Ich nickte. "Gut. Ich habe eine Art Schuppenrüstung, die von innen mit einem reißfesten Stoff versehen werden müsste - Seide. Darüber hinaus sind die Ränder mit Seide zu umfassen. Dann brauche ich eine Hose aus feinem schwarzen Stoff und ein Gewand so ähnlich wie jenes, das ich gerade trage, aus dem gleichen Stoff. Hinzu kommt noch eine Art Tunika mit langen Ärmeln, die einen Kragen besitzt. Der soll versteift sein, so dass er dafür sorgt, dass die Rüstung nicht am Hals scheuert. Passend zum Rest. Hinzu kommen noch Schuhe aus Stoff, die ebenfalls aus dem gleichen Stoff bestehen sollen. Ist das im Rahmen der Fähigkeiten dieser Schneiderei?"
[pragma] pollé hýle
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Xenophon hörte aufmerksam zu und versuchte sich vorzustellen, was der Fremde sich wünschte. Als es ihm in etwa klar war, nickte er langsam und sagte:
Von den Schuhen einmal abgesehen, sind das für uns machbare Sachen. Von der Schuhmacherei verstehen meine Angestellten leider nichts. Allerdings wüsste ich einen guten Schuhmacher, der ab und an für mich solche Aufträge ausführt.
In Gedanken war er schon zwei Schritte weiter und überschlug die Materialanforderungen und die zu erwartenden Preise.
Das Ganze wird allerdings nicht billig. -
"Das ist mir klar. Welcher Preis schwebt dir vor?"
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Fünfhundert Denarii. sagte er nach einem Moment gespieltem Nachdenkens. Es war ein sehr pauschaler Preis, der auch durchaus ein Bisschen zu hoch angesetzt war, aber immerhin wollte man hier ja auch einen Gewinn einfahren. -
"Das sind zweitausend Drachmen. Nein, das ist deutlich zu teuer. Dafür kann ich mir ja die Seide gleich persönlich beim Produzenten abholen. Also jenseits von Indien. Fünhundert Drachmen."
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Dafür hättest du allerdings aus der Seide noch nicht das hergestellt, was du gerne haben möchtest. gab er als Kommentar zurück.
Aber dann nickte er. Fünfhundert Drachmen, abgemacht. Wann bringst du die Rüstung her? fragte er und begann gleichzeitig in dem Beutel, der an seiner Seite hing zu kramen um ein Maßband und ein Stück Papyrus hervorzuholen. -
Bei seinem Kommentar hob ich eine Augenbraue kurz an. Als er dann zustimmte, nickte ich. "Gut. Die Rüstung kannst du sofort haben. Ich trage sie unter meinem Gewand. Wenn es möglich ist, die nötigen Maße zu nehmen und sie mir dann zurück zu geben, wäre ich sehr dankbar. Wenn das nicht möglich ist, weil die Seide eingepasst werden muss, bitte ich um schnelle Bearbeitung."
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Das wird schon gehen. Wenn du sie kurz ablegst und dort auf den Tisch legst, kann ich die notwendigen Masse direkt nehmen. sagte er und deutete auf einen der Tische, die in der Mitte des Verkaufsraumes standen, und die zum Teil mit Stapeln von Tuniken und Chitons bedeckt waren.
Derweil machte er sich bereits erste Notizen um sie dann gleich durch die Masse zu ergänzen, die er von der Rüstung und auch von dem Kunden nehmen würde. Er hoffte, dass der Kunde sich zumindest ein wenig gewaschen hatte, bevor er hierher kam. Vor allem hoffte er das von den Füssen des Kundens, die er zu seinem eigenen Leidwesen ja auch abmessen musste. -
Ich legte den Zhiju (mein Gewand) ab, so dass die Rüstung darunter zum Vorschein kam. Sie schien aus einem feinen Muster aus Rechtecken zu bestehen, dunkelrot lackiert. Das Schwert, das am Stoffgürtel befestigt war, legte ich auf den Tisch. Aus den Augen ließ ich es nicht. Ich löste die Schnüre an einer Seite, so dass ich die Rüstung abnehmen konnte. Nur von innen war zu erkennen, dass die Rüstung wesentlich komplexer gearbeitet war als sie von außen erschien. Ich legte die Rüstung ebenfalls auf den Tisch und nahm wieder mein Schwert an mich. Nun trug ich immerhin noch eine weiße Hose und ein langärmeliges weißes Hemd. Da ich täglich badete - morgens und abends - war ich vermutlich deutlich sauberer als die meisten Kunden. Es war auch noch recht früh am Tag und die Temperaturen waren durchaus angenehm, so dass ich auch noch nicht geschwitzt hatte. Ich wartete, dass er die Rüstung ausmaß.
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Xenophon beobachtete den Kunden aus dem Augenwinkel heraus, als er die Rüstung ablegte und wunderte sich ein wenig über die Menge an Kleidung, die er trug. Dann ging er, mit dem Massband bewaffnet, zu der Rüstung und betrachtete sie einen Moment.
Soll ich sie dir auch ein wenig auspolstern? fragte er, während er begann die Rüstung zu vermessen. Er wusste, dass viele Soldaten es bevorzugten einige Bahnen Stoff mehr zwischen ihrem Körper und der Rüstung zu haben, um unangenehme Druckstellen und ähnliches zu vermeiden. -
"Nein. Dann wird sie zu warm. Sie ist auch an mich angepasst, so weit das möglich ist. Außerdem soll sie nicht zu angenehm sein, sonst gewöhne ich mich zu sehr daran, sie zu tragen." Ich fühlte mich seltsam befreit. "Ich will nicht enden wie Shi Huangdi."
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Verstehe. erwiderte das fleissige Schneiderlein und notierte die letzten Maße.
Soll die Seide auch eine bestimmte Farbe haben, oder reicht dir naturfarbene?
Er ging hinüber zu dem Gewand, das der Kunde abgelegt hatte um dieses ebenfalls zu vermessen, da er es ja nachschneidern sollte und so ein Gewand natürlich vorher noch nie gesehen hatte. Neben den Maßen machte er sich auch eine kleine Skizze, die ihm als eine Art Schnittmuster dienen sollte. -
Ich dachte kurz nach. "Das Meiste sieht man ja eh nicht, also genügt naturfarbene Seide. Nur ein Saum aus schwarzer Seide, wo sie den Rand der Rüstung umfasst, wäre ganz nett."
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Ein weitere Notiz wanderte auf das Papyrus, begleitet von einem Nicken.
Darf ich fragen, woher dieses Gewand stammt? Der Schnitt ist sehr ungewöhnlich. fragte er, während er die letzten Maße des Gewandes notierte. Seine Neugierde als Schneider war gewegt und inspirierte ihn auch schon sich einen Plan auszumalen, zu versuchen solche Kleidungsstücke auf den hiesigen Markt zu bringen. Oder zumindest es zu versuchen. -
"Natürlich. Es stammt aus Zhongguó, bei Indien." Manchmal lohnt es sich, mehr als einen Namen für ein Reich zu kennen. Und diese Information sollte genügen. Dorthin gehen würde der Schneider sowieso nicht. "Aus diesem fernen Land stammt auch die Seide," fügte ich noch hinzu.
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Das war ja noch besser als er erwartet hatte. Bei einer solchen Entfernung brauchte er sich zumindest keine Sorgen machen, dass irgendjemand auftauchen würde um ihm das Geschäft zu vermiesen, wenn er es wirklich schaffen sollte, einige dieser Gewänder herzustellen und unter das Volk zu bringen.
Er ging nun einen Schritt auf den Kunden zu und setzte mit flinken Händen das Maßband an um den Kunden ebenfalls zu vermessen. -
[i]"Wann kann ich die Sachen abholen?" fragte ich, nachdem alles vermessen war.
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In vier Tagen, dann sollten auch die Schuhe fertig sein. antwortete Xenophon und notierte das letzte Maß. -
"Gut. Ist eine Anzahlung nötig?" fragte ich, während ich die Rüstung wieder anlegte.
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Du scheinst ein ehrlicher Mensch zu sein, daher nicht. sagte Xenophon. Und falls es sich hinterher herausstellte, dass der Mann nicht kam um seine Ware abzuholen, würde er die Sachen schon anderweitig verscherbeln.
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