Barracken | Bei der Barracke der I. Cen V. Coh: Restraurationsarbeiten

  • Valerian zuckte mit den Schultern. "Ich fand Wachdienst gar nicht so schlimm. Gut, bei sehr kaltem oder sehr heißem Wetter ist es wahrhaft unerträglich. Aber ansonsten bekommt man viel mit, wenn man an einer wichtigen Stelle Wache steht. Schon bei der Legio II fand ich es spannend, an der Porta Praetoria zu stehen." So waren die Menschen eben unterschiedlich. "Am Palasttor hast Du nicht oft Dienst getan, oder? Das ist auch spannend. Man lernt eine Menge Leute kennen. Namen und die dazugehörigen Gesichter. Ich fand das für Ermittlungen schon sehr praktisch."

  • So betrachtet ist Wachdienst natürlich schon interessant, aber ich bin einfach nicht der Typ, der lange tatenlos auf der Stelle stehen kann.


    Er war halt doch eher ein Reiter. Wenn sich nichts bewegte, war man entweder selbst oder das Pferd tot...

  • "Bereust Du es, zu den Praetorianern gegangen zu sein?" Valerian hatte sich noch einmal umgesehen, bevor er diese Frage gestellt hatte. Und seine Stimme hatte er auch noch etwas mehr gesenkt. Brauchte ja keiner mitbekommen, wenn er so eine Fangfrage stellte. Er selbst sehnte sich durchaus auch manchmal nach den Jungs von der Legio II. Das Leben dort war doch ein wenig geruhsamer. Und wesentlich kameradschaftlicher. Hier herrschte doch ein weit größerer Konkurrenzkampf.

  • Erstaunt sah Quintus Valerian an. Wollte der Optio ihn veralbern?


    Natürlich nicht! Es gibt keine größere Ehre als den Imperator Augustus und seine Familie zu schützen! Ich steh halt nur nicht gerne stundenlang rum, wenn ich genauso gut Jagd auf Verräter machen könnte.


    Ein wenig entrüstet war der Germane jetzt schon...

  • Als Valerian den entrüsteten Blick des Freundes sah, hob er beschwichtigend die Hände. "He, ich wollte Dir nicht zu nahe treten. Du hast Recht, es gibt keine größere Ehre. Und ich bereue es auch nicht. Aber ich vermisse manchmal die alten Kameraden. Besonders seit ich Optio bin. Außer Dir habe ich hier keinen Freund. So gern ich die Arbeit mache, manchmal bin ich einfach einsam."

  • Ach ja, damals...


    Ging es dir auch so? Als Probatus dachte ich immer, wie furchtbar schwer das alles ist und wie ich das 20 Jahre aushalten soll. Seit Borbetomagus kann ich nur noch darüber lachen.


    Es war das traumatischste Erlebnis seines Lebens gewesen und er würde den Anblick der sterbenden Kameraden wahrscheinlich nie vergessen...

  • Valerian nickte und schaute Eburnus an. Borbetomagnus. Auch für ihn war das schrecklich gewesen, doch Eburnus hatte weit mehr Kameraden verloren und er hatte ja schon einmal darüber berichtet. Für ihn war es noch weit schlimmer gewesen als für Valerian. "Manchmal... frage ich mich, ob es hier nicht sogar noch schlimmer werden kann als dort. Stell Dir vor, es gibt einen richtigen Aufstand. Dann stehen wir gegen römische Bürger. Gegen Verwandte unter Umständen sogar. Und doch werden wir dann unsere Pflicht tun müssen." Um den Kaiser zu beschützen, würde Valerian nicht zögern. Doch er wußte auch, daß er sich anschließend selbst hassen würde.

  • Quintus zuckte mit den Schultern.


    Wir sind Soldaten, wir werden unsere Pflicht tun. Alles andere wäre nicht nur ehrlos sondern auch ziemlich ungesund.


    Seine Stimme klang irgendwie fremd in seinen Ohren, rau und tonlos. Wäre er wirklich in der Lage gegen einfache Bürger vorzugehen? Gegen Priester? Oder gegen Verwandte? Er verbannte den Gedanken aus seinem Kopf und sah auf seine Tabula.


    Ich schätze, wir werden etwa 100 neue Ziegel für das Dach benötigen, wechselte der Duccier das Thema...

  • "Das stellt niemand in Frage, Eburnus. Ich schon gar nicht. Aber... es würde schlimmer sein als in Borbetomagnus. Für mich zumindest." Immerhin war er ein Kind Roms. Hier lebten viele seiner alten Freunde und einige von ihnen hatten einen durchaus leicht rebellischen Sinn, das wußte er wohl. Von ihnen erhielt er auch manches mal wertvolle Informationen.


    Der Themenwechsel war Valerian gar nicht unrecht. "100 neue Ziegel also. Stell bitte fest, ob so viele im Magazin vorrätig sind und laß sie für uns beiseite legen. Aber sie sollen erst geholt werden, wenn sie gebraucht werden. Die Burschen hier bringen es fertig und werfen Gegenstände auf die neuen Ziegel." Mit Argusaugen beobachtete er die Männer, die es unter seinem Blick nicht wagten, etwas zu werfen.

  • Nachdem Decius einige ANgelegenheiten im Stabsgebäude zu klären gehabt hatte, traf er wieder bei seiner CEnturie ein und ließ sofort seinen Optio antanzen.


    "Optio, zu mir!"


    Als der gerufene vor ihm stand, warf der Centuri einen demonstrativen Blick gen Barracken.


    "Wie gehen die Arbeiten voran, Valerian?"

  • Valerian hatte gerade zwei Männer zurechtgestutzt, die ihre Pause ein wenig überzogen hatten, als der Centurio herankam und ihn gleich zu sich rief. Er salutierte ordnungsgemäß und berichtete dann. "Wir kommen sehr gut voran, Centurio. Die schadhaften Balken sind ersetzt worden, da werden gerade die letzten Arbeiten ausgeführt, damit alles ordentlich hält. Das Dach muß nun wieder gedeckt werden, an vielen Stellen müssen die Wände noch verputzt werden. Und dann kommt natürlich noch das Streichen." Dachdecken ging ja schnell, wenn alles gut vorbereitet war. Und das war es. "Ich hatte vor, die Männer in zwei Trupps einzuteilen, um einen mit Dachdecken zu beschäftigen und die anderen mit den Putzarbeiten und dem Streichen. Sie werden sich dabei kaum in die Quere kommen."

  • Decius hörte sich den Bericht mit zufriedenem Gesichtsuadruck an, es schien alles wie am Schnürchen zu klappen.


    "Gut, das freu tmich zu hören. Die Aussicht, bei Verzögerungen länger in den Zelten Unterkunft zu finden beflügelt den Arbeitseifer der Männer wohl.
    Das mit den zwei GRuppen hört sich gut an, so machen wir es. Was dnekst du, wann werden die Arbeiten abgeschlossen sein?"


    Er warf noch einmal einen prüfenden Blick auf das geschäftige Treiben und kam selbst zu dem Schluss dass sie wohl eher damit fertig sein würden als zunächst gedacht.

  • Valerian legte seine Stirn in Falten. "Der Putz muß erst trocknen, bevor gestrichen werden kann. Dann muß auch die Farbe trocknen, bevor wir alles wieder einrichten können. Ich würde sagen, daß es noch etwa zwei Wochen dauert, bis wir wieder einziehen können. - Wenn das Wetter mitspielt." Aber davon ging er eigentlich aus.


    "Centurio... Gibt es eigentlich schon Neuigkeiten über Praefectus Artorius?" Daß ein Praetorianerpraefect spurlos verschwand, war schon mehr als merkwürdig. Und natürlich gab es schon reichlich Gerede.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!