cubiculum Laevina | Cousinen unter sich

  • In einer Hand den saftigen, roten Apfel haltend, welchen sie sich vorhin hatte erhaschen können, spazierte Severa vom Atrium aus kommend gemächlich durch die etlichen Gänge der Villa Aurelia. Die Räume wurden mit hellen Sonnenstrahlen durchflutet. Es war ein wunderschöner, sonniger Herbsttag.
    Dezent umhüllt von einer hellgrünen, schlicht hergestellten Stola durchquerte die Patrizierin langsamen Schrittes den Korridor, während sie genüsslich von ihrem Apfel abbiss. Ohne ein konkretes Ziel streifte sie umher. Heute war einer dieser Tage, an denen man einfach raus gehen musste. Das wundervolle Wetter forderte einen förmlich dazu auf, sich ins Freie zu begeben. Unverhofft musste die Aurelia plötzlich daran denken, dass Laevina und sie geplant hatten, sobald es ihnen möglich war einen Spaziergang zu machen. Heute wäre der perfekte Tag dafür!
    Es dauerte nicht lange, bis Severa vor Laevinas Zimmer stand. Viel früher hätte sie hier her gehen sollen. Es waren bereits Tage, wenn nicht sogar eine Woche seit ihrer Ankunft in Rom vergangen.
    Severa erhob ihren Arm, um vorsichtig anzuklopfen. Ihre silbernen Armreifen raschelten hierbei euphorisch. Einen Moment verharrte sie jedoch. Einen kritischen Blick warf sie auf ihre Kleidung. Hastig strich sie ihre Stola glatt. Fummelte nervös an ihrer Frisur herum. Es war nicht auszudenken. Wenn ihr Erscheinungsbild nicht makellos war. Perfektionismus war seit jeher eine der größten Schwächen Severas. Die Aurelia setzte erneut an. Und klopfte einmal.

  • Ich war in meinem Zimmer und langweilte mich. Zumindest wusste ich nicht so recht, was ich machen sollte. Ich hatte an diesem Tag noch nicht viel gemacht, war nur ein wenig im Haus umhergeirrt und hatte lange im Atrium gesessen. Nun war ich aber zurückgekehrt und hatte mir in Folge von Ermangelung anderer sinnvollerer Tätigkeiten eines meiner neuesten Kleider angezogen und bewunderte mich gerade, als es an der Tür klopfte. Ich hatte Tilla losgeschickt, mir etwas zu Trinken zu besorgen, also dachte ich, sie wäre es. Also öffnete ich die Tür schwungvoll und fragte noch, bevor ich sehen konnte, wer davor stand: "Na, wie gefällt es Dir?"
    Als ich Severa sah, kicherte ich und zog sie schnell in mein Zimmer. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatten wir fast keine Zeit gemeinsam verbracht, seit sie in Rom angekommen war. Aber das würde sich heute vielleicht ändern?

  • Severa musste lachen als ihre Cousine sie unmittelbar mit sich in ihr Zimmer zog, nachdem die Tür binnen weniger Sekunden aufging und eine gut gelaunte Laevina erschien. Im selbigen angekommen ließ sie sich zunächst auf einen Stuhl nieder sinken und begutachtete das Zimmer iher Cousine aufgewühlt.
    "Das sieht ja total schön aus hier!",
    lobte sie das Nämliche daraufhin und strahlte. Lange konnte Severa sich natürlich nicht auf ihrem Stuhl halten, sodass sie sich folglich prompt von jenem erhob und sich Laevina zuwandte. Aufgeregt fuchtelte sie mit ihren Armen herum und musste erneut kichern. "Aber ich hätte auch nichts anderes erwartet!",
    versicherte die Aurelia und zwinkerte ihrer Verwandten schelmisch zu. "Es ist so bedauerlich, dass wir seit ich hier bin noch nichts unternommen haben, oder? Ich finde das sollten wir dringend nachholen, was meinst du? Ich muss dir sowieso noch so viel erzählen!" Die Patrizierin zappelte derart aufgekratzt in dem Raum herum, sodass Menschen, welche die Aurelierin nicht kannten, denken würden, sie sei wahnsinnig. Severa indes ließ ihrer aufgestauten Freude, die sie bei Orestes so unterdrückt hatte, freien Lauf.
    "Ich freu mich ja so dass du hier bist!" wiederholte die junge Frau zum x-ten Mal und lächelte vergnügt vor sich hin. "Wie wärs, sollen wir in die Stadt gehen, also jetzt?"
    Ihre Augen weiteten sich entzückt und sie klatschte beschwingt in die Hände. Zwischenher hatte die junge Patrizierin in die nahe stehende Obstschale gegriffen und nahm sich eine Traube, während sie das cubiculum ihrer Cousine erneut zu mustern begann. "Ich meine, wir können ja einen ausgedehnten Spaziergang machen und danach auf die Märkte gehen."

  • Severa setzte sich und stand wieder auf und hüpfte in meinem Zimmer herum. Ich fand es noch nicht so hübsch aber das konnte ich ja noch ändern. Ich war etwas angesteckt von Severas Übermut und klatschte begeistert in die Hände, als sie einen Ausflug vorschlug.
    "Ja, klar! Lass uns gleich aufbrechen!" Mir fiel ein, was Corvi gesagt hatte und ich fragte sie: "Hast Du einen Leibwächter oder müssen wir jemanden aus dem Haus mitnehmen?" Sollte ich Tilla mitnehmen oder lieber nicht? Sie würde nicht stören und im Zweifelsfall konnte sie uns einige Einkäufe tragen oder unser Ansehen auf der Strasse steigern... sie stellte immerhin unser "Gefolge" dar.
    "Ich muss unbedingt einkaufen gehen! Lass uns bei Corvinus vorbeischauen, vielleicht legt er mir etwas Geld aus...", sagte ich schmunzelnd. Ich schaute zur Tür, da ich mit Tilla jeden Moment rechnete. Während ich geredet hatte, hatte ich immer wieder Severa am Arm oder an der Hand gefasst oder berührt. Ich merkte es nicht, aber mir fehlte körperlicher Kontakt zu jemand vertrautem. Nicht dass ich je oft in den Arm genommen worden wäre, aber in letzter Zeit fehlte es mir besonders.

  • Ganz still war sie den ganzen Morgen hinter der Herrin hinterhergetapst, bemerkte ihre Unruhe und wunderte sich, warum Laevina sich keine Beschäftigung aussuchte. Die anderen Erwachsenen hatten immer was zu tun und zu erledigen.. nur diese junge Frau hatte nichts davon. Mit gesenktem Kopf ging sie an jedem Sklaven dem sie begegneten vorbei und überlegte was über sie 'die verschenkte Stumme' getratscht wurde. Hoffentlich nur Gutes! Irgendwann kamen sie wieder in Laevinas Räumen an und Tilla bekam einen Auftrag.


    Mit klingelnden Glöckchen am Gürtel verschwand sie in den Gängen Richtung Küche und kehrte mit einem vollgestellten Tablett zurück. Köchin Niki hatte sich einmal mehr nicht nur für Getränke sondern auch für jeweils eine Schale Obst und Walnüsse entschieden. Sie sah schon von weitem, dass die Tür zu war und seufzte stumm. Diesmal würde sie die Füße einsetzen, um reinzukommen. Bombombom 'klopfte' Tilla an und trat von der geschlossenen Tür zurück, um anschliessend die Hüfte zu bewegen wegen der Glöckchen. Klingelinglingling

  • "Callias und meine Berenice, aber wir können ja auch noch einen anderen Sklaven mitnehmen, oder?",
    antwortete Severa, als sich ihre überschüssige Energie etwas gemildert hatte. "Seit ich hier bin war ich noch nicht ein einziges Mal auf den Märkten. Ist das nicht grauenhaft? Dabei brauch ich doch jetzt so viele neue Kleider, in den Lumpen hier", sie deutete auf ihre Stola, "Kann ich mich wohl kaum irgendwo blicken lassen!" Natürlich übertrieb Severa maßlos. Auch wenn es in jenem Moment nur eine schlichte Stola war, die sie anhatte, so war es dennoch eine edle und vor allem teure gewesen. Unbewusst nur nahm sie die Berührungen ihrer Cousine wahr. Sie waren sicherlich unbeabsichtigt gewesen. Severa dachte sich nichts weiter dabei. "Oh, natürlich! Wir brauchen ja noch Geld...", entgegnete die junge Patrizierin breit grinsend. "Marcus hat ja genug davon.", brachte Severa lachend hervor und ließ sich mit gespielter Erschöpfung auf das Bett fallen, ehe sie sich wieder aufrichtete um sich erneut eine Traube aus der Obstschale zu erhaschen. "Also, sollen wir jetzt los gehen? Oder willst du zuerst auf die Märkte?" Severa selbst hatte das Begehr nach einem ausgedehnten Spaziergang durch einen der Parks auf dem Esquilin, danach konnten die beiden Cousinen ja eine schöne, lange Shoppingtour und die Märkte unsicher machen! Ihre zartgrüne Stola raffend stand sie wieder auf und setzte bereits zum Gehen an.


    Einen Moment lang verharrte Severa jedoch und wandte sich etwas überrascht Laevina zu, als sie ein Pochen aus Richtung der Tür vernahm. Ohne ein weiteres Wort wollte die Patrizierin schon die Tür öffen, hielt dann jedoch inne, ein einfaches "Herein" genügte schließlich auch, und das überließ sie ihrer Cousine.


    [SIZE=7]/edit: dies und das ausgebessert...*sfz* sorry, bin im Moment irgendwie unkreativ =D[/SIZE]

  • "Ich habe auch eine Sklavin von Corvinus gekriegt! Tilla. Sie ist stumm, aber ein gutes Mädchen. Sie können wir auch mitnehmen."
    Ich stand nicht wirklich gut da, neben Severa: Sie hatte gleich zwei Sklaven, die sicher nicht stumm waren und bezeichnete ihre teuren, wenn auch schlichten Klamotten als Lumpen. Aber die seltsamen Gefühle blieben nicht einmal eine Sekunde in meinem Kopf, dann waren sie schon wieder vergessen.
    Ich grinste meine Freundin an, als sie so von ihrer Kleidung sprach, denn ich wusste dass sie es zwar ernst meinte aber auch wusste, wie übertrieben diese Äuserung war. Dennoch nickte ich bekräftigend mit dem Kopf! Dringend mussten wir einkaufen gehen! Aber erst einmal konnten wir durch einen der zahlreichen Parks flanieren und erzählen, erzählen, erzählen.
    Wie meine Cousine sprang ich auf und wollte Severa übermütig an der Hand aus dem Zimmer führen, als es rummste.
    Ich blieb erschrocken stehen, doch dann war das Klingeln zu hören, dass mir mittlerweile bekannt war und ich lachte. "Das muss sie sein!" Ich öffnete die Tür und es war natürlich Tilla. Ich wandte mich an sie und sagte: "Stell das Tablett gleich hier ab! Wir wollen in die Stadt. Kommst du mit?", das letzte war natürlich keine echte Frage, aber durch Tillas zutrauliche Art und die Behandlung die sie von Ursus und Corvinus genoss, war auch ich unbewusst schon dazu übergegangen meine Befehle auf etwas freundlichere Art auszudrücken.
    Dann wieder an Severa gewandt, deren Hand ich mittlerweile wieder freigegeben hatte, sagte ich: "Ja, lass uns sofort losgehen, aber zuerst schauen wir noch bei Corvinus vorbei!"
    Wir gingen los, doch dann fiel mir noch etwas ein und ich schickte Tilla los, Severas Sklaven zu holen. Zu zweit kamen wir also zu Corvis Büro.

  • "Oh, ja. Tilla nehmen wir dann auch mit! Das dürfte ja genügen.", meinte Severa lächelnd an ihre Cousine gewandt. Noch konnte die Nämliche sich nicht vorstellen, wie Laevina mit einer stummen Sklavin kommunizieren konnte. Spätestens jedoch bei ihrem Ausflug dürfte sich jene Frage beantwortet haben. Jetzt war Severa noch viel aufgeregter als sie es ohnehin schon war! Die Freude keimte in ihr und am liebsten hätte sie ihre beste Freundin stürmisch umarmt. Laevina öffnete alsbald die Tür und als wäre es vorhersehbar gewesen: Tilla stand davor. Mit einem neugierigen, undamenhaften Blick musterte sie prüfend das junge Sklavenmädchen. Sie besaß ein unglaublich niedliches Gesicht! Da tat ihr der Gedanke, dass Tilla stumm war, irgendwie Leid. Mitfühlend sah sie die stumme Sklavin an, wandte sich jedoch schnell wieder ab, als sie sich darauf besann, nur eine Sklavin vor sich zu haben. Severa blinzelte nachdenklich. Wunderte sich etwas, dass Laevina ihren Befehl in einer Frage formulierte. Vermutlich lag es an dem unschuldigen Antlitz Tillas, welches jeden dazu verlanlagte, sie nett zu behandeln. "Gut. Dann mal los!", entgegente sie auf Laevinas Aussage hin und im nächsten Moment schon ergriff sie ihre Hand und stürmte mit ihr aus dem Zimmer.

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