Cubiculum | Tiberia Arvinia

  • Kaum wenige Momente nachdem Avianus fort war, setzte sie sich an ihren Tisch, rollte eine Papyrus Rolle aus und fing sofort an zu schreiben.
    Hinter ihr war Ilias eingetroffen und widmete sich wieder mit Marcus den Vorhängen.


    Während sie so schrieb bemerkte sie, wie die Schmetterlinge in ihrem Bauch versuchten nach draußen dringen zu wollen, denn es war ihnen dort definitiv zu eng um sich zu entfalten. Aber bis sie ihre Schmetterlinge aus ihrem Bauch lassen konnte, würde es wohl noch einige Zeit dauern. Wie ihr Manius geheimnisvoll schrieb, hatte sein Cousin Corvinus wohl schon mit ihrem Cousin Durus gesprochen, was mag das heißen?


    "So Herrin? Oder doch noch etwas höher?" fragte Marcus über die Schulter.


    Arvinia drehte sich ein wenig seufzend um "Ein bisschen tiefer noch Marcus, ich möchte das der Stoff ein wenig auf dem Boden aufstockt, wir haben ja hier schließlich kein Hochwasser."


    "In Ordnung Herrin.." und somit ging es wieder los, Ilias auf dem Schemel balancierte die Stange und Marcus gab Anweisungen.


    In dieser Zeit widmete sich Arvinia wieder ihrer Feder.


    Liebester Manius,


    wir erfreut ich war und es immer noch bin, als sowohl meine Augen als auch mein Herz deine schnelle Antwort wahrnehmen konnten.


    Von was sprichst du? Es klingt allemal so geheimnisvoll, das meine Sinne es nicht begreifen wollen. Manius hat mir nichts von einem Gespräch mit deinem Vetter erzählt, könnte es vielleicht bedeuten, dass .. nein .. nicht in diesem Schreiben Liebster. Wir werden später darüber reden.


    Wie es mein Verstand sich gedacht hat, hast du eine wundervolle Wahl getroffen, sehr gerne würde ich mit dir, der du meine Gedanken ständig heimsuchst, in das Teatrum Balbi gehen. Wenn es dein Wille ist kannst du mich gerne zur Zeit der Cena abholen. Ich freue mich schon sehnlichst, jeder Moment der verstreicht ist für mein Wahrnehmungsvermögen und mein Empfinden eine halbe Ewigkeit.


    Mache dir doch bitte keine Sorgen über deine Worte mein Liebster, ich habe mich so sehr gefreut und auch über deine Rose. Sie duftet so schön wie ich gerne an dem Tag sein würde, an dem sich unsere Seelen wieder verbinden. Leider wird diese wunderschöne Blume bald verwelken, doch mein Empfinden für dich wird es niemals tun.


    In sehnlichst und freudiger Erwartung


    Deine Arvinia


    Kleine Freudentränen verließen ihre Augen, als sie die Feder niederlegte.


    "Herrin? Gefällt es euch?"


    Völlig aus den Gedanken gerissen drehte sie sich um, nachdem sie ihre Tränen mit den Fingerspitzen weggewischt hatte "Wundervoll Marcus. Ilias? Bitte mache doch die andere Seite auch noch fertig."


    "Wie ihr wünscht."


    Dann holte sie Marcus zu sich


    "Marcus, ich möchte das du diesen Brief ungesehen zur Villa Aurelia bringst! Ich meine es ernst."


    "Ihr könnt euch auf mich verlassen domina!" und so eilte der Sklave hinaus um tunlichst seiner Aufgabe nachzugehen.

  • Zitat

    Original von Tiberia Arvinia
    War das zu glauben? Kaum bekam dieser komische .. Punier gesagt, dass er bald kein Sklave mehr sei und fühlte sich schon wie der Staatsbürger Nr.1 so ging das nicht! Ohne noch weiter nachzudenken befahl sie zwei Sklaven, die gerade dabei waren die neuen Vorhänge in Arvinias Cubiculum anzubringen den aufmüpfigen Punier aus ihren Räumlichkeiten zu entfernen. Sie hatte einen Gast und was sie jetzt nicht gebrauchen konnte war ein rebellischer Sklave.
    "Ilias und Marcus, entfernt ihn bitte meine Ohren vermögen nicht mehr diese Forschheit zu ertragen. Und bringt bitte etwas zu trinken für Aurelisu Avianus!"


    Noch bevor die beiden anderen Sklaven ihn anfassen konnte, zischte der Punier sie an.


    Fasst mich blos nicht an, ich kenne den Weg!


    In neutralerem Tonfall meinte er dann zu Avianus.


    Herr, ich warte draußen auf dich. Es gibt bestimmt noch etwas zu besprechen was meine Person angeht.


    Zumindest ging Marhabal davon aus...

  • | Stesichoros


    Von der Porta kommend marschierte Stesichoros direkt zum Schlafzimmer von Arvinia - er wollte endlich schlafen, denn Schlafmangel erzeugte Krankheit und davon hatte der arme Stesichoros beiweitem genug!


    Als er endlich angekommen war, klopfte er und reichte dann den kleinen Zettel weiter. Er war sogar zu müde gewesen, ihn zu öffnen und nachzusehen, was darauf stand, sodass er noch wie gehabt gefaltet war.

    Liebste Arvinia, draußen wartet eine Sänfte, m.





    IANITOR – GENS TIBERIA



  • "Es ist schwer in einem solchen Amt, nicht rein ins Geschäftliche zu verfallen. Aber ich versuche es wirklich bei jedem.", meinte Avianus. Es war schwierig, immer und überall Trauer zu zeigen, denn der Aurelier kannte einfach nicht jeden Verstorbenen. Und er wollte nicht depressiv werden, weshalb er sich zusätzlich immer wieder einredete, dass der Tod einfach zum Leben gehöre.


    Avianus nickte und trat einige Schritte zurück, als sein Geleit nach draußen herbeordert wurde. "Natürlich, Arvinia, ich muss dich doch nicht entschuldigen.", waren die letzten Worte des Aureliers, ehe er sich von der Tiberierin verabschiedete. "Auch dir einen schönen Tag. Vale!". Somit wandte sich der Vigintivir ab und wurde aus der Villa begleitet. Er ging davon aus, dass man ihn rufen würde, wenn noch Fragen bestanden...

  • Eine Sklavin, die gerade Arvinias Bett herrichtete, nahm den Zettel entgegen und reichte ihn an die junge Tiberia weiter.
    Sie selbst schritt voller Aufregung und Herzklopfen an die Tür.


    "Stesichoros, richte aus ich werde mich beeilen und in wenigen Minuten da sein!" und schon klatschte sie die Tür zu, setzte sich auf ihren Stuhl vor dem Spiegel und fing an sich herzurichten. "Hilf mir bitte bei den Haaren.." wies sie die Sklavin an, überlegte dann aber noch einmal und fügte hinzu "nein, ich trage sie heute Offen. Hilf mir bitte beim anziehen!" und so nahmen das Schickmachen seinen Lauf ...

  • Der Tag war lange und sehr anstrgengend gewesen, auf dem Sklavenmarkt war es, trotz ihrer 'Patrizierblase', sehr bedrängend und stressig gewesen, sodass die Müdigkeit über Arvinia gesiegt hatte. Dennoch war der Tag erfolgreich gewesen, nunja, in den nächsten Tagen würde sich entscheiden, ob die neue Sklavin etwas taugte und die 80 Aurei wert war.
    Zunächst aber wollte sie ein Bad nehmen - es war zwar Winter, aber Rom stank dennoch fürchterlich und Arvinia fühlte sich sehr schmutzig und unwohl - und etwas entspannen, bevor sie sich ihrer neuen Errungenschaft widmetete.
    Nach einer guten Stunde saß sie auf ihrem Bett und trockente sich ihre Haare. Sie würde Esther prüfen wollen, allerdings war sie sich sicher, dass die Sklavin bestehen würde, wenn nicht musste sie eben ausgetauscht werden. Esther war für Arvinia nicht irgendeine Sklavin, sie sollte ihre Leibsklavin werden, die sie in der Villa Aurelia nach ihrer Hochzeit unterstützen sollte wo es nur ginge.
    Wo war Esther? So langsam müsste sie hier sein ..

  • Es hatte doch länger gebraucht, als sie erwartet hatte, bis die neue Herrin nach ihr rufen ließ. Esther war immer wieder eingedöst, und die Müdigkeit war ihr deutlich anzusehen gewesen, weswegen sie sich noch kurz etwas von dem Wasser aus den Krügen ins Gesicht gerieben und ihre Frisur halbwegs geordnet hatte. So sah sie halbwegs passabel aus, machte aber vermutlich nicht den perfekten Eindruck. Etwas hastig hatte sie dem anderen Sklaven folgen müssen, der ihr nicht wirklich Zeit gelassen hatte.
    Jener war aber auch genau so schnell wieder verschwunden, wie er erschienen war, nachdem er ihr die richtige Tür gezeigt hatte. Kurz blieb sie noch davor stehen, ein wenig ängstlich vor der ersten Begegnung. Vergeblich zupfte sie ein wenig an ihrer Kleidung rum, und öffnete dann fast geräuschlos die Tür und huschte in den Raum, wo sie ihre neue Herrin auf dem Bett vorfand.
    Scheu blieb sie in der Nähe der Tür stehen, nachdem sie diese wieder leise geschlossen hatte.

  • Wenige Momente später öffnete sich sehr zarghaft und leise die Tür zu ihrem Cubiculum. Etwas schwarzes lugte hinein, Esther war endlich da. Unescheinbar trat sie ein und stellte sich mit dem Rücken zur Tür und senkte ihr Haupt demütig.
    Arvinia musterte die Sklavin vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. Ordentlich sah sie ja schonmal aus, nur ihre Kleiding war etwas .. nunja, abgerissen, um es gelinde auszudrücken.
    "Ilias und Lucius haben dir also die Sklavenunterkünfte gezeigt .. allerdings.." sie machte eine kurze Pause und musterte die Sklavin noch einmal "..wirst du sie nicht brauchen, du wirst hier bei mir schlafen, das Nebenzimmer ist deines." deines .. es musste schon merkwürdig klingen für eine Sklaven das besitzhabende Wort 'deines' zu hören. Aber ihr würde jetzt sogar ein eigenes Zimmer, wenn es auch nur ein Nebenzimmer war, und eine kleinere Gaderobe haben. "In der Truhe neben dem Bett findest du Kleidung, ich möchte das du ordentlich aussiehst, ab jetzt wirst du sie immer tragen, ohne Ausnahme."
    die Kleidungsstücke hatten repräsentativ für die Gens Tiberia die Farben rot und weiß.
    Als das organisatorische geklärt war, wollte sie sich ein bisschen über ihre neue dunkelhäutige Leibsklavin informieren. Singen konnte sie schonmal. "Woher stammst du?"

  • Ohne eine besondere Regung ließ Esther die ›Musterung‹ über sich ergehen. Sie wusste, dass sie zwar hübsch, aber durch ihre Kleidung recht ärmlich rüberkam. Sie wagte es nicht aufzusehen, man wusste nie, wie die Römer, denen sie ergeben war, auf direkten Augenkontakt reagierten.
    Ob das eigene Zimmer wirklich etwas positives war, darüber war sie sich nicht im Klaren. Wie mochte es für die anderen Sklaven rüberkommen, wenn eine ›neue‹ sofort ein eigenes Zimmer erhielt? Eigentlich wollte sie nicht sofort Opfer von Feindseligkeiten werden, doch - sollte es dazu kommen - musste sie wohl damit klar kommen. Die Ankündigung quittierte sie mit einem angedeutetem Nicken.
    Für neue Kleidung war sie dankbar, ihre war wirklich mitgenommen von der langen Reise aus Spanien nach Rom - sie fühlte sich sichtlich unwohl in ihrer Haut.


    Der Themenwechsel kam schnell, anscheinend musste nicht so viel geklärt werden. Auf die Frage nach ihrer Herkunft zögerte sie ein wenig, schließlich war sie in Spanien als Sklavin geboren und aufgewachsen, doch ihre Eltern stammten aus Numidia, und das war es vermutlich, was ihre Herrin hören wollte. Also antwortete sie leise und mit ihrem afrikanischen Akzent: »Numidia.« Gerade, als sie verstummt war, fiel es ihr ein, und sie versuchte ihren Fehler noch zu korrigieren. »Numidia, Herrin.«

  • "Aus Namidia .. soso." Die Sklaven, die aus diesem Land kamen waren sehr gehorsame und treue Diener, Arvinia würde mit ihrem Neukauf bestimmt keinen Ärger haben.
    "Es gibt noch folgendes was du in unserem Hause zu beachten hast. Ich habe dich zwar gekauft und du bist somit meine Sklaven, doch wenn dich ein anderes Familienmitglied zu etwas auffordert hast du dem folge zu leisten, hast du das verstanden?" Esther schaute weiterhin demütig, Arvinia gefiel das, sie schien sich wirklich eine wirklich zuverlässige Sklaven gekauft zu haben.
    "In diesem Haus leben mit mir noch Manius Tiberius Durus, Pontifex und Consul, er ist mein Cousin. Tiberia Septima, meine Großnichte, und Aulus Tiberius Celsus sind die anderen beiden." in welcher familiären Beziehung sie zu Celsus stand erwähnte sie nicht, sie wusste es auch gar nicht.
    "Hast du irgendwelche Beschwerden oder darfst du dich vollster Gesundheit erfreuen?" eine sehr wichtige Frage, der Sklaventreiber ging oft schlecht mit der Ware um und verkaufte sie als unberührte Wesen. Falls Esther etwas haben sollte, würde Arvinia das nötige veranlassen.

  • Mehr als ein Nicken konnte sie abermals vorerst nicht hervorbringen. Zwanghaft versuchte sie den Wortschwall ihrer neuen Herrin vollends zu verstehen. Sie sollte also jedem im Haus gehorchen, anscheinend einem Consul - der Begriff sagte ihr etwas, und zwar hatte sie im Hinterkopf, dass so jemand ziemlich wichtig war -, einer weiteren Frau und einem Mann. Für die Namen hatte sie so schnell keinen Platz in ihrem Gedächnis, aber sie würde die gemeinten Herrschaften schon erkennen, wobei sie sich ihre innerliche Unsicherheit äußerlich nicht anmerken ließ.


    Auf die Frage, ob es ihr an etwas fehle, schüttelte Esther einfach nur den Kopf, obwohl sie zugeben musste, dass sie ordentlich Hunger hatte, wollte ihre Herrin damit aber nicht belasten. Sie würde schon etwas zu essen finden, sobald sie entlassen wurde.

  • Irgendwie schien die Neue nicht allzu gesprächig zu sein. Nun.. eigentlich war das für eine Sklavin mal gar keine schlechte Eigenschaft, auch wenn Arvinia es von ihrer Vorgängerin Crista doch anders gewöhnt war. Schweigen konnte sie schon einmal .. wie sah es mit anderen Dingen aus? Das wollte die Tiberia doch gleich mal praktisch testen. Da sie keinerlei Beschwerden zu haben schien sollte es auch schon losgehen. "Komm her." sie setzte sich auf den Stuhl an ihrem Schminktisch vor dem Spiegel. Als Esther hinter ihr stand folgte ein "Bürste mir die Haare." wenn eines heiliger für Arvinia war als ihre Haare, dann waren es nur ihre Freunde und ihr Manius. Mal sehen ob die Sklavin genauso feinfühlig war wie sie still ist.
    Derweil wollte sie das Fragespiel ausdehnen "Wem hast du vorher gehört?"

  • Endlich fing es an. Esther konnte nicht viel mit Konversationen anfangen. Nicht, weil sie nur schüchtern war, sondern vor allem, weil es ihr schwer fiel und hohe Konzentration erforderte alles zu verstehen, sowie selber etwas beizutragen. So war sie erleichtert, als das Ausfragen ein Ende hatte.
    Sie trat hinter ihre neue Herrin, die nun am Schminktisch Platz genommen hatte, wusch sich aber zuerst zügig, aber gründlich die Hände in einer danebenstehenden Wasserschüssel, da jene ein wenig mitgenommen aussahen, und Esther eigentlich viel Wert auf die richtige Hygiene legte.
    Sie hoffte ihre Herrin durch die kurze Verzögerung nicht verärgert zu haben, legte jene doch hoffentlich auch Wert darauf, nur mit sauberen Händen in Berührung zu kommen.
    Kurz überlegte sie noch, welche der verschiedenen Bürsten sie denn nehmen sollte, hatte sich dann aber schnell entschieden und fing an Arvinias Haarpracht zu kämmen, ging jedoch vorsichtig und sorgfältig vor. Völlig vertieft in ihre Arbeit, bekam sie die gestellte Frage überhaupt nicht mit, beziehungsweise bekam den Inhalt nicht mit. Es war ihr etwas peinlich, doch da musste sie durch ;) »Verzeih mir, Herrin, ... aber was hattest du gefragt?« fragte sie nach einer kurzen Pause mit ihrer leisen Stimme.

  • Mit einiger Rafinesse hatte Arvinia ihre neue Sklavin vor die Probe gestellt. Einige Utensilien lagen auf dem Schminktisch bereit. Esther sollte selbst auswählen und die junge Tiberia würde alles genaustens beobachten. Zurechtweisen musste sie die Numidierin allerdings nicht, da sie mit Bedacht gewählt hatte. Sie genoss das Kämmen und wartete auf die Antwort, jedoch ließ diese auf sich warten. Gerade wollte sie die Sklavin fragen, ob sie Ohrenprobleme hätte, doch da kamen schon ein paar Worte aus ihrem Mund. Sie hatte nicht verstanden? Entweder hatte Arvinia Schwierigkeiten mit der Artikulation oder Dynamik, oder Esther war etwas abwesend..
    "Wem hast du vorher gehört? Dein Besitzer, wie hieß er und was war er?"

  • »Gaius Lamponius Gracilis war sein Name« Was ihr Herr gewesen war? Ihr Herr nun mal. Die Tücken und Raffinessen der lateinischen Sprache ... Erst nach kurzer Bedenkzeit kam ihr in den Sinn, dass damit die berufliche Tätigkeit gemeint war. Darauf folgte eine erneute Bedenkzeit, denn als was hatte ihr Herr denn überhaupt gearbeitet? Letztlich fiel es ihr aber doch ein. »Er war ... Beamter, in der Verwaltung.« Von den Verhältnissen her in keinem Fall zu vergleichen mit der hiesigen villa. Er hatte in einem bescheidenen Haus gelebt, ohne großen Luxus und viele Sklaven. Esther war eine der wenigen glücklichen gewesen, denn er war ein sehr gütiger Herr gewesen.


    Während ihr diese Erinnerungen durch den Kopf schossen, bürstete sie seelenruhig weiter Arvinia's Haare, bis sie ordentlich und gleichmäßig angeordnet waren. »Wünscht du eine bestimmte Frisur, Herrin?« fragte sie zuvorkommend, um den merkwürdigen Eindruck von eben wieder wettzumachen.

  • Natürlich hatte Arvinia noch nie etwas von diesem Mann gehört. Sogar seine Gens war ihr nicht bekannt, vermutlich war sie eine unbedeutende in Spanien. Sie bemerkte wie Esther sich mit der lateinischen Sprache noch etwas schwer tat, aber das würde sie schon noch lernen vor allem jetzt, wo sie in diesem Haushalt unter so vielen Sklaven war und auch viel den Gesprächen der Familienmitglieder und ihren Gästen lauschen würde.
    "Nein Esther, es ist schon spät und ich möchte mich ausuhen du kannst meine Haare offen lassen." dann schritt die Tiberia zu ihrem Bett. "Hilf mir bitte beim Entkleiden, danach kannst du dich ausruhen gehen, ich werde dich erst morgne wieder brauchen." das würde die Standartprozedur werden. Aufstehen, ankleiden, Haare richten, diesen Dreierschritt würde für Esther bald Rutine werden.

  • Ein letztes mal strich sie mit der Bürste durch das fabelhaft gepflegte Haar der Herrin und legte jene dann wieder an ihrem vorherigen Platz ab, entfernte aber notdürftig einige Haare - Esther nahm sich fest vor, morgen den Kamm noch einmal gründlich zu säubern.
    Sie war erstaunt, dass Arvinia ihrer Anweisung ein ›bitte‹ beigefügt hatte, eigentlich doch ungewöhnlich, wenn man den Standesunterschied betrachtet. Doch ließ sie sich nichts anmerken, sondern nickte nur gehorsam und machte sich daran, die offensichtlich wertvolle - und auch wunderschöne - stola ihrer Herrin an der Schulter zu öffnen und sie dann vorsichtig abzunehmen. Als das getan, legte sie diese zusammen und beiseite, um sie gleich ordentlich zu verräumen. Doch nun stand sie vor ihrer Herrin, jene nur noch mit der wollenen Tunika bekleidet, die man als Untergewand zu dieser Jahreszeit trug, und wusste nicht weiter, fragte also erneut nach: »Herrin, wie ähm ...« Sie zögerte kurz, ängstlich etwas falsch zu machen. »... wie pfelgst du zu schlafen? « - im Bezug auf das Nachtgewand. Waren ihr doch ganz unterschiedliche Sitten bekannt, ob in einer dünneren tunica oder im Kleid der Natur.


    Sim-Off:

    Habe die diversesten Seiten nach dieser Frage durchsucht, aber keine Antwort erhalten ;)

  • Esther schien nicht das erstemal einer Dame dabei zu helfen sich zu entkleiden. Vermutlich hatte sie der Gattin ihres Vorbesitzers oder auch anderen Damen aus seinem Hause beim entkleiden geholfen. Während die Sklavin ihrer Herrin die Stola öffnete und abnahm, vermochte Arvinia in Esthers Augen ein gewisses funkeln zu entnehmen. Nun in so einem Hause unter Patriziern hatte sie vermutlich noch nie gedient. Die Tiberia hatte wie ihrer anderen Verwandten auch wundervolle Kleider aus teuren Stoffen, welche den Reichen einfach vorbehalten waren.
    "Das genügt." entgegnete sie ihrer Sklavin knapp. Sie kannte Esther noch nicht gut genug, von hier an würde Arvinia sich um sich selbst kümmern. Mit der Zeit würde die Neue das irgendwann übernehmen. "Du kannst dich nun auruhen, zieh dich in dein Zimmer zurück, ich werde dich erst morgen früh wieder brauchen."
    Sie wartete, bis die Sklavin im Nebenzimmer verschwunden war und legte sich dann in ihr Bett, nachdem sie sich bettfertig gemacht hatte. Wieder einmal war ein sowohl interessanter als auch erfreulicher Tag in Rom vergangen..

  • Erleichtert, dass sozusagen der erste Tag geschafft war, trat Esther zurück, wartete noch kurz ab, und zog sich dann in das Nebenzimmer zurück, was sie bereits erfolgreich geortet hatte.
    Doch ans Schlafen dachte sie noch nicht. Zuerst mussten die Kleidungsstücke in der bereitstehenden Truhe ausgiebig betrachtet werden - wirklich schöne Sachen. Bis jetzt hatte sie sich nur mit einfachen Tuniken abfinden müssen, hatte sie aber doch eigentlich auch etwas für die richtige Mode übrig.
    Letztlich entkleidete sie sich dann aber auch noch, und begab sich in ihr Bett, wo sie dann auch ziemlich schnell in einen tiefen, angehmen Schlaf voller froher Träume viel.

  • Eigentlich wäre es romantisch gewesen, wenn Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher Arvinia an diesem Tag geweckt hätten, denn es war ein fröhlicher Tag. Allerdings wurde sie eher durch die Kälte geweckt, die sich unter der zugezogenen Himmelsdecke schon seit Monaten breit gemacht hatte. Wie sehr freute sie sich auf den Sommer ..
    Die Tiberia stützte sich mit ihren Armen ab und rutschte nach hinten an die Rückwand ihres Bettes, ihre Decke hatte sie dabei bis ans Kinn gezogen, aufstehen wollte sie noch nicht.
    "Esther!"
    rief sie laut.


    Sim-Off:


    Hier geht es nach diesem Thread weiter.
    :) poste da ruhig schon einmal damit das schneller geht, aber den Morgen bzw den Weg dorthin simmen wir trotzdem aus :)

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