Keine Milch für Katzen...

  • "Sagt mal... schämt ihr euch denn nicht?" hallte Cristas wütende Stimme durch die Straße den Straßenkindern entgegen. "Einem Kater einen Faden mit allerlei Klapperzeug anzuhängen ist wahrlich keine Heldentat. Stellt euch selbst mal vor, ein Kater zu sein und mit dem Klapperzeugs hintendran durch die Stadt laufen zu müssen. Niemand wird euch helfen, eher werdet ihr verjagt, damit das Geklapper aus den Straßen verschwindet und niemand wird euch helfen es loszuwerden!!" Jetzt zeigten sich die ersten ängstlichen Mienen auf den Gesichtern der ebenfalls bemitleidenswerten Kinder und sie wichen etliche Schritte vor ihr zurück.


    "Macht dies bloß nie wieder. Ihr habt es doch schon schlecht genug auf den Straßen. Wozu noch mehr Ärger euch einhandeln? So macht ihr euch doch keine Freunde..." warnte Crista die Kinder eindringlich und beugte sich zu Kater Paco runter. Ein Messer hatte sie wegen ihres stofflichen Hobbies ohnehin bei sich und schnitt den Faden durch, warf das Klapperzeug in den nächsten Straßengraben. Die kleine Menschenmenge um sie herum löste sich auf, da das Theater seinem Ende zuging und suchte nach neuer Zerstreuung des Tages. Seufzend blickte Crista den armseligen Gestalten hinterher und senkte ihren Korb dem Boden entgegen. "Nun hüpf schon rein... ich muß weiter." sprach sie Kater Paco zu und erhob sich aus der Hocke.

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    -Nathan-


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    -Naria-



    Nicht schon wieder! Calena seufzte und sah ihre beiden Sklaven ein klein wenig vorwurfsvoll an. Natürlich war sie ihnen nicht wirklich böse, schließlich waren sie genauso lange in Roma wie sie auch, aber man konnte sich doch nicht jeden Tag in dieser Stadt verlaufen oder? Calena wollte auch nicht ständig nach dem Weg fragen müssen. >>Hallo wo geht es zur Casa Caecilia?<< nein, nein dieses Mal würde sie das nicht fragen, da konnte ihr ein Patrizier nach dem anderen von ihr aus vor die Füße fallen, aber sie würde nicht fragen. Anscheinend hatte sie zur Zeit wirklich eine seltsame Anziehungskraft und vor allem für Situationen die nicht die schönsten waren, doch sie wollte so etwas lieber schnell vergessen, auch wenn bleibende Erinnerungen, aus den Geschichten wenigstens nur die Guten, blieben.
    >>Calena ich kann doch jemanden nach dem Weg fragen,<< meinte Naria und lächelte dabei etwas zurückhaltend, denn für sie war es wieder einmal ein aufregendes Erlebnis einfach so durch Rom zu irren als hätten sie alle nichts besseres zu tun. Nathan hingegen schüttelte darüber immer wieder nur den Kopf, schwieg aber die meiste Zeit. Er war da um auf Calena aufzupassen und das würde er auch mit seinem Leben tun, konnte kommen was wolle.


    „Nein versuchen wir es doch einmal ohne fragen. Noch haben wir ja Zeit und vielleicht lernen wir so die Gegend etwas besser kennen, auch wenn ich es hier nicht wirklich schön finde,“ gab sie dann doch ihre Bedenken kund. In diesem Moment hörte sie eine Frau mit den Kindern zetern und blickte in genau jene Richtung. Calena runzelte etwas ihre Stirn und ziemlich schnell war ihre Neugierde erweckt auch wenn die Menschen die da um etwas herum standen ungute Erinnerungen in ihr wach riefen. Doch die Neugierde siegte wieder einmal und noch bevor Nathan einen Einwand vorbringen konnte lief Calena auch schon hinüber und bekam noch mit wie die Sklavin den Kindern sagte, dass sie das nicht mehr machen sollten, kurz darauf verschwanden die Kinder auch schon und die Versammlung löste sich auf. Zurück blieb die Sklavin mit einem kleinen und ziemlich vertrubbelten Kater.


    >>Der ist ja süß,<< flatterten die Worte einfach über die Lippen von Naria die einen Narren an Katzen gefressen hatte. Sie war ja ansonsten wie Calena immer sehr zurückhaltend und scheu, aber wenn es um Katzen ging da war sie der offenste Mensch den es gab. Nathan brummelte leise vor sich hin, denn er kannte Naria gut genug um zu wissen, dass sie nicht so schnell locker lassen würde, es sei denn Calena sagte etwas und diese tat es nur sehr selten.

  • Sie sah Kater Paco zu, wie er es sich im Korb gemütlich machte und kraulte seinen Nacken. Crista sah auf, als eine weibliche Stimme zu hören war und fand sich gegenüber eine Sklavin wieder. "Ja, nicht wahr?" Neue Bekanntschaften zu machen wurde schon fast zu einem Hobby, fand Crista und lächelte die andere junge Frau an. "Gerade aber geht es ihm nicht gut. Diese Kinder mal wieder. Meine Ermahnungen gehen ihnen zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus, dann muss ich Herr Kater einmal mehr retten kommen." Jetzt entdeckte sie auch die beiden anderen. Neugierig, aber freundlich und verhalten schauend musterte sie auch diese zwei Menschen. Schick gekleidet war die andere und der Mann weniger schick. Anscheinend hatte die Frau etwas schönes vor und liess sich von dem Paar begleiten. Jedenfalls stand Calena die Kleidung richtig gut, bewundernd bestaunte Crista ihren vermutlich teuren Stoff. "Hm, nunja.. mögt ihr Katzen und Kater? Tut mir ziemlich leid für euch, aber Kater Paco ist mein Kater. Den geb ich nimmer wieder her und doch entwischt er immer vom tiberianischen Hof. Im Mäuse fangen ist er richtig gut... ich kann die Mäuse gar nicht mehr zählen." plapperte Crista frei drauflos. Sie wandte sich mit ruhiger Bewegung an Naria. "Willst du ihn streicheln? Er mag es hinter den Ohren sehr. Keine Angst.. er ist wirklich lieb." Crista reichte Naria den Korb entgegen.

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    -Nathan-


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    -Naria-



    Naria vergas einfach mal alles um sich herum und schaute die Sklavin mit einem leichten Lächeln an. >>Oh das ist wirklich gemein wenn die Kinder so etwas machen. Aber so sind Kinder eben, haben nur Dummheiten im Kopf,<< meinte sie und blickte sich kurz über die Schulter hinweg um. Calena stand noch zusammen mit Nathan einige Schritte weit weg. Dann blickte sie wieder die Sklavin an. >>Katzen sind schöne Tiere, ich mag sie, sie sind niedlich außerdem gute Freunde,<< meinte sie und nun setzte sich Calena dann doch in Bewegung zum einen weil sei selber neugierig war, warum Naria sich nun mit der Sklavin unterhielt und außerdem hatte sie eigentlich nicht vor hier all zu lange ihre Zeit zu vergeuden, aber bevor sie etwas sagen würde musste noch ein wenig Zeit vergene.
    Nathan folgte hinter Calena.


    Einige Worte bekam Calena noch mit und gesellte sich dann neben ihre Sklavin der nun angeboten wurde den Kater zu streicheln. Als Naria die Nähe ihrer Herrin spürte hielt sie inne, auch wenn sie eigentlich vor gehabt hatte den kleinen Kater zu graulen, aber sie glaubte fast, dass Calena etwas sagen wollte. „Nur zu,“ meinte diese aber mit einem leichten Schmunzeln und blickte dann Crista an. „Keine Sorge niemand möchte den Kater mitnehmen. Verzeih,“ sagte sie dann wobei das sicher selten vorkam, dass eine höhere Person zu einer Sklavin so sprach „Aber du sagtest eben etwas von dem tiberianischen Haushalt? Darf ich fragen wer dein Herr ist?“ fragte sie da es ja offensichtlich war, dass sie eine Sklavin war.


    Naria hingegen nahm das Angebot nach der Erlaubnis ihrer Herrin natürlich an und begann den kleinen Kater, der es sich im Körbchen bequem gemacht hatte, hinter den Ohren zu kraulen. Natürlich begann dieser genüsslich zu schnurren was Naria ein kleines Lächeln entlockte.

  • "Nunja.. ich war früher als Kind sicher genauso frech und schlimm zu den Tieren bis dies plötzlich gar nicht mehr lustig war." meinte Crista. "Ja, diese Vierbeiner können wahre Freunde sein. Wenn man sie gut genug kennenlernt und ihnen das Vertrauen schenkt, geben sie es einem mit Geschnurr und lustigen Faxen wieder."


    Jetzt waren die anderen beiden näher gekommen, die junge Sklavin sah sie unverholen an, wusste sie doch noch nicht mit wem sie es zu tun hatte. Offensichtlich war aber, dass der Mann hinter ihr irgendeine Begleitung zur Sicherheit sein musste, so oft wie er sich umsah und die Gegend musterte. Die andere Frau, die sie wegen dem Kater angesprochen hatte, durfte erst nach dem Nicken von Calena den Kater streicheln. Was machten die drei am Rande der Armenviertel? Es sah ganz nach einer Herrin mit zwei Sklaven aus.


    "Oh... diese Frage ist ganz einfach zu beantworten. Senator Manius Tiberius Durus ist der Hausherr der tiberianischen Villa. Ich diene nach dem Tode meines Herrn inzwischen der jungen Tiberia Arvinia." Crista lächelte verschmitzt. "Wenn mich euer Alter nicht täuscht, seid ihr sicher genauso alt wie meine jetzige Herrin. Sie ist erst seit kurzem in Rom und hat noch keine gute Freundin gefunden zum Quasseln und Quatschen." Im neue Kontakte knüpfen hatte sie schon Erfahrungen gemacht und diese waren jedesmal gut ausgegangen. Warum auch nicht jetzt? Crista machte einen kleinen Knicks, senkte für den Moment den Korb und sah zu Boden. "Ich bin Crista." stellte sie sich mit dieser Bewegung vor und erhob sich.

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    -Nathan-


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    -Naria-



    Anscheinend war Naria da ein kleiner Engel als Kind gewesen, denn sie konnte sich nicht daran erinnern jemals Tiere geärgert zu haben, aber vielleicht hatte es auch einfach daran gelegen, dass sie nicht die schönste Kindheit erlebt hatte, denn nicht jeder Sklave oder Sklavin konnten davon ein gutes Lied singen, aber über früher dachte sie nicht mehr nach, denn sie hatte nun ja ein sehr angenehmes zu Hause und wusste, dass so lange sie alles richtig machte auch keinen Ärger oder andere Probleme bekommen würde, von daher war ja alles gut. Naria lächelte. Die andere Sklavin machte einen aufgeweckten und freundlichen Eindruck auf sie und ihr wurde wieder bewusst, dass sie außer ihrer Herrin hier noch keine Freunde gefunden hatte, denn auch Sklaven hatten ab und an ja auch das Bedürfnis sich mit anderen einmal auszutauschen. Wer weiß, vielleicht fand sie in dieser Sklavin ja so etwas wie eine Freundin, aber Naria wollte sich natürlich nicht in einen Gedanken versteifen zumal sie die andere ja nicht kannte.


    Das Geschnurre des kleinen war laut und deutlich zu hören während er sich von Naria hinter den Ohren verwöhnen ließ. Calena hingegen staunte nun wirklich nicht schlecht und ja selbst als die Sklavin den Namen nannte wurden ihre Wangen ein klein wenig rot. Warum passierte ihr denn das dauernd? „Tiberius Durus?“ fragte Calena deswegen etwas überrascht nach auch wenn diese Frage doch mehr als überflüssig war, schließlich hatte die Sklavin eben doch den Namen genannt. Calena musste nun aber doch lächeln, denn die Sklavin plapperte wie ein nicht zu Stoppender Fluss drauf los, etwas was ihr gefiel aber sicher bei anderen aufgestoßen wäre. Für Calena hörte es sich ja schon fast so an als wollte die Sklavin sie mit ihrer Herrin bekannt machen, was sie etwas verwunderte, schließlich kannte sie nicht einmal ihren Namen.


    „Ich bin Caecilia Calena, die Cousine des Praefectus Praetorio Caecilius Crassus,“ stellte sie sich vor. Mittlerweile, um genau zu sein, seit dem Marktbesuch, hatte sie sich angewöhnt sich in dieser Weise vorzustellen damit gleich klar war, dass sie nicht irgendwer war. Gut sie mochte keine Patrizierin sein, aber dennoch war sie die Cousine eines sehr hochrangigen Mannes und wenn man einmal einen solch unschönen Zusammenstoß hatte, wie sie auf dem mercatus dann sagte man lieber einen Namen zu viel als einen zu wenig. „Es freut mich dich kennen zu lernen,“ meinte sie zu der Sklaven was ja auch nicht wirklich üblich war, dass man so mit einer Sklavin sprach. „Dies sind Naria und Nathan, meine beiden Begleiter,“ stellte sie nun auch diese beiden vor. „Ich kenne deine Herrin nicht, aber deinen Herrn habe ich durch einen Zufall schon getroffen,“ meinte sie und ging aber nicht weiter drauf ein, denn das ging die Sklavin ja nichts an.

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