• Ànthimos schlief normal wie ein narkotisierter Bär. Aber für eines hatte er schon immer einen Riecher gehabt: Wenn es irgendo was zu Essen gab. So auch an diesem Morgen. Er erwachte, als er eine Schüssel auf dem Tisch klappern hörte, öffnete die Augen und schaute sich erst einmal um...ach ja Penelope lag an seiner Seite und schlummerte noch seelig vor sich hin. Behutsam zog er seinen Arm unter ihrem Kopf hervor und schob dabei ein Kissen an die Stelle seines Armes. So konnte sie noch ein wenig weiter schlafen, dass würde ihr sicher gut tun. Dann schnappte er sich ein Tuch und und wickelte es sich um die Hüfte. Auf einen Chiton oder eine Tunika hatte er heute Morgen keine Lust, das musste reichen. Er öffnete leise die Tür, trat heraus und schloss sie ebenso leise wieder. Am Tisch sah er Timos sitzen und etwas futtern. "Morgen" meinte er leise und trat hinter seinen Bruder und drückte ihm aufmunternd die Schultern. Dann setzte er sich ihm gegenüber. "Ist von dem Zeug noch was da? Ich hab seit gestern Mittag nichts mehr gefuttert. Aber seit wann essen wir denn jeder für sich? Oder hat dich die Nacht so geschafft, dass du nicht solange warten konntest bis wir wach sind?" Fragte er ihn schelmisch grinsend.

  • Es war hell. Axilla grummelte etwas vor sich hin und zog sich die Decke über den Kopf. Sie wollte noch nicht aufstehen. Warum war es überhaupt so hell, und warum hörte sie niemanden schon in ihrem Zimmer geschäftig herumwühlen? Sonst hatten die Sklaven ja auch kein Problem damit, sie zu wecken?
    Axilla öffnete die Augen und bemerkte als erstes, dass sie eine sehr komische Decke hatte. Was war das denn? Sie blinzelte verschlafen und merkte ein leises Pochen in ihrem Kopf. Irgendwas passte nicht. Sie zog sich die Decke vorsichtig vom Gesicht, und hätte vor Schreck beinahe geschrien.


    Wo war sie?


    Sie kannte diesen Raum nicht. Er gehörte aber ganz sicher nicht zu ihrer Villa. Sie lag in einem einfachen Bett in einem karg eingerichteten Zimmer. Durch das Fenster drangen ganz entfernte Geräusche von Menschen, aber auch diese Geräusche klangen unbekannt.
    Und noch eine weitere Frage drängte sich auf:


    Warum war sie nackt? Und wo war ihre Kleidung?


    Axilla sah sich im Raum um. Da war zwar eine Truhe, aber das da drin war eindeutig nicht ihre Kleidung. Sie wickelte sich die Decke um und kletterte ganz vorsichtig aus dem Bett. Sie hatte irgendwie ein seltsames Gefühl im Unterleib, wollte sich darüber aber jetzt keine Gedanken machen. Der Raum war nicht besonders groß, und wenn sie aus dem Fenster sah, kam ihr der Anblick nicht gerade bekannt vor. Es war Alexandria, aber WO in Alexandria?
    Von hinter der Tür hörte sie Geräusche. Gedämpftes Reden. Und ein Geruch von Essen hing in der Luft.
    Axilla überlegte fieberhaft, was sie machen sollte. Wie spät es wohl war? War sie entführt worden? Sie versuchte, sich an den vergangenen Tag zu erinnern. Sie wusste noch, dass sie einen Griechen getroffen hatte und mit ihm ein wenig umhergezogen war, aber dann… Irgendwo war da ein großes, schwarzes Loch in ihrem Kopf. Verschwommen mischten sich ein paar Erinnerungen an ihren Vater und den Kletterbaum in Tarraco darunter, aber wie sie hier her gekommen war, hatte sie keine Ahnung. War sie mit dem Griechen mit nach Hause gegangen? Und wenn es schon nächster Tag war, wie würde Urgulania darauf wohl reagieren? Hoffentlich hatte Leander mitgedacht und gesagt, sie würde schon schlafen, falls nach ihr gefragt worden war. Eigentlich war der Sklave ja sehr zuverlässig. Aber man wusste ja nie.


    Axilla lauschte an der Tür und vermeinte, zwei Männerstimmen auszumachen. Aber was sollte sie mit dieser Information jetzt anfangen? Sie überlegte, aber sie hatte keine Ahnung. Und das dumpfe Pochen in ihrem Kopf war nicht gerade hilfreich.
    Und sie musste mal! Zum Glück war wenigstens dafür gesorgt.
    Nachdem sie sich erleichtert hatte, war sie mit ihren Überlegungen aber keinen Schritt weiter.
    In Ordnung. Du weißt nicht, wo du bist, du weißt nicht, wie spät es ist und du weißt nicht, wie du hierher gekommen bist. Aber eins nach dem anderen. Als erstes Mal brauch ich was zum Anziehen.
    Die Sachen in der Truhe waren Männerkleidung. Und noch nichtmal besonders vornehme. Aber sie hatte die Wahl, Bettdecke oder Männersachen. Die Kleidung hatte nach einer Überlegungszeit von 0,5 Sekunden gewonnen. Also zog sie sich leise so gut es eben ging an. Auch, wenn es ihr hoffnungslos zu groß war und grade mal bis über die Knie ging.

  • Timos hatte mittlerweile sogar den Chiton wiedergefunden, den er gefaltet und neben sich auf den Boden gelegt hatte, sowie das Paket mit dem Seidenkleid, das Axilla gehörte. Irgendwo musste auch noch die Tunika liegen. Naja, erstmal weiter essen.
    Dann kam Ánthimos aus seinem Zimmer und setzte sich zu ihm.
    "Morgen." antwortete er ebenso leise. "Ja, gestern mittag waren noch zwei Schüsseln übrig. Mach dir die andere doch auch warm."
    Dann wurde er etwas verlegen. "Tut mir leid, mein Magen hat mir keine Ruhe gelassen, ich konnte nicht mehr warten." Er schmunzelte. "Ist Penelope hier? Ich glaube wir haben da noch etwas Brot und Gemüse im Schrank, daraus kann man sicherlich noch ein gutes Frühstück zaubern."
    Kurz überlegte er, dann schaute er seinen Bruder fragend an. "Moment, was willst du damit sagen?"
    Geschafft...von wegen. Er hatte eine Menge Spaß gehabt.

  • "Das du nicht alleine warst war nicht zu überhören Bruderherz." Erwiederte er breit grinsend.


    "Ich warte mit dem Essen auf Penelope. Ihr geht es nicht so gut, sie wurde von ihrem Großvater misshandelt, daher habe ich sie noch schlafen lassen. Du kannst dann übrigens zu ihm gehen und den Brautpreis aushandeln. Ich habe seine Einwilligung bekommen..." Erzählte er tonlos.



    "Ist deine Bettgenossin noch da, oder hast du sie bezahlt und heimgeschickt?"

  • Er grinste breit was sich jedoch abrupt änderte, als er von Penelopes Misshandlung erfuhr. Er nickte ernst und stimmte bereitwillig zu.


    "Bezahlt? Nein. Sie ist noch da. Sie schläft."
    Ja, meine Skioura schläft noch... Er schaute etwas verträumt in sein Puls, während er mit dem Löffel darin herumpatschte.

  • "Na hopp, dann lass dir nicht alles aus der Nase ziehen. Wo hast du sie kennengelernt? Wie heißt sie?" Fragte er, als er aufstand und zum Schrank ging. Da holte er einen Topf, das Brot und das Gemüse um für sie fünf ein ordentliches Frühstück zu bereiten. Als er den Topf dann mit der linken Hand griff, entfuhr im ein leiser Schmerzenlaut und ein "Mist!"-er hatte die Brandblase an seiner Hand völlig vergessen.

  • Timos schmunzelte. "Na gut. Also...ich war gestern in diesem verruchten Ramschwarenladen am Hafen, als sie plötzlich hinter mir stand und mich angequatscht hat. Sie meinte, sie wolle Abenteuer erleben und da habe ich sie durch ein paar Hafentavernen geführt."
    Er machte eine kurze Pause, steckte sich einen Löffel Puls in den Mund und erzählte mit halbvollem Mund weiter. "Auf jeden Fall...naja also sie hatte sich wohl nicht so gut im Griff wie ich dachte und war plötzlich sturzbetrunken. Mir blieb nichts anders übrig, als sie hierher zu bringen, sie wusste nicht einmal mehr wo sie wohnte." Er grinste breit.
    "Ihr Name ist Axilla." fügte er schwärmerisch hinzu.
    Als Ánthimos aufschrie schaute Timos - da er mit dem Rücken zur Küchenzeile saß - sich fragend um. "Hm? Doch kein Brot da?"
    Auf der Liege gluckste Ilías leise im Schlaf.

  • So, jetzt war sie angezogen, die Haare waren einigermaßen in Ordnung und sie hatte auch keinen Dreck unter den Fingernägeln. Wenn sie demnächst nicht noch damit anfangen wollte, nachzuschauen, ob auch ihre Zähne in Ordnung waren, musste sie sich langsam ihrem Problem stellen. Sie konnte nicht ewig winzig kleine Schritte machen, jetzt war der Abgrund da und sie musste springen oder abstürzen, etwas anderes gab es nicht.
    Sie stellte sich vor die Türe. Die Hände zu Fäusten geballt. Sie konnte nicht einfach hier sitzen und warten, bis jemand zu ihr hereinkommen würde. Sie war doch kein Feigling.
    Nur Mut, kleines Eichhörnchen, nur Mut.
    Wenn ihr Vater diesen Satz gesagt hatte, wirkte er besser, aber zumindest ein klein wenig mutiger fühlte sie sich. Sie atmete noch einmal tief durch, fast, als wolle sie sich einem Boxkampf stellen, und öffnete die Tür.
    Selbstsicher wie eine Göttin trat sie aus dem Raum und sah sich um, als wäre nichts. In der kurzen Männertunika, die ihr halb von der Schulter rutschte, musste man das erstmal hinbekommen. Als ihr Blick auf die beiden Griechen am Tisch fiel, änderte sich das aber ein wenig. Der eine war der Grieche, den sie gestern am Markt kennen gelernt hatte, das erinnerte sie sich. Timos, hatte er sich vorgestellt. Aber der andere kam ihr auch bekannt vor. Sie hatte doch wohl nicht mit beiden…?

  • Anthi starrte seinen Bruder an, als hätte er eine Geistererscheinung. Dabei fiel im auch etwas von dem Gemüse aus der Hand und rollte über den Fußboden.
    "Wie heißt die Dame? Habe ich richtig verstanden: Axilla?!" Fragte er gepresst. Und bekam gar nicht mit, dass die Tür neben ihm geöffnet wurde.

  • Timos betrachtete den Gesichtsausdruck seines Bruders mit einem erstaunten lächeln? "Was? Kennst du sie?"


    Und als die Tür geöffnet wurde und Axilla den Raum betrat, deutete er mit dem Daumen auf eben jene Frau. Ihr verblüffter Gesichtsausdruck jedoch verwirrte ihn nun. "Was ist? Habe ich Puls im Gesicht kleben?" Er strich sich mit den Fingern über die Wange, aber da war nichts...

  • Nach den Worten des Großen am Herd zu urteilen, kannten sie beide sich wirklich. Aber nicht so, und Axilla war schon mal ein Stück weit beruhigt. Ihr fiel sogar wieder ein, woher sie den großen Griechen kannte! So einen großen Mann vergaß man nicht so leicht, auch wenn er nur im Profil zu sehen war. Er hatte ihr ein Schreiben für Urgulania gegeben.
    Aber Timos zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie war sich nicht sicher, was genau zwischen ihnen beiden vorgefallen war, wollte sich aber nichts anmerken lassen. Sie hatte keine Schmerzen, also hatte sie wohl alles auch freiwillig mitgemacht. Schlecht sah er ja auch nicht aus, und vielleicht war ja alles auch viel harmloser, als sie es sich dachte.
    Ich habe mir deine Tunika ausgeliehen. Meine war nicht im Zimmer.
    Das klang zwar bescheuert, aber irgendwas musste sie ja sagen.

  • Als Ilías am nächsten Morgen aufwachte, hörte er zwei männer Stimmen und eine Frau. Ah Timos und Anthi! Aber die Frau? Sie war nicht Penelope. Langsam drehte sich Ilías zu ihnen um.


    " Morgen! Wenn ihr so nett wärt und mich weiter schlafen lasst. Danke!"


    Dann drehte sich Ilías wieder um und versuchte wieder zu schlafen. Allerdings knurte sein Magen, er roch Essen und er war jetzt viel zu wach um wieder einzuschlafen.


    "Also ich bin jez zu hungrig und wach um wieder einzuschlafen. Gibt mir Essen!"


    Dann setzte er sich halb bekleidet an den Tisch und wartete auf das Essen, dass Anthimos gerade bereitete.

  • Als Ànthimos Axilla ansichtig wurde, schaute er erstmal ob das leider recht kurze Tuch um seine Hüften noch richtig saß. Als er das getan hatte, nickte er Axilla zu und wandte sich wieder an Timos:


    "Du warst mit ihr doch nicht in so einer Opium Höhle?! Und dann hast du mit ihr geschlafen?! Du hast also wirklich Iunia Axilla, die Cousine deiner Chefin, unter Drogen gesetzt, sie betrunken gemacht und ihr ihre Unschuld geraubt!? Bist du denn völlig wahnsinnig geworden!?!?!? Wenn ihre Familie das herausbekommt, werden sie dir die Haut abziehen und dich vierteilen lassen!"


    Er war nichtmal richtig wütend. Zu abwegig schien ihm das ganze. Die Geschichte klang so verrückt, sie konnte einfach nicht stimmen.

  • Da staunte Timos aber nicht schlecht. Erst wollte er sich aufregen, dass Ánthimos plötzlich laut wurde, doch dann erkannte er den Grund dafür. Ungläubig schaute er von Axilla zu Ánthimos und zurück. Gereizt fuhr er seinen Bruder an:
    "Sie ist da bereitwillig mit hin gegangen...als sie noch nüchtern war! Und woher soll ich wissen, dass sie eine Iunierin ist? Natürlich habe ich mit ihr geschlafen, sie hat es ja darauf angelegt! Und ihre Unschuld habe ich bei weitem nicht geraubt, da war wohl jemand schneller!"
    Er schaute erst Ánthimos zornig an und richtete dann seinen Blick auf Axilla, der ihr sagen sollte: Sag doch auch mal was dazu!

  • Axilla erschrak sich erstmal gehörig, als noch ein dritter Grieche plötzlich sich aufrappelte und schlaftrunken erstmal Ruhe und keine zehn Sekunden später Essen haben wollte. Da stand sie nun, an einem Ort, den sie nicht kannte, in einer zu großen, sie kaum anständig bekleidenden Tunika, mit einem angezogenen Timos, einem halbnackten Unbekannten ihres Alters und einem fast nackten Hünen, die in sehr erregtem Ton miteinander sprachen. Und jetzt sollte sie dazu was sagen? Sie verstand nur Pferdewechselstation.
    Was?“ Ihre Stimme war leise und schrecklich hoch. Sie versuchte die Informationen zusammenzutragen. Timos arbeitete für ihre Cousine? Blieb ja nur Urgulania bei der großen Auswahl übrig. Und er hatte sie abgefüllt und dann hier mit ihr geschlafen? Wenigstens hatte sie in einem Punkt nun Klarheit. Aber ihre Familie würde nicht nur ihn vierteilen, sondern sie wahrscheinlich gleich mit!
    Bei Timos’ letzten Worten aber blitzte es ziemlich wütend in ihren grünen Augen. „Da war wohl jemand schneller“? BITTE? Sie starrte ihn an, als wolle sie ihn gleich anspringen und würgen.

  • Ilías verfogte das Geschehen freudig und ging zu Anthimos, der gerade Essen machte. Halb schlarfend mischte er sich ein.


    "Leute jetzt regt euch mal ab! Es ist früh am Morgen und mein Magen ist leer. Ich hab keine Lust mit leerem Magen Diskusionen so für am Morgen zu führen. Ach Timos. Kann man die irgendwie kaufen für ne Nacht?"


    Er ginste Timos breit an. Er wusste, dass das was er sagte ziemlich unerschämt war und er sicherlich gleich von Timos und Anthimos einen Schlag bekommen würde für seine Unverschämtheit, aber das war es ihm wert. Interessiert schaute er sich das Essen, das Anthi zubereitete, an.

  • Ànthimos stand da und rührte sich nicht. Was er da aus den Mündern seiner beiden Brüder hörte konnte er kaum glauben. Timos erzählte brühwarm, dass Axilla wohl keine Jungfrau mehr gewesen war. Das arme Ding, sicher wollte sie jetzt im Boden versinken oder sofort tot umfallen. Er hätte Penelope niemals so der Peinlichkeit preisgegeben, wie Timos das gerade mit Axilla tat!


    Dazu kam noch Ilias unpassender Spruch, was zur Folge hatte, dass Anthi sich für seine Brüder schämte! Er nahm den Topf und schleuderte ihn in die Ecke, dass es nur so krachte."Abregen? Ich soll mich abregen!?" Brüllte er und fügte dann mit einem eiskalten und mit einem gefährlichem Unterton hinzu: "Ilias, wenn du dich jetzt nicht sofort auf deinen Hintern setzt und deine unverschämte Klappe hältst, vergesse ich mich!" Sein kleiner Bruder kannte ihn gut genug um zu sehen, dass Anthi kurz davor war vor Wut zu platzen.


    Ruhig Anthi, ruhig... Er atmete einige Male tief durch und wandte sich dann Axilla zu: "Ich muss mich für meine Brüder entschuldigen. Es beschämt mich zutiefst, was ich hier gerade gehört habe." Meinte er betreten. "Setz dich doch bitte, ich glaube wir haben jetzt alle etwas zu besprechen."

  • Oh je. Axillas Blick traf ihn mit voller Wucht. Er rief sich seine Worte ins Gedächtnis und bereute sofort, sie ausgesprochen zu haben. Er wurde ganz klein und stammelte hastig:
    "Nein, so wollte ich das...also ich meinte doch...ich wollte doch nicht...tut mir schrecklich leid."
    Das stumpfe Gequassel seines jüngsten Bruders nahm er nicht wirklich wahr, er blickte einfach auf den Boden zu Axillas Füßen und wartete auf eine Abreibung.


    Doch dazu kam es nicht, als Ánthimos den Topf durch den Raum schmiss. Es schepperte und Timos fuhr vor Schreck fast aus der Haut. Was er dann hörte, ließ ihn noch viel kleiner werden. Er schämte sich zutiefst - wohlgemerkt nur für seine jüngsten Ausführungen über Axilla, nicht für die verbrachten letzten Stunden - und saß einfach nur still und mit gesenkten Kopf da, während er Ánthimos' Worte über sich ergehen ließ.


    Wortlos schob er einen der Stühle so zurecht, dass er für Axilla bereit stand und bot ihn ihr mit einer schlaffen Geste an.
    Was für eine Katastrophe...

  • Auch Ilías schämte sich jetzt auch für seine unpassenden Worte. Als der Topf durch die Wohnung flog, wurd ihm klar, dass es jetzt nicht angebracht war.


    "Ich denke ich sollte mich auch entschuldigen...Tut mir Leid ist mir so rausgerutscht."


    Dann setzte er sich auf einen Stuhl, der vor ihm stand und neigte ebenfalls den Kopf.

  • Wie bitte…?“ Axilla wurde bei den Worten des Jüngsten der drei so wütend, dass ihre Stimme ganz gefährlich leise wurde. Ihr ganzer Körper spannte sich an wie bei einer Katze kurz vor dem Sprung. Dass sie ihre Hände zu Fäusten geballt, merkte sie erst, als ihr die Knöchel vor Anspannung wehzutun anfingen. Sie war einen Herzschlag davon entfernt, loszustürmen und dieser letzten Beleidigung mit einem ordentlichen Kinnhaken – denn auch wenn man es ihr nicht zutraute, Axilla schlug eine fiese Rechte – zu begegnen, als der Große losbrüllte.
    Das Geräusch des scheppernden Topfes ließ sie so unvermittelt zusammenzucken, dass sie nur noch zitternd dastand. Noch nie in ihrem ganzen Leben war sie so beleidigt worden wie in den letzten fünf Minuten. Nicht einmal Silanus hatte es geschafft, dass sie sich so maßlos wütend fühlte. Und das einzige, was sie im Moment zurückhielt, laut zu schreien, war ihre Angst vor dem größten der drei. Sein Wutausbruch hatte sie eingeschüchtert, wurde ihr doch bewusst, dass er um einiges größer und stärker als sie war. Auch wenn sie sonst nicht ängstlich war und eigentlich immer ein viel zu loses Mundwerk hatte, im Moment wusste sie gar nichts zu sagen.
    Timos entschuldigte sich, und auch der Große, und ihr wurde ein Platz angeboten. Sie stand nur da wie ein verwundetes Tier, die Hände immer noch zu Fäusten gebannt, den ganzen Körper angespannt und die Augen vor Schreck leicht geweitet. Ihre Kehle fühlte sich so unendlich trocken an.
    Fass mich nicht an“ zischte sie wütend, als auch nur die Andeutung einer Bewegung in ihre Richtung ging. Sie zitterte noch immer, als sie sich schließlich setzte – in gebührendem Sicherheitsabstand und mit einem Blick, bei dem jeder Hund winselnd davongerannt wäre. „Ich will meine Tunika“, brachte sie schließlich noch heraus. So halbnackt hier herumzusitzen war jetzt definitiv nicht nach ihrem Geschmack.

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