Natürlich war es ihr peinlich. Wenigstens das. Einen Moment erfüllte mich Genugtuung, doch im nächsten war sie schon wieder verflogen. Auf die Idee, sie jemals damit erpressen zu können, kam ich erst gar nicht. Wie auch, wo doch - wie ich glaubte - halb Rom von diesem allzu offensichtlichen Fehltritt Kenntnis hatte? Ich ließ das schlechte Gewissen einen Moment wirken, allerdings war ich niemand, der sich an Scham oder Leid eines anderen erfreute, so dass ich recht schnell danach wieder das Wort ergriff. "Ich werde mich über den Vorfall nicht weiter äußern noch weiter darüber nachdenken, du sollst aber wissen, dass ich dieses Versprechen nicht eines Tages bereuen möchte." Was damit gemeint war, sollte auf der Hand liegen. Im Grunde war es ihre Sache, mit wem sie sich einließ, doch ich konnte und würde nicht tolerieren, dass sie mich zum Gespött der Gesellschaft machte, indem sie mir öffentlich Hörner aufsetzte oder mir sogar einen fremden Bastard als den meinen verkaufte. Dennoch war ich um des Friedens willen bereit, nichts mehr zu dieser offensichtlichen Entlgeisung zu sagen. Ein anderer hätte an meiner Stelle vermutlich nicht einmal mehr hier gesessen, geschweige denn, überhaupt die Frage gestellt, die ich ihr eben gestellt hatte.
Das Versprechen sollte meinen guten Willen zeigen, gleichzeitig hätte ich damit einen Stein im Brett, den ich wohl irgendwann einmal zu meinen Gunsten ansprechen konnte. Die Röte in Celerinas Gesicht bereitete mir beinahe ein ansatzweise schlechtes Gewissen, und ich beschloss, es dabei bleiben zu lassen. Ich war nun also wieder verlobt. "Es gilt nun natürlich, einiges zu planen. Ich würde dich gern zu deinen Vorstellungen bezüglich der Festivitäten befragen. Und selbstverständlich müssen wir das Verlöbnis noch eintragen lassen", überspielte ich also die unangenehme Situation und brachte gar ein Lächeln zustande.