[Officium] Decurio Publius Iunius Brutus

  • Mit einem Schreiben in der Hand klopfte Silanus an die Türe seines Verwandten, wartete jedoch nicht auf eine Antwort, sondern nahm sich die Freiheit heraus, nach dem Anklopfen einzutreten.


    "Salve Brutus! Ich habe tolle Neuigkeiten für dich."

  • Brutus blickte auf, wer denn da einfach durch seine Türe gestapft kam und lächelte, als er seinen Verwandten sah. Um die Etikette zu wahren erhob er sich, um dem Praefectus Respekt zu zollen.
    "Salve Silanus, bitte, nimm Platz. Möchtest du etwas Wein?" Er deutete auf einen Krug mit Wein und einen kleineren mit Wasser, zusammen mit zwei Bechern. "Was hast du denn für Neuigkeiten? Du strahlst ja richtig." Dann wartete er, bis Silanus saß und nahm dann ebenfalls Platz.

  • "Nein danke."


    Silanus winkte ab und setzte sich auf den angebotenen Platz.


    "Ich muss dir vorab gestehen, dass ich dich ohne dein Wissen dem Kaiserhof als Offizier empfohlen habe. Nunja. Ich hoffe das war in deinem Sinne.


    Jedenfalls habe ich nun endlich Antwort erhalten. Man bietet dir den Posten eines Praefectus Castrorum in Aegyptus an. Was sagst du? Es ist zwar nicht Italia oder Rom, aber ein Praefectus Castrorum in einer Legio?! Noch dazu in meiner ehemaligen Legio. Du bist dann nicht unweit von Alexandria stationiert und könntest Axilla und Urgulania kennenlernen."


    Es sprudelte regelrecht aus dem Präfekten heraus, der sich für seinen neuen Verwandten freute.

  • Ein wenig ungläubig blickte Brutus drein, als er das Gehörte versuchte zu verarbeiten. Dann begann er zu strahlen, er war erfüllt von Dankbarkeit.


    "Du hast mich dem Kaiserhof empfohlen? Mich als kleinen Decurio? Und die wollen mich als Praefectus Castrorum? Das... Das ist ja....Einfach überwältigend. Wie kann ich dir nur danken mein Freund?" stammelte er.
    "Und dann auch noch deine alte Legion? Wenn das kein gutes Zeichen ist, dann weiß ich auch nicht." Brutus malte sich die Landschaft und die Menschen in Aegytpus aus, dort mochte es jetzt bestimmt noch warm sein und nicht kalt und regnerisch wie hier in Germanien.
    Er hatte sich erhoben und ging aufgeregt hinter seinem Schreibtisch hin und her. Ihm war als könnte er die ganze Welt umarmen. Dann wurde er wieder ernst. "Ich weiß wirklich nicht, wie ich dir deine Hilfe jemals danken könnte, Silanus. Mögen die Götter dich segnen. Wann werde ich den neuen Posten antreten können und woher bekomme ich meinen Marschbefehl?"

  • "Du wirst nach Rom reisen müssen, um dort den Marschbefehl zu erhalten. Und so wie es aussieht, wirst du ihn dort von mir erhalten. Ich wurde ebenfalls nach Rom berufen. Ich soll zukünftig am Kaiserhof als Procurator dienen. Wir werden also gemeinsam reisen."


    Silanus strahlte seinen Verwandten an. Für beide hatten sich mit diesen Neuigkeiten große Chancen aufgetan. Brutus hatte mit seiner Möglichkeit Praefectus Castrorum zu werden, die oberste Sprosse einer plebejischen Karriereleiter erreicht und für Silanus war die Berufung an den Kaiserhof eine Auszeichnung, die nur wenigen zu Teil wurde.

  • KLOP FKLOPF


    Nun standen wir, Gaius und ich vor dem Büro des Decurios und warteten darauf ihm die Liste geben zu können. Glücklicherweise gab es keine groben Verfehlungen oder gar Verluste, das eine oder andere war abhanden gekommen aber solange es keine Waffen waren dürfte die Sache eher glimpflich über die Bühne gehen.

  • Brutus nahm wieder Platz, doch seine Augen stahlten immer noch. Endlich konnte er die große Stadt sehen, die Urb Aeterna, den Nabel der Welt, die Hauptstadt des allumfassenden Reiches.
    Dann lächelte er Silanus an. "Herzlichen Glückwunsch, das ist wahrlich eine große Ehre, dich in der Verwaltung des Kaiserhofes zu sehen... Gibt es schon einen Nachfolger? Und wann soll die Reise beginnen?"

  • Nach dem HEREIN von Brutus traten wir nun ein.


    Salve Decurio. Hier die Liste über Ausrüstungsgegenstämde die abhanden beziehungsweise als beschädigt gemeldet worden sind. Im grossen und ganzen sind es Kleinigkeiten. Waffen sind keine betroffen. Du kannst alles aus der Aufstellung entnehmen.


    Nachdem ich nun in Kürze eine Zusammenfassung abgegeben hatte warteten wir nun auf weitere Befehle bzw sonstiges.

  • Brutus nahm die Liste entgegen und überflog sie grob. Der übliche Verschleiß im Feld, einige Bronzeteile und Pferdegeschirre waren beschädigt, nichts aufregendes.


    Er nickte den beiden Männern zu. "Danke, ihr könnt den anderen Männern sagen dass sie den Rest des Tages dienstfrei haben, bis auf die Wachen. Erholt euch, morgen früh werden wir wieder trainieren."

  • Sie verließen das Büro des Decurio und gingen wieder in Richtung Turma um ihren Kameraden den Tagesbefehl zu überbringen.


    Auf dem Weg dorthin meint Apollonius zu Scarpus


    So wenn wir Dienstfrei haben werd ich nachdem wir uns Abegrüstet haben auf den Markt gehen und meine Lederarbeit vom Händler holen

  • Ach ja. Hast noch deine Bestellung am Markt abzuholen. Könnten anschliessend in die Taverne gehen falls du nichts anderes vorhast. Vielleicht trifft man auf ein paar nette Personen um zu plaudern. Entgegnete ich um ging mit Gaius zu der Unterkunft um den anderen bescheid zu geben

  • Zitat

    Original von Publius Iunius Brutus
    Brutus nahm wieder Platz, doch seine Augen stahlten immer noch. Endlich konnte er die große Stadt sehen, die Urb Aeterna, den Nabel der Welt, die Hauptstadt des allumfassenden Reiches.
    Dann lächelte er Silanus an. "Herzlichen Glückwunsch, das ist wahrlich eine große Ehre, dich in der Verwaltung des Kaiserhofes zu sehen... Gibt es schon einen Nachfolger? Und wann soll die Reise beginnen?"


    "Ich wurde bisher noch nicht über einen Nachfolger informiert. Vielleicht weiß der Statthalter bereits näheres. Er sollte in den nächsten Tagen hier eintreffen. Der Zeitpunkt könnte also nicht günstiger sein. Nach dieser Kurzvisite werde ich nach Rom aufbrechen. Wenn du solange warten kannst, dann wäre es mir eine Freude mit dir gemeinsam nach Rom zu reisen. Andernfalls verstehe ich natürlich, wenn du bereits vorher schon aufbrechen möchtest."

  • Ohne zu zögern schüttelte Brutus den Kopf. "Ich werde so lange warten, bis du ebenfalls abreist, ich bin noch nie aus Germania herausgekommen und bin froh, dich an meiner Seite zu haben. Außerdem ist es sicherer", meinte er.


    Dann zog er ein Stück Papyrus hervor und machte sich eine Notiz. "Ich habe hier noch etwas unerfreuliches von der letzten Patrouille. Wir haben die Lage jenseits des Limes erkundet, wie wir das öfters machen und haben dabei in einem Waldstück ein niedergebranntes Haus entdeckt, daneben zwei bis zu Unkenntlichkeit verbrannte Leichen. Den Spuren nach waren die Angreifer keine Römer, wir vermuten Germanen, können aber nicht sagen, von welchem Stamm. Ob es etwas zu bedeuten hat weiß ich nicht..." Dann legte er das Papyrus zur Seite. "Dein Nachfolger wird sich dieses Problems annehmen müssen", grinste er, obwohl ihm nicht zum Lachen war.
    Während seiner ganzen Dienstzeit hatte er noch nie so deutlich gespürt, dass es im Freien Germanien gärte und die Augen auf die Gebiete diesseits des Limes blickten.

  • Silanus nahm Brutus sein lachen nicht krumm, doch war ihm bei dieser Nachricht selbst nicht wirklich zum lachen. Er wirkte nachdenklich und sah einen kurzen Moment Gedankenvertieft an seinem Verwandten vorbei. Dann nickte er zufrieden.


    "Gut Brutus. Ich werde das weiterleiten. Gibt es sonst noch irgendetwas?"

  • Brutus schüttelte den Kopf. "Nein, sonst keine Vorkommnisse. Wenn der Besuch des Legatus vorbei ist, werden wir aufbrechen können. Ich werde alles nötige veranlassen, damit du dich ganz auf unseren Gast konzentrieren kannst."
    Er blickte ein wenig wehmütig drein, die letzten Tage wollte er noch sinnvoll nutzen. "Möchtest du vielleicht jetzt eine Erfrischung oder musst du wieder weiter?" fragte er ihn dann und deutete auf den Becher.

  • Der Morgen hatte mit großer Geschäftigkeit begonnen, der Tag der Abreise rückte langsam näher und Brutus hatte sich daran gemacht, die Regale mit Schriftrollen, die Berge von Schreibtafeln und die Halden von Papyri zu sortieren, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und seine bescheidenen Habseligkeiten in die Reisekisten zu packen, die er hatte heranschaffen lassen.
    Zwischen Inventurlisten und Patrouillenberichten, die vor sich hinstaubten und gilbten saß er auf seinem Scherenstuhl und dachte an das warme Italien. Wie dort wohl sein würde? Die große Stadt Rom und ihre Bewohner. Seufzend zog er noch einmal Claras Brief hervor und las ihn durch. Bei seiner Ankunft würde er hoffentlich genug Zeit haben, um sich von Romanus das Haus zeigen zu lassen, wo sie wohnte. Bei dem Gedanken an ein Wiedersehen machte sein Herz einen Satz. Wie lange war es nun schon her? Zwei Jahre? Beinahe eine Ewigkeit und nachts hatte er sich manchmal Sorgen gemacht, ob sie überhaupt gut angekommen war und über die Gründe ihrer Abreise.


    Kopfschüttelnd legte er die Schriftstücke seiner Bürgerrechtsverleihung in die Kiste, zusammen mit seiner Toga und einigen Schreibsachen. Dort wo er hin wollte, von dort kam der Papyrus schließlich, also würde er keinen mitnehmen. Gedankenverloren schweifte sein Blick über die nun leeren Regale. Er würde die Räumlichkeiten vermissen, die Männer und das Lager... Seine Familie... Nur zögernd kam er wieder in die Wirklichkeit zurück, nahm sich einen Hammer und Nägel und machte sich daran, die Kiste zuzunageln. Er hatte einen leichten Wagen besorgt, die Pferde würden sie an den Mansiones wechseln können, nur seinen Hengst Stratos würde er mitnehmen, nachdem er ihn gekauft hatte. Billig war er nicht gewesen, da er noch jung war, aber Brutus wusste, dass er sein Geld wert war. Dann machte er sich daran die zweite Kiste zu füllen.

  • Zitat

    Original von Publius Iunius Brutus
    Brutus schüttelte den Kopf. "Nein, sonst keine Vorkommnisse. Wenn der Besuch des Legatus vorbei ist, werden wir aufbrechen können. Ich werde alles nötige veranlassen, damit du dich ganz auf unseren Gast konzentrieren kannst."
    Er blickte ein wenig wehmütig drein, die letzten Tage wollte er noch sinnvoll nutzen. "Möchtest du vielleicht jetzt eine Erfrischung oder musst du wieder weiter?" fragte er ihn dann und deutete auf den Becher.


    "Nein danke Brutus. Ich muss weiter. Es gibt heute noch einiges zu erledigen. Man sieht sich."


    Silanus nickte seinem Verwandten zu und verließ das Officium.

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