Ein kleiner Park ~ Unter einem Baum

  • Nachdem sie den Brief erhalten hatte war sie mehr als durcheinander gewesen. Im Moment machte sie jeder Brief durcheinander, schließlich war kurz zuvor ein Brief von Caecilius Crassus ins Haus geflattert, der sie und ihren Cousin ein wenig verwirrt hatten und kurz darauf kam der Brief von Valerian. Philogena war halbwegs wieder gesund, schnupfte nur noch ein wenig, aber das Fieber war vollkommen verschwunden. Sie hatte ja schon überlegt Valerian zu schreiben, dass sie nicht kommen konnte, aber das wollte sie auch nicht machen, schließlich hatte er diesen Tag anscheinend fest eingeplant.
    Ihre Gedanken waren vollkommen wirr und durcheinander, zum einen wegen der Worte die Valerian benutzt hatte in seinem Brief und zum anderen wegen dem anderen Brief von Crassus. Die ganze Zeit machte sie sich schon Gedanken darüber was er genau von Macer wollte und warum es da anscheinend um sie ging, schließlich hatte er sie in seinem Brief erwähnt.


    Philogena wusste, dass es sie verrückt machte bis sie Gewissheit hatte was es bedeutete aber dazu musste Macer erst einmal zu dem Praefecten gehen. Außerdem war sie sich sicher, dass Elenna mehr vermutete als sie preis geben wollte, aber aus der Sklavin war kein Gedanke rauszuquetschen so, dass sie es irgendwann aufgeben hatte diese zu nerven. Natürlich brachte es ja auch nichts irgendwelche Spekulationen in den Raum zu werfen, aber Warten war etwas was Philogena schwer fiel. Natürlich würde sie warten, aber das änderte nichts daran wie sie sich eigentlich fühlte, nämlich vollkommen neben sich, aber wie gut, dass sie es auf das vergangene Fieber schieben konnte.


    Lange hatte sie nun gebraucht bis sie das richtige zum Anziehen gefunden hatte. Ein zartes Gelb war es heute mit goldenen Borten an den Rändern und Abschlüssen. Zarte Farben die mochte sie lieber als diese ganz auffälligen auch wenn es Mode war, denn die meisten Frauen trugen Farben die eher raus stachen als ihre. Aber sie mochte es dezent und doch edel. Jeder hatte nun einmal so seinen Geschmack.


    Philogena hatte gelernt und wollte ihren Cousin auf keinen Fall mehr enttäuschen, denn dieses mal nahm sie neben Lysias und Elenna noch zwei weitere männliche Sklaven mit. Das sollte wohl genügend damit ihr nichts mehr geschah und sie sich auch nicht in irgendwelche Dummheiten stürzte. Zwar fand sie es seltsam so begleitet zu werden, da sie sonst immer nur mit Elenna und ihrer Freundin unterwegs gewesen war, zu Hause, doch es war dennoch in Ordnung. Ein wenig hatte sie schon Herzklopfen und sie war gespannt ob Valerian wirklich kommen würde. Der Park war schnell gefunden und sie erinnerte sich noch zu gut daran wie sie auf den Baum geklettert war nur um Cassius da hinunter zu holen und dann selber Hilfe benötigt hatte. Elenna lief neben ihr und im Abstand zu ihnen und immer leicht versetzt folgten die Sklaven zusammen mit Lysias.


    Da war er, der Baum und sie war eindeutig zu früh. Langsam schritt sie auf diesen zu und fühlte sich nun doch ein wenig beobachtet von ihren Sklaven. Sie musste sich unbedingt daran gewöhnen, irgendwie. Nun stand sie da und wartete auf Valerian. Kein Wunder, dass er noch nicht da war, denn sie war viel zu früh. Die Sonne spiegelte sich in ihren Augen wieder und in den goldenen Fäden von den Verzierungen ihrer Stola und Palla.




    Sim-Off:

    Reserviert

  • Valerian war heute in zivil unterwegs. Und er hatte sich ausgesprochene Mühe gegeben. Seine beste Tunika und seine beste Toga kleideten ihn. Dazu war er bei einem Barbier gewesen und hatte sich gründlich rasieren und auch ein bißchen die Haare stutzen lassen. Ob sie ihn so überhaupt erkennen würde? In Rüstung sah er ja schon ein wenig anders aus.


    Als er sich dem kleinen Park näherte, fragte er sich unruihg, ob sie wohl überhaupt da sein würde. Eine Antwort hatte er nicht erhalten und das hatte er als gutes Zeichen genommen. Sicher war es für sie auch nicht immer leicht, einen Brief zustellen zu lassen. So wie es für ihn auch nicht immer so einfach war. Es kam eben immer darauf an, wo und wie er eingesetzt wurde.


    So, da war er nun, der Park. Valerian beeilte sich, den Baum aufzusuchen. Doch als er von weitem schon sah, daß eine ganze Gruppe Leute gerade dort anwesend war, stockte sein Schritt. Was war denn das? Konnte das Philogena sein? Aber gleich mit so viel Begleitung? Nein, das sah so gar nicht nach ihr aus, sie würde doch höchstens mit zwei Sklaven unterwegs sein. Oder?


    Langsam ging er näher heran. Da... In dem zartgelben Kleid. Das war sie doch! Aber warum war sie mit so viel Begleitung unterwegs? Wunderschön war sie wieder mal. Das Gelb ihres Kleides leuchtete wie die Sonne selbst und hob ihre Schönheit noch hervor.

  • Sie war ein wenig nervös, aber das war sie schon die letzten Tage gewesen. Philogena wusste auch nicht ob sie Valerian von der Begegnung mit seinem Vorgesetzten erzählen sollte. Dann dieser Brief……..er wollte ihr einfach keine Ruhe lassen und beschäftigte sie Tag ein und Tag aus. Solange Macer nicht leibhaftig mit diesem Mann gesprochen hatte würde sie sich wohl immer Gedanken machen, eine Eigenart die man wohl niemals aus der jungen Frau rausbekommen würde.
    Wenigstens standen ihre Sklaven ihr nicht direkt auf der Pelle. Nur Elenna stand neben ihr und Lysias ein wenig weiter weg. Die anderen standen zwar auch herum, aber sie hielten den nötigen Abstand zu ihr, dass sie sich nicht vollkommen bedrängt fühlen musste. Für jemanden der es einfach nicht gewohnt war mit so vielen Sklaven unterwegs zu sein, war das schon eine ziemliche Umstellung.


    Die Sonne schien, zwar nicht mehr so heiß wie noch vor wenigen Tagen, aber sie wärmte einen und ließ Philogena durch ihre Kleidung regelrecht erstrahlen. Sie blickte gerade in eine andere Richtung als Valerian sich näherte, doch als sie ihren Kopf leicht zur Seite drehte erblickte sie ihn. Er sah vollkommen anders aus, aber sie erkannte ihn. Ohne Rüstung wirkte er ganz anders, aber beschreiben konnte sie es nicht.
    Ein zaghaftes und freundliches Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit und auch Elenna war aufmerksam geworden auf den jungen Mann der sich ihrer Herrin näherte. Sie musste sich eingestehen, dass er wirklich gut aussah und schöne Augen hatte, aber Elenna versuchte sich diese Gedanken natürlich nicht anmerken zu lassen und senkte sofort ihr Haupt ein wenig. Was machte ihre Herrin nur, dass sie die Aufmerksamkeit von gut aussehenden Männern nur so auf sich zog, trotz dieser Gedanken lag ein ganz leichtes Schmunzeln auf den Lippen der Sklavin.


    Philogena kam ihm langsam einige Schritte entgegen während die Sonne die kleinen verwobenen Goldfäden schimmern und glitzern ließ, wie ihre Augen. „Salve…..Valerian,“ grüßte sie ihn mit sanfter, aber immer noch etwas erkälteter Stimme.

  • Die Sonnenstrahlen fingen sich in den zarten Goldfäden, die den feinen Stoff ihres Gewandes durchzogen, doch konnten sie seinen Blick nicht auf sich ziehen, der ganz in ihre Augen versunken war, als er sie endlich erreicht hatte. Sie war irgendwie noch schöner als in seiner Erinnerung. Kaum zu glauben, daß eine solche Frau mit ihm ihre Zeit verbringen mochte! Zum ersten mal seit er sich zur Legion gemeldet hatte, bereute er diese Entscheidung.


    "Salve, Philogena. Wie schön, daß Du es möglich machen konntest, zu kommen. Ich freue mich so..." Daß er dies nicht nur so dahin sagte, zeigte sein offenes Lächeln und das freudige Leuchten in seinen Augen mehr als deutlich. "Ich... ich habe mir erlaubt, Dir eine Kleinigkeit mitzubringen", sagte er ein wenig verlegen und reichte ihr ein kleines Päckchen. Ein offenbar kleiner Gegenstand war in ein Seidentuch gewickelt. Wenn sie es auspacken würde, dann würde sie eine Halskette aus blau und türkis schimmernden Perlmuttplättchen, die mit Silbergliedern miteinander verbunden waren, und ein dazu passendes Armband vorfinden. "Ich hoffe, es gefällt Dir", sagte er verlegen und mit heißen, knallroten Ohren.


    Er war sich nicht sicher, ob so ein Geschenk überhaupt angemessen war. War es zuviel? Oder vielleicht nicht kostbar genug für eine Frau wie sie? Es hatte ihm einfach gefallen und deshalb hatte er es spontan für sie gekauft. Doch nun war er sich nicht mehr sicher, ob das wirklich so eine gute Idee gewesen war. Würde sie ihn nun für aufdringlich halten?


    Sim-Off:

    Wi-Sim :D

  • Er hätte noch nicht einmal viel sagen müssen um sie verlegen zu machen, denn alleine sein Blick und sein Lächeln taten alles dafür, dass sie es wurde. Verlegen senkte sie ihren Blick und spürte wie ihr warm wurde. Hoffentlich wollte das Fieber nicht mehr wieder kommen, doch wahrscheinlich lag es einfach nur an seiner Anwesenheit, war sie es doch immer noch nicht gewohnt sich mit Männern zu unterhalten die eben nicht zu ihrer Familie gehörten. Überrascht blickte sie Valerian an, als dieser etwas von einem Mitbringsel sprach und ihr dann ein kleines ´Päckchen´ reichte.
    Sehr vorsichtig hob sie ihre Hände an und nahm das Seidentuch in beide. Noch einmal blickte sie ihn an, die Überraschung war klar und deutlich in ihren Augen zu sehen, denn sie hatte nicht mit einem Geschenk gerechnet. „Valerian, das…..das wäre doch nicht nötig gewesen,“ sagte sie leise und scheu und spürte selber wie ihre Wangen rot glühten, sie mussten einfach rot sein, so warm war ihr auf einmal.


    Das Lächeln auf ihren Lippen aber verblasste nicht und so begann sie mit einer Hand vorsichtig das Tuch auf die Seite zu schlagen, mit der anderen Hand, die sie flach ausgestreckt hielt, hielt sie das Tuch mit dem Inhalt fest. Als sie das Tuch zur Seite schlug wusste sie gar nicht was sie sagen sollte. Es sah bezaubernd aus und er hatte damit vollkommen ihren Geschmack getroffen, denn wenn sie Schmuck trug, dann welchen der genau in diese Richtung ging, denn sie mochte nichts was die obersten Frauen trugen, das war ihr zuviel und sie liebte das unauffällige und doch edle. Und Valerian hatte ihr zudem noch die Farben geschenkt die sie besonders schön fand. Ihr fehlten die Worte als sie mit ihren zierlichen Fingern über die beiden Schmuckstücke fuhr.


    „Sie sind wundervoll Valerian,“ sagte sie leise und blickte wieder zu ihm auf. Ihre Wangen glühten rot und ihre Augen leuchteten vor Freude auf. Philogena wusste nicht ob sie beide Schmuckstücke nun anlegen sollte oder erst zu Hause. Es war das erste mal, dass man ihr ein solches Geschenk machte.


    Elenna, die Sklavin die fast neben Philogena stand, staunte ebenfalls nicht schlecht und blinzelte leicht als sie den Schmuck in den Händen ihrer Herrin sah. Wahrscheinlich waren das Dinge die den Herrn interessieren würden, denn Philogena schien wirklich die Männer anzuziehen wie das Licht die Motten. Beneidenswert, war ein kurzer Gedanke, aber auch sie hatte schon von dem ominösen Brief erfahren der beim Herrn zu Hause auf dem Tisch lag. Und hätte jemand Elenna wirklich gefragt, sie hatte eine Ahnung, aber sie war nur eine Sklavin und würde ihrer Herrin sicher keine Flausen in den Kopf setzen, wenn nachher ihre Vermutungen doch nicht stimmten aber, dass nicht einmal der Herr … naja egal.

  • Es war ein wunderbarer Anblick, wie sie mit geröteten Wangen das Seidentüchlein auseinanderschlug und die Schmuckstücke betrachtete. Ganz offensichtlich gefiel ihr, was er ausgesucht hatte und er fühlte sich so erleichtert, als wäre ihm ein riesiger Felsbrocken vom Herzen gefallen. Es gefiel ihr! Die Freude leutete ihr aus den Augen, es war nicht einfach nur dahingesagt. "Als ich es sah, dachte ich, daß es gut zu Dir passen würde. Aber ich war mir nicht sicher, ob es Dir gefallen würde. Es... es ist schön zu sehen, wie Du Dich freust. Ich ... habe noch nie Schmuck verschenkt und... und ich wußte auch nicht, ob es nicht vielleicht ein wenig dreist ist. Doch ich wollte Dir so gerne eine Freude machen." Verlegen blickte er auf seine Hände und spürte nun auch die Hitze in seine Wangen steigen.


    "Wollen wir uns nicht da drüben auf die Bank setzen?" Natürlich wäre es auch schön, wenn sie sich unter "ihren" Baum setzen würden, doch ihr zartgelbes Kleid würde dort sicher Grasflecken bekommen. Ein Risiko, das er leiber nicht eingehen wollte. "Wie ist es Dir ergangen in der lezten Zeit? Du klingst ein wenig erkältet. Ich hoffe, das ist nichts ernstes? Und ich sehe, Du nimmst meinen Rat sehr ernst. Daß Du gleich so viel Begleitung mitnehmen würdest, hätte ich ja nicht gedacht. Aber gut ist das natürlich." So konnte ihr ganz gewiß nichts passieren.

  • Philogena konnte gar nicht sagen wie süße sie es fand, dass er ihr etwas geschenkt hatte und dazu noch sein Blick und überhaupt wie er sich ihr gegenüber verhielt. Er machte sie damit regelrecht sprachlos. Sie hatte noch nie im Leben von einem Mann ein solches Geschenk bekommen und alleine das war ein Grund hin und weg zu sein. „Es macht mir eine große Freude Valerian. Und ich bin noch nie von einem Mann so beschenkt worden,“ sagte sie mit sanfter Stimme. Vorsichtig nahm sie ihre Finger von dem Schmuck über den sie eben noch sanft gestrichen hatte und blickte ihn an, während die Sonne das gelb ihres Gewandes zum leuchten brachte.


    „Sehr gern,“ sagte sie als sie hinüber zu der Bank blickte und dann mit langsamen Schritten los ging. Natürlich folgte Elenna auf Schritt und Tritt und auch die anderen Sklaven setzten sich langsam in Bewegung, aber sie hielten alle einen guten Abstand so, dass man noch Luft zum atmen hatte. Ihre Wangen röteten sich wieder, denn sie hatte gehofft er würde sie nicht auf ihr Gefolge ansprechen, war es ja schließlich nicht nur wegen seinen Rat gewesen den er ihr gegeben hatte.


    „Nun ja, ich hatte die letzten Tage Fieber, deswegen konnte ich dir auch nicht zurück schreiben. Ich war des Nachts im Hortus eingeschlafen und es war zu kühl gewesen, naja da habe ich mir eine Erkältung zugezogen die nun aber dabei ist gänzlich zu verschwinden,“ sagte sie etwas verlegen. Als sie a der Bank angekommen waren raffte sie ihr Kleid ein wenig mit einer Hand, denn in der anderen hielt sie das Seidentuch samt Inhalt, und setzte sich vorsichtig. Nachdem sie saß legte sie den Schmuck in ihren Schoß und schützte ihn mit einer Hand. „Da ich noch einen kleinen, gesundheitlichen Zwischenfall hatte, habe ich meinem Cousin versprochen nicht mehr ohne ausreichende Begleitung aus der Casa zu gehen. Ich weiß auch dir habe ich es versprochen und bin deswegen mit Elenna aus dem Haus, aber scheinbar war sie auch zu wenig,“ gab sie verlegen zu und irgendwie hoffte sie ja, dass er nicht weiter nachfragen würde, auch wenn sie daran zweifelte, dass er es nicht tat.

  • Valerian konnte nicht verhindern, daß die Röte in seinen Wangen und Ohren sich noch ein wenig vertiefte. "Allein Deine Freude zu sehen, und das Leuchten Deiner Augen... Ich bin so froh, daß es Dir gefällt - und daß Du mich nicht für dreist oder unverschämt hältst." Langsam schlenderten sie zur Bank herüber und Valerian war ganz froh, daß die Sklaven auf Abstand blieben. Denn wie könnten sie sich sonst unbeschwert unterhalten?


    Als er hörte, daß sie krank gewesen war, blickte er bestürzt drein. "Du hattest Fieber? Ich hoffe, Du bist wieder ganz gesund? Ist Dir auch warm genug?" Er musterte sie besorgt. "Wir können uns auch eine Bank suchen, die mehr in der Sonne steht." Denn hier fiel der Schatten einiger ausladender Äste auf sie. Und natürlich wollte er nicht, daß sie fror.


    Ihre nächsten Worte vertieften seine Bestürzung dann noch. "Du hattest einen gesundheitlichen Zwischenfall? In der Stadt? Und warst nur in Begleitung einer Sklavin? Willst Du mir nicht erzählen, was passiert ist?" Ihr Cousin hatte ganz recht, wenn er ihr mehr Begleitung auferlegte. Eine Sklavin war wahrhaftig zuwenig. Unwillkürlich griff er nach ihrer Hand und drückte sie leicht. "Es hat Dir doch keiner was angetan, oder?"

  • Philogena bekam einfach ihr Lächeln nicht mehr von ihren Lippen. Er war so charmant und süß in gewisser Weise, dass sie gar nicht anders konnte als zu lächeln. „Nein, nein diese Bank ist vollkommen in Ordnung und ich bin wirklich auf dem Weg der Besserung. Das Fieber ist weg, nur noch meine Stimme ist etwas angegriffen das war es aber auch schon,“ versuchte sie ihn zu beruhigen „Ja mir ist warm genug,“ bestätigte sie ihm noch einmal und sah verlegen kurz auf ihren Schoß in dem die Schmuckstücke lagen.
    Es war rührend wie besorgt er doch zu sein schien, aber er musste sich keine Sorgen machen, vor allem wollte sie nicht jedem Sorgen bereiten, denn das tat sie in den letzten Tagen anscheinend bei jedem irgendwie, auch wenn es nicht ihre Absicht war.


    Eigentlich hatte sie gehofft er würde nicht weiter auf diesen Zwischenfall eingehen. Warum sie davon nichts erzählen wollte wusste sie selber nicht. Es waren so komische Zufälle, erst er und dann sein Vorgesetzter. Wie sah denn das aus wenn sie innerhalb weniger Tage auf zwei Praetorianer stieß und dazu noch auf sehr ungewöhnliche Art und Weise. Als er dann auch noch ihre Hand ergriff und diese leicht drückte blickte sie ihn an. Es lag eine Wärme und eine gewisse Überraschung in ihrem Blick, doch sie zog ihre Hand nicht weg, es wäre ihr unhöflich erschienen. „Keine Sorge, nein, mir wurde nichts getan. Ich habe die Hitze nicht vertragen und sie ziemlich unterschätzt. Hier ist es bei weitem heißer im Sommer als im Norden Italiens. Mir war sozusagen die Sonne ein wenig zu Kopf gestiegen, aber Elenna hatte schnell Hilfe gefunden und somit ging es dann auch schnell wieder besser. Glaube mir ich weiß nun worauf ich achten muss und werde so einen Fehler nicht noch einmal begehen. Zudem werde ich auch nicht mehr nur mit Elenna nach draußen gehen, aber das darf ich auch nicht mehr. Eine kleine Auflage meines Cousins. Ich werde ab nun immer erinnert mehr Sklaven mitzunehmen und nicht nur Elenna, deswegen auch die drei anderen Sklaven heute,“ erzählte sie ihm.


    Elenna stand nicht weit von ihnen, aber dennoch so weit, dass sie ihnen nicht auf die Pelle rückte. Doch als Valerian die Hand von Philogena ergriff zuckte ihr Auge doch ein wenig, doch Elenna schwieg und unternahm nichts, noch nicht! Es war ihre Pflicht auf Philogena aufzupassen und dazu gehörte auch, dass sie sich in der Öffentlichkeit benahm, wobei gegen das Halten einer Hand war ja nichts einzuwenden, dachte sie sich erst einmal.

  • Auch Valerian konnte nicht anders, als dauernd zu lächeln. "Das freut mich, daß Du wieder ganz gesund bist. Hätte ich gewußt, daß Du krank bist... Ich hätte bestimmt etwas gefunden, daß Dich aufgemuntert hätte." Auch wenn er sie nicht hätte besuchen können, so hätte er ihr doch etwas schicken können.


    "Dein Cousin hat wirklich Recht. Und auch wenn es Dir zeitweise übertrieben vorkommen mag, mit so viel Begleitung herumzulaufen, es ist wirklich sicherer. Es läuft eine Menge Gesindel in Rom herum." Er blickte zu den Sklaven herüber und sah Elennas Blick auf ihren Händen ruhen. Kurz zuckte die Hand, als ob er sie wegziehen wollte, dann aber ließ er sie, wo sie war. So weit kam es noch, daß der Blick einer Sklavin ihm diese kleine Freude verdarb. Es war doch schließlich nichts dabei, ihre Hand zu halten. Hoffte er.


    "Also. Was möchtest Du tun? Wo wollen wir hingehen?", fragte er sie schließlich, denn sicher hatte sie schon irgendwelche Pläne gemacht, wie sie die nächsten Stunden verbringen wollten.

  • Die Aufmunterung hatte sie ja in einem ernsten Gespräch gehabt, aber sie hatte ihren Cousin ja verstanden und war ihm auch nicht böse gewesen, dass er ein paar ernste Worte mit ihr gesprochen hatte. Sie hatte da ja auch viel eher mit gerechnet, dass es mehr Ärger geben würde, aber zum Glück war oder schien ihr Cousin ja nicht so zu sein und darüber war sie auch froh, zumal sie das alles ja auch nicht mit Absicht getan hatte. Gut hätte sie ausreichend Sklaven dabei gehabt, dann wäre nie dieser andere Mann dazwischen gekommen, aber was geschehen war, war geschehen.
    Die Hitze blieb auf ihren Wangen hängen und verlegen schaute sie auf seine und ihre Hand. „Das ist sehr lieb von dir,“ flüsterte sie leise.


    Philogena lächelte. Es war irgendwie rührend, dass sich jeder Sorgen um sie zu machen schien. Sei es mit dem hinaus gehen oder aber wegen ihrer Gesundheit. Wie oft hatte sie nun gehört, dass es wichtig war genügend Sklaven um sich herum zu haben wenn man in Rom unterwegs war? Oder wegen ihrer Gesundheit, dass sie aufpassen sollte und alles. Niemals hatte sie damit gerechnet, dass sich jeder so viele Sorgen machen würde. „Ich weiß,“ meinte sie „Ich glaube das durfte ich mir die ganzen letzten Tage ziemlich oft anhören. Aber ich habe gelernt und werde ohne ausreichend Sklaven das Haus nicht mehr verlassen, aber dafür sorgt Macer ja schon,“ schmunzelte sie etwas.


    Seine letzte Frage traf sie dann doch etwas unvorbereitet, denn wenn sie ganz ehrlich war hatte sie nicht daran gedacht sich darüber Gedanken zu machen. „Oh,“ machte sie „Ich weiß nicht,“ sagte sie ein wenig peinlich berührt. „Wir könnten ein wenig durch den Park gehen oder aber deinen freien Tag nutzen Rom etwas anzusehen? Hatten wir darüber nicht einmal gesprochen?“ fragte sie ihn und lächelte ihn dabei an.


    Elenna war immer noch nicht damit einverstanden, dass der Mann die ganze Zeit die Hand ihrer Herrin hielt und hoffte, dass er bald diese wieder los ließ. Sie hatte seinen Blick bemerkt und ihn offen erwidert. Ja er sollte nur merken, dass sie beobachtet wurden, grummelte es in ihr. Natürlich gönnte sie Philogena jeden Mann der sie verehrte, aber sie hatte unter anderem auch ihre Aufgabe auf Philogena zu achten und das würde sie auch tun.

  • Valerian lächelte sie an. "Bitte verzeih, ich will Dir keine Vorträge halten. Schon gar nicht, wenn Du sie schon so oft gehört hast." Er war sicher, daß sie sich die Ratschläge zu Herzen nehmen würde. Immerhin lag der Sinn ja auf der Hand. Und er mußte zugeben, daß die Sklaven sich gut benahmen. Sie blieben auf Abstand. Nahe genug, um Schutz zu bieten, weit genug weg, um die Privatsphäre zu wahren. Der einzige Nachteil war ihre Schwatzhaftigkeit. Sicher würden sie von dieser Begegnung berichten. Und selbst wenn sie es nur in den Sklavenunterkünften darüber sprachen, würde es der Herr des Hauses wohl früher oder später zu hören bekommen. Hoffentlich gab es dann keinen Ärger!


    "Ja, laß uns ein wenig durch den Park spazieren", stimmte er zu und stand auf, ohne ihre Hand loszulassen. Solange sie nicht danach verlangte, losgelassen zu werden, würde er sie nur allzugerne halten. "Ich kenne Rom gut. Wenn es etwas gibt, was Du gerne sehen möchtest, dann brauchst Du es nur zu sagen. Ich lege Dir ganz Rom zu Füße, wenn Du das wünschst." Das klang ein wenig sehr großartig und dementsprechend errötete er schon wieder. Hoffentlich faßte sie das nicht falsch auf. Er wollte eben einfach ihre Wünsche erfüllen.

  • Mit einer sanften Handbewegung tat sie seine Entschuldigung ab, denn es war nicht schlimm auch wenn sie es wirklich die ganze Zeit schon zu hören bekommen hatte. Aber mittlerweile hatte sie sehr gut verstanden warum sie es ihr alle sagten, denn man sorgte sich einfach um sie und das war in Ordnung. Außerdem würde sie sich nun so gut es eben ging dran halten, damit keiner mehr Kummer wegen ihr hatte und sich Sorgen machen musste.
    Es war ziemlich wahrscheinlich, dass mindestens einer der Sklaven Macer erzählen würde was hier vorgefallen war. Es waren bis auf zwei nicht ihre Sklaven und diese waren Macer treu ergeben, außerdem lag es auf der Hand, dass sie den Auftrag hatten alles Wichtige ihm mitzuteilen wenn es sich um seine Cousine handelte. Darüber hatte sie sich nicht wirklich Gedanken gemacht, war es ja nur eine einfache Verabredung. Jugendliche Naivität!


    Als er aufstand glitt ihr Blick zu ihm nach oben und sie spürte seine Hand immer noch um ihre liegen. Diese Tatsache ließ ihr Herz einen Augenblick etwas schneller flattern und sie wusste nicht ob es gut war….oder nicht. Vorsichtig griff sie nach dem Schmuck, welcher nun wieder im Seidentuch geschützt war und tat es ihm gleich. Mit einer fließenden Bewegung stand sie auf und seine Worte machten sie sehr verlegen und das merkte man auch an ihrem Blick. Ihr Lächeln zuckte etwas unsicher und doch wirkte sie auf diese Art und Weise überaus besonders. Philogena wollte ihm antworten als Elenna an ihre Seite trat.


    „Domina ich werde dir den Schmuck aus deiner Hand nehmen, so ist es einfacher,“ sagte diese wobei sie eine ganz eigenartige Betonung auf der Hand liegen hatte. Elenna wollte nicht, dass ihre Herrin Ärger bekam wenn sie wieder zu Hause war und so war es besser sie schritt ein auch wenn es vielleicht nicht gut ankommen mochte, vor allem bei dem Mann, doch sie hatte ihre Pflichten und denen kam sie nun nach. Natürlich hätte sie auch direkt etwas dazu sagen können, aber sie tat es nicht da sie keinen der beiden in Verlegenheit bringen wollte.


    Philogena sah Elenna an. Im ersten Moment etwas überrascht, aber sie verstand schnell und ihre Wangen begannen zu glühen. „Danke Elenna,“ sagte sie und gab ihr, dabei nun doch Valerians Hand los lassend, mit beiden Händen das Seidentuch mit dem Schmuck. Elenna hatte nicht mehr sagen müssen, denn Philogena las in den Augen der Sklavin, dass es besser war Vorsicht walten zu lassen, schließlich waren sie an einem öffentlichen Platz.
    „Verzeih,“ sagte sie leise, wieder zu Valerian gewandt. Seine Hand hatte sich gut in ihrer angefühlt, aber er würde schon wissen warum es nicht ging. Dann kam sie wieder auf seine Worte zurück, Worte die sie sehr verlegen machten, da sie doch eine gewisse Zuneigung ihr gegenüber ausdrückten, aber das hatte auch schon der Schmuck getan, denn man schenkte keiner Frau einfach so Schmuck.
    „Am liebsten würde ich mir gerne alles ansehen, aber ich glaube dazu wäre der Tag wohl zu kurz. Was schlägst du vor? Was ist etwas ganz besonderes hier in Rom?“ fragte sie ihn mit leuchtenden Augen und hoffte sehr, dass er etwas wusste, etwas was ein wenig einmalig war.

  • Valerian strahlte, als sie sich von ihm aufhelfen ließ und ihm die Hand nicht entzog. Doch da hatte er sich wohl zu früh gefreut. Die Sklavin, die eh schon die ganze Zeit so geguckt hatte, kam jetzt, um Philogena den Schmuck abzunehmen. Und selbst Valerian verstand den Vorwurf, auch wenn er nicht direkt ausgesprochen war. Philogena zog ihre Hand zurück und er seufzte enttäuscht. Was war denn schon dabei, wenn er ihre Hand hielt? Also wirklich! Doch natürlich sagte auch er nichts dazu. Er guckte nur enttäuscht.


    Ob die Sklavin wohl Philogenas Cousin von diesem Treffen erzählen würde? Bestimmt. Und wie würde der wohl reagieren? Vermutlich nicht sehr erfreut. Valerian mußte damit rechnen, daß ihr der Umgang mit ihm verboten wurde. Dies konnte also durchaus ihr letztes Treffen sein. Zumindest ihr letztes offenes Treffen. Und das war ein Grund, dieses Treffen zu etwas ganz besonderem zu machen.


    Sie wollte etwas besonderes. Etwas besonderes... "Rom ist natürlich voll von sehenswerten Orten. Das Forum Romanum, die Kaiserforen, die Tempel, der Circus, die Theater... Denkmäler, Siegessäulen, prachtvolle Bögen. Wenn es eine Stadt auf der Welt gibt, der unendlich viele sehenswerte Orte besitzt, dann ist das Rom." Er grübelte noch ein einem Moment und hatte dann eine Idee. "Ich wüßte etwas besonderes. Etwas, was lange nicht jeder zu sehen bekommt. Ich kann aber nichts versprechen, denn ich weiß nicht, ob ein alter Freund von mir genau da ist, wo ich ihn dafür brauchen würde. Aber... würdest Du Dich mir anvertrauen? Deine Sklaven können natürlich dabei sein. Es ist ein Stück zu laufen, doch wenn es so klappt, wie ich es mir wünsche, dann wird es ein besonderes Erlebnis."

  • Es tat ihr leid, denn seine Enttäuschung war mehr als nur deutlich in seinen Augen zu erkennen. Sie hoffte nur, dass er es etwas verstand. Sie wollte Ärger vermeiden, sowohl für sich als auch für ihn. Philogena hatte es schön gefunden, als er ihre Hand gehalten hatte, hatte es gemocht seine Wärme zu spüren und die nicht ganz glatten Hände. Es waren halt die Hände eines Soldaten und das merkte man. Ein entschuldigender Blick war alles was sie ihm geben konnte. Elenna hatte nur gehandelt, wie sie handeln musste, denn es wäre sicher nicht förderlich wenn man sie Händchen haltend hier im Park oder sonst wo in Rom sah. Macer hatte erklärt, dass man aufpassen musste und nicht über einen geredet wurde, zumindest nicht im schlechten Sinne. Bis jetzt wusste sie ja nicht wer alles etwas mitbekommen hatte von ihrem „Zusammenstoß“ mit Caecilius Crassus. Am liebsten hätte sie sich auf der Stelle bei ihm dafür entschuldigt, dass sie seine Hand los gelassen hatte, aber sie verkniff es sich schweren Herzens doch noch. Aber vielleicht würde er in ihren Augen lesen können.


    Philogena wollte sicher nicht, dass man ihr den Umgang mit ihm verbot und irgendwie hätte sie es sich auch nicht vorstellen können, dass Macer so etwas tat. Doch sicher sein konnte man nie. Sie begann wieder an zu lächeln als Valerian alles Mögliche an Sehenswürdigkeiten aufzählte. Bevor sie etwas erwidern konnte sprach er schon weiter und redete von etwas ganz Besonderem. Das machte Philogena natürlich hellhörig und sie sah ihn gespannt an. Ihre Augen hatten schon längst wieder dieses Leuchten angenommen, welches sie immer hatte wenn sie neugierig wurde, neugierig und verlegen. „Du machst mich neugierig,“ sagte sie sanft und wieder sagte ihr Blick wohl mehr als tausend Worte. „Das….werde ich gerne machen,“ sagte sie und nickte ganz sanft, dass man es fast gar nicht wahr nahm bis auf ihren Augenaufschlag. „Sie werden mitkommen,……müssen,“ sagte sie. „Ich nehme an du wirst es mir nicht verraten wohin es geht?“ fragte sie mit einem kleinen, schalkhaften Lächeln auf den Lippen. Seine Begeisterung und auch, dass er ihr wirklich etwas Besonderes zeigen wollte ließen ihn noch sympathischer wirken als er es schon war.

  • Ihr entschuldigender Blick entschädigte für einiges, wenn auch nicht für alles. Valerian schaute sie einfach an und hoffte, daß sie verstand. Er wußte ja, warum sie es tat und daß sie es auch lieber gehabt hätte, wenn ihre Hände sie weiter berühren konnten. Doch sein Bedauern darüber minderte diese Erkenntnis kaum. Wenigstens war sie bereit, sich ihm anzuvertrauen. Und ein schelmischer Ausdruck trat in seinen Blick. "Wenn ich es Dir gleich verraten würde, wäre doch die Überraschung schon weg. Ich hoffe, es wird Dir gefallen."


    Er machte eine übertrieben förmliche Verbeugung und deutete dann in einer fließenden Geste den Weg entlang. "Wenn die edle Dame mir bitte folgen möchte? Und ihr Gefolge natürlich auch", sagte er zu den Sklaven gewandt und grinste vor allem Elena dabei ziemlich frech an, bevor er sich wieder Philogena wandte. "Sieh diesen wunderbaren Sonnenschein, er wird allein für Dich die ganze Stadt in Gold tauchen." Es machte ihm Spaß, sie so zu hofieren. Und er hoffte, daß seine kleine Attraktion von ihr auch wirklich als solche empfunden wurde.


    Langsam schlenderten sie durch die Straßen der Stadt und immer wieder machte Valerian seine Begleitung auf besondere Bauwerke aufmerksam, zeigte auf besonders schöne Schreine an den Kreuzungen, erzählte von vergangenen Tagen, an denen hier oder dort besondere Ereignisse stattgefunden hatten. Und so näherten sie sich langsam dem Ufer des Tiber. Der Stroß floß gemächlich dahin. Sie hatten Glück, der Gestank war nicht zu übel. Doch das Waser war wie eigentlich immer eher gelb. Etwas, woran sich jeder Römer längst gewöhnt hatte. Am Ufer des Tiber entlang ging es nun langsam in Richtung Tiberinsel. Auch wenn diese gar nicht das Ziel Valerians war, was er aber natürlich nicht verriet.

  • In ihren Augen leuchtete es auf. Es war fast so etwas wie ein kleines Blitzen welches sicher etwas Besonderes war zusammen mit ihrem lieblichen Lächeln. Sie war sich sicher, dass es ihr gefallen würde, schließlich wollte er sie überraschen und warum sollte es ihr dann nicht gefallen? Er hatte sie schon mit dem Schmuck überrascht, deswegen glaubte sie nicht, dass er sie enttäuschen konnte.
    Das Leuchten verstärkte sich noch ein wenig mehr als er diese Verbeugung machte und sie lachte leise, aber wohlklingend auf. Er hatte wirklich eine Seite an sich die sie bei einem Mann nicht für möglich gehalten hätte. Sein ganzes Verhalten war einfach charamant.


    Elenna zog eine Braue nach oben. Natürlich entging ihr nicht dieser freche Blick von Valerian ihr gegenüber und sie brummelte in sich rein so, dass es kein anderer mitbekam. Frech war dieser Mann der ihrer Herrin nur zu deutlich den Hof machte. Was ihr Cousin davon hielt wollte sich Elenna mal nicht ausmalen, aber erfahren würde er es auf jeden Fall noch, da konnte sie sicher sein.
    Philogena war hin und weg von seinen Worten und spürte die Sonnenstrahlen, die Wärme eben jeder auf ihrer Haut. Mit leichtfüßigen Schritten lief sie neben ihm her und genoss seine Worte, denn es wäre auch schlimm gewesen wenn sie dies nicht getan hätte. „Ich folge dir,“ sagte sie ganz leise und dann ging es auch schon los. Philogena hatte gar nicht gewusst was sie zu seinen ganzen Worten sagen sollte. Sie fand es einfach süß, wenn man es so sagen konnte, wie er zu ihr war. Ihr Lächeln war von ihren Lippen nicht mehr wegzudenken. In der Sonne schimmerte ihr zartgelbes Gewand ebenso wie Gold oder aber wie die Sonne selber.


    Die Sklaven folgen den beiden auf Schritt und Tritt, wahrten aber auch weiterhin einen gewissen Abstand. Philogena war mehr als nur gespannt wohin er sie führen wollte und hörte die ganze zeit seinen Worten zu als er ihr die verschiedensten Sehenswürdigkeiten von Rom zeigte. Es war wahnsinnig viel und sie wusste, dass sie bei weiten nicht alles würde sehen können und wahrscheinlich nie sehen würde, da es einfach viel zu viel war.
    Den Tiber hatte sie schon kennen gelernt und bei ihrem ersten Besuch hier war sie erschrocken gewesen wie dreckig der Fluss eigentlich war. Aber es stimmte der Gestank war heute bei weitem nicht so schlimm wie er sicher sonst war. Neugierig blickte sie ihn an, denn er hatte immer noch nicht gesagt wohin sie nun eigentlich gingen. „Ist es noch weit?“ fragte sie ihn leise und blickte ihn dabei von der Seite an. Die Stadtführung hatte sie bis jetzt wirklich schön gefunden und es konnte ja nur noch besser werden.

  • Es machte sehr viel Spaß, sie durch die Straßen Roms zu führen. Und wenn man die Blicke der Sklaven einfach ignorierte, konnte man fast glauben, sie seien gar nicht da. Die Freude in ihren Augen zu sehen, war eine Belohnung, wie es kaum eine schönere geben konnte. "Oh, wir sind so gut wie da", grinste er sie an, während sie weitergingen. "Schau, das dort ist das Marcellus-Theater. Du wirst sicher noch oft Gelegenheit haben, es zu besuchen und ungewöhnliche Vorführungen und Stücke zu genießen. - Was ich Dir zeigen möchte, bekommt eben nicht jeder zu sehen. Bitte warte hier einen Augenblick." Sie hatten die Säulengänge des gewaltigen Theaterbaus mittlerweile erreicht und Valerian verließ Philogena kurz, um nach seinem alten Freund zu suchen. Er wußte sie in guten Händen, sonst hätte er sie gewiß niemals allein hier stehenlassen.


    Es dauerte auch gar nicht lange, bis er wieder zurück war. Grinsend präsentierte er ihr ein Schlüsselbund mit kompliziert aussehenden, großen Schlüsseln. "Er war da. Leider kann er uns nicht begleiten," sehr traurig darüber schien Valerian nicht zu sein, "aber er hat mir die Schlüssel anvertraut. Und? Magst Du Dich mir immer noch anvertrauen?" Er machte eine einladende Geste, mit der er unter den schattigen Säulengang deutete.

  • Sie fühlte sich bei ihm sicher und aufgehoben und sie fragte sich wirklich wohin er sie bringen wollte, was er vor hatte. Etwas schlimmes konnte es nicht sein, denn sie vertraute ihm vollkommen. Er hatte sie neugierig gemacht und zwar ziemlich. Es machte ihr Spaß zusammen mit ihm durch Rom zu gehen und er zeigte ihr Orte die sie zuvor noch nicht gekannt hatte, was aber wiederum keine Kunst bei ihr war, kannte sie sich hier ja fast nicht aus.
    Philogena schaute ihn von der Seite an. Ihr Blick wirkte forschend, fragend und neugierig und ihr Lächeln war einfach strahlend wie es das immer war. Was hatte er nur vor? Sie bekam das Lächeln nicht mehr von ihren Lippen. „Ich liebe ungewöhnliche Vorstellungen,“ sagte sie leise und mit einem gewissen Unterton in ihrer Stimme. Philogena sah ihn gespannt an und nickte. Das Theater war wirklich ein atemberaubendes Bauwerk und sie blieb stehen und wartete.


    Ihre Sklaven taten es ihr gleich und Elenna schaute dem Mann hinterher. Sie wusste auch nicht was er vor hatte, aber mittlerweile war sie selber neugierig geworden, außerdem merkte sie, dass es Philogena Spaß machte, also warum sollte sie ihr diesen Spaß verderben?
    Nein das würde sie sicherlich nicht machen deswegen blieb sie stille in einem gewissen Abstand zu ihrer Herrin stehen und wartete zusammen mit ihr ab.


    Es dauerte nicht lange da war Valerian auch schon wieder da. Etwas verwundert schaute Philogena ihn an als er ihr einen Schlüsselbund mit vielen Schlüsseln zeigte. „Ich weiß zwar nicht was du vor hast, aber ich möchte es gerne raus finden,“ sagte sie leise. „Das tue ich, ich vertraue dir mich an,“ meinte sie dann und trat einen Schritt auf ihn zu, gespannt wohin er sie führen wollte. Ihr Herz klopfte dabei ziemlich in ihrer Brust und sie fühlte sich irgendwie als schwebte sie auf einer kleinen Wolke daher.

  • "Die wirst Du hier sicher zu sehen bekommen. Aber nicht heute." Valerian lächelte und wirkte irgendwie jungenhaft. Es machte ihm sichtlich Freude, sie ein wenig auf die Folter zu spannen. Noch immer hoffte er innig, daß es ihr gefallen würde. Und so war er eigentlich nicht weniger gespannt als sie.


    Er ging voran und führte Philogena und ihre Begleitung durch einen der Eingänge. Doch sie betraten nicht den Zuschauerraum, sondern Valerian öffnete eine unscheinbare, schmale Tür, die in einen ebenso schmalen Gang führte. Es war recht dunkel, doch da weiter vorne schon wieder Licht in den Gang fiel, was dies kein größeres Problem. Als sie den helleren Bereich erreichten, öffnete sich der Gang und gab den Zugang zu einer steilen Stiege frei. Valerian stieg in die nächste Etage herauf und wartete dann mit ausgestreckter Hand, um Philogena gegebenenfalls helfen zu können. Auf diese Weise erklommen sie Stockwerk für Stockwerk. Jede Etage besaß einen Gang, der vermutlich um das ganze Gebäude herumführte. Immer höher und höher ging es. Bis sie schließlich unter dem Dach gelandet waren. Hier öffnete er mit einem der Schlüssel eine weitere Tür, die allerdings so niedrig war, daß sie sich ducken mußten, um hindurchgehen zu können. "Vorsicht, es ist etwas eng. Nimm bitte meine Hand, ich möchte Dich keinesfalls abstürzen sehen", sagte er ein wenig besorgt und ging als erster hindurch, um ihr dann hilfreich die Hand zu reichen.


    Sie landeten auf einem kleinen Sims und nun eröffnete sich ihnen der Blick über den Tiber, die Tiberinsel und weite Bereiche Roms, das von hier aus spielzeughaft klein aussah. Sonnenbeleuchtet schien alles in Gold getaucht zu sein. Vögel umflatterten sie zwitschernd, als wollten sie sich über die Störung beschweren. Ein leichter Windhauch umwehte sie, während sie den Blick aus gut 30 Metern über dem Erdboden genossen. "Und? Gefällt es Dir?", fragte er schließlich und konnte nur hoffen, daß sie nicht an Höhenangst litt.

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