Decima Serrana


  • DAS CUBICULUM DER DECIMA SERRANA



    Ein in ockergelb gehaltener Raum, dessen Wände mit siennaroten Ornamenten und kleinen, aus der griechischen Mythologie stammenden Fresken, verziert sind. An Mobiliar ist der Raum mit einem Bett, einer großen Kleidertruhe, einem Tisch mit zwei Stühlen und einer Kline ausgestattet.
    Der Blick aus dem Fenster erlaubt dem Betrachter eine Aussicht hinunter in den hortus der casa.

  • Der Sklave, der Serrana an der Tür empfangen hatte, war es auch gewesen, der ihr ein cubiculum herrichten ließ, nachdem sie im Atrium eine kleine Stärkung zu sich genommen hatte.
    Sie war genauso vorgegangen, wie ihr Bruder es ihr gesagt hatte. Alles war so eingetroffen, wie er es ihr beschrieben hatte. Sie hatte geklopft, ein Sklave ließ sie ein, nachdem sie sich vorgestellt hatte und verlangte daraufhin den Senator Meridus zu sprechen. Doch leider war der Senator nicht im Hause. Also musste dieses erste Treffen aufgeschoben werden!
    Voller Erwartungen war sie dem Sklaven gefolgt, der sie in ihr cubiculum führte. Das Zimmer entsprach ihren vollsten Erwartungen und mehr noch, es war einfach wunderschön. Besonders der schöne Ausblick zum garten gefiel ihr.
    Sobald man ihr Gepäck in ihr neues Refugium gebracht hatte, begann sie, sich es wohnlich zu machen. Sie nahm dieses cubiculum in Besitz und sorgte dafür, dass all ihr Hab und Gut einen neuen Platz fand. Damit war Serrana eine Weile beschäftigt. Am Ende wollte sie die Casa erkunden. Oder war es doch besser auf ihren Bruder zu warten? Auch wenn hier ihre Familie lebte, kannte sie noch niemanden. Noch war sie eine Fremde.

  • Mithridates hatte heute bereits eine lange Reise hinter sich. Er kam im Auftrag seines Herren, Decimus Crassus, um dessen Schwester während ihrer ersten Tagen in der Urbs Aeterna zu unterstützen. Vom Sklaven der Casa wurde er zum Cubiculum der Decima Serrana geführt und klopfte an.

  • Es war doch immer wieder erstaunlich! So viele Dinge die man zum Leben brauchte, die Serrana mitgebracht hatte und die nun einen neuen Platz brauchten. Darunter waren auch einige Dinge, an denen sie sehr gehangen hatte und die mit allerhand Erinnerungen behaftet waren. Dinge, die ihre Kindheit und Jugend geprägt hatte oder mit denen sie so manchen schönen Tag verband. Niemals hätte sie es über ihr Herz gebracht, sich von diesen Dingen zu trennen.
    Nur noch die Schriftrollen waren übrig geblieben. Sie lagen auf einem kleinen Tischchen und warteten nur darauf, verräumt zu werden. Suchend sah sich Serrana nach einem geeigneten Platz um, als sie plötzlich von einem Klopfen überrascht wurde. Das konnte nur Tiberius sein! "Ja bitte, komm doch rein!" rief sie beschwingt und erwartete sogleich ihren Bruder zu sehen. Gemeinsam konnten sie dann das Haus erkunden und seine Bewohner kennenlernen, die darin wohnten und arbeiteten.
    Die Schriftrollen blieben vorerst unbeachtet auf dem Tischchen liegen. Später war noch genügend Zeit, sie wegzuräumen.

  • Langsam trat Mitridates ein und musterte Serrana unauffällig. Eine hübsche, junge Frau. Eine, die auch in seiner Heimat als hübsch gelten würde. Vor allem nett schien sie zu sein. Der Perser verbeugte sich leicht.


    "Herrin, ich bin Mithridates. Dominus Tiberius Decimus Crassus schickte mich. Ich soll ausrichten, dass er derzeit sehr beschäftigt ist und es ihm deshalb nicht möglich ist dich persönlich zu besuchen. Ich soll dich einige Tage begleiten und dich durch die Stadt führen, dessen Vielfalt mein Herr dir wärmstens ans Herz legen will.


    Ausdruckslos stand der Sklave im Raum und wartete Serranas Reaktion ab.

  • Flavus hatte von den Sklaven gehört, dass eine neue Bewohnerin das Haus bezogen hatte. Eine junge Decima aus einem anderen Zweig der Gens. Und er hatte gehört, dass sie ausgesprochen hübsch sein sollte. Ein guter Grund wie er meinte, um sich bei der neuen Mitbewohnerin vorzustellen und sie sich bei dieser Gelegenheit anzusehen. In einer schlichten aber dennoch qualitätvollen Tunika, die er während seines Aufenthaltes im der Casa meistens bevorzugte, war er zum Zimmer der Decima gekommen, hielt kurz inne und lauschte zuerst neugierig. Hmmm? Es war nichts zu hören. War sie vielleicht gar nicht in ihrem Cubiculum? Marcus trat an die Türe und klopfte.

  • Zitat

    Original von Mithridates


    Ganz kurz nur, war ein Schimmer der Enttäuschung auf Serranas Gesicht zu bemerken, als sie feststellte, dass es nicht ihr Bruder war, der da an ihrer Tür geklopft hatte. Ein Fremder, der sich aber sofort als Sklave ihres Bruders zu erkennen gab, stand vor ihr. Eine Mischung aus Neugier und Ernüchterung erfüllte sie. Ihr freundliches Lächeln kehrte schnell wieder zurück, trotz dass Mithridates ihr mitteilen musste, ihr Bruder sei verhindert. "Oh, wie schade! Ich hatte mich so sehr gefreut, ihn wieder zu sehen! Aber das macht nichts! Ich würde mich freuen, wenn du mir dafür etwas Gesellschaft leistest und mir die Stadt zeigst."
    Serranas Freude war unübersehbar. Auch wenn sie erst später die Gelegenheit dazu bekam ihren Bruder zu treffen, so fand sie doch Gefallen daran, die nächsten Tage nicht ganz allein auf sich gestellt zu sein. Mit einem Beschützer an ihrer Seite, konnte sie beruhigt die Stadt erkunden.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Flavus


    Serrana hatte sich nach der langen Reise einfach in einen der Korbsessel fallen lassen, die in ihrem Zimmer standen. Sie hatte alle ihre Sachen verräumt und verstaut. Nun war die Müdigkeit gekommen und binnen kürzester Zeit war sie eingenickt. So hatte sie das Klopfen an ihrer Tür erst nicht bemerkt. Als ein weiteres Mal an der Tür geklopft wurde, wachte sie schließlich auf. Für einen kurzen Moment hielt sie inne, bis sie realisierte, wo sie war und welches Geräusch das soeben war.
    Von ihrer Neugier beseelt, stand sie auf und ging zur Tür. Langsam öffnete sie die Tür und erkannte einen freundlich dreinblickenden und gutgekleideten jungen Mann.
    "Oh! Salve! Was kann ich für dich tun?" Serrana blickte überrascht in das Gesicht des Unbekannten.

  • "Salve…. Ähm….. Ich bin Marcus Decimus Flavus und habe von den Haussklaven erfahren, dass eine neue Verwandte angekommen ist. Naja…. Und da wollte ich einmal Hallo oder besser gesagt Herzlich Willkommen sagen."


    Auf eine hübsche junge Frau war er ja bereits eingestellt, aber das sie so hübsch war, ließ ihm bei seiner Begrüßung doch etwas stocken. Mit einem freundlichen Lächeln musterte er sie kurz und sah ihr dann in ihre dunkelbraunen Rehaugen, die ihm sichtlich überrascht ansahen. Verwandt waren sie, doch in wie weit sie verwandt waren, wusste er nicht. Vielleicht würde sich das ja noch zu einem späteren Zeitpunkt in einem Gespräch ergeben. Im Moment hatte es eher Vorrang einen guten Eindruck zu machen. Er räusperte sich kurz um den Frosch im Hals los zu werden und sah sie dann erwartungsvoll an.

  • Zitat

    Original von Decima Serrana


    Dass die Herrin enttäuscht war, dass nicht Tiberius vor ihr stand, merkte auch Mithridates. Allerdings hatte er gelernt auf solche Äußerungen nicht zu reagieren, zumindest bei seinen Herren, da dies sowieso nur Probleme nach sich ziehen würde. Der Perser schwieg und auch sein Gesichtsausdruck deutete keine Emotionen an. Überdies hatte er gelernt nicht zu widersprechen, so nickte er auch bei Serranas vermeintlicher Frage leicht.


    "Natürlich, Herrin."


    Dann wartete der Sklave weitere Anweisungen ab...

  • Einen Moment lang betrachtete sie den Sklaven, der so ausdruckslos da stand, fast einer Statue gleich. Das fand die eigentlich schade, denn sie liebte es, in Gesellschaft zu sein. Sie dachte nach, wie sie den Sklaven dazu bringen konnte, nicht mehr ganz so steif zu wirken.
    "Bevor wir losgehen, Mithridates, könntest du mir vielleicht noch ein wenig von den Bewohnern dieses Hauses berichten. Es sind zwar alle meine Verwandten, aber ich muss gestehen, ich kenne eigentlich niemanden davon. Ach ja, und von dir kannst du mir auch erzählen! Seid wann bist du eigentlich bei meinem Bruder?"
    Serrana nahm auf einem der Stühle Platz und wartete andächtig, was ihr der Sklave zu erzählen hatte. Es störte sie etwas, dass er immer noch mitten in ihrem Zimmer stand. "Willst du dich nicht setzen?" Sie deutete auf einen weiteren Stuhl, der unmittelbar neben ihrem stand.

  • Serranas Gesicht erstrahlte, als sich der junge Mann vorstellte. Er war neben ihrem Bruder der erste ihrer Verwandten, den sie zu Gesicht bekam. "Oh, das ist aber schön! Bitte komm doch herein, Flavus! Ich bin Serrana, Crassus´ Schwester. Ich bin gestern erst hier angekommen."
    Sie bot ihrem Besucher einen Platz an. Sicher gab es einiges von ihm noch zu erfahren. Ihm musste es ja genauso gehen. Er wollte bestimmt auch alles über die neu angekommene Verwandte in Erfahrung bringen. "Bitte setz dich doch! Darf ich dir etwas zu Trinken kommen lassen?"

  • Selbstverständlich nahm er das Angebot sich setzen zu dürfen wahr, er war heute bereits genug gestanden und gelaufen.


    "Ich hoffe ihr verzeiht mir Herrin, aber ich bin selbst zum ersten Mal in der Casa Decima."


    Davon konnte Serrana natürlich nichts wissen, aber Tiberius hatte Mithridates erst in seinen Besitz heißen können, als er in Mantua war. Damit die Decima gar nicht erst Zeit hatte dem Perser dies in irgendeiner Weise Übel zu nehmen, ging er direkt zur nächsten Frage über.


    "Ich bin Perser und wurde bereits in meinen jungen Jahren versklavt. Seither lebe ich in Rom."


    Mehr gab es dazu wohl auch nicht zu sagen. Ein besonderer Sklave war Mithridates bestimmt nicht.

  • "Nein danke! Ich wollte lediglich kurz vorbeikommen um mich vorzustellen. Die Neugierde kann etwas sehr tückisches sein. Und bei mir ist sie leider besonders stark ausgeprägt."


    Von Crassus hatte Marcus zwar gehört, war ihm aber bisher nie persönlich über den Weg gelaufen, was ihm nicht wirklich viel ausmachte. An der Bekanntschaft junger Damen war er ohnehin mehr interessiert. Er nahm die Einladung sich zu setzen mit einem freundlichen Lächeln an und nahm auf einer der Liegen Platz.


    "Ich muss gestehen, dass ich deinen Bruder bisher nicht persönlich kennen gelernt habe. Auch ich bin erst einige Monate hier in Rom und kenne das Gefühl daher noch recht gut, neu in dieser großen Stadt zu sein. Von wo kommt dein Zweig der Gens?"


  • "Ach so!", antwortete Serrana. Ein wenig Enttäuschung klang in ihrer Stimme mit. Natürlich konnte Mithridates nichts dafür. Sogleich begann er über sich zu sprechen, als wolle er von dieser Tatsache ablenken. Sein Bestreben war es, Serrana zufrieden zu stellen, nicht um sie unzufrieden zu machen. Serranas Enttäuschung aber war so schnell verschwunden, wie sie gekommen war.
    Er war also schon länger unfrei undwar nicht erst durch den Kriegszug in Gefangenschaft geraten. "Aha, dann lebst du schon länger in Rom, als ich."
    Serrana hatte schon früh gelernt, dass Sklaven auch Menschen waren, Menschen, die weitaus weniger Glück hatten, wie sie selbst. Deshalb war esfür sie selbstverständlich, diese Menschen auch gut zu behandeln.
    "Dann werde ich die Casa auf eigene Faust entdecken müssen. Das ist aber nicht schlimm! Umso mehr Zeit haben wir für einen Spaziergang. Wollen wir?" Die Decima sprang auf. Ihre Freude, die Stadt zu erkunden,war schier grenzenlos. Mithridathes konnte ihr da mit Sicherheit behilflich sein.

  • Das war aber auch ein Pech! Jeden den Serrana traf, wer erst kurze Zeit hier und konnte ihr nicht viel über ihre Familie Auskuft geben. Wenigstens kam Fluvus ihrer Einladung nach und nahm Platz. Eine Gelegenheit, um doch noch etwasan informationen zu kommen, oder zumindest ein nettes Gespräch führen zu können.
    "Ehrlich gesagt habe ich mich mit den genauen Familienverhältnissen noch gar nicht so vertraut gemacht. Aber vielleicht hilft es dir,wenn ich dir sage, mein Vater ist Decimus Verus." An meinen Vater konnteich mich gar nicht mehr erinnern. Tiberius hatte ihn kürzlich erst ausfindig gemacht. Sie hoffte, ihn bald kennenzulernen.
    "Gibt es denn in diesem Haus eine Bibliothek?" Falls dem sowar, gab es dort bestimmt Gelegenheit, in den Stammbaum oder in die Familienchronik einen Blick zu werfen. Vielleicht konnte Flavus sie ja auch herumführen und ihr dabei helfen, die Casa zu erkunden. ;)

  • "Decimus Verus….hmmm…. ich glaube der stammt nicht aus unserem Zweig der Gens. Aber Fachmann bin ich da auch keiner. Ich wurde nicht als Decimer erzogen und bin erst vor kurzem wieder in den Schoß der Familie gekehrt…. Wenn man so will."


    Lächelnd lehnte er sich in seiner Liege zurück und machte es sich bequem.


    "Dieses Haus hat einfach alles. Auch eine Bibliothek. Die hier lebenden Senatoren müssen schließlich zeigen was sie haben. Vor allem als Triumphator muss man einen gewissen Status herzeigen können."

  • "Ach wirklich? Wie das denn?" Serrana fürchtete, etwas zu neugierig zu sein, allerdings erst, nachdem sie die Frage gestellt hatte. Sie musste an sich selbst und an ihren Bruder denken und an die Zeit ihrer Kindheit, die sie nur mit ihrer Mutter verbracht hatten. Ihren Vater hatte sie niemals gesehen. Jedenfalls konnte sie sich nicht daran erinnern. Doch das sollte sich, wenn es nach ihrem Bruder ging, bald ändern. Bis es aber so weit war, wollte sie etwas Kurzweil finden.
    "Das ist ja einfach wunderbar! Dann werde ich dort bestimmt auch etwas finden, womit ich mich beschäftigen kann." Serrana schenkte ihm ein Lächeln. "Meinst du, du könntest mich ein wenig herumführen? Ich kenne mich hier noch überhaut nicht aus!" Ein solches Lächeln konnte man doch sicher nichts abschlagen.

  • Serranas Enttäuschung berührte Mithridates nicht sonderlich. Im Laufe der Jahre und der Unterdrückung hatte er gelernt sich gefühls- und emotionslos zu verhalten. Jegliches Vertrauen hatte er verloren, auch wenn er gemerkt hatte, dass sein neuer Herr, Decimus Crassus, eine Person mit mehr Respekt vor anderen Kulturen und anderen Sitten war. Der Perser spürte, dass es ihn hier nicht allzu schlecht gehen würde.


    Er nickte leicht, als ihn die Decima zum Aufbruch aufforderte. Noch war Mithridates etwas verklemmt und ungesprächig, schließlich wusste er nicht wie er sich gegenüber ihr zu verhalten hatte.


    "Herrin, soll ich vorgehen?"

  • Ein Sklave brachte des Nachts einen Brief und einen kleinen Beutel für die Herrin Serrana.


    Meine Tochter,


    Es tut mir Leid, dass du mit in diese peinliche Situation geraten bist. Es war wirklich nicht das, wo nach es aussah. Ich habe sie gerettet und fand keinen besseren Ort für sie. Du kennst mich, ich bin kein schlechter Mensch und hoffe, dass du nicht böse bist.


    Du bist meine Tochter und bedeutest mir alles. Mach' dir mit meinem Geschenk einen schönen Tag!


    Titus


    Sim-Off:

    Wi-Sim ;)

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