Nachdem sie den Brief erhalten hatte war sie mehr als durcheinander gewesen. Im Moment machte sie jeder Brief durcheinander, schließlich war kurz zuvor ein Brief von Caecilius Crassus ins Haus geflattert, der sie und ihren Cousin ein wenig verwirrt hatten und kurz darauf kam der Brief von Valerian. Philogena war halbwegs wieder gesund, schnupfte nur noch ein wenig, aber das Fieber war vollkommen verschwunden. Sie hatte ja schon überlegt Valerian zu schreiben, dass sie nicht kommen konnte, aber das wollte sie auch nicht machen, schließlich hatte er diesen Tag anscheinend fest eingeplant.
Ihre Gedanken waren vollkommen wirr und durcheinander, zum einen wegen der Worte die Valerian benutzt hatte in seinem Brief und zum anderen wegen dem anderen Brief von Crassus. Die ganze Zeit machte sie sich schon Gedanken darüber was er genau von Macer wollte und warum es da anscheinend um sie ging, schließlich hatte er sie in seinem Brief erwähnt.
Philogena wusste, dass es sie verrückt machte bis sie Gewissheit hatte was es bedeutete aber dazu musste Macer erst einmal zu dem Praefecten gehen. Außerdem war sie sich sicher, dass Elenna mehr vermutete als sie preis geben wollte, aber aus der Sklavin war kein Gedanke rauszuquetschen so, dass sie es irgendwann aufgeben hatte diese zu nerven. Natürlich brachte es ja auch nichts irgendwelche Spekulationen in den Raum zu werfen, aber Warten war etwas was Philogena schwer fiel. Natürlich würde sie warten, aber das änderte nichts daran wie sie sich eigentlich fühlte, nämlich vollkommen neben sich, aber wie gut, dass sie es auf das vergangene Fieber schieben konnte.
Lange hatte sie nun gebraucht bis sie das richtige zum Anziehen gefunden hatte. Ein zartes Gelb war es heute mit goldenen Borten an den Rändern und Abschlüssen. Zarte Farben die mochte sie lieber als diese ganz auffälligen auch wenn es Mode war, denn die meisten Frauen trugen Farben die eher raus stachen als ihre. Aber sie mochte es dezent und doch edel. Jeder hatte nun einmal so seinen Geschmack.
Philogena hatte gelernt und wollte ihren Cousin auf keinen Fall mehr enttäuschen, denn dieses mal nahm sie neben Lysias und Elenna noch zwei weitere männliche Sklaven mit. Das sollte wohl genügend damit ihr nichts mehr geschah und sie sich auch nicht in irgendwelche Dummheiten stürzte. Zwar fand sie es seltsam so begleitet zu werden, da sie sonst immer nur mit Elenna und ihrer Freundin unterwegs gewesen war, zu Hause, doch es war dennoch in Ordnung. Ein wenig hatte sie schon Herzklopfen und sie war gespannt ob Valerian wirklich kommen würde. Der Park war schnell gefunden und sie erinnerte sich noch zu gut daran wie sie auf den Baum geklettert war nur um Cassius da hinunter zu holen und dann selber Hilfe benötigt hatte. Elenna lief neben ihr und im Abstand zu ihnen und immer leicht versetzt folgten die Sklaven zusammen mit Lysias.
Da war er, der Baum und sie war eindeutig zu früh. Langsam schritt sie auf diesen zu und fühlte sich nun doch ein wenig beobachtet von ihren Sklaven. Sie musste sich unbedingt daran gewöhnen, irgendwie. Nun stand sie da und wartete auf Valerian. Kein Wunder, dass er noch nicht da war, denn sie war viel zu früh. Die Sonne spiegelte sich in ihren Augen wieder und in den goldenen Fäden von den Verzierungen ihrer Stola und Palla.
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