Akademie des Marcus Achilleos

  • Cleonymus schnappte verächtlich als Achilleos das Thema Obrigkeit ansprach, immerhin war er hier nicht als Bürokrat bekannt und der ein oder andere Stadtwächter war selbst Ägypter und stammte aus eben jenem Viertel ...


    "Ich könnte durchaus jemanden abstellen der nicht einmal zwei Straßen von hier entfernt wohnt, ich denke nicht das die Leute das Negativ auffassen werden ... viel eher wird ihnen das neuerliche Interesse an ihrer Gegend Hoffnung schenken vorallem wenn derjenige der hier steht ihnen gut bekannt ist!"


    Als dann das kleine Mädchen kam und nach einigem hin und her seinen Namen fast richtig in den Boden ritzte lächelte Cleonymus glücklich ...


    "Du bist ein kluges Mädchen Nefirtiri, wenn du fleißig weiter lernst dann habe ich am Ende des Jahres eine große Überraschung für euch!"


    Cleonymus lächelte immernoch und zwinkerte der kleinen Ägypterin zu bevor er auf ägyptisch hinzufügte: "Aber sag Marcus nichts davon!" ....

  • "Versprochen," erwiderte Nefirtiri auf Ägyptisch.


    Ich verstand kaum etwas von dem Ägyptischen, also wusste ich nicht, was sie gesagt hatten. Nun ergriff ich aber die Gelegenheit, Cleonymus die Akademie zu zeigen. Zumindest, wenn er das wollte.


    "Nefirtiri, geh mal wieder zu Stratocles und über weiter das kleine Einmaleins," sagte ich mit einer leichten Strenge.


    "Aber das kann ich doch schon..."


    "Das kann man nie oft genug üben. Also los, hopp."


    Diesmal hatte ich einen sehr strengen Ton in meiner Stimme und die Kleine ging ohne Widerworte zu Stratocles.


    Dann wendete ich mich an Cleonymus.


    "Wie wäre es mit einer Akademie-Führung?"

  • Zuerst schien Cleonymus verdutzt als Achilleos den strengen Ton bei dem kleinen Mädchen anschlug doch dann geriet ein wissendes Lächeln auf seine Züge und er nickte zufrieden als die Kleine zum Unterricht zurückkehrte ...


    "Die Zunge der Lehrer! Ich errinnere mich noch an meinen Lehrer ... ein mieser Gauner war er aber er hat mir auch das ein oder andere beigebracht. Ihr hingegen scheint nur Weisheit auszustrahlen, ich denke diese Aufgabe liegt euch besser als ihr denkt Meister Achilleos!"


    Cleonymus saugte an seinen Zähnen und sah dann zu Achilleos als dieser in fragte ob er eine Führung wünsche ...


    "Gerne immehin habe ich schon von hier einiges interessantes gesehen, wer weiß was sich noch offenbaren wird!"


    Cleonymus lächelte und sah nochmal zu den Kindern herüber, sie konnten sich glücklich schätzen ...

  • "Nun, wir befinden uns gerade im äußeren Hof. Den Weg vom Eingang zur Akademie bis hierhin, hast du ja bereits gesehen. Das Gebäude direkt am Eingang beherbergt die Zimmer der Schüler. Ähm... nicht der Kinder, sondern der eigentlichen Akademie-Schüler. Das ist im Moment nur Stratocles. Diese Schüler erhalten von mir die volle Ausbildung, die ich in Han erhalten habe. Philosophie, Verwaltung, Strategie, Kampfkunst."


    Ich zeigte auf die beiden Seitengebäude des äußeren Hofes.


    "Das ist das Badehaus. Es besteht aus einem Latrinenteil und einem Baderaum. Wobei der Baderaum im Moment nur einen Holzzuber hat. Irgendwann baue ich da mal ein Becken herein. Das andere Gebäude hat die Vorratsräume in seinem Innern. Direkt davor befindet sich auch die Kochecke. Unter diesem Hof befindet sich übrigens eine Zisterne. Momentan fülle ich sie zusammen mit Stratocles. Es bringt nicht nur Kondition, Wassereimer aus Broucheion hierher zu schleppen, sondern ist auch eine Lektion in Demut. Beides tut sowohl dem Schüler als auch dem Meister gut."


    Ich grinste kurz, während ich die Stufen zur großen Halle hinaufging.


    "Diese Halle ist der zentrale Versammlungsort der Akademie. Vor allem bietet sie Schatten und Schutz vor Regen beim Unterricht."


    Auf der anderen Seite ging es die Stufen herunter in den inneren Hof.


    "Dieser Hof soll einmal zu einem kleinen Garten werden, in dem man meditieren kann und die Kinder Erholung vom Unterricht finden. Das Gebäude links ist die Gästewohnung und rechts steht meine Bibliothek - im Moment ist sie noch leer, aber ich werde bei Gelegenheit alle auswendig gelernten Schriften niederschreiben und dort hinterlegen. Außerdem will ich ein paar Texte für die Kinder schreiben, an denen sie lesen üben können."


    Danach ging ich voran in die Meditationshalle. An der Wand gegenüber dem Eingang hing eine fast mannshohe Kalligraphie des Begriffs Tianxia. Sonst befanden sich hier nur noch zwei weitere Türen und einige Sitzkissen. Ein leichter Geruch von Weihrauch und Räucherstäbchen lag in der Luft.


    "Das hier ist die Meditationshalle. Hier bespreche und lehre ich Philosophie und meditiere über die Lehren der Meister der Philosophie. Auch meinen Schülern und Gästen steht dieser Raum dafür zur Vefügung. Die Türe rechts führt zu meinen Privatgemächern, die Türe links zu meinem Ahnentempel."

  • Cleonymus folgte Achilleos mit stetig wachsendem Interesse zuerst besah er sich grob die Umgebung und die andersartige Architektur. Doch schließlich kam er auf den Geschmak des systematischen Aufbaus ... alles hatte seinen Platz und alles hatte einen oder mehrere Zwecke. Kein Tand und keine unnötigen Schnörkel, sehr effizient ...


    "Wenn ihr erlaubt dann stifte ich auch gern ein paar Bücher!"

  • Ich lächelte erfreut.


    "Ja, sehr gerne! Jede Unterstützung ist willkommen. Eventuell... du hattest gesagt, dass du selbst aus Rhakotis stammst. Vielleicht könntest du mir einen Gefallen tun und den Eltern in diesem Viertel sagen, wie wichtig eine gute Ausbildung ihrer Kinder ist? Du stammst selbst aus Rhakotis, deine Worte haben Gewicht. Ich hingegen bin ein Fremder."

  • Cleonymus lasuchte seinem ersten Officier, was zwar ein sinnloser Titel war da er ohnehin der einzige richtige Officier der Stadtwache war, aber man musste ja einen haben ...


    "Gerne ich werde auch den Wächtern ans Herz legen diese Botschaft unter die Leute zu bringen! Was die Bücher angeht ... hast du da einige bestimmte Werke im Sinn?"

  • Cleonymus nickte erneut und machte sich in Gedanken bereits Notizen zu etwaigen Buchtiteln die ihm gerade einfielen ...


    "Einverstanden, was ist mit den Sprachen ... willst du auch einige in ägyptisch oder nur Bücher im griechischen?"

  • Ich grinste.


    "Wenn du den Kindern die ägyptische Schrift beibringst, kanst du auch gerne Bücher in dieser Sprache mitbringen. Ich für meinen Teil kann ihnen nur griechische Schriftzeichen beibringen."

  • Cleonymus erwiederte das Grinsen, obwohl ihm gleichzeitig bewusst wurde das ihm das nicht möglich war, denn auch wenn er all sein Geld aufbringen würde wäre seine Zeit immernoch sehr knapp und seine Amtsgeschäfte würden es ihm unmöglich machen zu unterrichten ...

  • Cleonymus schüttelte entschlossen den Kopf, das letztemal das er etwas gegessen hatte war schon einige Zeit her und da war es auch nur ein kleiner Happen gewesen ...


    "Nein. Ich musste einige andere Termine etwas beschleunigen, um ausreichend Zeit zu haben dich zu besuchen, da blieb leider keine Zeit!"

  • "Nun, dann würde ich dich gerne einladen. Es gibt Gemüse mit gebratenen Weizennudeln."


    Ich lächelte freundlich, während ich wieder in den inneren Hof ging, um von da aus de große Halle zu durchqueren.

  • Cleonymus tat es seinem Ersten gleich und lächelte während er, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, ihm nachging und sich weiterhin interessiert umsah ...

  • Als wir an der Kochecke angekommen waren, holte ich ein Holzbrett und zwei Messer hervor und stellte alles auf einem Tisch neben der Kochecke ab. Dann holte ich noch Gemüse aus dem Vorratsgebäude.


    "Das Wichtigste beim Kochen ist immer die Vorbereitung. Das Gemüse muss in handliche Stücke geschnitten werden. Ungefähr so..."


    Ich zerschnitt eine Karotte erst in dicke Streifen und drittelte diese dann. Grinsend sah ich Cleonymus an.


    "Traust du dir das zu? Dann kan ich nämlich schon mal die Nudeln kochen. Oder möchtest du lieber die Nudeln kochen und ich schneide das Gemüse?"

  • Cleonymus lächelte zu dem Leibwächter herüber der den halbstündigen Blickkontakt wahrnahm und sah dann wieder zu Achilleos und wie dieser die Karotten schnitt. Zwar hatte er schon oft Karotten geschnitten aber noch nie auf diese Weise ...


    "Klar ich mach das Gemüse das kenne ich immerhin solange du mir sagst wie du es brauchst!"


    Also nahm Cleonymus sich die Karotten und schnitt sie in feine "Julienne" wie die späten Nachfahren der Galier sie nennen würden. Während er das Gemüse mit dem Messer bearbeitete kam Cleonymus eine neue Idee bezüglich der Fragestunde mit seinen Ehrengästen und ein recht boshaftes Lächeln kreuzte seine Züge bevor es wieder verschwand da die Errinnerung ans Kochen mit seiner Mutter in Cleonymus aufkeimte ...

  • Ich setzte einen großen Topf mit leicht gesalzenem Wasser auf. Bis es kochte, schnitt ich ebenfalls Gemüse klein. Immerhin musste es ja auch für die Kinder reichen. Als Schließlich das Wasser kochte, beförderte ich die langen Weizennudeln in den Topf und kochte sie kurz. Dabei ließ ich sie über Holzsstäbe gelegt, um sie so heraus fischen zu können. Auf der Unterlage schnitt ich den nicht gekochten Teil ab und zerteilte sie noch etwas weiter. Dann holte ich Holzteller, auf denen ich das Essen ausgeben würde. Schließlich kam die Pfanne, die eher halb Wok und halb Pfanne war, zum Vorschein und ich setzte sie auf den Herd und gab etwas Öl hinein. Danach wurden die Nudeln angebraten und auf die Teller verteilt und schließlich das Gemüse. Die Kinder standen schon mit hungrigen Blicken vor uns, als ich die Portionen ausgab. Die letzten beiden Teller gingen an Cleonymus und mich, die davor an Stratocles. Ich holte dann noch Essstäbchen für mich.


    "Dann wünsche ich mal einen guten Appetit."


    Das war das Zeichen für alle, dass sie anfangen konnten.

  • Cleonymus genoss das Kochen immerhin war es eine gelungene Abwechslung zu seinem Alltag, er scherzte mit den Kindern und spannte einen der Leibwächter, der nun schon zum zweitenmal den Blickkontackt warnahm, mit zum Gemüse schneiden ein.
    Als es dann schließlich ans essen ging waren alle recht ruhig da sie alle das Essen genossen und obwohl Cleonymus auch durchaus übigere Mahlzeiten gewöhnt war war er äußerst zufrieden ...


    "Ich denke ich werde euch ab jetzt öfter besuchen..."


    sagte er halb an die Kinder halb an Achilleos gewandt ...


    "Ich habe diese kleine Abwechslung durchaus genossen! Wenn ich das nächste mal komme werde ich ein Geschenk mitbringen Kinder, was würdet ihr denn gerne hier sehen, aber denkt daran das es nicht nur für euch sein soll sondern für alle!"


    Cleonymus setzte ein relativ ernstes Gesicht auf und sah auffordernd in die Runde der essenden Kinder ...

  • "Einen Ball!" rief sofort ein Junge, wobei er etwas Essen ausspuckte.


    Ich zeigte mit meinen Essstäbchen in der Hand auf ihn, während ich mein Essen herunter schluckte.


    "Merenophis, ich sage es dir jetzt zum letzten Mal: Man redet nicht mit vollem Mund!"


    Meine Stimme war außergewöhnlich streng und der Jung senkte sofort den Blick und wagte es nicht mehr, noch etwas zu sagen. Zu Cleonymus sagte ich allerdings leise:


    "Der Ball geht sicher in Ordnung. Der Hof ist ja groß genug und das Lernen kann ruhig ab und zu mit Spielen unterbrochen werden."


    Ich nahm wieder einen Bissen mit den Stäbchen und stopfte ihn mir in den Mund.

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