Marsfeld | Die Verabschiedung des Garde-Praefekten

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    ...


    Noch bevor Imperiosus antworten konnte grüßte die Gestalt an der Spitze der Urbaner zu ihnen herüber und nun war sich Licinus ganz sicher, dass es sich um Serapio handelte.
    Mit einem gut gelaunten Lächeln grüßte er zurück.
    "Ja er war es." sagte Licinus und nahm sich vor, ihm mal wieder zu schreiben, oder, falls der legatus lang genug blieb, mal in der castra praetoria vrobeizusehen.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    ...


    Als der Senator von der Herbstinventur sprach musste Licinus kurz grinßen.
    ja dieser Spaß würde ihnen zumindest zum Teil ersprat bleiben und die optiones würde sich darum kümmern müssen.
    Nur nach der Inventur würde man ihnen dafür wohl umso mehr die Differenzberichte um die Ohren schlagen. Es war doch immer dasselbe mit der legionsbürokratie.
    Antworten konnte er jedoch nicht, denn schon fuhr der legatus fort mit dem Gespräch.

  • Sim-Off:

    So, für den Einstieg mal ein kleinen und kurzen Beitrag :)


    Imperiosus war tief in seine Gedanken versunken, darum bekam er nicht sehr viel mit, was so um ihn herum passierte. Er wuste wohl, dass sein Vetter heute befördert werden sollte, doch dass war es dann auch schon.


    Natürlich dachte er an seinen Sohn und seiner Frau, doch beide verließen Rom. Seine Frau ging zu zum Landgut, welches er sein eigen nannte, während sein Sohn wohl nach Ostia ging. Er überlegte, ob er beiden mal schreiben sollte. Auch von seinem Sohn aus Hispania hatte er schon lange nichts mehr gehört.

  • "Na, ob du so nah an den Kaiser heran kommst ohne eine große Menschenmasse?" Er lächelte und erhob sich wieder. Paulinus wusste nicht warum, aber er hatte ein seltsames Gefühl bei Celeste. Etwas warnte ihn vor ihr. "Du siehst schon wieder viel besser aus, Celeste. Wenn du magst, warte kurz hier und ich hole etwas zu essen." Ohne eine Antwort abzuwarten stiefelte er los und kam nach wenigen Minuten wieder mit einer Schüssel Weintrauben und zwei roten Äpfeln. "Schau, der Apfel sieht aus, als ob er aus Germania stammt. Er ist bestimmt schön süß." Aus seiner Tasche holte er ein Messer und schnitt jeden Apfel in zwei hälften um ihn Celeste anzubieten. "Was treibst du eigentlich die ganze Zeit? Arbeitest du irgendwo?" Neugierig musterte Paulinus die kleine blonde Frau und versuchte mehr aus ihr herauszuquetschen.

  • Dieser Mann musste irgendwelches Getier unter seiner Tunika haben, welches ihn in den Hintern piekte und ihn nicht in Ruhe sitzen ließ. Vielleicht Hummeln? Kaum hatte sein Hinterteil mal einen Platz berührt, war er schon wieder auf dem Weg irgendetwas zu holen. So blieb sie seufzend sitzen und sah Paulinus nach wie dieser von dannen ging und etwas später mit dem versprochenen Obst wieder kam. Das die Leute dieser Stadt so rastlos waren? Wie lange er wohl dieses Mal sitzen blieb bis er von dannen rennen würde und etwas anderes holen. Sie überlegte kurz ob sie das abmessen sollte, verwarf die Gedanken aber schnell wieder. Die Frage nach ihrer Tätigkeit war ja mal wieder mehr als nur klar gewesen. Viel sprechen, wenig sagen. Das war die beste Medizin hierbei.
    "Ich bin im Immobilienbereich tätig. Es gibt viel in Roma zu tun und das habe ich auch. Kann mich nicht über viel Freizeit beklagen."
    Sie lächelte wieder freundlich, wie es ihr zu eigen war und tat ganz vergnügt. Man sha ihr nicht einmal an, dass sie log. Denn das tat sie ja nicht. Es war nur ein wenig ausgelegt, aber nicht gelogen. Sie nahm eine Hälfte des Apfels und biss in diesen hinein.
    "Sollten nicht eigentlich die Äpfel Italias süßer sein als die germanischen? Schließlich bekommen sie hier mehr Sonne als im Norden, oder nicht?"

  • "Immobilien? Ach, wirklich? Sehr interessant. Ich nehme an du nennst einige Gebäude dein Eigen?" Er deutete spaßeshalber auf ein großes Haus und grinste. "Gehört dir dieses dort vielleicht?" Genüsslich biss er in seinen Apfel. "Da hast du recht, die italienischen müssten süßer sein. Naja, vielleicht habe ich in Germania immer nur die italienischen gegessen und hielt sie für germanische." Er strich über seine Tunika und versuchte einige Falten zu glätten. "Aber jetzt sag mir doch einmal was du wirklich machst. Du siehst nicht aus wie jemand der mit Immobilien ehrliches Geld verdient." Noch immer lächelte er, obwohl der Unterton seiner Stimme sich leicht verändert hatte. Paulinus hatte schon immer einen Blick für Menschen und ihre Berufe gehabt.

  • "Meinst du wirklich, dass man Äpfel hin und herfährt? Wenn die von hier über die Alpen gekommen sind, dann haben sie ja nur noch Druckstellen wenn sie auf den Märkten angekommen sind und mit dem Schiff wäre das vermutlich ein zu großer Aufwand, denke ich zumindest."
    Allerdings widerlegen konnte sie diese Theorie auch nicht. Wer wusste schon was wirklich daran war? Celeste nicht.
    Sie musterte ihn mit zusammen gekniffenen Augen. Für Römer gab es nur zwei Extreme. Entweder ganz groß oder ganz klein. Gut oder blse, reich oder arm. Dazwischen schien nur selten etwas zu existieren. Celeste regte nur weniges auf, diese Ansicht aber tat es. Zum Glück hatte sie eine gute Kinderstube genossen und blieb ruhig während sie weiter lächelte.
    "Ich habe nicht gesagt, dass mir ein Haus gehört oder mehrere. Ich bin angestellt und halte Ausschau für meinen Arbeitgeber. Es macht mir Spaß und ich habe mein Tun. Ich möchte gar kein Eigentum haben. Damit hat man nur Sorgen. Es macht mir aber Spaß im Auftrag meines Arbeitgebers unterwegs zu sein und seine Aufträge auszuführen."
    Auch hier hatte sie nicht wirklich gelogen. Das musste sie auch nicht. Sie hatte ihre Tätigkeit recht genau beschrieben und vage genug um nicht etwas falsches zu sagen.
    "Wie kommt es. dass du zu den Urbanen willst?"
    So, das war der Gegenangriff.

  • Paulinus legte die Beine übereinander, richtete seinen Oberkörper auf und musterte Celeste äußerst aufmerksam. "Das mit dem Besitz war mehr ein Scherz als eine Vermutung." Er grinste sie kurz an und biss erneut in seinen Apfel. "Zufälligerweise bin ich nämlich auf der Suche nach einem passenden kleinen Haus. Zur Zeit lebe ich noch bei meinen Vetter, aber ich befürchte er wird mir bald überdrüssig. Vielleicht könntest du mir helfen ein passendes Objekt zu finden?" Paulinus versuchte wieder etwas lockerer zu wirken und griff sich ein paar Weintrauben. "Also diese Weintrauben kommen ganz bestimmt aus Italia. Sie sind wirklich köstlich, probier einmal." Sie hatte Temperament, so viel war Paulinus klar. Vielleicht könnte sie später noch nützlich sein für Paulinus. Er musste sie als Freundin gewinnen. "Warum ich zur CU will... nun... nennen wir es einfach ein Hobbie." Er schwieg.

  • Eine Rede, die dem Anlass gebührend war. Avitus zweifelte nicht daran, dass der Gedanke, den Befehl über die Garde nicht mehr zu haben, Crassus schmerzen musste, auch, wenn die Entscheidung, das Amt nicht länger auszuführen, von ihm kam. Avitus blickte kurz zum Valerian, denn diesem gebührte die erste Reaktion nach der Rede und als der Kaiser sich erhob, um den Praefekten zu ehren, senkte sich eine seltsame Stille über die Tribüne, auf der die Offiziere standen. Dann sprach Valerian. Eine kurze Ansprache war es, die der Kaiser hielt, aber die Auszeichnung, die er Crassus für die treuen Dienste zukommen lassen wollte, würde gewiss mehr aussagen, als viele Worte. Avitus' Blick ging zum Crassus, der da stand in seinem Feldherrnmantel und seiner Rüstung vor den tausenden seiner Praetorianer. Eine Windböh zerrte einen Augenblick lang an den Mänteln der Offiziere, dann wurde es wieder still...

  • Direkt nach Crassus Worten ergriff der Kaiser das Wort. Ein letztes Mal ließ Crassus als Präfekt den Blick über die Menschen und seine... die angetretenen Prätorianer schweifen. Er seufzte fast unhörbar, ehe er sich dem Kaiser zu wandte. Crassus überwand die wenigen Schritte zu Valerian und blieb kurz vor ihm stehen. Mit einiger Spannung und einer gewissen Aufregung, aber vorallem mit einer großen Vorfreude erwartete er nun seine Auszeichnung.

  • Zitat

    Original von GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
    Er winkt einen Beamten und einen Offizier zu sich, die ihm bei der Verleihung assistieren sollen.


    Sim-Off:

    Ich bin mal so dreist...


    Es gehörte nicht zu seinen Aufgaben, aber in Anbetracht seines Hintergrundes als langjähriger Praetorianer hatten die hohen Beamten der Kanzlei sich darauf geeinigt, dass Balbus bei dieser Ehrung assistieren sollte.
    So trat er an die Seite des Kaisers um diesem zur Hand zu gehen.

  • Das Gefühl, als Oberbefehlshaber vor einer Truppe zu stehen und einen Offizier auszuzeichnen, gab Valerianus eine gewisse Kraft, die er sonst immer vermissen ließ. Andererseits luden auch die Novembertemperaturen nicht dazu ein, länger als nötig in exponierter Position herumzustehen.


    "Gaius Caecilius Crassus, für deine Leistungen als Offizier und Befehlshaber im Frieden wie im Feld wird dir die Hasta Pura verliehen. Für deine Dienste an der Spitze der Cohortes Praetoriae und insbesondere der Speculatores wird dir die Corona Exploratoria verliehen."


    Beide Gaben nahm Valerianus von dem Offizier entgegen, der ihm assistierte und reichte sie an den ehemaligen Praefectus Praetorio weiter. Der Beamte würde später noch eine Rolle spielen. Dann deutete er einen militärischen Gruß an.

  • Geminus war ehr zufällig den Menschen gefolgt und hatte sich auf dem Marsfeld eingefunden. Gaius Caecilius Crassus würde als Praefectus Praetorio verabschiedet werden. Unter anderen Kaiser hieß ein solcher Wechsel meist Fehlverhalten oder Misstrauen gegen den Mann bei der Garde. Doch hierbei wäre das verwunderlich gewesen. Crassus wurde von Julian immer als Getreuer gesehen, jedenfalls solange Geminus solche Meinungen noch mitbekommen hatte, er war ja nun schon recht lange heraus aus dem kaiserlichen Umfeld. Aber er konnte sich da einen Bruch mit der Gens Ulpia schwer vorstellen. Aber Valerian war recht neu im Amt. Vielleicht wollte er den Mann also doch aus irgendwelchen ihm unersichtlichen Gründen austauschen. Vielleicht mit einem Weggefährten und Vertrauensmann aus den Legionen? Man würde sehen.


    Geminus musste sich mit Ellenbogen und der Überraschung über seine Standesabzeichen Weg brechen. Er trug kein Amt, war faktisch nur noch Senator honoris causa und aus jedermans Erinnerung verschwunden. Also kein Grund vorhanden ihn irgendwo auf der Rechnung zu haben, ergo musste er eben selber schauen, aber so unrecht war ihm das gar nicht. Endlich hatte er einen akzeptablen Sichtpunkt erreicht.


    Nach nur kurzer Beobachtungszeit grübelte der Senator. Der neue Ulpierkaiser machte auf ihn irgendwie einen befremdlichen Eindruck. Irgendwie kraftlos ... aber man sah genauso, dass dies nicht der Normalzustand war. Man sah ihm die Energie an, die ihm einst innewohnte, doch sie schien gehemmt ... versiegt.


    Äußerst besorgniserregend, dachte Geminus bei sich.

  • Ich danke dir, mein Imperator!


    Crassus erwiderte den Gruß von Valerian formvollendet und nickte ihm im Anschluß mit einem kleinen Lächeln zu - das Nicken konnte man aber auch als Nicken an Balbus verstehhen, den Crassus erst gerade eben erkannt hatte. Dann nahm Crassus nacheinander erst die Hasta Pura, dann die Corona Exploratoria entgegen und reicht sie an einen seiner Männer weiter, da ihm sonst bald die Hände ausgehen würden. Gespannt wartete wie die gesamte Zeremonie nun weiterverlaufen würde.

  • "Naja, eigentlich war er nur schneller weil er penetranter war und somit der Sklavenhändler seine Augen schneller bei ihm hatte. Aber das Gespräch danach, er hat mich ein wenig auf den Arm genommen."


    Vielleicht konnte er es sich als Praefectus erlauben, Leute auf den Arm zu nehmen, aber einer Patrizierin gegenpber?
    Jetzt war er auf jedenfall entlassen und bekam seine Auszeichnung, dann war er also wahrlich so mutig und tapfer im Dienste des Kaisers gewesen, wie er damals gesagt hatte.

  • Nun wandte sich Valerianus dem Beamten zu und nahm ein Dokument entgegen, das er ebenfalls an Caecilius Crassus weiter reichte. Die Worte dazu sprach er wesentlich leiser und nur an den ehemaligen Praefekten gerichtet.


    "Damit du auch in Zukunft weißt, wo ein Platz ist, an dem ich dich gerne sehe, habe ich dir etwas Land übertragen lassen. Du wirst es zu nutzen wissen."

  • Aelius Quarto stand während der sehr kurzen Ansprache des Kaisers in dessen Nähe. Er fand, dass Valerianus an diesem Tag einen vergleichsweise gesunden und kräftigen Eindruck machte, zumindest gemessen an Tagen, die Quarto bei ihm auch schon erlebt hatte. In Gedanken schickte er ein Stoßgebet an die Götter, dass sein Bruder auch den Rest der Zeremonie gut überstehen möge. Er sollte einen guten Eindruck hinterlassen. Seine öffentlichen Auftritte waren selten und es gab schon genug Spekulationen und Gerüchte um seine Schwäche in der Stadt.

  • Zitat

    Original von Tiberia Arvinia
    "Naja, eigentlich war er nur schneller weil er penetranter war und somit der Sklavenhändler seine Augen schneller bei ihm hatte. Aber das Gespräch danach, er hat mich ein wenig auf den Arm genommen."


    Vielleicht konnte er es sich als Praefectus erlauben, Leute auf den Arm zu nehmen, aber einer Patrizierin gegenpber?
    Jetzt war er auf jedenfall entlassen und bekam seine Auszeichnung, dann war er also wahrlich so mutig und tapfer im Dienste des Kaisers gewesen, wie er damals gesagt hatte.


    Nachdem Arvinia geantwortet hatte, erwiderte Durus vorerst nichts - zu sehr wurde er von den Geschehnissen um den Kaiser abgelenkt! Dieser wählte wie üblich wenige Worte (ein großer Redner war er wirklich nicht), dafür durfte Caecilius Crassus etwas mehr sagen. Dass er gegenüber seiner Cousine hochmütig aufgetreten war, wunderte ihn nicht - das war eben so bei diesen Homines Novi, deswegen mochte Durus sie ja auch nicht!


    Die Auszeichnungen waren einigermaßen normal - nicht zu viel, nicht zu wenig (zumindest nach Durus' Auffassung). Wahrscheinlich würde er dazu noch ein wenig Geld oder Land bekommen, worauf auch die Rolle hinwies, die der Kaiser zusätzlich an Crassus weiterreichte.


    Dann hatte er wieder ein wenig Zeit, etwas zu Arvinia zu sagen.


    "Nunja, jetzt ist er wieder Privatmann und wird sich ein wenig mehr zurücknehmen müssen!"

  • Crassus nickte bei Valerians Worten, auch wenn er sie noch nicht so recht verstand. Aber das, so ging er zumindest fest von aus, würde sich ändern sobald er später nachsehen würde, wo sich das geschenkte Land denn befand. Er nahm das Dokument entgegen und sprach dann:


    Du sollst dich auch in Zukunft jederzeit auf mich verlassen können, mein Kaiser. Dein Wort wird für mich immer ein Befehl sein. Das Land werde ich allerdings zu Nutzen wissen, hab dank, mein Kaiser.


    Er übergab die Schriftrolle dann an einen weiteren seiner Träger und wartete auf den Fortgang der Zeremonie. Denn ausnahmsweise war er sich über den genauen Ablauf einer Zeremonie nicht im Klaren.

  • Damit war der erste Teil der Zeremonie vollständig und Caecilius Crassus ehrenhaft aus seinem Amt entlassen. Nun sollte der zweite Teil folgen, in dem sein Nachfolger eingesetzt werden sollte. Doch dies konnte natürlich nicht ohne die Zustimmung der Götter geschehen. Als ließ Valerianus einen Auguren herbei holen, der den Willen der Götter erkunden sollte, während Caecilius Crassus die Zeremonie nun als Ehrengast weiter mit verfolgen durfte.

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