Triclinium | Convivium Octobris

  • Auf Anweisung des Tiberius Durus hatte man eines der Triclinia in der Villa Tiberia für ein kleines Abendessen vorbereitet - es waren zwar einige Gäste eingeladen, dennoch wurde der Raum nicht übermäßig geschmückt - es war immerhin nur ein kleines Gastmahl, das keinen besonderen Grund hatte.


    Daher hatte man zwar Girlanden im Raum verteilt und der Maiordomus persönlich hatte überwacht, dass der Raum auch sauber war, auf sonstigen übermäßigen Pomp jedoch verzichtet. Folglich war der Raum auch relativ früh dazu bereit, die Gäste zu empfangen und am späten Nachmittag mussten nur noch die Öllampen aufgefüllt werden.

  • Nachdem alles bereit war, erschien Tiberius Durus. Er trug für diesen Anlass eine blaue Synthesis, die mit Mustern bestickt war. Auch hatte er sich selbstverständlich rasieren lassen und die Haare in gewohnter Weise geschnitten.


    Während er durch den Raum spazierte, fragte er sich, ob seine Gäste noch Nebengäste mitbringen würden. Und ob sie überhaupt kommen würden - wegen der kurzfristigen Einladung war es schwer zu sagen, ob jeder Zeit hatte. Viele bedeutende Männer hatten ja nahezu jeden Tag eine Einladung!

  • Ja, das musste Orestes zugeben, es gab mehrere Gründe, warum er die Frage des Corvinus mit "Ja!" beantwortet hatte, ob er ihn denn zu einem gepflegten Convivium ins Haus der Tiberier begleiten wolle. Unauffällig hielt er nach dem einen, bzw. der einen, Ausschau als sie durch das Haus in das Triclinium geführt wurden, denn er ging schließlich nicht davon aus, dass Arvinia an der Cena teilnehmen würde. Der andere Grund war aber natürlich der, dass hier mit Sicherheit andere illustre Gäste geladen waren, unter denen es wahrscheinlich den einen oder anderen gab, den kennenzulernen es sich durchaus lohnen würde.


    An der Tür zum Triclinium blieben sie stehen. Und der Blick hinein zeigte einen schlicht aber geschmackvoll vorbereiteten Raum, den Gastgeber und einen Gast, der von hinten aussah wie der Konsul und Bruder des Kaiser Aelius Quarto. Sicher war sich Orestes dabei freilich nicht, da er den Konsul erst zweimal gesehen hatte, bei Ursus' Ernennung und bei der Hochzeit im Hause der Aelier. Man wartete aber anscheinend bis der Gastgeber diesen Gast begrüßt hatte, was auch wieder dafür sprach, dass es sich um eine wichtige Persönlichkeit handelte. Die kurze Wartezeit nutze Orestes noch einmal um sich umzuschauen, ob er nicht einen Blick auf Arvinias Antlitz erheischen könnte.

  • Durus hatte sich auf einer der Klinen niedergelassen, als der Consul als erster Gast erschien. Das war Durus ganz recht, denn so konnte er möglicherweise ein paar Worte wechseln, ehe er sich mit allen Gästen beschäftigen musste.


    Er erhob sich und ging auf den Aelier zu. Mit einem breiten Lächeln, das er schon häufig trainiert und auch eingesetzt hatte, begrüßte er Quarto.


    "Salve, Consul Aelius Quarto! Es ist mir eine ganz besondere Ehre, Dich begrüßen zu dürfen! Wie geht es Dir? Und wie geht es Deiner werten Gattin?"


    Noch sah er nicht, dass in der Tür schon die nächsten beiden Gäste auftauchten. Doch schon bald würde er sie zweifelsohne entdecken.

  • Geleitet von dem Sklaven, der sie an der Tür empfangen hatte, erreichten Macer und Philogenia das Triclinium. Einigermaßen überrascht stellte er fest, dass es noch gar nicht so voll war, wie er erwartet hatte. Den Gastgeber erkannte er und den Consuln Quarto, dazu nur noch wenige weitere Personen.


    "Tiberius Durus, es freut mich, heute dein Gast sein zu dürfen und deiner kurzfristigen Einladung Folge zu leisten", begrüßte er den Hausherrn. "Ich habe mich heute von meiner Cousine begleiten lassen, Purgitia Philogenia, die ert seit kurzem in Rom ist."

  • Philogena hatte einen Moment geglaubt, dass der Sklave der ihnen eben die Türe geöffnet hatte sie begonnen hatte zu mustern. Wahrscheinlich war es aber einfach nur Einbildung gewesen und sogleich schämte sie sich sogar ein wenig für diesen Gedanken, denn als etwas Besonderes oder dergleichen empfand sie sich bestimmt nicht, dass Sklaven sie schon begannen zu mustern.
    Ein wenig war sie ja schon gespannt wie ein Patrizier so lebte, aber irgendwie glaubte sie auch, dass es sich nicht so extrem viel von ihr und Macer unterschied, schließlich stand er ja auch sehr weit oben. Natürlich war alles etwas anders und doch noch nobler, das merkte sie dann sehr schnell als sie neben Macer die Villa betrat und durch das Atrium lief. Philogena blieb natürlich an der Seite von ihrem Cousin und wich ihm auch nicht von dieser.


    Etwas verloren fühlte sie sich, da sie sich ziemlich fremd vor kam, doch wollte sie sich gut schlagen und blickte die Anwesenden der Reihe nach an, natürlich nicht musternd sondern mit einem freundlichen Blick und Lächeln. Sie sprach noch nichts sondern wollte warten bis der Gastgeber etwas sagte bei dem sie nun ankamen. Auch ihm schenkte sie natürlich ein Lächeln wie es sich gehörte, aber es war ihrerseits kein aufgesetztes sondern ein ehrliches und freundliches. Im Moment schien sie die einzigste Frau hier zu sein.

  • Fisch und gebratene Eier, Fleisch, lukullische Würste und Obst... es war angerichtet und das Gastmahl konnte losgehen. Crista hatte für diese wichtige Angelegenheit eine einfache Tunika übergezogen, die die Farbe ihrer braunen Augen jedoch unterstrich und betonte. Ihren Kopf zierten kunstvoll geflochtete Zöpfe die zu Schnecken über den Ohren zusammengerollt waren. Neulich war auf dem Markt ein Händler gewesen, der Parfüm und Cremes vertrieb. Crista hatte ihm ein Minitöpfchen Creme umsonst abgequatscht und entsprechend gut roch sie nun für diesen Anlass.


    Mit einem Tablett voller Weinbecher bediente sie die Gäste, kredenzte ihnen guten verdünnten Wein direkt ohne noch rumwuseln zu müssen, gar die Gespräche stören zu müssen. Mit einem Lächeln kam sie dem Paar entgegen, welches gerade im Türrahmen wartete und atmete erleichtert auf.. endlich war eine Frau zu sehen. Sie fühlte sich schon ganz einsam. "salve zusammen.. verdünnter Rotwein ist mein Angebot. Greifen sie zu." sprach sie beide freundlich, mit gewisser Unterwürfigkeit in der Stimme, an.

  • Während eine Sklavin herumwuselte, die Durus irgendwie kannte und heute ziemlich gut angezogen war (auch etwas individuell für einen Sklaven, die Durus fand), und Wein anbot, war der Hausherr selbst nun ziemlich beschäftigt, Gäste zu begrüßen. An der Tür erblickte er Aurelius Corvinus und einen anderen Mann, der ihn wohl begleitete, dann erschien Purgitius Macer mit einer jungen Dame. Der Senator kam direkt auf ihn zu und so erwiderte Durus auch den Gruß


    "Es freut mich, dass Du kommen konntest!"


    Dann wandte er sich an Philogena. Auch sie lächelte er wie gewohnt an und schmeichelte ein wenig.


    "Und natürlich freut es mich auch besonders, dass Du gekommen bist und mit Deiner Schönheit unsere triste Männer-Runde erhellst!"


    Zumindest sah es bis jetzt so aus, als hätte keiner der übrigen Gäste eine weibliche Begleitung gewählt.


    "Aber keine Angst - ich bin sicher, dass einer der anderen Gäste seine Gattin mitbringt."


    In Wahrheit log er an dieser Stelle - seine Speiserunden genossen offensichtlich nicht gerade den Ruf geselliger Abende mit Gesprächen über Kultur und Dinge, die Frauen mochten. Daher zogen es die meisten Gattinen vor, zu Hause zu bleiben. Aber Durus liebte die Politik einfach zu sehr, als dass er sie bei solchen Anlässen ruhen lassen konnte...

  • Philogena wartete neben ihren Cousin bis der Hausherr und Gastgeber sie nun ansprach. Wie es hatte kommen müssen wenn man ihr ein Kompliment war senkte sei etwas verlegen ihren Blick. Philogena hatte mit einem so deutlichen Kompliment natürlich nicht gerechnet und lächelte den Tiberier nun an. Das noch keine Frauen hier anwesend waren, bis auf eine Sklavin, hatte sie schon bemerkt, doch machte es ihr nichts aus. Ihr würde es nicht einmal etwas ausmachen wenn die ganze Zeit über Politik geredet wurde. Wie Macer ja schon bemerkt hatte interessierte sie sich für viele Dinge und wenn sie noch etwas lernen konnte war es umso besser. Zwar verstand sie von der Politik nicht so viel, aber das musste man ja auch nicht wenn man lernen wollte.


    „Vielen Dank für deine Worte, Tiberius Durus,“ bedankte sie sich mit einem liebreizenden Lächeln bei ihm „Ich freue mich hier sein zu dürfen in dieser kleinen Runde,“ meinte sie dann, blickte ihm in die Augen und deutete ein ganz leichtes Nicken an. Philogena war gespannt ob wirklich noch eine andere Frau auftauchen würde, aber wenn nicht machte es ihr auch nichts weiter aus.


    Dann kam die Sklavin und bot ihnen freundlich etwas zu Trinken an, aber Philogena schüttelte sanft den Kopf. „Nein danke für mich im Moment noch nicht.“

  • Zitat

    Original von Manius Aurelius Orestes
    Unauffällig hielt er nach dem einen, bzw. der einen, Ausschau als sie durch das Haus in das Triclinium geführt wurden, denn er ging schließlich nicht davon aus, dass Arvinia an der Cena teilnehmen würde.


    Orestes leichte Zerstreutheit war mir weder verborgen geblieben noch wunderte ich mich darüber. Seit dem Gespräch mit ihm war ich mir sicher, dass er sich verliebt hatte. Der Unglückselige. Ich hätte ihm Dinge erzählen können, ihm von Erfahrungen berichten, die zu machen ich ihm ersparen konnte. Doch hatte mein Vater diesbezüglich schon keinen Erfolg bei mir selbst gehabt, und so ließ ich es bleiben, weil ich wusste, dass er ohnehin selbst auf die Nase fallen würde. Ich hegte die Hoffnung, dass er den Blick für das Wesentliche ob dessen nicht verlieren - und so hoffentlich nicht während des Gestmahls eindringlicher auf seine Holde zu sprechen kommen würde. Vermutlich war im Anschluss an das Essen noch Zeit, eine entsprechende Frage zu stellen, damit sich die Verhältnisse klären und man gleichsam einen Ansprechpartner würde ermitteln können.


    Quarto und Macer waren bereits anwesend, eine aufmerksame Sklavin verteilte Getränke. Ich verhalf mir vorerst nicht zu einem Wein, erst galt es, den Gastgeber zu begrüßen. Die junge Dame an Macers Seite hatte ich auf der Hochzeit schon bemerkt und zuerst angenommen, sie sei vielleicht seine Verlobte, doch diesen Gedanken hatte ich selbstredend verworfen, als ich ihren Namen aus einem Gespräch aufgeschnappt hatte. An Orestes' Seite trat ich auf den Gastgeber und die anderen zu. "Salvete", grüßte ich zunächst pauschal alle Anwesenden. "Durus, mein Freund, ich hoffe, du bist wieder vollauf gesundet?" erkundigte ich mich dann und lächelte. Was er wohl gehabt hatte? Was es auch gewesen sein mochte, hoffentlich war es nichts Ansteckendes gewesen. "Manius Orestes kennst du ja bereits." Immerhin hatte Durus seiner Prüfung zum sacerdos beigewohnt. "Jedenfalls bin ich sehr gespannt, was du heute Abend für uns alle bereit hältst. Durus' convivia", sagte ich zu Orestes gewandt und schmunzelnd, "sind stets interessant."


    Sim-Off:

    edit: Mein Latein ist zu lang her...

  • Tiberius Durus fand die junge Frau sympathisch - sie wirkte nicht allzu kindisch, dennoch sympathisch. Er hätte gern noch ein wenig mit ihr oder zumindest mit Macer über sie gesprochen, doch schon trat Aurelius Corvinus hinzu, der den jungen Mann mit sich zog. Tatsächlich kam er ihm bekannt vor, auch wenn er sich nicht erinnern konnte, woher.


    "Aurelius Corvinus, ich bin wirklich sehr glücklich, dass ich wieder gesundet bin."


    Unwillkürlich fasste er sich an die Wange, wo noch eine leichte Verfärbung zu erkennen gewesen wäre, wenn die Ornatrix ihn nicht so geschickt geschminkt hätte. Doch er wollte sich nicht weiter in seine 'Krankheit' vertiefen, sodass er sich an Orestes wandte, der irgend jemanden zu suchen schien. Dass Kompliment des aurelischen Senators tat er wie üblich mit Bescheidenheitsbekundungen ab.


    "Aurelius Orestes, Corvinus übertreibt maßlos! Aber ich hoffe, dass wir ein paar kurzweilige Stunden miteinander haben werden."

  • Wenn man ihn direkt gefragt hätte, hätte Macer zugeben müssen, dass er sich gar keine Gedanken darüber gemacht hatte, ob bei Gastmählern von Tiberius Durus in der Regel Frauen anwesend waren oder nicht und dass er dementsprechend auch nicht darüber nachgedacht hatte, ob seine Cousine passende Gesellschaft finden würde, wenn sie ihn begleitete. Vielleicht hatte Macer auch deswegen noch keine Frau, weil er immer bei den falschen Essen eingeladen war. Andererseits war er sich auch mit seinen beschränkten Kenntnissen des gesellschaftlichen Lebens ziemlich sicher, dass es im Hause der Tiberier auch Frauen geben würde, so dass er sich dann letztlich doch keine allzu großen Sorgen darum machte, ob Philogenia einen interessanten Abend verlebte.


    Beim Rotwein griff er zu, denn er hatte den Tag über noch nicht allzu viel getrunken und manchmal regte bei ihm ein verdünnter Wein den Appetit schon genauso gut an wie der übliche Würzwein, den es wahrscheinlich auch noch geben würde.


    "Salve Aurelius Corvinus", grüßte er dann den jungen Kollegen aus dem Senat, der sich zu ihnen gesellte. Aelius Quarto schien sich weiter im Hintergrund zu halten, aber der Schwerpunkt der Gästeliste lag wohl eindeutig im politischen Gebiet, auch wenn Macer den Begleiter des Aurelius Corvinus bisher nicht mit einem politischen Amt in Verbindung bringen konnte.


  • “Salve Senator Manius Tiberius Durus! Ich danke dir für diese überaus freundliche Einladung. Und danke, es geht mir sehr gut und meiner Gattin ebenso. Aber dir, ich hoffe es geht dir besser? Voller Sorge habe ich in deinem Brief von deiner Unpässlichkeit gelesen.“

  • Durus machte eine wegwerfende Handbewegung. Er wollte noch immer nicht über seine 'Krankheit' sprechen, zumal er nicht so sicher wusste, was sein Sekretär bei den Entschuldigungen wegen der Vertagung der Feier genau angegeben hatte. Daher musste er einfach spekulieren und im Unbestimmten bleiben.


    "Mir geht es wieder sehr gut, Danke. Es war nichts Ernstes."


    Nun sah er sich um. Es waren schon einige Gäste anwesend, nur seine eigenen Familiares fehlten noch, aber auch Flavius Gracchus und Decimus Meridius fehlten. Vielleicht sollte er gleich beginnen...

  • Zitat

    Manius Tiberius Durus et Original von Spurius Purgitius Macer


    Die Bedeutung der Berührung der tiberianischen Wange blieb mir ebenso verborgen wie der sehr gut abgeschminkte blaue Fleck, der dort eigentlich prangte. Es war allerdings offensichtlich, dass Durus nicht weiter darüber sprechen wollte, also nickte ich daraufhin nur und schmunzelte anschließend. "Tiberius Durus, bescheiden wie immer", kommentierte ich und lachte.


    Ich war mir nicht sicher, wen Orestes schon kannte und wo eine Vorstellung noch ausstand. Also begann ich damit gleich, nachdem ich Macer begrüßt hatte. Die Nachricht von Avianus lag mir immer noch schwer im Magen, was allerdings kein Grund für unnötige Unhöflichkeit war, konnte der purgitische Senator doch am allerwenigsten etwas für Avianus' - wie ich fand - unüberlegtes Verhalten. "Purgitius Macer, sei gegrüßt. Salve auch dir, Purgitia. Darf ich euch Manius Orestes vorstellen? Er ist mein Großcousin und dient derzeit im Kapitol als sacerdos des Iuppiter. Nun, ich bin gespannt, ob es wieder so eine illustre Runde wird wie beim letzten Mal."

  • Crista nickte, dankbar der Antwort aus Philogenas Mund und wandte sich mit dem Tablett um. Huchherjeminenocheins.. beinahe wäre sie mit Durus zusammengestoßen. Eilig brachte sie das schwankende Tablett wieder in die waagrechte, ging weg von den dreien. Puh.. das war knapp gewesen, es hatte nicht viel gefehlt und sie würde sich mit Sicherheit in der Küche wiederfinden zum Abspülen des Geschirrs. Corvinus wollte keinen Wein, dafür aber seine Begleitung Orestes. Mit einem Lächeln überliess sie ihm das Getränk. Natürlich kannte sie die Männer allesamt nicht beim Namen, doch wenn sie die Ohren spitzte, würde sie schon herausfinden, wer wie hiess. Macer war der nächste der ihr das Tablett leichter machte, also zum Tragen. Crista sah sich um, suchte die Gesichter der Gäste ab, ob sie jemanden übersehen hatte, der auch etwas zu trinken haben wollte. Der Hausherr war immer noch mit den Begrüßungen beschäftigt.. schienbar kamen noch mehr Gäste. Doch die junge Sklavin hatte genug Weinbecher auf dem Tablett vorhanden. Sie schritt an Orestes vorbei, schenkte ihm ein Lächeln. "Möchtet ihr noch einen Becher? Oder sucht ihr jemanden?" fragte sie leise, während sie ihm das Tablett hinhielt.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Tiberius Durus, bescheiden wie immer", kommentierte ich und lachte.
    ...
    "Purgitius Macer, sei gegrüßt. Salve auch dir, Purgitia. Darf ich euch Manius Orestes vorstellen? Er ist mein Großcousin und dient derzeit im Kapitol als sacerdos des Iuppiter. Nun, ich bin gespannt, ob es wieder so eine illustre Runde wird wie beim letzten Mal."


    Orestes war noch etwas abgelenkt, aber da sein Großvetter die Begrüßungsrunde, musste er sich nun ganz auf die anderen Gäste und den Hausherrn konzentrieren, denen er nun vorgestellt würde. "Nun, seit meiner Prüfung haben wir uns nicht gesehen, Tiberius Durus, und deshalb freut es mich um so mehr bei diesem Convivium dabei sein zu dürfen!", sagte er in einem bescheidenen Tonfall zum Gastgeber. Als nächstes wurde ihm der Purgitier vorgestellt. Sein Name war in letzter Zeit ein paar Mal gefallen, viel wusste Orest aber nicht über ihn. Er hatte eine hübsche junge Dame zum Convivium mitgebracht. Das erleichterte Orestes in vielerlei Hinsicht, nicht nur dass er nicht der einzige Nebengast war, sondern ermöglichte die Anwesenheit einer Frau, dass vielleicht auch Arvinia. Aber diesen Gedanken schob er zur Seite. "Purgitius Macer, salve, Purgitia hoch erfreut."


    Dann kam die Sklavin - sie fragte, ob er jemanden suche. Anscheinend sah man es ihm immer noch an. Also legte er ein anderes, nichts sagenderes Lächeln auf, als er antwortete: "Nein danke, ein Becher als Eröffner reicht mir."

  • Philogena lächelte dem Gastgeber noch einmal zu bevor die nächsten Gäste zu ihnen traten und ihn vor allem auf seine Gesundheit ansprachen. Er sah nicht krank aus und auch nicht als hätte er erst eben etwas gehabt, aber vielleicht würde sie bei den vielen Gesprächen ja noch etwas darüber erfahren, schließlich schienen alle anderen auch ziemlich neugierig darüber zu sein, da ihn jeder deswegen ansprach.
    Sie fühlte sich nicht unwohl aber dennoch war es ein seltsames Gefühl als einzige Frau hier in der Mitte dieser Männerrunde zu stehen. Jedem schenkte sie ein, manchmal etwas scheu wirkendes Lächeln.
    „Salve Aurelius Corvinus,“ grüßte sie diesen nachdem es auch Macer getan hatte und begrüßte auch ebenso den jungen Mann an dessen Seite mit einem leisen „Salve.“ Philogena fiel ziemlich schnell auf, dass sich hier wirklich nur die oberste Schicht von Rom versammelt hatte und sie durfte dabei sein. Etwas woran sie sich gewöhnen musste. Ihre Wangen fühlten sich warm an und vielleicht hätte sie doch einen Becher zu Trinken nehmen sollen als die Sklavin es ihr angeboten hatte, dann hätte sie nun wenigstens etwas in der Hand zum Halten. Als Orestes sie auch zurückgrüßte lächelte sie sanft mit einem leichten Nicken.


    Was nun wohl alles kommen würde? Oder wer noch alles kam? Bestimmte Gedanken an Personen hatte sie schon aber sie glaubte nicht daran, dass einer von ihnen hier auftauchen würde.

  • Weitere Gäste trafen ein. Aelius Quarto erkannte die Senatoren Purgitius Macer und Aurelius Corvinus. Beide grüßte er freundlich, ohne allerdings viele Worte zu machen, oder zumindest nicht solche, die wiederzugeben sich an dieser Stelle lohnen würde.
    Den jungen Sacerdos Aurelius Orestes kannte er nicht. Er schien aber gut mit den anderen Gästen bekannt zu sein, ebenso wie eine junge Dame, deren Name wohl Purgitia Philogena war. Aelius Quarto grüßte die beiden ebenfalls, hielt sich aber ansonsten auffallend zurück.

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