Akademie des Marcus Achilleos

  • Zitat

    Original von Marcus Achilleos
    "Anderweitig tätig? Naja, ich arbeite nebenbei als Kommandant des Carcers. Und dann unterrichte ich noch unentgeltlich am Museion. Geographie. Die Tätigkeit für die Stadtwache werde ich aber nicht mehr lange machen. Wenn die jetzige Amtszeit des Strategos endet, werde ich auch gehen. Mal sehen, wie ich danach Geld verdienen kann. Vielleicht ein paar Gelegenheitsjobs. Für Politik bin ich nicht geschaffen, deshalb fällt das weg."


    Ich nickte mit dem Kopf.
    Verstehe. Aber die Akademie wird wohl dein neues Zuhause werden, oder? Ich hoffe nämlich das du den Kindern hier noch lange erhalten bleiben wirst!
    Sagte ich und blickte kurz gen Himmel.

  • Ich zuckte mit den Schultern.


    "Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Kommt drauf an, wie lange ich hier willkommen bin. Nicht jeder heißt das gut, was ich hier mache. Manch einer fürchtet scheinbar um seine Macht. Ganz abgesehen davon, dass ich irgendwann nochmal nach Ch'in reisen muss, wenn ich nicht für immer des Landes verwiesen werden will. Die Reise ist natürlich nicht ganz ungefährlich, führt sie mich doch durch Parthien und Baktrien und manch wilde Gegend, in der Räuber ihr Unwesen treiben. Doch muss es sein. So in fünf oder sechs Jahren."

  • "Ehrlich gesagt, will ich weder Dank noch Respekt. Beides ist unbedeutend. Ich habe nicht vor, Karriere zu machen. Ich will einfach nur versuchen, das Richtige zu tun."


    Ich lächelte, wobei ich meine Schultern leicht hochzog.

  • Ich wiegte meinen Kopf kurz hin und her.
    Nun, von einer Karriere habe ich ja auch nicht gesprochen. Aber ein gewisser Dank, wenn es auch nur ein freundlicher Händedruck ist, kann schon ungemein anspornend sein. Es ist doch ein schönes Gefühl wenn man weiß, dass seine eigene Arbeit von den Leuten geschätzt wird. Oder siehst du das nicht so?
    Fragte ich und beobachtete seine Reaktion.

  • Ich zuckte mit den Schultern.


    "Vielleicht. Vor allem ist es aber ein schönes Gefühl, wenn die eigenen Schüler erfolgreich sind. Das zeigt einem, dass man gute Arbeit geleistet hat. Alles andere ist unbedeutend. Ich weiß, dass ich das Richtige tue. Darin brauche ich keine Bestätigung. Ich weiß auch, dass ich gerne mehr Menschen helfen würde, es aber nicht kann. Auch darin brauche ich keine Bestätigung. Vor allem weiß ich aber, dass durch meine Arbeit die Harmonie gefördert wird, weil ich die Chancen gerechter verteile und mehr Gerechtigkeit auch mehr Harmonie bedeutet. Dieses Wissen genügt mir als Motivation. Dank von Seiten der Obrigkeit brauche ich keinen. Wenn die Obrigkeit einem dankt, dann aus politischen Motiven. Darauf kann ich gut verzichten, denn ehrlich ist solcher Dank nicht."

  • Ich grinste.
    Da magst du wohl zweifelslos Recht haben, aber glaub ja nicht das alle Leute in der Politik so sind. Es gibt auch noch welche die nicht nur aus selbstgefälligen Gründen handeln. Auch wenn diese Art von Personen mittlerweile rar gesäht sind.

  • "Das sind dann aber ganz sicher keine Griechen!" sagte ich lachend, wobei das Lachen eher bitter klang.


    "Wenn ich eines bei meinen Landsleuten gemerkt habe, dann, dass Intrigen und Egoismus wohl eine griechische Erfindung sein müssen. Deshalb habt ihr Römer uns ja auch unterwerfen können: Griechen können nicht zusammen arbeiten. Zumindest nicht, wenn nicht ein gewisser Mindestnutzen für jeden dabei rausspringt. Vor allem sollte auch niemand mehr profitieren als andere, weil man es ihm sonst sofort neidet und erstmal ihn bekämpft, bevor man sich wieder den äußeren Feinden zuwendet. Ich habe kein anderes Volk getroffen, das so zerstritten ist wie wir Griechen - und ich bin schon echt weit herum gekommen."


    Jetzt lachte ich herzlich.

  • Zitat

    Original von Marcus Achilleos
    "Ein wenig lernte ich es während meiner Reisen. Schließlich muss man ja irgendwas zu Stande bringen, wenn man irgendwo im nirgendwo steckt und kein Gasthof weit und breit da ist," antwortete ich, während ich einen Topf mit wenig Wasser füllte, in den ich dann einen Bambusaufsatz mit Reis stellte. "Und dann habe ich ab und zu in Han gekocht - zur Entspannung. Später in Indien habe ich dann sowieso im Kloster mitarbeiten müssen, da gehörte auch Küchendienst dazu. Ich nehme an, dass du als Römerin aus gutem Hause wohl eher selten selbst gekocht hast?"


    Ich schnitt fleissig weiter während ich ihm zuhörte.
    Im Prinzip hast du da natürlich Recht. In meiner Familie gab es eigentlich immer Küchensklaven, die das übernommen haben. Aber ich lebte nicht immer im Schosse meiner Familie, daher weiss ich wie es ist sich selbst versorge zu müssen.

  • "Das erklärt dann auch, warum du dir jetzt keine Finger abschneidest."


    Ich lachte fröhlich. Es war als kleiner Scherz gedacht und hoffentlich würde Urgulania das auch so sehen.


    "Sooo... der Reis wird gedünstet, der Fisch ist geschnitten, das Gemüse auch. Jetzt brauche ich..." Ich nahm die zum Wok geschmiedete Pfanne und stellte sie auf die andere Feueröffnung der Feuerstelle. "Noch das Olivenöl, was da steht."


    Ich zeigte auf einen Tonkrug.

  • Sie hatte ein schönes Lachen. Ich lächelte noch kurz, als ich den Tonkrug nahm und ein wenig Öl in den Wok goss. Ich stellte den Krug wieder zur Seite und wartete, bis das Öl richtig heiß war. Ich nahm ein Tuch, um meine Hand zu schützen und stellte schon mal Teller bereit. Dann nahm ich mit dem Tuch den Griff des Woks und bat Urgulania, mir den Fisch zu reichen. Ich ließ ihn scharf anbraten, dann brachte ich die Streifen mit einem Kochlöffel etwas weiter an den Rand. Das gemüse legte ich gleich weiter oben am Rand in den Wok. Nachdem es kurz gegart war, nahm ich den Wok und brachte alles durch schütteln durcheinander, bis es gut vermischt war, während ich gleichzeitig die Gewürzmischung hinzu gab. Dabei garte es natürlich weiter. Die so gegarte Hauptkomponente brachte ich dann auf einen der Teller. Der Reis musste dann auch schon fertig sein, so dass ich den Topf vom Feuer nahm und den Deckel abnahm. Der Dampf stieg mir entgegen, als ich die Bambusschüssel mit dem reis herausnahm und diesen auf den anderen Teller kippte, wobei ich "heip, heiß, heiß" sagte.


    Ich ging dann in das Vorratsgebäude und brachte zwei Schüsseln heraus.


    "Essigwasser und Rosenwasser zum reinigen der Hände, bevor wir essen. Schließlich haben wir ja gerade noch mit den Zutaten gearbeitet."


    Während sich Urgulania die Hände wusch, holte ich noch ein Handtuch, mit dem sie sich die Hände abtrocknen konnte, heraus.

  • Zitat

    Original von Marcus Achilleos
    "Das sind dann aber ganz sicher keine Griechen!" sagte ich lachend, wobei das Lachen eher bitter klang.


    "Wenn ich eines bei meinen Landsleuten gemerkt habe, dann, dass Intrigen und Egoismus wohl eine griechische Erfindung sein müssen. Deshalb habt ihr Römer uns ja auch unterwerfen können: Griechen können nicht zusammen arbeiten. Zumindest nicht, wenn nicht ein gewisser Mindestnutzen für jeden dabei rausspringt. Vor allem sollte auch niemand mehr profitieren als andere, weil man es ihm sonst sofort neidet und erstmal ihn bekämpft, bevor man sich wieder den äußeren Feinden zuwendet. Ich habe kein anderes Volk getroffen, das so zerstritten ist wie wir Griechen - und ich bin schon echt weit herum gekommen."


    Jetzt lachte ich herzlich.


    Ich lachte ebenfalls.
    Da liegst du wohl goldrichtig! Doch glaube ich nicht, dass ein gewisser Ergeiz schädlich für jemanden ist. Ohne ihn hättest du doch bestimmt deinen Wunsch von der Akademie begraben können. Allerdings sollte er auch nicht Überhand nehmen, da es ansonsten so ausarten kann, wie du es beschrieben hast.

  • "Ja, das mag sein. Doch ist die Frage, worin das Ziel liegt. Rechtschaffenheit ist das Ideal, dem ich anhänge. Tue nichts, das ungerecht wäre. Tue nichts, was nicht langfristig die Harmonie erhöht, auch wenn es kurzfristig anders aussieht. Denn, wenn man sich das Leben genau betrachtet, dann sind Geld und Macht leicht vergänglich. Doch an diejenigen, die langfristig eine höhere Stufe der Harmonie für alle Menschen geschaffen haben, werden stets als Vorbilder in Erinnerung bleiben, so wie euer Kaiser Augustus oder unser König Alexander. Diejenigen, die gegen die Harmonie und nur für sich gearbeitet haben, werden als Tyrannen in Erinnerung bleiben. Und an die anderen erinnert sich niemand mehr."

  • "Mein Lehrmeister war ein anständiger Beamter. Der hat es mir beigebracht. Und dann war ich auch noch hinreichend angewidert, um nicht selbst intrigant zu werden. Außerdem bin ich nur zur Hälfte Grieche."

  • Weil die meisten anderen das Gegenteil tun?
    Setzte ich den Satz von Marcus fort.
    Nun, vielleicht hast du recht, vielleicht aber auch nicht?
    Sagte ich mit einem kleinen Seuftzen.
    Ich sehe es ehrlich gesagt als eine Art Selbstverständlichkeit an, so zu handeln. Man sollte helfen wo man kann, um die Welt wenigstens ein bisschen besser zu machen.

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