Caecilius Metellus und Duccius Lando

  • "Ich hoffe, dass der Senat soviel Weitsicht besitzt, die bisher bewährten Wahlpraxen durch authoritäres Bürgerdenken zu ersetzen. Immerhin haben die Kaiser der letzten Jahrzehnte auch in unsere Richtung gewirkt. Apropos... muss das überhaupt in den Senat? Kann der Kaiser das nicht direkt durchwinken?", er überflog die Tabula, die ihm der Comes reichte, und sah diesen dann kritisch an, "Ich denke, wir sollten den Civitates noch die Möglichkeit geben, Männer in den Ordo zu berufen, die NICHT die klassische Laufbahn über die Vici beschreiten. Nenn mich einen Phrasendrescher, aber ich denke dieses "Anderweitige" sollte vor den Zugangsbestimmungen stehen, damit die sich genau das darausinterpretieren können. Das wäre dann aber auch das letzte, was ich zu bemängeln hätte. Wann sollen wir es deinem Patron vortragen? Achja, ich hätte da noch ein Anliegen..."

  • "Meines Erachtens nach lässt sich aus der Systematik des Absatzes nichts anderes ersehen als dass die Magistri Vici ohnehin in den ordo kommen, durch eine LEx municipalis aber weitere Zugangsbestimmungen gesetzt werden können. Aber wenn du darauf bestehst setze ich ein "Anderweitige" davor.


    Was ein Durchwinken durch den Kasier angeht, theoretisch wäre das möglich... aber da müsste auch der Kaiser mitspielen, und die Senatoren werden das nicht gern sehen... aber wir sollten in der tat versuchen genau das zu bewerkstelligen. Außerdem wäre dieses Prozedere nicht so zeitintensiv."


    Das würde einige Überredung kosten, und wahrscheinlich wäre es da sogar sinnvoller wenn er nach Rom reisen und in der Kanzlei vorstellig würde. Als Neffe des ehemaligen Praefectus Praetorio wäre dies wohl ein geringes Problem, außerdem hatte er gehört dass ein Schützling seines Onkels ein hoher Kanzleiangestellter war.


    "Also wo du das so sagst... ich bin mir nicht mal mehr so sicher ob es eine gute Idee wäre mit meinem Patron über die Sache zu sprechen. Dieser ist immerhin auch Senator und wäre wohl erpicht darauf seine Senatskollegen nicht zu übergehen... vielleicht wäre es sinnvoll ich würde dies direkt nach Rom weitergeben.
    Ein Anliegen? Was denn?"
    setzte er ein wenig zerstreut hinterher.

  • "Eh, ja, ich bestehe darauf.", pochte Lando auf sein "Anderweitige" bevor ihn der Comes mit seinem neuen Vorschlag aus der Fassung brachte, "Du willst nach Rom reisen? Dafür? Ist das dein Ernst?"


    Er starrte den Caecilier einige Sekunden lang perplex an, war die Reise nach Rom doch nicht unbedingt ein Zuckerschlecken, aber vielleicht hatte sein Freund ja recht, und es würde der Durchsetzbarkeit ihres Projekts zugute tragen.


    "Ah, ja. Also, ich würde dich gerne darum bitten, deinem Patron jemanden vorzustellen. Ein junger Mann aus meiner Familie, jung, ehrgeizig, aufgeweckt und clever. Er würde sich gerne dem Vinicier als Klient anbieten, und ich denke, wenn du ihn vorstellen würdest, hätte das mehr Gewicht als wenn ich das tun würde."

  • "Was heißt, dafür? Dieses Gesetz ist eine umfassende Provinzialstrukturreform, und uns sollte einiges daran liegen dass sie in dieser Fassung durchgesetzt wird. Ich denke sogar dass es absolut notwendig wäre direkt nach Rom zu gehen."


    Außerdm böte ihm dies eine gute Gelegenheit seiner Familie einen Besuch abzustatten... das einzige Problem würde es werden, den notwendigen Urlaub vom Legaten zu erhalten.


    "Ich soll meinem Patron jemanden vorstellen? Einen potentiellen Klienten? Warum sollte ich das tun? Und we rist das überhaupt? Bevor ich ihn nicht selbst kennen gelernt habe werde ich meienm Patron bestimmt niemanden empfehlen..."

  • "Nungut. Wenn du das meinst... du kannst sicher verstehen, wenn wir uns nicht beide auf einmal für einige Zeit lang von unseren Posten entfernen können, außerdem scheue ich die Reise in den Süden.", murmelte Lando, dem es wirklich ein wahrer Graus war, die Grenzen der Provinz auch nur ein zweites Mal gen Süden zu überschreiten.


    "Warum du das tun solltest? Weil du es kannst, und ich dich um diesen Gefallen bitte. Es ist ja nicht so, als würde er mit dir um deinen Patron konkurrieren, immerhin bist du Tiberius Caecilius Metellus, und er faktisch gesehen ein niemand. Aber natürlich wirst du die Gelegenheit haben, den Mann kennen zu lernen... frühestens auf meiner Hochzeit, spätestens wenn er dir persönlich vorstellig wird.", Lando verstand die Vorbehalte seines Freundes nicht, fürchtete er etwa Konkurrenz im Klientel des neuen Legaten?

  • "Nun ja, wenn du nicht magst werde ich eben allein reisen... aber wie auch immer, ich werde mit dem Legaten darüber sprechen müssen. Und das bei nächster Gelegenheit, sobald ich davon ausgehen kann dass er sich halbwegs eingearbeitet hat.


    Was diese Vorstellung angeht... natürlich könnte es mir egal sein, und ich könnte dem Legaten den Mann ohne weiteres empfehlen. Aber sollte dein Mann nichts taugen, so würde dies auf mich zurückfallen. Daher möchte ich mir zunächst ein Bild von ihm machen. Das verstehst du doch?"

  • "Natürlich verstehe ich das. Deshalb werde ich die Tage mal mit den Jungen vorbeikommen, wenn es dir recht ist.", schloss Lando das Thema mit dem Patronat ab, und entsann sich dann noch eines anderen Punktes.


    "Eh, was mir gerade noch einfällt. Die Eintreibung von Steuern ist zur Zeit auch noch Sache der Verwaltung, allerdings ist mir in den Sinn gekommen, dies dem Ordo zu überlassen.", Lando nahm einen Schluck Wasser, bevor er fortfuhr, "Also... was ich meine ist dies: im Moment ist die Regio, beziehungsweise die Provinz zuständig für die Eintreibung der Steuer, was einen nicht unerheblichen Aufwand bedeutet. Wenn man dies den Decurionen überlassen würde, die Geldsummen für den Unterhalt ihrer Stadt und die Abgaben an Rom und alles weitere selbst zu entrichten, würde man die Verwaltung gleichzeitig stärken UND entlasten. Verstehst du worauf ich hinaus will? Wir unterteilen eine Civitas in Steuerparzellen, für die sich jedes halbe Jahr Decurionen bewerben können. Diese Steuerpächter stellen dann sicher, dass die Bewohner in diesen Parzellen ihre Steuern entrichten. Gleichzeitig müssen sie allerdings die Abgaben an Rom und die Civitas an sich sicherstellen. Was im Endeffekt heißt: die Decuriones bezahlen die Steuern, was die Masse an Verantwortlichen erheblich reduziert, gleichzeitig holen sie sich diese Steuern aber von den Bewohnern dieser Parzellen wieder. Das verringert den Kreis der Verantwortlichen, auf die die Res Publica dann Zugriff haben muss, um die Abgabenerhebung sicherzustellen, aber gleichzeitig auch die Effizienz, immerhin sollte jeder Decurio bemüht sein, die Abgaben auch wieder reinzuholen, sonst bezahlt er schließlich drauf. Die Motivation wird natürlich darin liegen, mehr an Pachteinnahmen zu erzielen als man an die Civitas und den Staat abgeben muss, aber das wird jedem selbst überlassen sein... was denkst du?"


    Sim-Off:

    Kleines Update hinsichtlich der Steuerverwaltung mit Steuerpächtern und so weiter und sofort... ich sollte das mal in der Wiki eintragen. *denk*

  • "Hm, das sind interessante Überlegungen, und in Teilen des Reiches wird soweit ich weiß auch bereits so verfahren. Man könnte das in der Tat flächendeckend einführen und insofern vereinheitlichen, allerdings nicht in einer Lex Provincialis. Es böte sich meines Erachtens eher an ein eigenes Steuergesetz zu erstellen, in dem diese Dinge und die Details geregelt werden. Das könnte unser zweites Projekt werden, was meinst du?"


    Sim-Off:

    Mit den Steuern ist das ja so eine Sache, da sie über die Wisim eingezogen werden... aber man könnte natürlich versuchen die STeuerverwaltung insofern rollenspielerisch zu integrieren. Böte in jedem Fall potenzial vor allem für Wahlkämpfe und Kungeleien :D

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