Zusammen mit Naria und Nathan war Calena auf dem Mercatus unterwegs. Nun da sie endlich wieder in Rom war galt es die Stadt wieder kennen zu lernen, denn schon bei ihrer Ankunft hatte sie merken müssen, dass sich sehr vieles verändert hatte. Außerdem dachte sie immer wieder gerne an ihre Ankunft vor wenigen Tagen zurück. So wie es gekommen war hatte sie es sich sicher nicht vorgestellt aber es war in einem netten Gespräch geendet über welches sie sich sehr gefreut hatte, außerdem hatte sie nun durch Nachforschungen und Fragen erfahren, dass es hier in der Nähe wirklich einen See gab und diesen wollte sie irgendwann einmal aufsuchen. Das Schwimmen an solchen Orten war einfach eine Leidenschaft von ihr und dieser musste sie irgendwann einmal nachgehen.
Doch heute wollte sie sich ein wenig dem Kaufrausch hingeben, auch wenn sie diesen nur sehr selten hatte, denn sie war nicht so die erfreute Käuferin wie es viele andere Frauen waren. Es sollte ja welche geben die taten fast nichts anderes als das Geld des Mannes zu verprassen und da konnte sich Calena doch wirklich bessere Sachen vorstellen als ein Zimmer voller Kleider und Schmuck zu haben. Natürlich legte sie Wert auf ihr Äusseres aber sie fand, dass man es auch übertreiben konnte mit dem ganzen.
Der Mercatus selber schien auch größer geworden zu sein oder aber sie hatte ihn als Kind nur anders wahr genommen. Wenn sie daran dachte tat ihr das Herz weh. So lange schon war sie nicht mehr hier gewesen. Ihre braunen Augen musterten die Stände und an einem mit wundervollem Schmuck blieben sie dann hängen. Calena gab ihren Begleitern ein Zeichen, dass sie sich die Schmuckstücke ansehen wollte, denn sie leuchteten und schimmerten in der Sonne mehr als nur verführerisch. Zu Schmuck hatte Calena ein ganz besonderes Verhältnis, denn ihr Traum war es diesen einmal selber zu machen auch wenn es sich vielleicht nicht für ihren Stand gehörte, doch musste es doch keiner wissen, außer sie.
Die Schmuckstücke die der Händler dort ausliegen hatte waren wunderschön und teuer, aber auch sehr edel und fein gearbeitet. Eine Brosche fiel ihr gleich ins Auge und sie nahm diese zwischen ihre zierlichen Finger. Es war eine Blume eingefasst mit kleinen, roten Steinen die wie wild in der Sonne schimmerten. Leicht bewegte sie das Schmuckstück hin und her damit sie das Farbenspiel des Lichtes sehen konnte. Ein Lächeln trat auf ihre Lippen, doch das Stück war einfach zu teuer, vielleicht irgendwann. Sicher sie hätte wahrscheinlich ihren Großcousin fragen können ob er es ihr kaufte und wahrscheinlich hätte dieser es auch getan, aber im Moment wollt sie ihn mit solchen Wünschen nicht überfallen. Sie legte es wieder an die Stelle zurück wo sie es genommen hatte und sah sich die anderen Sachen an.
Allerdings hatte sie dazu nicht mehr all zu lange Zeit, denn schon kurze Zeit später legte sich eine schwere Männerhand auf ihre Schulter die sie erschrecken ließ. Nathan trat natürlich sofort an ihre Seite als Calena sich nach dem Störenfried herumdrehte und erblickte dann das Gesicht des Händlers vor ihr.
„Das Schmuckstück her,“ raunte er gleich unfreundlich ihr entgegen und Calena sah ihn an als stünde Caesar höchst persönlich vor ihr, denn sie verstand gar nicht was er wollte und von welchem Schmuckstück er redete, außerdem was erdreistete er sich eigentlich sie einfach so an der Schulter zu greifen?
Doch Calena war einfach noch viel zu überrascht als, dass sie etwas großartiges sagen konnte.
„Bitte?“ stieß sie deswegen nur hervor und blickte den Händler fragend an. Nathan an ihrer Seite musterte den Mann argwöhnisch und Naria stand hinter ihrer Herrin, fürchtete sie sich doch gern vor solch großen Männern.
Der Händler jedoch verzog keine Mine und sah die Caecilierin weiterhin grimmig an. „Ich will, dass du die Brosche wieder zurücklegst die du eben genommen hast. Rück sie raus, für Diebe habe ich nichts weiter übrig!“ fuhr er sie an, dass Calena zusammenzuckte und auch die Umstehenden langsam aber sicher aufmerksam wurden.
Calena blinzelte etwas, denn das was er da sagte war ungeheuerlich. Er schien sie des Diebstahls zu beschuldigen. Sie sollte geklaut haben? Ging es dem Mann eigentlich noch gut? „Bitte was? Ich hoffe dein Vorwurf mir gegenüber ist nur ein Scherz,“ sagte sie mit ihrer leisen Stimme. Sie hasste solche Situationen. Sie mochte keine Streitereien, denn bei solchen zog sie so oder so den Kürzeren weil sie einfach nicht streiten konnte und Angst vor solchen Konfrontationen hatten.
„Mensch Mädchen ich mache keine Scherze. Du hattest eben die Brosche in der Hand und hast sie nicht mehr zurückgelegt nun ist sie weg? Soll ich es dir aufschreiben falls du lesen kannst oder hast du es jetzt verstanden?“ fragte er sie mehr als unfreundlich. „Entweder du gibst sie nun zurück oder ich lasse dich in den Carcer schmeißen! War das nun deutlich?“
Nathan zog die Brauen zusammen denn dieser Vorwurf war mehr als nur ungeheuerlich und er wartete nur auf ein Zeichen seiner Herrin damit er einschreiten konnte. Calena sah den Händler ungläubig an und schüttelte nur den Kopf. „Ich habe sie nicht. Ich habe sie zurückgelegt und sicher habe ich es nicht nötig dich zu beklauen,“ versuchte sie sich verzweifelt zu rechtfertigen.
wer mitmischen möchte ist herzlich willkommen, würde mich sehr freuen