Subura | Licht und Schatten, Luxus und Elend: jede Stadt hat zwei Seiten

  • Das Wasser schwappte stetig hoch und runter, benäßte die Steine am Ufer, hinterließ mal die eine oder andere Pflanze, die der breite Fluß mitgerissen hatte. Schon das Schaukeln des nahen Bootes gefiel Hannibal nicht, er drehte sich etwas zu Fiona um und musterte sie. Er wölbte seine Augenbraue in die Höhe und sah sie einen Moment verwundert an. Ja, wenn der Mann, den sie liebte, noch am Leben war, schien das doch ein Grund zum Feiern zu sein. Aber ihre ganze Miene drückte mehr Sorge und Kummer aus, oder täuschte sich Hannibal einfach? Er lächelte ihr aufmunternd zu. " Dann scheint das Schicksal es nicht ganz so schlecht mit Dir zu meinen, Fiona, denn alles andere, ob Sklavenschaft, Leid und Unglück, kann vergehen, nur der Tod ist entgültig und dieser hatte wohl ein Einsehen mit Dir." Im Gegensatz zu Hannibal, weswegen sein Lächeln auch gleich wieder verschwand, er seufzte leise als er nochmal an Nadia dachte und wandte sich nun ganz vom Fluss ab. "Du hast Recht, laß uns gehen!" Er nickte ihr zu und strebte die Uferböschung hinauf, die Sonne war schon ein gutes Stück weiter gewandert und Hannibal hoffte, dass sie noch nicht vermisst wurden. Darum schlug er den Weg zurück zu den Gärten an und tatsächlich hatten die Beiden Glück, die Claudierin und sein Herr waren noch ganz in ihrer Wiedersehensfreude versunken, um ihren kleinen Ausflug zu bemerken.

  • Fiona seufzte schwer. "Ja, vielleicht hat du recht!" Sie erwiderte sein Lächeln. Doch seines währte nicht lange. Er seufzte leise und beinahe hätte sie nachgehakt, ob auch er einer Liebe hinterher hinkte, so wie sie. Aber manchmal war es besser, wenn man schwieg. Schließlich kannte sie Hannibal erst wenige Stunden und wenn ihre Herrin bald heiratete, dann sahen sie sich bestimmt auch öfter. Dann gab es immer noch Gelegenheiten, mehr über ihn herauszufinden.
    Fiona warf noch schnell einen Blick auf den Fluß der weiter westlich ins Meer mündete und folgte dann Hannibal. Diesmal gab es keinen Abstecher mehr. Sie liefen direkt zum Park, wo Epicharis und der Flavier noch immer den schönen Nachmittag genossen.
    Eines war ihr gewiss, dieser Ausflug würde ihr lange in Erinnerung bleiben.

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