
    Sie wusste nicht, ob sie die anderen Probleme ihres Großvaters Thimótheos gleich so direkt sagen sollte. Aber herausfinden würde er es ohnehin, und vielleicht war nach dem schlechten Start ein bisschen aufrichtige Ehrlichkeit angebracht.
    "Und er hat ein paar Laster, die ihn aufbrausend machen. Wenn er getrunken hat, oder geraucht, ist er… schwierig."

  • Der große Bruder und Schwager in Spe nickte verstehend. Dann schmunzelte er verschwörerisch. "Laster habe ich auch. Ich muss halt mit ihm reden, wenn er nüchtern ist."
    Er überlegte kurz und antwortete dann ernster: "Sag mal Ánthimos...womit willst du Penelope denn überhaupt kaufen? Wir haben rein gar nichts! Das bisschen Geld, das wir verdienen, fließt in die Miete und Lebenshaltungskosten." Skeptisch sah er in die Runde.

  • "Nun, ich habe mir überlegt, dass es eh nur ein symbolischer Betrag ist, den Penelopes Großvater ist blind und braucht jemanden der ihm hilft, also müssten wir ihn aufnehmen." Ohoh, jetzt wurde es interessant wie Timos reagierte. "Also bleibt eigentlich alles im Haus. Alternativ könnte ich mir Geld leihen. Ich hab gehört, dass es da ein jüdisches Bankhaus gibt, das Geld verleiht. Aber ehrlich, wir verdienen doch gut. Wir beide verdienen zusammen 60 Sesterzen die Woche, und wenn Ilias bald noch dazu kommt..."

  • "Blind...der ihm hilft...wir...aufnehmen...jüdisches Bankhaus?"
    Ungläubig murmelte Timos die wichtigsten Schnipsel aus Ánthimos Gerede. Warum immer ich?
    "Wo willst du denn hier noch jemanden unterbringen? Reicht ja schon, dass ihr beiden demnächst hier ständig krach macht!" entgegnete er verzweifelt. Dann fuhr er entrüstet fort: "Du würdest dir bei einem Juden Geld leihen? Schäm dich Ánthimos! Dieses Pack ist doch allesamt schlimmer als die Ägypter!"



    Sim-Off:

    Der Verfasser dieses Beitrags weist darauf hin, dass die antisemitische Einstellung dieses Charakters nicht auf eine selbige des dahintersteckenden Spielers zurückzuführen ist.

  • "Von wem soll ich mir den sonst Geld leihen? Das Geld eines Juden ist mir in dem Fall ebenso recht, wie das eines Ägypters, eines Rhömäers oder auch das eines Nubiers. Oder wäre es dir lieber wenn ich mein Amulett verkaufe!? Ich denke doch eher nicht."


    Er stand auf und begann auf und ab zu laufen.


    "Lieber das Geld eines Juden als gar keines. Der möchte nur Zinsen, wenn ich es mir bei jemandem anderen leihe, möchte der vielleicht Gefallen oder ähnliches und ich wäre dann abhängig von einer Person. Und das will ich ganz sicher nicht."

  • Penelope mischte sich nur ungerne ein, Geldangelegenheiten waren schließlich Männerangelegenheiten. Und sie hatte keine Ahnung, ob ihre Meinung hierzu überhaupt erwünscht war. Aber ein kleiner Satz konnte wohl nicht schaden.
    Ich werde mich auch um eine Stelle beim Museion bemühen, und das Geld selbstverständlich Ánthimos geben. Und wir können mit der Hochzeit selbstverständlich noch solange warten, bis genug Geld angespart ist.
    Auch wenn’s schwer fiel.

  • Timos überging die Worte seines Bruders einfach, als Penelope einen Satz dazwischen warf, der seine Aufmerksamkeit weckte.
    "Das ist doch sowieso klar. Ihr heiratet nicht, bevor wir nicht auch ein ordentliches Fest ausrichten können! Aber gut, dass du dich ebenfalls um eine Stelle bemühst, das ist löblich."
    Er war mit seinem Griechisch am Ende. Was sollte er jetzt tun?

  • Was Timos sagte gefiel ihm ganz und gar nicht. Seine Frau sollte nicht arbeiten müssen!
    "Aber das hinder uns ja nicht den Brautpreis schon einmal auszuhandeln. Außerdem seht ihr da was falsch: Das Geld das sie verdient, bis sie mit mir vereitatet ist, gehört ihrem Vormund. Dann wäre es doch wirklich sinnvoller sich Geld zu leihen.""

  • "Was denkst du denn überhaupt, was sowas kosten wird?" Fragte er seinen Bruder. Schließlich hatten sie noch nie eine Hochzeit augerichtet. Er verstand nicht warum sein Bruder so dagegen war, sich Geld zu leihen. Bloß, weil der Verleiher ein Jude war? Das Thema war noch nicht abgeschlossen...

  • "Ich habe keine Ahnung, wie viel so eine vermaledeite Hochzeit kostet! Woher denn auch? Hab ich schonmal geheiratet?"
    Er war verzweifelt. So eine Scheiße aber auch. Keine Ahnung, keinen Plan, kein Geld, aber Liebe braucht der Mensch ja einzig und allein zum überleben...klar doch! -.^

  • "Gut, dann müssen wir das auf uns zukommen lassen. Ich werde um Penelopes Hand anhalten. Du wirst dann später mit ihrem Großvater den Brautpreis aushandeln, und dann sehen wir weiter." Notfalls würde er sich das Geld einfach leihen, ohne etwas zu sagen. Er könnte ja behaupten, er hätte es sich von seinem Chef geliehen.

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