Callista war jetzt drei Tage in der Stadt und heute wollte sie sich daran machen etwas für sich einzukaufen. Sie besaß kein großes eigenes Vermögen, doch hatte ihre Mutter ihr einige Dinge vermacht und somit war sie nicht mittellos. Für heute hatte sie sich vorgenommen die Stadt ein wenig zu erkunden und Einkäufe zu erledigen, allen voran modische Kleidung und vielleicht auch etwas Schmuck. Sie wollte sich gerne besser in das Bild einfügen, welches Rom und ihre neue Verwandtschaft ihr präsentierte und somit zeigen, wie dankbar sie war. Und auffallen war für das schüchterne Mädchen oder besser die junge Frau, nicht gerade erfreulich. Daher war sie in Begleitung eines Sklaven auf dem Weg zum Mercatus Urbis, dem Marktviertel. Da sie sich nicht verlaufen wollte, schritt sie neben ihrem Sklaven, der ihr mit sanftem Fingerzeig sagte, wann sie abzubiegen hatte. Callista selbst war zu sehr damit beschäftigt die Eindrücke der Stadt in sich aufzunehmen, die Lautstärke, die vielen verschiedenen Menschen, die Betriebsamkeit. In Mantua war sie nur äußerst selten auf einem Markt gewesen und sie betete still, dass sie sich gut halten würde, wenn sie erst mal etwas einkaufen wollte. Natürlich hätte sie auch einfach jemanden losschicken können, aber es war zu verlockend es selbst zu tun. Und da war ja auch noch der Sklave, der auf sie aufpasste, was sollte also geschehen!?
So kam es dann auch wie es kommen musste, sie passte nicht auf und während sie nach links sah, in eine Häusergasse hinein, spürte sie plötzlich etwas großes, dass ihren Weg versperrte. Verwirrt blickte sie nach vorne und wurde sich bewusst, dass sie gerade auf den Rücken eines jungen Mannes stierte, in den sie hineingelaufen war. Nein, wie peinlich! Callista biss sich auf die Unterlippe und ihr Herz schlug schneller, vor Nervosität griff sie in ihr Kleid, ganz so als müsste sie sich daran festhalten. Sie warf einen vorwurfsvollen Blick zum Sklaven, der das Missgeschick nicht verhindert hatte und wartete dann, dass sich ihr Gegenüber umdrehte. Sie würde sich entschuldigen und dann bloß weg!