[Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)

  • Agrippa war wieder einmal unterwegs und streifte in Rom umher als er den Weg zu den Prätorianern einschlug. Vielleicht könnte er versuchen bei den Cohortes Urbanae unterzukommen. An der Porta angelangt fragte er den Torposten:
    Guter Mann wo kann ich mich hier melden? Mein Name lautet Aulus Helvetius Agrippa und ich würde gerne beitreten. Agrippa hatte wieder sein arrogantes Senatorensöhnchengesicht aufezogen.

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    Caius Raecius Fimbria



    So langsam ließ der Andrang am Westtor wieder nach. Die Handwerker und Lieferanten waren durch, Boten und Meldegänger weitgehend ausgeschwärmt. Bis zum Ende der Wache würde es hier erfahrungsgemäß eher gemächlich zugehen. Kein Problem also, den dünnen Verkehrsstrom alleine abzuwickeln, aber langweilig. Wie lange war Antias jetzt schon weg? Nicht lange. Was aber, sollte Fimbria von einem jähen Bedürfnis übermannt werden? Schon der Gedanke daran verleitete seine Blase zu einem latenten Phantomreiz. Na toll. man kann sich seine Probleme auch herbei denken, dachte er kopfschüttelnd und zog es vor, sich von seinen diffusen Befürchtungen ab- und stattdessen dem jungen Burschen zu zu wenden, der offensichtlich nichts besseres mit seiner Freiheit anzufangen wusste, als sie dem Kasernenleben zu opfern. „Salve Civis.“ lächelte Fimbria gutmütig. „Also .. wer unseren Reihen beitreten will, meldet sich im Officium Conducendi. Wenn du vom Tor einfach immer geradeaus gehst, kommst du zur Principia. Die zweite Tür auf der linken Seite der Querhalle führt zum Rekrutierungsbüro.

  • Zitat

    Original von Apolonia
    .. Nicht nur um Antias zu verdeutlichen was sie meinte, sondern auch um ihn zu animieren doch noch, bevor sie hier weg mussten, zu dem zu bringen, dass zu machen was ihnen ein so großes Bedürfnis war, griffen ihre Hände nach vorne um sich suchend unter seine Tuniken vor zu arbeiten, während ihre Augen ihn entgegen leuchteten. Schließlich wusste sie um die Wirkung ihrer Augen. Eine schnelle Nummer musste einfach noch möglich sein, so als Trostpflaster, für die lange Wartezeit oder als Anreiz, doch noch eine Lösung für die nächste Zeit zu finden. Die könnte er ja suchen, wenn sie wieder weg war.



    Auf der anderen Seite des Bauholzstapels wurden rumpelnd irgendwelche Bretter bewegt, Antias schenkte dem Lärm kaum Beachtung. Bis diese Mauer an Material abgetragen war, würde seine Wache längst zu Ende sein. Wenn man mal davon absah, dass er seinen Posten verlassen hatte, um sich mit seiner Geliebten in einer dunklen Ecke der Castra zu verlustieren, und dabei noch großzügig außer acht ließ, dass es sich bei der Geliebten um eine entlaufene Sklavin handelte, war im Grunde alles in bester Ordnung. Wie zur Bestätigung dieser infantilen Auslegung der Lage, kamen leise Worte der Zustimmung über Apolonias’ volle feuchte Lippen. Sie verstand also, das beruhigte ihn zumindest einigermaßen, wirklich zu erleichtern vermochte es ihn nicht. Wahre Erleichterung konnten ihm Worte alleine nicht verschaffen, musste er sich eingestehen. Für welche Art von Leben wollte er sich denn hier zusammenreißen, wenn sich die wärmste und pulsierendste Form direkt in seinen Armen manifestierte? So mühsam er auch versuchte, seine Selbstbeherrschung aufrecht zu erhalten, bei dem Wort `Schlupfloch` kam sie ihm endgültig abhanden. Schaudernd spürte er kühle weiche Hände unter seiner Tunica, zog Apolonia mit der linken Hand an sich, fummelte mit der anderen sein Cingulum von der Hüfte und ließ Gladius und Pugio vorsichtig zu Boden gleiten. Fahrig flatternd verfingen sich seine Finger in den stramm gezurrten Lederriemen des Spangenpanzers. Diese scheiß Lorica! fluchte er im Geiste. Sitzen konnte man kaum damit, liegen schon gar nicht, nicht einmal ohne Hilfe an- oder ausziehen konnte man das Ding! Sei’s drum, wer in ihr zu kämpfen gelernt hatte, brachte darin auch kreativere Übungen zustande.


    Lächelnd nahm er Apolonia die Palla von den Schultern, raffte ihre Tunica, hob seine entlaufene Serva hoch und drückte sie sanft gegen die gehobelten Bretter. Bis zur schieren Unerträglichkeit gesammelt drängte er sich ihr keuchend entgegen, der scharfe Angsthauch, der sie umweht hatte verflüchtigte sich und ließ wieder die salzigen Wogen des altbekannten Ozeans aus ihr zu rauschen. Weit nach hinten gebeugt bot sie ihm die schwere Süße ihres halb geöffneten Mundes dar, ihre zuckenden schwellenden Lippen, die ganze sengende Hitze ihres lodernden Lebens. Je kürzer ihrer beider Atemstöße wurden, desto länger dehnten sich die Augenblicke in die uferlosen Weiten der Zeit, kehrten sich um, trugen sie aus den klammen Herbstnebeln hinaus unter einem flirrenden Sommerhimmel hindurch in duftende Frühlingswolken. Ihre Herzschläge wüteten Gewitterstürmen gleich bis sie schließlich schwer und erlösend aufeinander niedergingen wie Mairegen.

  • Zwei Dinge gab es, die derzeit festen Bestand in Apolonias Leben hatten. Da war zum einen, ihre Liebe zueinander und zum zweiten, was dazu gehörte, die Lust aufeinander. Letzteres hatten sie gerade so gut es an diesem Ort und bei diesem seltsamen Zusammentreffen ging, voll und ganz ausgekostet. Sie waren beide auf ihre Kosten gekommen. Ja Antias war ein wahrer Könner was das betraf. Sie musste es ja schließlich wissen, sie kannte sich aus, auch wenn das hier etwas ganz anderes war. Das hier war Apolonia selbst und nicht die Lupa.
    Träumerisch ihren Kopf nach hinten gelegt blickte sie zum Himmel, ließ alles für einige Augenblicke Nachwirken, hörte ihrer beiden raschen Atem. Was wäre das für ein Leben, wenn sie sich täglich sehen könnten. Wie um die im Hintergrund lauernde Traurigkeit, ob ihrer baldigen Trennung weg zu drücken, suchten ihrer Lippen die seinen, schmeckten sie und schon forderte ihre Zunge mehr. Ihr Verstand versuchte einen leisen Einwand, nicht dass er Schwierigkeiten bekommt, sei ruhig, vernünftig treib es nicht auf die Spitze, doch Herz und Körper wollten etwas ganz anderes. Enger, fester drückte sie sich wieder an Antias heran. Ein lautes Husten ganz in ihrer Nähe ließ erschrocken zurückweichen und erstarren. Ein Brett polterte zu Boden und gleich darauf war ein Fluchen zu hören. Reflexartig hielt sie den Atem an, lauschte, wartet darauf dass es leiser hinter diesem Bretterstapel würde. Nein es musste für heute genug sein, schließlich liebte sie ihn und er sollte keine Schwierigkeiten bekommen. Sie hatte schon mehr bekommen als sie sich vor ihrem Kommen erhofft hatte.[SIZE=7] „Ich muss gehen, es ist besser für dich“, [/SIZE]flüsterte sie und trennte sich ganz von ihrem geliebten Antias. Fahrig strich sie ihre Kleidung zurecht und schaute sich suchend nach ihrer Palla um.

  • Wieder war Antias hinter die Dinge vorgedrungen, und wieder hatte er Apolonia dort gefunden. Behutsam zog er sich aus ihr zurück und legte seine heiße Stirn an die ihre. Ein paar atemlose Augenblicke waren sie völlig allein miteinander gewesen, nicht nur vor der Welt verborgen, sondern aus ihr verschwunden. Nur sie und er. Noch immer spürte er die herbfrische Würze von losgelöster Freiheit auf der Zunge, das wilde Aroma eines Lebens ohne Gestern und Morgen. Schwer atmend ließ er Apolonia kosten, träufelte ihr etwas davon ein, schmeckte ihre kleinen Zähne, ihren Gaumen, ihre Zunge. Eine klaffende Wunde hatten sie der tobenden Zeit geschlagen, eine stille Kluft, die sich nun wieder wuchernd um sie zu schließen begann. Wenn sie dieses rasende Ungetüm endgültig besiegen wollten, durften sie sich nicht mit ein paar dampfenden Blutstropfen zufrieden geben. Er musste Apolonia von hier fort bringen, die Castra waren der denkbar schlechteste Ort, um sich gegen Zwang und Konventionen aufzubäumen. Auch Apolonia hatte wieder die Wirklichkeit betreten und sich sanft aber bestimmt von ihm gelöst. Ja, sie musste gehen. Aber nicht, weil es besser für ihn war, sondern weil es noch viele Scherben aufzusammeln gab. „Warte.“ hauchte er voll Trauer, hob die Palla auf, legte sie um ihre Schultern und strich sie über ihrem schmalen Rücken glatt. „Ach, Dorcas." Ihr Haar fiel dunkel und duftend über den weichen Stoff, behutsam strich er es beiseite, küsste ihren Nacken, spürte sein Herz immer schwerer werden. „Die Götter wissen, dass du mehr verdienst, als ein paar verzweifelte Umklammerungen in einer staubigen Ecke.“ Fast tat es ihm leid, all dies zugelassen zu haben, aber nur fast. Noch ein Kuss, dann nahm er seine Waffen auf und schnallte sich das Cingulum fest. Mit einem bemühten Lächeln drehte er sich zu ihr um. „Wenigstens unsere Medici wissen, was sie tun. Du wirst wieder alleine gehen können, wenn auch gestützt von einem ausgesprochen liebenswürdigen Urbaner.“


    Lautlos stahlen sie sich am Karren vorbei auf die Lagergasse hinaus. Die Zugochsen schnaubten, die Handwerker lärmten, der Tag rang noch immer mit den Morgennebeln. Alles war, wie es sein musste, und doch war nichts, wie es sein sollte. Jedes Anzeichen von Intimität vermeidend hielt Antias Apolonia stützend am Arm. Immer wieder kreuzten glotzende Milites ihren Weg. Antias glotzte nur stumm zurück. Solange sie keinem Offizier in die Arme liefen, konnte ihn niemand davon abhalten, Apolonia sicher hier rauszubringen. „Ich werde versuchen, so schnell wie möglich wieder zu dir zu kommen.“ sagte er leise, ohne sie dabei anzusehen. „Und vielleicht findet sich ja tatsächlich ein Schlupfloch.“ Noch ein paar Milites, noch ein paar ungläubige Blicke. “Aber ich bitte dich, begib dich nicht wieder in solche Gefahr. Ich kann mir vorstellen, wie bedrückend es ist, sich verstecken zu müssen, trotzdem, bitte auf dem Rückweg keine Abstecher zu den Märkten, ja?“


    Endlich hatten sie das Westtor erreicht. Fimbria bohrte gedankenverloren in der Nase und schrak erst hoch, als sie bereits neben ihm standen. „Ach ..“ begann er zu strahlen. „Wie erfreulich. Die Bürgerin ist wieder auf den Beinen.“ Antias gelang nur ein freudloses Grinsen. Kaum drei Perticae vom Tor entfernt warteten Babila und die Träger neben der abgestellten Sänfte. Antias erstarrte. Nein! Er durfte sie nicht einfach wieder gehen lassen, das konnte weder Mensch noch Gott von ihm verlangen. Aber er musste. Ihre Sicherheit verlangte es. „Antias..“ drang die ernste Stimme Fimbrias in seinen bewölkten Geist. „Ich gönn’ euch alle Zeit der Welt, aber die Ablösung dürfte schon unterwegs sein.“ Fimbria hatte recht. Mit weichen Knien geleitete Antias Apolonia zur Sänfte, öffnete die Tür und ließ sie einsteigen. Lange war es her, sehr lange, dass er eine solche Leere empfunden hatte. Mühsam rang er sich die Worte ab. „Wir sehen uns wieder, Apolonia ... bald schon.“ Die Träger griffen ungeduldig nach den Holmen und hoben die Sänfte an. Verstohlen küsste er sie noch einmal, blickte sie lange an. „Te amo!“ Dann brachte er kein weiteres Wort mehr heraus, sah seine eigene Hand die Tür schließen, wandte sich seufzend ab und ging davon. Erst als er Fimbria erreicht hatte, gestattete er sich einen letzten Blick auf die sich langsam entfernende Sänfte. Die breite Pranke des Kameraden auf seiner Schulter starrte Antias mit brennenden Augen über den Platz, bis der letzte Träger in der engen Vorstadtgasse verschwunden war. „Danke, Mann.“ keuchte er Fimbria brüchig zu. Der machte nur eine wegwerfende Handbewegung. „Keine Ursache. Schön, endlich mal zu sehn’, wofür ich mich in dieses Fischfass gezwängt hab’. Das war sie doch, oder?“ Antias nickte bekümmert. „Ja, das war sie. Ist sie noch.“ Und würde sie auch immer bleiben.

  • Wie zu einer Salzsäule erstarrt, aufrecht, gerade und blass saß Apolonia in der Sänfte. Der Schein trog, innerlich tobte es in ihr, einmal ließ sie das eben noch erlebte nachklingen und zum anderen versuchte sie eine Lösung, einen Weg für die Zukunft zu finden.
    Ein wunderbares Gefühl war es gewesen, so nahe bei ihrem Geliebten zu sein und mit ihm in Richtung Porta zu gehen, nachdem vorher zu kurz durchlebten Liebesakt. Ihr Antias gab ihr Kraft und Sicherheit.
    Wie aber sollte sie die Zukunft, die Einsamkeit in ihrer kleinen Wohnung überstehen? Diese Frage quälte sie während sie ihn noch schmeckte.
    Sein „Ach, Dorcas.", hallte in ihr nach, machten sie traurig. Wann würde sie es wieder hören?
    Jäh ergriff sie im nachhinein das schlechte Gewissen. Was hatte sie nur gemacht? Wie konnte sie ihn nur in eine solche Gefahr bringen? Sie hätte doch wissen müssen was passieren würde wenn sie etwas länger zusammen waren. Wenn man sie nun erwischt hätte?
    [SIZE=7]„Te amo!“[/SIZE] Klang es leise, fast unhörbar an ihr Ohr um dann langsam mit dem Rhythmus ihres Herzschlages zu verschmelzen und sich lauter und lauter in den Vordergrund zu schieben und zu einem Crescendo auszuwachsen. Unmerklich verzogen sich Apolonias Lippen zu einem träumerischen Lächeln.
    Wenn er doch nur bei ihr sein könnte. Welche Gipfel könnten sie noch gemeinsam erstürmen.
    Plötzlich löste sich ihre Starre, fast hektisch strich sie die Haarsträhne aus ihrer Stirn. Was hatte er gesagt? „Wir sehen uns wieder, Apolonia ... bald schon.“ Was sollte das heißen? Warum hörte sie das jetzt erst? Seufzend ließ sie sich zurückfallen. Er würde wie immer eine Weg finden. Heute brauchte sie keinen Besuch auf den Märkten.

  • Lepidus kam in Gefolgschaft seines Scriba bei der Torwache an und gab sich sogleich als Magistrat Lucius Tiberius Lepidus zu erkennen, der hier seinen Aufgaben als Tresvir nachgehen wollte, so wie er es bereits an höchster Stelle beim Praecetus Urbi Decimus Livianus bekanntgegeben hatte. "Ich habe mich heute zur Cacer-Inspektion angekündigt. Steht jemand zur Verfügung, der mich durch die Castra führen kann?"

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    Caius Raecius Fimbria
    TIRO · COHORTES URBANAE




    „Posca?“
    „Nein.“
    „Willst du zur Latrine?“
    „Nein, verdammt!“
    Fimbria gab sich alle Mühe, seinen Kameraden aufzumuntern, aber Hispo hatte wohl schon zu Beginn der Wache beschlossen, sich von nichts und niemandem die schlechte Laune verderben zu lassen. Götter! Der Kerl konnte so muffelig sein, wenn ihm der Saft in die Rinde stieg. Schon wahr, sie waren bereits geraume Zeit nicht mehr unter Zivilisten – insbesondere Zivilistinnen – gewesen, aber das war ja nun nicht Fimbrias’ Schuld. Sollte Hispo eben weiter schmollen. Wenn er glaubte, die Wache würde dadurch schneller vorübergehen, Bitteschön. Kopfschüttelnd ließ Fimbria seinen Kameraden stehen und wandte sich stattdessen zwei Zivilsten zu, die Einlass zu begehren schienen. Aha, ein Magistrat stand da also vor ihm, ein angekündigter noch dazu. Dumm nur, dass die Tirones am Westtor niemand unterrichtet hatte, aber so war das ja immer.


    „Salve, Magistrat Tiberius Lepidus.“ grüßte Fimbria gewohnt freundlich. „Eine Carcerinspektion? Das wird sich sicher machen lassen. Hast du einen bestimmten Dienstgrad für die Führung im Auge? Wenn ein Principalis dich begleiten soll, werd' ich nach meinem Optio schicken lassen.“

  • "Salve, mir relativ egal, Miles, Optio, Centurio... nehm ich alles. Hauptsache jemand, der Ahnung hat und pflichtbewusst ist. Und das sollte ja bei den Stadtwachen nicht schwer zu finden sein, nicht wahr?", sprach der Tiberier in einem lockeren wie auch freundlichen Ton. Hauptsache er würde nicht an irgendeinen Volltrottel geraten, der nicht einmal seinen Namen richtig aussprechen konnte. Kommunikation war ja bekanntlich alles, wenn man zusammenarbeitete, selbst temporär.

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    „Gewiss.“ nickte Fimbria beflissen. Der Tiberius war also keiner von diesen aufgeblasenen Togawedlern, denen ein Tribunus als Ansprechpartner gerade gut genug waren. Umso besser. Bedauerlich, dass er den Magistrat und seinen Scriba nicht selbst durch den Carcer führen konnte, irgendwie war er schon neugierig, wie es da wohl zuging. „Dann werde ich euch zum Carcer geleiten. Ein kurzer Blick auf Hispo, den das alles nicht das geringste anzugehen schien. „Mein Kamerad wird hier so lange seine Aufmerksamkeit verdoppeln, richtig?" „Aber selbstverständlich.“ brummte Hispo wenig begeistert. Fimbria grinste verstohlen und wandte sich wieder den Wartenden zu.


    „Da die Inspektion angemeldet ist, wird sicher ein Miles zu eurer Verfügung bereit stehen. Wenn ihr mir bitte folgen würdet.“
    >>>

  • Schon seit geraumer Zeit hielt sich Frugi in der Nähe Porta Praetoria auf. Sein innerer Kampf war noch immer nicht beendet. Sollte er wirklich zu den Urbanern gehen? So wie sein Vater, von dem ihm jedweder Erinnerung fehlte, bestimmt hatte. Wenn er sein Erbe haben wollte, musste er dahin gehen, damit er dort zum wirklichen Mann würde. Dies war was ihn störte, dafür zu Sorgen wäre seine Aufgabe gewesen, anstatt ihn zu irgend einer Frau zu stecken und dann auf nimmer wiedersehen zu verschwinden. Einzig dieser Fetzen von Testament war von ihm geblieben. Gegen Vorlage seiner Entlassungspapiere würde er dann sein Erbe erhalten.
    Sein Problem war einfach nur, er hatte keine alternative, seine finanziellen mittel waren für die Reise nach Rom aufgebraucht und eine wirkliche Vorstellung für etwas anderes, besseres hatte er auch nicht.
    Den Posten betrachtend, noch einmal tief durchgeatmet trat er auf ihn zu. „Salve, …. Kann man sich hier anmelden? Also um bei euch mit zu machen?“

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    Sextus Peducaeus Hispo
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    Hispo gähnte ausgiebig und setzte den gleichgültigsten Blick auf, den er zustande brachte. Der umherschleichende Jüngling war ihm natürlich nicht entgangen, aber wenn der Bengel etwas von ihm wollte, musste er schon den Mund aufmachen. Ohnedies wäre es ihm lieber gewesen, Fimbria hätte sich darum gekümmert, der konnte mit Zivilisten umgehen wie es schien. `Wenn ihr mir bitte folgen würdet` hallte es noch immer in Hispos Ohren. Warum hatte der unerträglich gut gelaunte Bergbauer dem Magistrat und seinem Scriba nicht gleich etwas Ingwerwasser und Gebäck angeboten? Zum kotzen. Der eine scharwenzelt mit ein paar Beamten davon, der nächste hat Ausgang .... War er hier eigentlich der einzige, der Dienst nach Vorschrift tat?


    Dass der herumlungerte Bursche ihn nun doch direkt ansprach, besserte Hispos Laune auch nicht sonderlich. Bei uns mitmachen? Waren die CU etwa eine wandernde Gauklertruppe oder sowas? Schnaubend riss er sich zusammen. Der junge Kerl konnte ja auch nichts dafür.


    „Nein, Civis ..“ antworte Hispo in einigermaßen zivilisiertem Tonfall „.. melden kannst dich hier nicht. Das musst du schon im Officium Conducendi machen. Durch’s Tor, die Straße geradeaus runter bis zu einem großen zentralen Gebäude. Da rein und dann links halten. Ist angeschrieben.“ Hispo bedachte den Zivilisten mit einem forschenden Blick. Ja, der schien es kapiert zu haben. „Leider kann ich dich nicht geleiten.“ säuselte er noch hinterher und gab schließlich mit deutlicher Körpersprache zu erkennen, dass die angeregte Unterhaltung für ihn damit beendet war. Nicht mal in Ruhe sauer konnte man hier sein.

  • An der Castra Praetoria angekommen schaute sie zur Porta, so auf den ersten Blick konnte sie ihren Antias nicht erkennen. Schade dachte Apolonia, nun muss ich doch die anderen nach fragen ob ich ihn sprechen kann. Bevor sie näher herantrat nahm sie sich fest vor, nichts von ihrer neuen Einnahmequelle zu erwähnen.
    „Salve Soldat, könnte ich vielleicht Titus Germanicus Antias in einer wichtigen Angelegenheit sprechen?“ Mit einem unschuldigen Augenaufschlag und einem freundlichen Lächeln stellte sie diese Frage.

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    Sextus Peducaeus Hispo
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    „Bitte. Gern geschehn.“ Mit einer Mischung aus Unverständnis und Mitgefühl sah Hispo den Bewerber durch’s Tor marschieren. Ob dem Jungen klar war, dass jeder vertrocknete Tempelpriester mehr Weiber zu Gesicht bekam als ein Tiro in der Grundausbildung? Wohl kaum. Kopfschüttelnd zog er sich den Mantel höher. Und wo war Fimbria? Entweder mit dem Magistrat im Carcer verschwunden oder auf der Latrine eingeschlafen. Letzteres kam immerhin des öfteren vor. Fluchend wandte Hispo sich wieder dem Vorplatz zu und bekam große Augen.


    Da wandelte doch tatsächlich eines jener göttlichen Wesen auf ihn zu, die er nur noch aus seiner Erinnerung kannte, noch dazu ein ausgesprochen appetitliches Exemplar. Hatten die Götter ihn doch noch erhört? War das drängende Flehen seiner pochenden Flöte bis in’s Pantheon gedrungen? Je näher das hübsche Ding kam, desto bekannter kam es ihm vor, wirklich einordnen konnte er es allerdings nicht. Erst als er die sanfte Frage der jungen Frau vernahm, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Na, da soll mich doch ..“ Die Bordellkontrolle, Antias’ unsägliches Geschmachte, die haarsträubende Nummer mit den Fischfässern. Götter! Dieses grazile Rehlein war nicht seiner Flöte sondern der seines Freundes wegen gekommen.


    Mit einem langgezogenen Räuspern versuchte Hispo, die Enttäuschung aus seiner Stimme zu pressen. „Du bist doch die Kleine aus dem Lupanar!“ Aber natürlich war sie das. Antias’ große Liebe. Der Gegenstand endloser und fruchtloser Streitgespräche. Na ja. Es war wie es war. „Antias hat Ausgang.“ antwortete er mit einem ersten Anflug von Lächeln. „Ich dachte eigentlich, er sei auf dem schnellsten Weg zu dir gerannt. Habt ihr euch vielleicht irgendwie verpasst?“

  • Natürlich war Apolonia trotz ihrer großen Liebe zu Antias noch immer empfänglich, für schmeichelnde und anerkennende Blicke und Worte, von Seiten des starken Geschlechts. So wurde ihr Lächeln auch noch ein wenig größer als sie die fast schmachtende Blicke ihres gegenüber sah, wusste sie doch um die oft große Not der Soldaten. Als er jedoch erwähnte sie wäre doch die aus… da wollte sie keine falschen Hoffnungen wecken und stellte sofort mit kurzen Worten klar: “Nicht mehr”. das wäre j noch schöner wenn sie ihrem Antias untreu würde und das womöglich auch noch mit einem Kumpel von ihm. Nein in dieser Richtung ging nichts mehr und ihre Tätigkeit war zu Ende. Für sie gab es nur noch zwei teile die in ihrem Leben die ihr wichtig waren, ihr Antias und mit einem gewissen Standart durchs leben kommen. Dann vernahm sie aber die nächsten Worte, sie prasselten auf sie nieder wie ein mit Hagelkörner durchsetzter kalter Regenschauer. Sie spürte wie ihr die tränen in die Augen schossen. Antias war nicht da, er hatte Ausgang, sie sollten sich verpasst haben. Schnell wandte sie sich ab um möglichst schnell nach Hause zu gelangen. Schon einige schritte weg, drehte sie sich noch einmal um und krächzte mit einem dicken Kloß im Hals: “Danke”.

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    Sextus Peducaeus Hispo
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    Hispo fluchte auf’s lästerlichste. Was hatte er denn jetzt wieder angestellt? Die Kleine war den Tränen nahe. Wie konnte er nur? So hatte er das doch gar nicht gemeint! Zudem hegte er größte Sympathien für die Liebesdienerinnen der Urbs, ohne sie wäre er vermutlich längst detoniert. Noch dazu war das hier nicht irgendeine Lupa, sondern der Mensch, an dem das ganze Herz seines Freundes hing. Er verstand tatsächlich nicht, wo Antias abgeblieben sein mochte, aber daran, dass er sich auf den Weg zu ihr gemacht hatte, konnte es gar keinen Zweifel geben. Und nun lief sie schluchzend davon, weil er sich benommen hatte wie ein Schweinetreiber.
    „Warte, Kleine ... warte doch mal!“ rief er ihr reumütig nach und ging ein paar Schritte hinter ihr her. „Entschuldige! Ich ... hab heute einen schlechten Tag. Antias ist ganz bestimmt auf dem Weg zu dir. Vielleicht musste er vorher noch Besorgungen machen, oder hat sich verlaufen ..“ Verlaufen? Blödsinn. „Oder er hat sich, wie der Anstand es gebietet, zuerst bei dem Haupt seiner Gens gemeldet.“ Endlich hatte er sie eingeholt. „Schau, immerhin ist es sein erster Ausgang seit Monaten, da gibt es wohl eine Menge zu regeln. Also ... der Bursche liebt dich über alles, so viel kann ich dir versichern.“ Daran war wohl nicht zu rütteln. Alle Argumente Hispos, sich nicht auf ein solch unwägbares Risiko einzulassen, waren an Antias’ Leidenschaft abgeprallt. Fast schon verständlich, wenn er sich dieses reizende Wesen so betrachtete.

  • Was denn noch dachte Apolonia als sie den Tiro hinter sich herrufen hörte. Zögernd blieb hielt sie an, seine Stimme und das was er von sich gab klang aber irgendwie besorgt, so dass sie sich noch schnell die Tränen von den Wangen strich und dann zu ihm umdrehte. Sie wollte sch zuerst anhören was er noch zu sagen hatte. Vielleicht war das mit dem schlechten Tag nur eine Ausrede und er wollte seinem Freund nur aus der Klemme helfen, dass mit dem verlaufen hörte sich ganz danach an oder er meinte es doch ehrlich. Ja natürlich seine Gens, fast hätte sie sich gegen die Stirn geschlagen, natürlich, der Gegenüber hatten sie ja auch Verpflichtungen, wie konnte sie das nur vergessen, dass musste es gewesen sein.. Da sah man wieder sie lebte zu lange nicht mehr in einem ordentlichen römischen Haushalt. Sein erster Ausgang seit Monaten, oh wenn er wirklich bei seinem Gens Oberhaupt war, dann brachte er aber ein großes Opfer, dafür konnte sie ihn nur bewundern. Entsetzt dachte sie dann aber und wenn die Gens nun andere Pläne mit ihm hat und ihn mir wegnehmen will? …Was hatte der gerade gesagt? Er liebt mich über alles? Ein Leuchten trat in ihre Augen und sie strahlte vor Freude und Glück. Träumerisch schloss sie für einen Augenblick ihre Augen. Ja ihren Antias musste man einfach lieben. Zufrieden schaute sie dann den Urbaner an. “Danke dir, du bist echt ein feiner Kerl. Wie lange hat er denn noch Ausgang oder ist es besser ich komme wenn er wieder Dienst hat. Wann wäre das dann?”
    Apolonia wusste, wenn Antias Zeit und eben die Möglichkeit hätte, würde er sich bei ihr melden. Nur wäre es zu schade wenn sie beide sich verpassen würden, denn dafür war die wenige gemeinsame Zeit, die sie zur Verfügung haben könnten, einfach zu kostbar. Mit einem fast flehenden Blick, in der Hoffnung auf eine gute Antwort schaute sie Hispo an.

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    Verlegen schielte Hispo zum unbewachten Tor zurück, wo – den Göttern sei geopfert – Fimbria endlich eingetrudelt war. Dann wagte er wieder einen Blick auf das traurige Mädchen und stellte zu seiner großen Erleichterung fest, dass sich dessen Züge langsam aufzuhellen begannen. Mit der weiblichen Gefühlswelt konnte er nicht besonders gut umgehen. Sein Interesse an den Frauen beschränkte sich üblicherweise auf den beruhigend überschaubaren Bereich zwischen Schoß und Halsansatz, der Rest, alles was tiefer reichte als sein Schaft, war ihm nicht ganz geheuer. Sich dauerhaft an diesen Rest zu binden war ihm nie wirklich erstrebenswert erschienen. Seinetwegen brauchten die Frauen keine Tränen zu vergießen, taten sie es allerdings doch, machte ihn das völlig fertig.


    Dass er ein feiner Kerl sein sollte brachte ihn zum Lächeln. Ob er Antias’ Handeln nachvollziehen konnte oder nicht, er war sein Freund, und wenn er sich nunmal in dieses süße kleine Ding verrannt hatte, dann war das eben so.
    „Also, er hat einen Tag für die Beförderung gekriegt und einen für die Auszeichnung. Morgen zum Abendappell muss er wieder da sein. Für `ne Reise an’s Meer langt das wohl nicht, aber euch bleibt sicher Zeit genug, um ... naja ... zu tun, was man so tut, wenn man Zeit genug hat, es zu tun.“ Reden, Lachen, Ausgehen, für Nachwuchs sorgen – spann Hispo den Satz in Gedanken weiter. Es hatte wohl doch seine schönen Seiten, sich auch mit dem Rest einer Frau zu beschäftigen. Ein leiser Seufzer stahl sich über seine Lippen. „So loyal er seiner Gens auch sein mag, wenn er wirklich dort ist, wird er garantiert keine zwei Tage da rumhängen.“

  • Beförderung? Das hörte sich doch gut an oder nein gingen die dann nicht immer feiern? Ja und wo landeten sie dann am Ende, natürlich in einem Lupanar. Apolonias Gesicht nahm einen besorgten Eindruck an, diese Besorgnis verscheuchte sie aber gleich selber. Nein ihr Antias nicht, er war bei seiner Gens. Anschließend würde er bestimmt sofort zu ihr eilen. Sie musste so schnell wie möglich in ihre Wohnung, es gab noch einiges vorzubereiten.
    Nein übernachten würde er da nicht, so hoffte sie wenigstens. Mit ein paar kleinen Schritten stand sie schnell vor dem Tiro und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Wenn sie noch im Geschäft wäre, bekäme er jetzt eine Gratisluxuszeit, so musste er sich mit dem Kuss und einem freundlichen Lächeln begnügen. Außerdem die Zeit drängte, was wäre wenn Antias jetzt vor der Türe stände und sie wäre nicht da. Ach ja und zum Markt wollte sie auch noch, denn sie brauchte noch einen guten Wein. Schnell drehte sich ab, nach ein paar eiligen Schritten drehte sie sich noch einmal kurz um und winkte Hispo lächelnd zu bevor sie weiter eilte.

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    Sextus Peducaeus Hispo
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    Ziemlich verdattert ob des unerwarteten Kusses sah Hispo die Kleine davoneilen, winkte ihr noch einmal zu und tappte dann lächelnd zu Fimbria an’s Tor zurück. Der bullige Tiro erwartete ihn mit einer für ihn völlig untypisch finsteren Mine. „Es ist nicht, was du denkst ..“ grinste Hispo entschuldigend. „Das war Antias’ Mädchen .. sie ..“ „Ich weiß.“ schnitt ihm Fimbria barsch das Wort ab. „Er kann verdammt froh sein, dass er schon draußen ist.“ Hispo musterte seinen Kameraden besorgt. Was war mit dem Burschen plötzlich los?. „Was ist? Schlecht geträumt auf der Latrine?“ Fimbria tat Hispos’ Stichelei mit einem unheilschwangeren Schnaufen ab. „So ähnlich. Es wird gemunkelt, der Princeps sei tot. Du weißt, was das bedeuten kann?“ Hispos’ Grinsen wurde zur Grimasse. Oh ja, er wusste, was das nach sich ziehen konnte. „Alarmbereitschaft. Ausgangssperre. Große Scheiße im Galopp.“ Fimbria nickte ernst. „Kommt hin.“

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