Nachunterrichtliches (Be)sprechen und (Kennen)lernen

  • War sie etwa ein wenig nervös? Phelan fand es wirklich süß, dass sie etwas unsicher zu sein schien, hoffte aber gleichzeitig, dass sie sich nicht dagegen entscheiden würde. Sie fing an etwas unruhig zu werden, ihr schien ein wenig schwindelig zu sein, er hielt ihren linken Arm "Fühlst du dich nicht wohl?" Ihre Haut war so sanft und weich wie ein Pfirsich, so weiche Haut hatte er noch nie zu vor berührt und ein Gefühl durchdringte ihn, als ob ganz viele kleine Blitze durch seine Finger in Richtung Herz geleitet würden. So etwas hatte er noch nie zu fühlen vermocht. Als er sie dann los ließ, nachdem sie sich wieder gefangen zu haben schien, verringerte sich die Anzahl der kleinen Blitze, aber sie verschwanden nicht alle.
    Als sie dann anfang von dem Diana Tempel zu sprechen strahlten seine Augen, es wäre so wundervoll sie in Germania zu haben. Er würde ihr alles zeigen und mit ihr dort viel Zeit verbringen. Doch sie schob schnell hinterher, was kommen musste. Der Duccier nahm wieder seine korrekte Haltung an, die doch von etwas Betrübtheit gezeichnet war. "Natürlich, .. das verstehe ich voll und ganz, ich würde als Vater auch nie meine Tochter, eben wenn sie so bezaubernd wäre wie du, einfach so herumreisen lassen." bei dem Wort bezaubernd lächelte er ihr chamant zu. Forsch? Nein, forsch war es auf keinen Fall, es war einfach nur die Wahrheit.
    Pontifex? Sie zog ein großes Ziel in erwägung, was sie ja - so wie sie es sagte - nicht direkt anstrebte. Sacerdos bleiben war auch erstmal genau wie in ihrem in seinem Sinne. "Pontifex, wenn Rom so eine schöne Frau als Pontifex zu Teil werden würde dann können sich die Römer wirklich sehr glücklich schätzen.. vor allem die Götter!"
    Und schon wieder musste er sie anlächeln "Was meinst du, wie fänden es wohl die Germanen wenn ich Pontifex in Germania werden würde?" Phelan brach in ein kleines Gelächter aus, hätte er keinen Bart, würden ihn die Römer bestimmt für eine Frau halten. "Spaß bei Seite, ich habe auch vor erst einmal sacerdos zu bleiben und mich um die Angelegenheiten des Cultus in Germania zu kümmern, wenn erst einmal alles festen Boden unter den Füßen hat, schaue ich mal, was sich noch so machen lässt. Pontifex wäre schon ein Traum, wenn er für mich in Erfüllung gehen würde.
    Er dachte kurz nach, was seine Verwandten dazu sagen würden. Loki wäre sicher begeistert von seinem Engangement, jedenfalls hoffte er das, denn dieser Germane war eher sparsam mit seinem Lob, umso mehr war es aber Wert! Über die Gedanken an seine Verwandten kam er wieder auf Flava ..
    "Leider ist dieser Spaziergang nicht ewig, ich habe dir jetzt alles gezeigt und muss mich so langsam auf den Heimweg machen, es gibt noch viel zu tun... also .. ehm .. wann sehen wir uns wie .. also wann wollen wir auf den Aventin?" Am liebsten würde er schon am nächsten Tag mit ihr Aufbrechen, aber das lag nicht nur in seiner germanischen Hand.

  • Er berührte sie am Arm, stützte sie damit leicht. Und in diesem Augenblick war das auch kurz nötig, denn Flava fühlte sich plötzlich ziemlich schwach auf den Beinen. Fast schon erschrocken blickte sie auf und versuchte, die Haltung zu wahren. Dass sie sich in aller Öffentlichkeit so peinlich benehmen würde, das war ja wirklich kaum auszudenken. Und doch fühlte sie sich, wie es in so manchem Gedicht einmal beschrieben wurde. Aber sie wollte sich nichts anmerken lassen, immerhin war sie eine anständige junge Dame.
    “Es geht schon. Ich fühlte mich nur eben ein wenig schwindelig.“ Hatte sie das jetzt wirklich gesagt? Verdammt. Und sein Kompliment half auch nicht wirklich, denn Flava musste ungewollt Lächeln dabei. Sie heftete ihren Blick auf die Pflastersteine vor ihr, um ihn nicht so direkt anzulächeln. Sie wusste, würde sie ihn ansehen, würde sie noch rot werden, und das wäre dann die vollkommene Katastrophe, hier so auf offener Straße.
    “Oh, bestimmt wärst du aber ein hervorragender Pontifex. Du könntest das ja auch in Germania dann sein, die benötigen doch sicher auch immer jemanden, der sich so für den Cultus engagieren will.“
    Nun blickte sie doch noch einmal kurz auf, und schaute ihm kurz in seine blauen Augen. Dabei musste sie wieder lächeln, also schaute sie rasch wieder zu den Tempeln hinüber.
    “Aber sacerdos publicus ist für den Anfang sicher eine ehrbare Aufgabe, mit der man dem Cultus gut dienen kann.“
    Sie gingen noch ein bisschen, als Verus meinte, er müsse gehen. Flava musste eigentlich auch nach Hause, aber sie wollte eigentlich noch gar nicht. Sie hätte gerne noch länger mit ihm spazieren können, und seine Worte machten sie seltsam traurig.
    “Nun… morgen? Oh, oder ist das zu früh? Du hast sicher viel zu tun, du hast ja bald deine Prüfung, und da gibt es ja sicher vieles, was du noch erledigen musst. Ich möchte dich da nicht irgendwie davon abhalten oder dir zur Last fallen. Es geht auch an jedem anderen Tag.“
    Den letzten Satz hätte sie vielleicht nicht sagen sollen, aber nun war er schon heraus. Überhaupt war sie doch sehr forsch gewesen mit ihren Worten, und sie hoffte, er empfand sie nun nicht als zu aufdringlich.

  • Ihr schien es irgendwie peinlich gewesen zu sein, dass sie kurz schwächelte, was Phelan allerdings überhaupt nicht schlimm fand.
    Pontifex in Germania? Das hatte er doch gerade gesagt. "Eben deshalb meinte ich ja in Germania. Rom wäre auf Dauer nichts für mich, da müsste es schon einen sehr triftigen Grund geben, der mich hier halten würde." Bei seinem letzten Satz schaute er ihr in die Augen. Stille. Immer noch Stille. Er sagte.. nichts. Kein Wort. Kein Ton. Nein das ging nicht, da wollte er gar nicht erst dran denken, sie würde es so oder so nicht wollen. Schnell wollte er irgendetwas sagen "Morgen! Morgen ist super, Morgen ist gut!" drei mal Morgen? Flava müsste denken er hätte wohl einen Sonnenstich so bescheuert hatte er das ausgedrückt. Er freute sich dennoch sehr darüber, sie morgen schon wieder sehen zu können. "Da meine Abreise schon bald ist, möchte ich keinen Tag verschenken und ihn solieber nutzen. Ich war sehr fleißig und mir fehlt nicht mehr viel bis ich mich komplett als firm erachten kann, nur noch wenige Seiten die ich lesen wollte, aber das tue ich nachher schon!"
    Überrascht. Ja, er war wahrlich überrascht über ihre Antwort. Der Duccier ätte nicht nur im geringsten erahnt, dass sie das sagen würde, er dachte eher, dass noch andere Männer sie treffen wollten und sie daher erst in ein paar Tagen könnte. Aber das konnte auch nicht sein, wie sie schon sagte, dass ihr Bruder gut auf sie aufpassen würde, eben jener würde sowas nicht zulassen.
    Der Germane führte die junge Decima in Richtung Eingang des Tempelbezirks.
    Nun müsse er sich verabschieden. Ein schweres Unterfangen.
    "Nun gut Flava, ich denke bis hier und nicht weiter, schließlich beginnt jenseits dieser Straßen die Öffentlichkeit derer, die sich als Plappermäuler schimpfen und ich möchte nicht, dass du kurz nach deiner Ankunft schon wegen mir einen schlechten Ruf erntest."
    Am liebsten hätte er sie noch einmal berührt, aber das war wirklich zu viel des guten, für den Anfang jedenfalls. Es würde noch ein paar Tage geben, in denen er bestimmt nochmal die Gelegenheit bekommen würde.
    "Vale Decima Flava, ich wünsche dir noch einen schönen Tag und komm gut nach Hause. Ich freue mich sehr auf Morgen." Mit einem Lächeln verabschiedete er sich von der wunderschönen Frau und drehte sich um. Er strich seine Haare mit der rechten Hand nach hinten, hielt sie so fest und drehte sich noch einmal um, während er rückwärts weiterging. Phelan musste einfach nochmal zurück blicken, um sie zu sehen.
    Das Lächeln würde er bis morgen nicht mehr wegbekommen.

  • Wie wild flatterte Flavas Herz, als er sie bei seinem „triftigen Grund“ so ansah. Er wollte damit doch wohl nicht andeuten, dass er…? Oder doch? Und wenn er es wirklich so meinte, wie sie dachte, sollte sie ihn dann wegschicken, oder durfte sie sich dennoch mit ihm treffen und ihn kennen lernen? Oh, ihr Bruder würde ihm den Kopf abreißen, wenn er davon irgendetwas erfuhr! Und doch konnte sie nur seinen Blick erwidern und hoffte, dass er es so meinte, wie sie es aufgefasst, hatte.
    “Ja, morgen ist wunderbar“, stimmte sie ihm wenig brillant zu. Doch dann erwähnte er seine baldige Abreise, und Flava wurde ein wenig traurig. Sie löste ihren Blick von seinen Augen, damit er nichts bemerkte. Immerhin war es nicht schicklich und nicht angemessen, so zu reagieren, das wusste Flava sehr wohl.
    Sie begleitete ihn zum Ende des Tempelbezirks, als er sich von ihr verabschiedete. Es war süß von ihm, dass er sich so um ihren Ruf sorgte, und schüchtern schenkte sie ihm ein kleines Lächeln, was sie nicht sofort unterdrücken konnte. Aber dann wurde sie doch traurig, als er gehen musste, und im ersten Moment konnte sie nicht einmal etwas sagen. Erst, als er schon einige Schritte von ihr entfernt sich ins Haar griff und sich noch einmal umdrehte und zu ihr schaute, löste sie sich aus ihrer Starre und rief ihm auch ein schüchternes “Vale“ hinterher.
    Sie blieb noch stehen, schaute ihm hinterher. Ihr Herz flatterte wie ein gefangener Schmetterling, und sie fühlte sich so leicht und beschwingt. Sie konnte es kaum erwarten, dass der nächste Tag wurde. Sie wollte ihn unbedingt wieder sehen. Sie wollte sich unbedingt noch einmal mit ihm unterhalten. Und auf keinen Fall durfte ihr Bruder etwas davon erfahren.
    Als sie Verus nicht mehr sehen konnte, machte sich auch Flava auf den Weg nach Hause. Noch nie fiel ihr der so schwer und so leicht zugleich.

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